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melanie
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melanie is on a distinguished road

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Datum: 20.04.2004
Uhrzeit: 13:21
ID: 3726



Studium mit Kind? Muß kein Problem sein! #33 (Permalink)
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Hallo Schneeweißchen

also, um mal wieder zum Thema zurückzukommen: Mir ist aufgefallen, daß die, die hier am lautesten schreien: "Studieren mit Kind geht nicht" selbst gar keine Kinder haben. Wie also wollen diese Leute beurteilen ob es geht oder nicht? Und daß sie vielleicht zwei Mütter mit Kindern kennen, die abgebrochen haben beweist gar nichts. Ich möchte an dieser Stelle mal fragen, wieviele Leute ohne Kinder kennt ihr denn, die abgebrochen haben? Na?
Kann es denn nicht genausogut sein, daß die entsprechenden Frauen festgestellt haben, daß ihnen das Studium nicht liegt, ganz unabhängig von irgendwelchen Kindern? Sowas soll vorkommen... so ein Kind kann man dann natürlich ganz prima als Ausrede vorschieben, und schwups, schon ist bei den Kommilitonen ein Vorurteil geboren: Studieren mit Kindern geht nicht.

Ich kann mich da nur der Barbara anschließen: Studieren mit Kind muß kein Problem sein. Ich selbst habe mitten im Architekturstudium ein Kind bekommen, es ist jetzt zweieinhalb, und ich liege immernoch ganz gut in der Zeit. Ich gehöre zwar nicht zu den Schnellsten, aber den Ehrgeiz muß man ja mit Kind auch gar nicht unbedingt haben.

Mir fallen übrigens auf Anhieb neun Leute (Männer und Frauen) ein, die mit Kind(ern) Architektur studieren und sich auch einigermaßen erfolgreich durchwursteln.
Alle diese studierenden Eltern haben eine eigene Art von Betreuungsnetzwerk aufgebaut, denn ohne Hilfe geht es nicht.
Meine Tochter zum Beispiel geht in eine Ganztagskita, fühlt sich dort sehr wohl und geht gerne hin. Sie bekommt dort auch Anregungen, die ich ihr zu Hause gar nicht geben könnte, ist den ganzen Tag mit Kindern zusammen, wird liebevoll betreut ...
Außerdem habe ich gute Rückendeckung von meinem Mann und meinen Schwiegereltern, die auch mal einspringen, wenn meine Tochter krank ist und nicht in die Kita darf.

In so einer Kita muß man sich allerdings rechtzeitig anmelden, mit einer mindestens dreiwöchigen Eingewöhnungsphase rechnen, und damit rechnen, daß das Kind im ersten halben Jahr überdurchschnittlich häufig krank ist.

Viele FHs und Unis haben übrigens eine eigene Kita.

Andere Mütter, deren Kinder nur einen Halbtagskindergartenplatz haben, wechseln sich Nachmittags mit der Betreuung ab, d.h. an vier Nachmittagen ist das Kind bei Freunden und am fünften Nachmittag bringt das Kind vier Freunde mit nach Hause.

Wieder andere haben eine Tagesmutter, wie Barbara.

Also, es gibt schon vielfältige Möglichkeiten, die Betreuungsfrage zu lösen.

Dann gibt es wohl auch die Möglichkeit, ein Teilzeitstudium zu beantragen, aber darüber weiß leider nicht genauer bescheid.

Außerdem denke ich gibts kaum einen besseren Zeitpunkt, Kinder zu haben, als während dem Studium. Man kann sich siene Zeit relativ frei einteilen, kann nachts, am Wochenende, wenns gerade passt, arbeiten. (Welcher Arbeitgeber ist schon so flexibel?) Man hat die Möglichkeit, nur so viele Vorlesungen zu belegen, wie man eben schafft. Niemand zwingt Dich eine 40-Stunden-Woche zu haben. Wenn Du nur die Hälfte schaffst, dann ist das eben so, dann brauchst Du eben etwas länger(Teilzeitstudium?). Aber das tun ja auch diejenigen, die nebenher Arbeiten oder einfach etwas faul sind.
Und schließlich: Wenn Du fertig bist mit dem Studium, ist Dein Kind aus dem Gröbsten raus und Du kannst richtig loslegen mit dem Arbeiten, während andere zum Kinderkrigen eine Karrierepause einlegen müssen ;-)


Also: Wenn du glaubst Architektur ist das Richtige für Dich, dann probiers aus, lass Dich nicht entmutigen! Es ist definitiv zu schaffen, es wird zwar nicht immer leicht sein, aber viele andere haben es auch schon geschafft, wieso also nicht auch Du?

Viele herzliche Grüße,

Melanie

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