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wwm1
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wwm1: Offline


wwm1 is on a distinguished road

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Datum: 19.04.2015
Uhrzeit: 21:58
ID: 54258



AW: Wer arbeitet mit Revit? #35 (Permalink)
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@TOM: Du sprichst von was anderes: Dir geht es darum:
- dass man möglich schnell und effizient etwas ändern kann
- dass man mit möglichst wenig Aufwand einen Schnitt aus einem 3D-Modell ziehen kann
- dass man viele Liste und Tabellen von seinem Projekt erstellen kann
- dass man Fassaden an einem 3D-Modell ausprobieren kann
- usw.

Das sind alles ganz spannende Sachen, aber wenn der Student einen Sch...entwurf hinlegt, dann kommt auch mit der besten und effizientesten Methode & Software nichts gescheites raus.

Darum gibt es für mich als CAD-Dozent von 2 FH's mittlerweilen nur ein Fazit: Studenten müssen in der Ausbildung entwerfen - entwerfen - entwerfen und am liebsten mit verschiedenen Methoden. Für den einen Studenten ist es vielleicht die beste Art mit Arbeitsmodellen zu arbeiten, ein anderer erstellt Skizzen, usw.

Nun noch ein paar konkrete Hinweise zu deinen Aussagen:
Stell dir mal vor, du bist ein Student und hast eine Idee für ein Gebäude. Die Idee ist entstanden aus einer Situationsanalyse, Bedürfnisanalyse, Raumprogramm, usw. Die Idee ist so gut und einfach, dass sie auf einem Bierdeckel skizziert werden kann. Nun geht es darum, diese ganz einfache Skizze die auf ein paar cm Platz hat, so umzusetzen, dass die Idee beim fertigen Gebäude noch sichtbar ist.

Nun kommen wir zu deinen Aussagen und warum dieser Student das Gebäude mit der BIM-Methode planen soll:

1. Projektweite Referenzebenen, an die die Lage und/oder die Abmessung von Bauteilen geknüpft werden
-> Interessant..aber der Studente weiss auch ohne "Projektweite Referenzebenen", dass eine Decke entweder zu einer Wand oder einer Stütze oder zu einer Siemens-Luftschraube gehört und dass der Boden entweder bis zur Wand läuft oder man sonst einen Luftraum kriegt. Die beliebteste Grundregel in unserem Studium war übrigens: Wenns im Modell (mit Leim und Karton) nicht hält, gehts nicht.

2. Projektweite Familien, die eine durchgehende Konsistenz der eingesetzten Bauteile gewährleisten
-> Der Student hat keine Zeit für eine Familie...sorry, aber wie kommt Revit auf so nen doofen Namen. Egal, bringen tut auch dies dem Student nichts, denn er weiss wo ein Fenster hinkommt und dass dieses in der Regel aus Glas und einem Rahmen mit ein paar cm Grösse drumherum besteht. Wie das Fenster im Detail 1:2 ausschaut, darf den Studenten am Anfang noch nicht interessieren.

3. Parametrische Abhängigkeiten zwischen Objekten, die helfen, dass bestimmte Entwurfsabsichten verankert werden
-> Das find ich super. Kennt Revit etwa meine Entwurfsabsichten? Ist das legal? :-)

4. Bauteillisten, die es erlauben die Attribute im 3D-Modell zentral zu kontrollieren und zu harmonisieren, etc.
-> Am besten als europäische Norm. Wäre doch wirklich viel einfacher, wenn es nur noch vier verschieden Fenstergrössen gibt. Dann kriegt man die Fenster endlich auch im Baumarkt, aber bitte eine Variante auch ohne Sprosssen.

Zum Schluss:
Kennst du die Architekten "Friedensreich Hundertwasser", "Antoni Gaudi" oder "Frank Gehry"? Wenn du deine Aussagen wirklich ernst meinst und nicht nur einfach für Revit Werbung machen willst, dann musst du dir bewusst sein, dass es solche Architektur mit deinen Ansichten ziemlich sicher nicht geben würde.

Viele Grüsse, wwm1

P.S: Ich will dich wirklich nicht beleidigen, aber Revit ist auch nur eine Software um ein Gebäude digital zu erfassen. Da kannst du genauso gut Vectorworks, Archicad, Allplan oder andere erwähnte Produkte verwenden.

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