Thema: Eko-Habitat
Einzelnen Beitrag anzeigen
Florian
tektorumAdmin
 
Benutzerbild von Florian
 
Registriert seit: 06.06.2002
Beiträge: 4.439
Florian: Offline

Ort: Berlin
Hochschule/AG: Illenberger & Lilja GbR / Anderhalten Architekten

Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all

Beitrag
Datum: 04.10.2011
Uhrzeit: 15:46
ID: 45039



AW: Eko-Habitat

#2 (Permalink)
Social Bookmarks:

Zitat:
Zitat von vozer Beitrag anzeigen
Nun hab ich mir ein paar Gedanken gemacht, dass ganze Energieeffizient zu machen ohne Solarzellen etc. zu nutzen, da ich von der ökologie nicht überzeugt bin.
Dieses Statement halte ich für zu pauschalisiert.

Es gibt im Grunde zwei Typen von Solarzellen:
1. Photovoltaikzellen
2. Solartermiezellen

Solartermiezellen werden meines Wissen nach leider nicht gefördert sind aber im Wohnhausbereich hocheffizient, da ein Großteil der benötigten Energie in die Wärmegewinnung fließt und die Zelle selber einen Wirkungsgrad von ca. 70% hat.
Da Fernwärme, Gas und Öl noch relativ günstig sind, ist der finanzielle Gewinnaspekt solcher Zellen nicht so hoch wie bei den geförderten Photovoltaikzellen. Ökologisch gesehen ist der Einsatz solcher Zellen aber sinnvoll.

Über Solarthermiezellen zusammen mit Wärmepumpen kann viel Energie in der Warmwasserzubereitung für Heizung und Nutzwasser gespart werden. Ich würde mir das daher doch mal genauer ansehen.


Aber auch die Photovoltaikzelle ist grundsätzlich erstmal eine feine Sache. Photovoltaikzellen werden zwar immer wieder kritisiert, weil angeblich Schwermetalle and andere toxische Stoffe in der Erzeugung eingesetzt werden, dies ist aber meines Wissens nach Anbieterabhängig. – Wer natürlich ein asiatisches Produkt einsetzt muss davon ausgehen, dass die Umweltauflagen dort vielleicht doch nicht so hoch waren wie in Europa…
Ein weiterer, häufig angeführter Punkt ist der hohe Energieaufwand bei der Erzeugung solcher Zellen. Allerdings erzeugt eine Solarzelle so viel Strom, dass nach ca. 1 bis 2 Jahren Betrieb sich dieser Energieaufwand in der Bilanzierung aufhebt.
Natürlich ist der Wirkungsgrad beschränkt. Im besten Fall bekommt man heute Zellen mit einem Wirkungsgrad knapp über 20%. Wenn diese Zellen dann nicht optimal ausgerichtet sind, sinkt der Wirkungsgrad weiter. Trotzdem ist wenig Energie immer noch mehr als keine Energie…
Die Firma Odersun stellt beispielsweise Dünnschicht-PV Zellen her, die in fast beliebiger Form in die Fassade integriert werden können. Diese Art der „Building-integrated photovoltaics“ (BIPV) soll wohl auch bei nicht optimaler Ausrichtung noch einen guten Energiegewinn haben. Laut einer Darstellung von Odersun hat eine Ostfassade immer noch 50% Ertrag. (Die Süddachfläche bei ca. 30° Neigung ist der 100% Referenzwert).


Deine Fragestellung, wie man alternativ bei einem solchen Bauprojekt noch Strom gewinnen kann ist meiner Meinung nach übrigens der falsche Ansatz. Die Frage muss primär erstmal lauten: Wie kann ich bauen, um möglichst wenig Energie zu verbrauchen.
__________________
Florian Illenberger

tektorum.de - Architektur-Diskussionsforum

archinoah.de Architektur Portal - Forum für Architektur:

Mit Zitat antworten