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noone
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noone: Offline


noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough

Beitrag
Datum: 18.09.2010
Uhrzeit: 15:05
ID: 40960



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #80 (Permalink)
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Zitat:
Wer heute sein Büro nicht ordentlich organisiert und unter betriebswirtschaftlichen Gesichtpunkten führt, der ist schnell wieder weg vom Markt. Ich denke, daß die meisten Büroinhaber in den Bereich Büroorganisation wesentlich mehr Zeit investieren, als das für den Angestellten oder den Aussenstehenden zu erkennen ist. Natürlich muß so etwas wie Organisation wachsen und an die Bürogröße bzw. Auftragslage adaptiert werden. Was einfach nicht funktioniert ist erst den Wasserkopf aufbauen und dann auf Aufträge hoffen. Es muß zuerst Arbeit da sein und dann muß man sich um die Organisation kümmern. Gewisse Grundlagen kann man sicher vorher schon schaffen.
Es lassen sich aber sicher nicht Strukturen aus großen Unternehmen so leicht auf kleine und mittelgroße Architekturbüros adaptieren. Das halt ich für Träumerei. Auch das Beraten durch externe Firmen kann ich mir nur bedingt vorstellen, weil die sich wohl eher an größeren Strukturen orientieren und die Abläufe in Planungsbüros nunmal nicht so regelmäßig und konstant sein können, wie in einem Produktionsbetrieb.
Controlling lässt sich auf Unternehmen aller Grössen und Gewerbe anwenden. Wichtig ist, die Grundlagen des Controlling zu kennen. Es geht nicht darum, mehr Zeit zur Projektkontrolle als für die Projekte aufzuwenden, sondern darum, mit einiger Grundkenntniss die Kontrolle über die Wirtschaftlichkeit von Projekten zu übernehmen. Würde man eine Umfrage in den Büros durchführen, würden bestimmt 75% oder mehr der Inhaber antworten, dass sie ihr Büro gut organisiert haben und unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten führen. Würde man dann ein paar tiefergehende Fragen stellen, würde sich schnell zeigen, dass die genannten betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten mehr eine leere Floskel sind. Man kann einfaches Controlling mit diverser einfachen Software betreiben, ohne einen Wasserkopf an Verwaltung zu haben. Wir sollten einfach keine Angst haben, uns auf den unbekannten Terrain der BWL zu begeben. In den Kammerzeitschriften sind immer wieder in der Praxis-Rubrik gute Beispiele von Inhabern, die entsprechende Fortbildungen gemacht haben und Tips geben.

Handwerksbetriebe z.B., die auf ausgeschriebene Positionen ein bestimmtes Budget haben, müssen auch ihre Ressourcen auf diese Positionen verteilen. Es geht im Prinzip immer darum, Phasen zu budgetieren, das Budget in Stunden umzulegen, und die bereits geleistete Arbeiten zu erfassen, um zu sehen, ab wann man in einen defizitären Bereich abgleitet. Man kann dadurch seine Projekte managen. Wenn Du das mal mit 3-5 Projekten durchgezogen hast, stellt sich auch in den einzelnen Phasen automatisch ein Workflow ein. Die Arbeitsweise wird automatisch besser, macht man kein Controlling, hat man einfach diese Sachen nicht im Blick und handelt dementsprechend unwirtschaftlich.

Du kannst mit relativ bescheidenen Mitteln wie z.B. open project oder open Workbench deine Projekte durchorganisieren, Ressourcen bzw. Mitarbeiter mit Stundensätzen hinterlegen und den einzelnen Aufgaben zuordnen.

Die Beispielprojekte zeigen gut auf, dass man für alle Branchen bzw. Dienstleistungen ein effektives Controlling machen kann.

Meiner Meinung nach ist es für die Architekturbranche wie Samsarah schreibt, typisch, alles unkünstlerische mit einer gewissen Überheblichkeit ignoriert wird, die Folge sind das unwirtschaftliche Arbeiten und die fehlende Gewinnoptimierung.

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