Thema: mac : pc
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mika
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Datum: 26.06.2010
Uhrzeit: 16:36
ID: 39632



AW: mac : pc #20 (Permalink)
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Allen, die im Bereich Gestaltung arbeiten und deren Leistung an ihrem Anspruch und der Umsetzung bis ins Detail gemessen wird, wissen, dass sie sich selbst in Frage stellen, wenn sie dies bei anderen nicht würdigen z.B. in dem sie höhere Preise für eben diesen Anspruch zahlen.

Daher finde ich Architekten, die den Unterschied zwischen einem Apple Computer und jedem anderen Hersteller nicht sehen, geben viel Auskunft über Ihren eigenen Anspruch.

Inzwischen nach 5 Jahren ist die Fragestellung ja auch nicht mehr so eindeutig.
Denn auf Apple-PCs kann neben, dem Mac OSX auch Windows und Linux laufen. Theoretisch kann auch MacOSX auf PCs laufen - bestimmte Hardware vorausgesetzt. Apple bietet in diesem Fall jedoch kein Support.
Das Betriebsystem ist also kein Argument mehr gegen die Hardware.

Aus diesem Grund sieht man auch immer mehr Macs. Sogar unser Bauleiterbüro benutzt inzwischen Macs. Darauf läuft AutoCAD und ein AVA-Programm unter Windows.
Bei Barkow Leibinger haben wir auch nur Macs benutzt. Rhino läuft auf Windows mit Parallels. Sogar Revit, das mal getestet wurde, lief mit der Umgebung. Alles kein Argument mehr.

Ich verstehe natürlich, nach jahrelanger Einarbeitung in Windows ist die Umgewöhnung ziemlich abschreckend, auch wenn es sich in Realität oft einfacher darstellt. Mein Vater nutzt seit 20 Jahre DOS und WIN-PCs beruflich. Mit dem Einzug des Internets hat er zusätzlichen einen Mac bekommen.
Inzwischen arbeitet er überwiegend mit dem Mac. Er editiert sogar Videos und Photos. Software dafür hatte er auch auf dem PC, das war ihm aber alles zu kompliziert. Erstaunlicher Weise läuft sein Zeichen Programm inzwischen auch auf dem Mac unter VMWare und Win98. Es lief nicht unter XP und ein Update war ihm zu teuer. Mit VMWare würde es natürlich auch unter XP laufen. Aber der Rechner kann nicht genug Arbeitsspeicher nutzen. Tja, so kann's gehen. Das ist zwar nur ein Spezialfall, aber hier war die Kompatibilität von Windows zu Windows schwieriger als zum Mac.

Im Grunde ist eine VM-Lösung auch jedem Viren geplagten Windows-Nutzer unter Windows zu empfehlen.

Wenn jemand Anwendungen hat, die spezielle Hardware voraussetzen, z.B. bestimmte Grafikkarten (z.B. nVidia QuadroFX), dann ist es relativ eindeutig, dass man auf eine Windows-Workstation setzt. Apple bietet hier leider nicht genügend Auswahl und Unterstützung. Aber auch das ist ein Spezialfall. CAD- und 3D-Prgramme laufen in der Regel auch auf normalen Grafikkarten ausreichend flüssig.

Bezüglich Architekten ist AutoCAD natürlich ein ausschlaggebendes Programm. Nicht alle nutzen AutoCAD, aber es ist doch maßgeblich in der Branche. Mit der Einführung von Windows 3 bzw. Win95 haben viele CAD-Hersteller, allen voran AutoDesk, auf diese neue Plattform gesetzt. Durch Windows sollten sich billige PCs gegen Terminal-Mainframe-Infrastrukturen und IBM-, Sun und Apple-Computer durchsetzen, was ja auch gelang. Wer als Software-Hersteller Software für Windows im Portfolio hatte, konnte einen großen Markt bedienen. Anfänglich hat MicroSoft sogar CAD-Software-Hersteller bei der Werbung in Architekturmagazinen unterstützt. Angesichts der Entwicklung der PCs in den Neunzigern, war klar das fast alle Hersteller sich auf die neue Plattform konzentrieren. AutoDesk hat mit Apples Wechsl auf die PPC-Plattform die Entwicklung von AutoCAD nach Version 12 für Mac eingestellt.

Interessanterweise soll AutoDesk, vielleicht von Rhino oder dem Erfolg von iPhone und iPad inspiriert, inzwischen aber wieder an einer nativen Mac-Version arbeiten.
Es ist jedoch zu erwarten, dass diese Version sehr eigenständig sein wird.
Eventuell führt dieser Neuanfang aber wiederum zu Verbesserungen in der Windows-Version.

Man darf gespannt sein.
__________________
Grüße Michael

"Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?"
Ludwig Mies van der Rohe, 1964

Geändert von mika (27.06.2010 um 02:18 Uhr).

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