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Archimedes
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Datum: 01.07.2013
Uhrzeit: 13:47
ID: 50391



AW: Selber bauen als angestellter Architekt #3 (Permalink)
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Zitat von dk0815 Beitrag anzeigen
Habe in letzter Zeit mal begonnen mich mit dem Thema "eigenes Haus bauen" zumindest mal theoretisch zu beschäftigen.
Gib Dein Projekt in die Hände eines fähigen Kollegen und bezahl das Honorar. Das spart viel Ärger, Beziehungsstreß und Zeit. Außerdem kannst Du Jemanden für die Fehler verantwortlich machen.

Hört sich an wie ein Scherz, ist aber nicht von der Hand zu weisen.
Natürlich macht das letztlich kaum ein Architekt, aber selbst Bauen bedeutet definitiv Streß.

Ich habe mein eigenes Haus bereits vor 12 Jahren (2001) begonnen zu planen, weil wir damals ein Grundstück erworben haben. Der letztlich umgesetzte Entwurf stammt von 2005. Das Haus wurde dann 2006 begonnen und 2010 bezogen. Bauzeit verteilt auf 3,5 Jahre mit viel Eigenleistung am Wochenende und individuellen Lösungen.
Da man sich als Architekten aber ständig weiterentwickelt, mit neuen Lösungen und Produkten konfrotiert ist, war das Haus quasi schon vor Fertigstellung wieder veraltet.
Trotzdem hat sich eine große Zufriedenheit eingestellt und die größten Rückschlüsse kann man erst durch das längere Bewohnen ziehen. Das beeinflußt ganz maßgeblich auch das berufliche Gefühl für Funktion, Nutzung, Machbarkeit und Kosten. Von daher ein wichtiger Selbstversuch.

Kurze Tipps:
- Eigenleistung nicht zu hoch bewerten (max. 10% Ersparnis einrechnen). Das sind schon schnell 800 Arbeitsstunden (neben dem Job)
- viele Firmen aus der Region berücksichtigen, wenn man als Architekt später auf Angebote für andere projekte angewiesen ist
- nicht zu sehr auf Freunde und Bekannte verlassen
- Finger weg von Gewerken, die mit Abdichtung, Haustechnik etc. zu tun haben und einer Gewährleistung bedürfen
- Zeitnehmen...in Ruhe bauen, auch wenn's ein Jahr länger dauert
- Platzhalter im Entwurf vorsehen, weil man sich weiterentwickelt und so noch die Möglichkeit für neue individuelle Lösungen hat
- nicht jedem Trend oder neuen Produkten hinterherlaufen
- Partnerin früh in den Planungsprozeß einbinden, schriftlich Wünsche fixieren und Kosten definieren. Diese Liste gut aufheben.
- nicht am falschen Ende sparen bei der Auswahl der Beteiligten
- nicht zu groß bauen, Erweiterbarkeit gewährleisten
- Planung von einem Kollegen prüfen lassen
- keine falsche Hoffnung machen, dass man durch das Wohlwollen von Herstellern viel spart

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