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noone
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noone: Offline


noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough

Beitrag
Datum: 15.09.2010
Uhrzeit: 11:17
ID: 40885



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #55 (Permalink)
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Tom, Archimedes und Samsarah sagen vieles richtig, z.B.

Zitat:
Aber es gibt wirtschaftlichere Bürogrößen, wirtschaftlichere Projektgrößen, wirtschaflichere Bauaufgaben und wirtschaftlichere Arten, die Projekte zu bearbeiten. Nicht alles in einer Soße verrühren!
Zitat:
Die Praxis ist - obwohl ich selber von Kunstschmied geredet habe -, dass der wirtschaftl. Spielraum in kleineren, suboptimal geführten Büros so eng ist, dass an künstl. Anspruch, sorgfältige Detaillierung, engagierte Bauleitung etc. vielfach gar nicht mehr zu denken ist.
-> Fast alle Büros machen diese engagierte Bearbeitung aber trotz fehlendem finanziellem Spielraum, weshalb viele Projekte nicht rentabel sind.

Zitat:
Kann z.B. ein Bildhauer, der vor einem Granitblock steht, genau sagen, wieviele Stunden er benötigt um daraus eine Büste zu schlagen und wieviele Hammerschläge oder Trennscheiben er brauchen wird?
-> deshalb ist es ja so wichtig, dass die Honorarordnung die Realität der Bearbeitung der Architektur-Aufgaben aufgreift.

Zitat:
Die große Mehrheit aller Planungen und Bauten liegen mit ihrem reelen künstlerischen Wert am unteren Ende. Klar, jeder Architekt hält sich für den großen Künstler, aber vieles da draussen wird dem Anspruch wirklich nicht gerecht.
---> ist die absolute Wahrheit. Wenn man Pressetexte liest, kann man es teilweise gar nicht fassen, mit welchen absurden "Ansprüchen" die banalste Architektur verkauft wird.

Meiner Meinung nach ist das Resultat aber immer Geschmacksache.

1. Der künstlerische Anspruch fängt dort an, wo über die Gestaltung über reine konstruktionsrelevante Bereiche hinausgeht, und diese den gestalterischen Aspekten untergeordnet wird.

2. Die "Kunst" (d.h. das aussergewöhnliche Ergebnis - was Samsarah wohl mit "künstlerischem Wert" bezeichnet) beginnt dort, wo der Entwurf bzw. die Gestaltung grundlegend und im gesamtem einem theoretisch-intellektuellen Ansatz folgt.

Ein Gebäude wird dann allgemein als Kunst anerkannt, wenn ein Konsens über die Qualität der Leistung bzw. des Resultats vorliegt.

Wo sich dann die "Profanbauten" mit dem von den Architekten eingeforderten "künstlerischen Ansprüchen" einreihen, bleibt dem Urteilsvermögen jedes Einzelnen überlassen.

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