Einzelnen Beitrag anzeigen
Archimedes
Registrierter Nutzer
 
Benutzerbild von Archimedes
 
Registriert seit: 26.07.2005
Beiträge: 2.351
Archimedes: Offline

Ort: Rhld.-Pfalz
Hochschule/AG: Architekt freischaffend

Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all

Beitrag
Datum: 05.04.2012
Uhrzeit: 11:59
ID: 46543



AW: Architekten Gehälter 2012 #20 (Permalink)
Social Bookmarks:

Zum Thema Steuern/Abgaben eine Frage:

Gibt es eigentlich irgendwo einen verlässlichen Überblick über die tatsächlichen Gesamteinnahmen des Staates?

Und zwar quasi alles was Bund, Länder und Gemeinden eingenommen haben. Nicht nur Fragmente aus igrendwelchen Haushaltsplanungen davon.

Wenn ich mir das Ganze mal anschaue, dann nimmt der Staat vermutlich selbst ohne andere Abgaben (ohne Krankenkasse, Arbeitslosen-/Renten-/Pflegeversicherung) schon mehr ein, als alle Bürger zusammen netto verdienen.

Beispiel Angestellter im Architekturbüro:

Verdienst 2.300 Euro brutto. Macht netto aufs Konto nach Abzug aller Nebenkosten ca. 1.500 Euro/Monat.

An Steuern nimmt der Staat, die MwSt. auf die Leistungen des Angestellten, also ca. 130 abrechenbare Stunden pro Monat x 50 Euro x 0,19 = 1.235 Euro/Monat
Die Lohnsteuer vom Bruttogehalt des Angestellten: ca. 200 Euro/Monat
Die anteilige Einkommenssteuer am Gewinn des Inhabers, den dieser durch den Mitarbeiter mehr erzielt: evtl. 300 Euro/Monat
Die MwSt. auf die Kosten und Verbräuche des Mitarbeiters (Miete, Büromaterial, Software, Hardware, etc.): evtl. 300 Euro/Monat

Der Inhaber kann natürlich durch seine eigenen Kosten noch über die gezahlte MwSt. einsparen. Evtl. - 400 Euro/Monat.

Bedeutet der Staat nimmt ca. 1.635 Euro an Steuern im Monat durch einen Arbeitnehmer ein, der selbst nur 1.500 Euro im Monat zum Ausgeben hat.

Hinzukommen noch die MwSt., Öko und Mineralölsteuer-Einnahmen die der Angestellte erzeugt, wenn er zur Arbeit fährt. Natürlich auch die MwSt. die er auf Lebensmittel, Miete usw. abführt. Zieht man diese weiteren Steuern noch vom Netto-Verdienst von 1.500 Euro ab, dann läßt der Staat dem Angestellten im Monat noch vielleicht 1.300 Euro übrig. Wobei natürlich diese MwSt. wieder von anderen Menschen (z.B. dem Tankwart oder dem Vermieter) als Leistung erwirtschaft wird. In sofern wäre diese doppelte Betrachtung nicht gerecht.

Rechnet man aber dann noch hinzu, dass über die recht hohen Sozialabgaben auch noch staatliche Leistungen mitfinanziert werden ist das extrem viel was unser Staat zum funktionieren benötigt und sich dennoch immer neu verschulden muss.

Das heißt letztendlich erwirtschaftet eine Person die im Monat selbst 1.500 Euro zum Leben hat für den Staat vermutlich mind. 2.000 Euro pro Monat durch Steuern und Sozialabgaben.


Wenn diese Person der Durchschnitt aller steuerzahlenden Erwerbstätigen wäre und wir davon ca. 40 Millionen in Deutschland haben, dann müßten im Monat ca. 80 Milliarden eingenommen werden. Macht im Jahr fast eine Billion ohne diverse andere Einnahmen.

Das Schlimme ist, dass uns diese Zahlen nach den aktuellen Mitteilungen um die Greichenlandpleite nichtmals mehr schocken.

Mit Zitat antworten