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mika
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mika: Offline

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Datum: 13.12.2012
Uhrzeit: 10:26
ID: 48729



AW: Wahnsinn Wärmedämmung #4 (Permalink)
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Mir kommt bei dem ganzen noch ein ganz anderer Gedankengang.
Wenn ich mir über die Wahl eines Baustoffs Gedanken mache, spielt oft meine Intuition und mein Baugefühl eine wichtige Rolle. Beides beruht auf dem was ich schon gesehen, gelesen und erfahren habe.
Jetzt ist es aber oft so, dass dem nicht selten der Stand der Technik bzw. die DIN entgegen stehen.
Die Hersteller nehmen mir viel Arbeit ab, in dem sie Ihre Produkte testen und Zulassungen für diese erarbeiten. Das heißt ich kann mich theoretisch darauf verlassen, dass es für das, was in der Zulassung steht, funktioniert.
Das hat aber auch zu Folge, dass ich mindestens mit Bedenken konfrontiert werden, wenn ich es anders als in der Zulassung einsetzte, z.B. wenn ich zwei Produkte kombiniere. Das führt nicht selten dazu, dass die Gestaltungsfreiheit eingeschränkt wird. Es bleibt dann eigentlich nur eine handwerkliche Lösung, die aber von Seiten der Bauherrn und Justiz an den zugelassenen Bauproduktlösungen bzw. den DIN gemessen wird. Das ist riskant für mich als Planer und den AN, denn ein Jurist, kann eine Norm oder ein anderes jusristisch ausgearbeitetes Regelwerk leichter folgen, als dem traditionellen handwerklichen Wissen, das nicht geregelt ist, sondern eher überliefert ist.
Wie soll ich denn z.B. Styorpor ausschließen, wenn ich als Architekt erst nachweisen muss, was die Zulassung widerlegt, oder Inhaltsstoffe vorhanden sind, die nicht einmal kenne. Im Gegenteil, ich muss begründen, warum ich lieber Steinwolle, trotz Mehrkosten, einsetzten möchte.
Hinterher ist man immer schlauer, aber diese Ohnmacht macht einen doch krank.
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Grüße Michael

"Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?"
Ludwig Mies van der Rohe, 1964

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