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mika
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Datum: 11.03.2012
Uhrzeit: 15:39
ID: 46330



AW: Welches CAD-Programm??? #4 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von nicoS Beitrag anzeigen
Hallo MelJee,
danke für deine Tipps und Anregungen.
Die Architektin arbeitet mit ArchiCAD, aber wie du schon richtig bemerkt hast, ist die Frage, ob man wegen einem Auftraggeber eine bestimmt Software kaufen sollte? Deshalb versuche ich die Software zu finden, die am meisten bei Architekten verbreitet ist. Momentan steht meine engere Auswahl auf ArchiCAD und Vectorworks.
ArchiCAD ist Bauteilorientiert und dadurch kann man relativ schnell Gebäude zeichnen. Vectorworks ist angeblich zeichnerorientiert, dadurch kann man leichter Möblierung selber zeichnen und in die Objekte einbringen. Ich habe noch nicht herausgefunden, wie leicht sich Möbel und "Freiformmöbel" (z.B. Theken mit geschwungenen Verlauf in ArchiCAD zeichnen lassen). Vom Gefühl her tendiere ich zu ArchiCAD, da ich in die Demo-Version sehr schnell reingefunden habe.

Vielen Dank für weitere Tipps.
Beste Grüße
Nico
ArchiCAD und Vectorworks sind beide Bauteil orientiert. Wobei das in ArchiCAD konsequenter ist. VectorWorks hat gegenüber ArchiCAD den Vorteil, dass Du freier beim Erzeugen dreidimensionaler Körper bist, wenn die Bauteilwerkzeuge an ihre Grenzen kommen. Auch das Strukturieren der Zeichnungen in Vectorworks bietet meiner Meinung nach mehr Freiheiten.
Daher wirkt der Einstieg in ArchiCAD meist einfach, aber die Krux steckt eben im Detail, und da kann Vectorworks dann oft punkten.

Bei ArchiCAD birgt nach meiner Erfahrung auch das Handling mit den Dateien mehr Fallstricke, was an dem Umgang mit den Bibliotheken liegt.
Bei Vectorworks sind diese in die Datei eingebetet. Bei ArchiCAD geht das seit Version 13 auch, aber das heißt noch nicht, dass auch tatsächlich alle Objekte eingebetet sind. Alle nicht eingebteten werde nicht mitübertragen, es sei denn man speichert die Datei im pla Format, was zu großen Dateien führt. Tut man das nicht, muss man peinlich genau darauf achten, dass die lokalen Bibliotheken auf dem gleichen Stand sind, und die zusätzlichen Objekte mit übergeben werden. Das gleiche gilt auch für die Stiftsets, Schraffuren, Komponenten etc. Ich garantiere Dir, das bei dem Austausch von ArchiCAD zu ArchiCAD mehr Verluste haben wirst als bei Vectorworks zu Vectorworks.

Noch mal zum Verständnis.
Es gibt in der CAD-Welt der Architektur zwei Pole.
Der eine ist 2D-CAD und der andere ist BIM (Building Information Modelling)
2D-CAD ist im Architektur-Alltag nach wie vor dominant, weil es der eigentlichen Arbeit entspricht, also der Darstellung von Grundriss, Schnitt, Ansicht und Detail in 2D, in denen man graphisch Informationen über das Gebäude dokumentiert.
BIM kommt eher aus dem Facility Management, bzw. der Idee die Geometrie eines Gebäudes dreidimensional darzustellen. Das verführt Architekten natürlich schnell zu der Annahme, dass man durch den üblichen 2D-Grundriss automatisch das Gebäude in 3D mit baut, und visualisieren kann.
Der Haken, daran ist aber, dass mit zunehmend detaillierterem Maßstab der Aufwand extrem steigt, um korrekte 2D-Darstellungen aus dem 3D-Modell zu generieren. Im Alltag wird daher mit BIM eher halbherzig gearbeitet. Es ist eher ein Mischmasch aus BIM und 2D-Drüberzeichnen.

ArchiCAD ist der klassische BIM-Vertreter.
AutoCAD ist hingegen der klassische 2D-CAD-Vertreter.
Vectorworks ist eine Mischung aus beiden.
Mit ArchiCAD kann man allerdings ebenfalls 2D arbeiten. und die Liniendarstellung bzw. die Linienenden und Ecken sind superschön.
Aber für reines 2D Arbeiten und das Strukturieren fehlen viele Annehmlichkeiten oder diese sind nicht so gut umgesetzt: z.B. Objekte im Vergleich zu Vectorworks Symbolen oder Blöcken in AutoCAD (Instanzen). Oder Hotlinks gegenüber XRefs.

Marktführer im Beriech Architektur ist wohl AutoCAD und das DWG-Format ist als Quasi-Standard zu sehen.

3D-Informationen zwischen verschiedenen Programmen auszutauschen, um damit dann Verlustfrei weiter zu arbeiten, halte ich für nicht realistisch. Der administrative Aufwand wäre mindestens sehr groß.

In Deinem Fall kann ich mir eher vorstellen, dass Du 2D-Dateien als DWG und PDF bekommst, und 2D Informationen ergänzt (PDF immer als visuelle Kontrolle für Linienstärken, Farben usw.)
Das 3D-Modell würdest Du dann auf Grundlage der 2D-Daten bauen oder bekommst dafür C4D-Dateien, die ArchiCAD, Vectorworks und Allplan über ihre Cinema-Plugins ausgeben können, wenn ich mich nicht irre.
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Grüße Michael

"Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?"
Ludwig Mies van der Rohe, 1964

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