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mies
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mies: Offline


mies is on a distinguished road

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Datum: 21.12.2011
Uhrzeit: 14:16
ID: 45679



AW: Architekturbüro setzt mich durch Aufhebungsvertrag unter Druck #30 (Permalink)
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Hallo,

ich bin durch Zufall auf deinen Thread gestossen. Wie dem auch sei, würde ich auf deiner Stelle keinen Aufhebungsvertrag unterzeichnen, da dieser einer eigenen Kündigung gleich zu setzten ist. Mir wäre der Job nach so einem Gespräch eh egal...

Zu Überstunden/Unterbezahlung und deren breitspurige Akzeptanz in unserer Branche habe ich folgende Formel entwickelt:

1)Überstunden bei denen ich nicht nur leiste sondern lerne z.B. lesen von Gesetzestexten, Software aneignen oder wie auch immer, sind auch eine persönliche Investition in meinen Sachverstand. Diese leiste ich gerne und muss Sie nicht 1:1 vergütet bekommen... Aber Sie sollten anerkannt werden in irgendeiner Art und Weise.

2)Überstunden die durch zu viel Arbeit entstehen, aus welchem Grund auch immer, z.B. Personalmangel, sind reine Überstunden und führen zum wirtschaftlichen Erfolg des Büro. Dieser sollte sich aber dann auch bei mir niederschlagen (z.B. Ausgleich der Stunden, Auszahlung).

Grundsätzliche Erwartung länger zu bleiben gehört für mich immer zu 2). FERTIG

Und die Diskussion des zu kleinen Einstieggehaltes kann ich vollkommen nachvollziehen. Natürlich ist es niederschmetternd nach seinem Studium 2000 Brutto zu verdienen. Begünstigt wird diese Ausbeute, durch die schlechten Studieninhalte in der Architektur. Man entwirft jedes Semster ein Museum, Kirche, Hochhäuser, Stadien und ganze Quartiere. Aber einen Bauantrag zu erstellen, ordentlich auszuschreiben oder einfach nur den bürokratischen Teil der Arbeit lernen die Meisten nicht im Studium. Daher ist es doch nicht verwunderlich, dass man nach dem Studium nicht mit 3000 Euro beginnt. Wer dies aber bereits im Studium erkennt und sich weiterbildet oder seine Studentenjobs dafür nützt nicht irgendwelche bunte Bilder für Wettbewerbe zu kloppen, wird sicherlich nicht mit 2000 starten...

Zur Architektur gehört nun mal mehr als entwerfen (um es ganz hart nach HOAI zu nennen 11%), leider entdecken dies Geheimnis die meisten erst nach dem Diplom... Und wenn man ganz ehrlich zu sich selbst ist, sind die meisten Architkturabsolventen keine Entwerfer. In meinem Jahrgang gab es vielleicht 3-5 von ca 50 die wirklich gute Entwerfer waren und da stimmt seltsamerweise die HOAI Aufteilung plötzlich wieder.

Kurzum, nicht unterschreiben, schon mal nach neuen Ufern ausschau halten.

Geändert von mies (21.12.2011 um 14:47 Uhr).

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