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Tom
 
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Hochschule/AG: Architekt

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Datum: 15.09.2010
Uhrzeit: 23:30
ID: 40907



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #65 (Permalink)
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Zitat von Samsarah Beitrag anzeigen
Die Wertschätzung für die eigene Arbeit beginnt doch bei mir selbst. Solange sich die Absolventen und jüngeren Architekten zu Praktikantenkonditionen verheizen lassen ...
Samsarah, ich weiß, es ist ein oft geäußerter Gedanke, dass die vielen unterbezahlten Planer selbst schuld sind an ihrer Lage. Und tatsächlich gibt es eine Art Strudel nach unten: Die Arbeitsgeber loten die Schmerzgrenze nach unten aus. Aber die strukturellen Ursachen für die Misere liegen woanders, den Schuh müssen sich die Leute, die in ihrem erlernten Beruf arbeiten wollen, nicht anziehen! Oder sind die Arbeitnehmer in anderen Dumping-Branchen auch alle selbst schuld an den Verhältnissen, weil sie einfach nicht von der fixen Idee lassen wollen, mit Arbeit ihr Geld zu verdienen?

Das impliziert ja u.a. auch, dass als Architekten ausgebildete Leute völlig frei sind, irgendwelche anderen Berufe zu ergreifen. Zu Zeiten des Dot-Com-Booms haben ja tatsächlich manche Leute das Architekturstudium als eine generalistische Idealausbildung gepriesen, die Tore in alle Richtungen öffnet. Ich habe schon länger keinen mehr gehört, der diese Meinung vertritt. Es gibt einfach viele andere interdisziplinäre Bildungsangebote, die methodisch, inhaltich weit besseres Rüstzeug bieten für eine kulturelle Crossover-Karriere.

Zurück zum Punkt und zur Selbst-Wertschätzung: Glaube mir, die ist bei mir in wunderbarer Weise gegeben. Aber die Hire-and-Fire-Mentalität in der Architektur-Branche ist nicht in Ordnung. Das Lohnniveau könnte etwas besser sein, wenn sich die Unternehmensführer mit Fragen der Wirtschaftlichkeit und eines nachhaltigen Managements seriöser auseinandersetzen würden und sich heute schon zaghafte Gedanken machen würden, mit was sie morgen vormittag Geld verdienen möchten.

T.

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