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Angelos P.-Mat.
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Angelos P.-Mat.: Offline

Ort: München

Angelos P.-Mat. is on a distinguished road

Beitrag
Datum: 23.10.2011
Uhrzeit: 13:18
ID: 45152



AW: Fortbildung: WO? WIE? #4 (Permalink)
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He Mitchotektur, ich denke ich befinde mich in einer sehr ähnlichen Situation
wie du gerade. Ich schaue mich überall nach Chancen zur Weiterbildung um
(habe eben mein Diplomsemester angeschnitten), weil ich das Gefühl habe
mich im Studium überhaupt nicht groß spezialisiert zu haben. Ich frage mich
aber dann auch oft worin ich mich denn spezialisieren soll. Und warum denn?
Weil meine Exzellenz eine Bereicherung für den Fachbereich sein wird? Weil ich
in diese Fachdiziplin verliebt bin und nicht anders kann? Oder werde ich durch
ein herrschendes Klima dazu gezwungen mich nach einer Spezialisierung zu
sehnen, diese als eine Notwendigkeit zu betrachten? Wäre es Liebe oder
Exzellenz würde sich die Frage garnicht stellen, man weiss was man tun soll
oder wonach man suchen soll, wenn man verliebt ist, leider muss es also wohl
mit letzterem Beweggrund zusammenhängen.

Dieses Klima wird systematisch kultiviert: der Arbeitsmarkt wird immer härter,
nur wer Spezialwissen mitbringt hat eine Chance und an den Schulen wird ein
erbitterter Konkurenzkampf ausgetragen, in dem die Architektur nur durch
ganz besonderen fachspezifischen Clous im Konzept erst scheinen kann.

Aber Moment, die Architektur war doch mal der Berufsstand, der sich am
meisten durch eine gesamtheitliche Herangehensweise an das Leben
auszeichnete. Das wichtigste Attribut eines Architekten ist es ein All-Rounder
zu sein, der versteht was es bedeutet zu leben, aber gleichzeitig mit dem
Blick des Wissenschaftlers die Probleme, die sich bei der baulichen
Manifestation des Lebens ergeben, erkennen und lösen kann. Ein Architekt
sollte von allem eine Ahnung haben und nie die akademische Fähigkeit
verlernen sich binnen kürzerster Zeit durch konzentriertes studium seines
Gegenstandes in einem Gebiet spezialisieren zu können. Meines Erachtens ist
und bleibt das auch heute die höchste Tugend des Architekten und ein
Erfahrenes Büro wird genau das in einem schätzen, egal wie viel Spezialwissen
man mit sich trägt.


Diese Problematik wollte ich nur mal erwähnt haben und den Fakt, dass du
während deines 2jährigen AiP's eh erst mal noch einige Seminare besuchen
musst, in denen du wiederum wählen kannst welche Richtung du einschlagen
möchtest. Ich rate dir sehr bedacht an die Sache zu gehen und nichts
voreiliges zu entscheien - behalte im Hinterkopf, dass die meisten und die
seriösesten Weiterbildungsprogramme Berufserfahrung vorraussetzen und dass
dich ein Büro, welches dich schätzt nach 2-3 Jahren Tätigkeit auch gerne bei
deiner Weiterbildung unterstützen wird um dich dannach gleich dort zu
behalten.

Bei meiner Suche nach Weiterbildungsprogrammen bin ich auf diese Search-
Engine der Deutschen Bauzeitung gestoßen:

aufbaustudiengänge - db deutsche bauzeitung

Hier sind alle offiziellen Weiterbildungsprogramme von Hochschulen und
sonstigen Bildungseinrichtungen festgehalten. Wenn du Ausschau hälst wirst
du auch viele Möglichkeiten von privaten Unternehmen oder den jeweiligen
Architektenkammern entdecken - insbesondere wenn du mit dem Gedanken
spielst als Fachplaner zu arbeiten.


Viel Glück bei der Suche,
poste mal hier gleich deinen Vortschritt mit der Sache - würde mich schon
interessieren wie's jemand anders tut.

freundlichen Gruß,
Angelos

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