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Mr. T
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Mr. T: Offline


Mr. T is on a distinguished road

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Datum: 02.12.2010
Uhrzeit: 13:50
ID: 41699



AW: Vergleich virtuelle Projekträume #6 (Permalink)
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So liebe Leute, das Projekt läuft schon seit einiger Zeit und alle Beteiligten sind soweit mit meiner Wahl des VPR (Virtuellen Projektraum) zufrieden. Aus diesem Grund wollte ich der Bitte nachkommen und meine Recherchen (und den Entscheidungsfindungsprozess) zu diesem Thema posten.

Vorab mal die Eckdaten des Projekts, da das ein entscheidender Faktor für die Wahl des Anbieters war: Bauvolumen ca. 15 Mio €; Bauzeit voraussichtlich 11 Monate; 29 beteiligte Firmen und Büros; Virtueller Projektraumspeicher 2,3 GB; Derzeit 1381 Pläne (Indizes nicht mitgerechnet)

Wie schon eingangs beschrieben, findet man über google relativ dürftige Aussagen zu diesem Thema und schon gar keine Gegenüberstellung. Aber die FH Bib bleibt ihren Alumni ja treu und so stieß ich auf einen ersten Artikel im deutschen Architektenblatt.

In diesem berichtet der Autor Mersch das man auf Grund der Funktionalität zwischen Projektkommunikationssystemen (PKS) und Projektkommunikations- und Managementsystemen (PKMS) unterscheidet. PKMS besitzt demnach zusätzliche Funktionen zur Projektsteuerung, also Softwareprogramme und / oder Applikationen, über die alle Projektbeteiligten Pläne, Daten und Informationen austauschen können, das andere ist eine reine Datenablage.

Also blieb für mich das PKS schon mal auf der Strecke, jetzt vertiefte ich meine Recherche auf die unterschiedlichen Varianten des PKMS. Die zurzeit auf dem Markt befindlichen Systeme lassen sich durch die verwendete Technik, die Funktionalität sowie den Preis, im Wesentlichen in drei Hauptgruppen unterteilen:

- Systeme auf Basis von Lotus Notes
Über Jahre hinweg bekannte und bewehrte Technik. Allerdings muss jeder Benutzer (also alle beteiligten Firmen) dieses Programms käuflich erworben und installiert haben.

- Java- oder ActiveX-basierte Systeme
Diese nutzen einen herkömmlichen Browser, also schon mal ein Punkt für das System. Man muss für die weitere Benutzung lediglich ein Plug-In herunterladen und installieren, welches meist kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Als Nachteil sind der Installationsaufwand und die damit verbundenen Sicherheitsrisiken zu nennen (auch lassen nicht alle Unternehmen Plug-Ins in ihrem Netzwerk zu)

- Daher war für mich die Variante auf einer reinen Browsertechnologie basierend der Sieger. Für deren Anwendung wird nur ein handelsüblicher Browser benötigt. Der Aufruf der Plattform erfolgt über eine Internet-Adresse und der Zugang über Benutzername und Passwort, kennt man ja auch aus Foren.

Folglich habe ich mit drei Anbietern, welche ich nun schon kannte, näher verhandelt:

ConjectPM - Das Kerngeschäft liegt hier in einem Lebenszyklus Management. Damit werden bei Immobilien alle Bereiche von der Planung über Bau und Betrieb bis hin zur Vermarktung abgedeckt. Es gibt immer neue Funktionen, wie beispielsweise eine Online Bearbeitung oder ein integriertes Online Meeting. Wäre also für Bauherren interessant, die ihre Objekte auch später darüber verwalten wollen, daher für uns eher ungeeignet.

projektron - Das Konzept hierbei liegt nicht nur in der Verwaltung des Projektverlaufs, von der Aufgaben- und Ressourcenplanung über die Koordinierung bis zum Controlling. Es wird vielmehr auf Zusatzfunktionen, wie einer Zeiterfassung, Kontaktmanagement, Angebots- und Rechnungsstellung sowie die Verwaltung von Urlaubsanträgen, Spesen und Verträgen, gesetzt. Mit einem integrierten Ticketsystem, das bei Supportanfragen rund um das Projekt unterstützt, spricht man dabei hauptsächlich Software-Firmen und IT-Abteilungen großer Unternehmen an, also wieder nichts.

Baulogis – Letzten Endes habe ich mich für das Produkt thinkproject! Von der Fa. Baulogis entschieden. Die bereits über das System abgewickelten Projekte reichten von 2 Mio € bis 200 Mio € also lagen wir im guten Mittelfeld. Die Arbeit hier übernimmt Baulogis komplett. Sie stellen den Projektspeicher zur Verfügung und über nehmen die Wartung, die Schulung und den Support für alle Firmen.

Prinzip: Man benennt die gezeichnete Datei um. In unserem Fall wäre das IBI-BA1-ARC-GR-EG-001.PDF somit weiß das System um Welches Projekt es sich handelt, das es der Bauabschnitt 1 ist, es ist eine Grundriss vom EG des Architekten und hat den Index 1. Die anderen Firmen, geben dann ein, welche Pläne sie interessieren und werden bei den entsprechenden Suchkriterien automatisch informiert, wenn ein neuer Plan eingestellt wird. Also ein Fassadenbauer bekommt die Info gar nicht, da ihm ein Grundriss am A*** vorbei geht und der Trockenbauer vom 2.BA sieht den Plan auch nicht.
Man lässt sich also eine Übersicht der für einen selbst relevanten Pläne anzeigen, kann aber jederzeit über Filter alle Grundrisspläne des EGs o.ä. suchen.

Also eine recht feine Sache für uns, doch nun hab ich genug gefaselt und ziehe hier mal einen Schlussstrich. Falls ich jedoch den einen oder anderen Neugierig gemacht haben sollte, kann ich gerne noch mehr zu der Funktionalität schreiben…
so long Mr. T

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