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Andi
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Andi is on a distinguished road

Beitrag
Datum: 14.10.2005
Uhrzeit: 14:37
ID: 11267



Wo ist der Decon?! #7 (Permalink)
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So. Was fuer ein schickes Thema. Da will ich gleich eingreiffen und etwas einheizen im Forum.


Die Frage des “Decon“. Ist er nun tot oder war er noch nie da?!


Aber auch fuer mich stellt sich die Frage wohin die heuteige Architektur geht. Wo kommen wir ueberhaupt her?

Eine Epoche zu formen braucht eben Zeit, manchmal auch viel Zeit. Meines Achtens ist der Decon aber eher eine kurze “Mode Erscheinung“. Ein Trend wie beispielsweise der Jugendstil es war!
Auch muss man sagen das der Decon selbst nicht wirklich definierbar ist!
Sind jetzt die “Himmelb(l)auer“ decon oder Behnisch?! Gehry oder Sharoun?!
Auch diese ganze Philosphiererei mit Derrida und Eisenman war ja eher eine farce! Ich hab Chora L gelesen und es oberflaechlich und aufgesetzt. Auch Derrida selbst war sehr entaeuscht von Tschumi und Eisenman! Er hatte sich mehr substanz erwartet. Aber egal, ein anderes Thema.

Die Epoche. Die Bauhaus Aera war gewaltig und leider wurde das ganze Konzept zwischen den 50ern und 70ern voellig “verkorst“! Die Formensprache der 60er/70er war teils auch sehr spannend und Decon aber dann gab es da ja auch Sachen die sind gar nicht mehr vertretbar.

Die einzige Aera die ich als “Epoche“ bezeichnen moechte nach dem Bauhaus ist die Postmoderne. Die eigentlich ende der 70er Formliche Akzente und postmoderne Ideale vertrat.
Rossi. Scheusliche Dinger “Bauklotz-Architektur“ (finde ich!) aber trotzdem eine sehr starke Sache!
Hertzberger. Sein Sozialbau Konzept ging ja dann auch voll in die Hose. Aber egal, war ein Versuch. No Risk No Fun.

Seit dem “Bau-rush” der 90er bis jetzt sehe ich die Architektur in einem absoluten Chaos. Sozusagen befinden wir uns nun in der „Post Post Moderne“. Es ist alles drin!

Rund, eckig, und natuerlich “Der Riegel“! Niemand bekennt sich noch zu seinem Style. Alle machen einfach wahllos Wettbewerbe und nutzen den Trend der Zeit!

Rueckratloser Bloedsinn ist das! Es gibt da keinen „Geist“ mehr. Es geht nur noch ums nackte Ueberleben oder/und um Ruhm!

Da finde ich hardliner wie beispielsweise Gehry oder die “Himmelb(l)auer“ wenigstens noch konsequent. Ein Stil. Ein Wort! Altmodisch irgendwie.
Natuerlich der Ufa Schuppen ist natuerlich die Haerte. 4/5 Jahre hat es gedauert und jetzt ist es ein heruntergekommenes Monstrum.

Ich selbst bin begeisterter Anhaenger aber da ich in der Praxis bin verstehe ich die Kritiker. Schlampige details, unmoegliche Raumaufteilung und was hat man alles.
Ich jedoch finde die Sache trotzdem spitze!

Ich bin schon der Meinung das Architektur “rocken“ muss. Gott sei dank bin ich mit dieser Einstellung einer von wenigen, sonst wuerde die Erde mit wild gewordenen Skulpturgebaeuden vollstehen!!

Im Endeffekt ist es unmoeglich Architektur zu kontrollieren. Menschen und Kultur “morphen“ quer durcheinander. Jeder Mensch legt sich seine eigene Wahrheit so zurecht das er angenehm damit leben kann. Das eigene Ego und verschiedenste Faktoren beeinflussen die Vorstellung von Architektur und Aesthetik in jedem Menschen.

Es waere jedoch gut, wenn die Menschen die ungern denken, ab und zu ihre Vorurteile neu gruppieren.

Beste Gruesse,

Andi.G.

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