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Tobias
 
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Tobias: Offline

Ort: NRW
Hochschule/AG: Projektentwickler / Architekt

Tobias is on a distinguished road

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Datum: 01.10.2010
Uhrzeit: 14:51
ID: 41125



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #88 (Permalink)
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Die durchschnittlichen Verdienste von Architekten sind nach dem publizierten Umfragen der Architektenkammern in der Tat äußerst dünn. Wenn ich mir anschaue, was andere Berufszweige (mit und OHNE Studium) verdienen, erkennt man die Schieflage. Allerdings muss man hier differenzieren. Habe ich Architektur studiert und arbeite tatsächlich nur als "besserer Bauzeichner", sind die eingangs genannten Gehälter sicherlich nicht sehr üppig aber auch nicht zu wenig. Haben wir denn tatsähliche 5-7 Jahre Architektur an eine FH oder Uni studiert, nur um Plänen zu zeichnen?? Das Studium ist doch vielmehr breiter aufgestellt und bietet im Vergleicht zu anderen Studiengängen die Möglichkeit einer Tätigkeit in zahlreichen Nischenbereichen.
In meinem Fall ist es so, dass ich bei einem Bauträger mit ca. 50 Mitarbeitern arbeite, von denen 8 Architekten sind, von denen allerdings nur einer auch zeichnet, nämlich der Planungsleiter, der einen Mitarbeiterstab von 6 Bauzeichner /-technikern hat. Die übrigen Architekten arbeiten als Projektleiter/Projektentwickler, geben nur gestalterische Rahmenbedingungen vor und arbeiten überwiegend die kaufmännischen Bereiche von großen Projeten ab, bzw. koordinieren die Fachingenieure und erledigen die Abstimmung mit Kommunen, Ämtern, Behörden.

Ein Studienkollege von mir arbeitet bei einer Firma, die PC-Spiele entwickelt. Er entwirft hier Häuser, Innenräume bzw. ganze Stadtteile für unterschiedliche Spiele, in denen man durch eine 3D-Welt als Spieler wandelt.

Auch andere Studienkollegen haben sich in eher untypischen Arbeitsbereichen im Bereich der Architektur eine Tätigkeit gesucht und diese auch gefunden. Hier sind schon deutliche bessere Verdienstmöglichkeiten möglich, sei es dass man dort natürlich mehr Verwantwortung trägt oder halt wirklich eine Nische gefunden hat, in die nicht die Masse der Absolveten strebt.

Ich glaube, dass man sich nach dem Studium trotzdem erst mal 2-3 Jahr seine Sporen verdienen muss. Als Absolvent kommt man ziemlich grün hinter den Ohren in die Arbeitswelt. Ab dem 4 Jahr sollte man aber spätestens eine Tätigkeit gefunden haben, in der die Verdienstmöglichkeiten angemessen sind und in der man sich auch entwickeln kann.

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