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Deiv
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Deiv is on a distinguished road

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Datum: 20.03.2022
Uhrzeit: 16:30
ID: 57938



AW: Gehaltsvorstellungen #61 (Permalink)
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Vielen Dank für die Antwort. Das sind ja wirklich faire Löhne bei euch im Westen.
Eine ehemalige Kommilitonin bestätigt dies auch. Sie ist in Stuttgart mit einem Einstiegsgehalt von gleich 2800 gestartet.
Bei uns im Osten sieht es allerdings nach wie vor, trotz des Baubooms, leider etwas anders aus.
Eine andere Kommilitonin ist hier gleich mit 2700 Brutto in den Verhandlungen rein gegangen und wurde ausgelacht und weggeschickt.
Ich hab als Master of Arts selbst nach 3 Jahren mit Urlaubsgeld und 13.Gehalt um die 28000 Brutto gehabt. Ich habe alle Leistungsphasen, bis auf die 6 und 7 (dort nur gut zugearbeitet) bearbeitet und meine Arbeit meines Erachtens sehr gut und pflichtbewusst gemacht.

Und auch erfahrene Mitarbeiter, welche kurz vor der Rente standen haben sicherlich nicht mehr als 40000 verdient, so wie die immer gemeckert haben;-). Das ist schon ein gewaltiger Unterschied. Klar kam ich hier auf dem Land damit prima aus. Selbst ein solider Neuwagen war kein Problem. Aber die Mieten liegen auch nur bei 5 Euro. Mittlerweile habe ich mich spezialisiert und arbeite in einem Ingenieurbüro in einer Großstadt und verdiene recht gut. Dennoch stellen sich mir hier 2 Fragen in Bezug auf mein alten Job in einem kleinen Planungsbüro (20 Leute), weil ich finde, das Architekten einen wirklich harte und verantwortungsvollen Job machen und meines Erachtens unterbezahlt sind:

Also, die 1. Frage: Wie kann es sein, dass meine Freunde in Ihren Branchen, hier im Osten, so viel mehr Einstiegsgehalt haben?
Ein paar mir bekannte Beispiele:
Wirtschaftsingenieur, Maschinenbauer, Programmierer: ca. 48000-50000
Apotheker: ca. 42000
Straßenbauingenieur/Bauleiter: ca. 38000

Die steigen nach dem Studium genauso ohne Berufserfahrung ein. Deren Studium hatte nach deren Aussagen genauso wenig mit dem Job zu tun wie bei mir. Bei mir waren immerhin der Umgang mit Zeichenprogrammen und die Entwurfsfähigkeiten vorhanden. Ausführung, Bauleitung und den ganze Behördenkram musste man sich eben selbst aneignen. Aber das war jetzt auch nicht das Problem.
Also stellt sich mir die Frage: War mein Chef ein Ausbeuter oder ist die HOAI wirklich ein Witz und es bleibt in den Büros nichts hängen und andere Branchen werden besser bezahlt?

2.Frage: Wieso gibt es so viel Unterschied zu den Büros im Westen? Die Arbeit ist die gleiche und die HOAI ist doch auch für alle gleich? Es kristallisiert sich wohl immer mehr heraus, dass mein ehemaliger Chef ein Ausbeuter war.

Gut. Ich hab es auch mit mir machen lassen. Könnte man genauso fragen, wieso gehst du für 28000 arbeiten? ;-)
Manchmal ist das auch ganz einfach mit dem Finger zu zeigen. Viele wollen nun mal in ihrer Heimat bleiben, und da gibt es vlt weit und breit nur ein Büro. Und zudem passte der Rest. Nette Kollegen, keine Überstunden, viele Weiterbildungen und ein tolles Klima mit Ausflügen und Festen.

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