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Katinka_Kalinka 26.03.2006 19:12

"Holzart" gesucht
 
Hallo,

also eigentlich geht es viel mehr um ne Verarbeitungsweise von Holz, als ne Holzart.
Und zwar bräuchte ich außen beschichtete, relativ dicke (so 5cm etwa) Holzplatten, die aber relativ leicht sein sollen.
Bestes Beispiel dafür sind die "Lack"-Regale von Ikea. Nun brauch ich die Platten aber in speziellen Maßen und hab keine Ahnung, wie man an die Dinger rankommt. Im Baumarkt gibts das Zeug jedenfalls nicht.

Weiß jemand, ob man sowas (am besten maßangefertigt) beim Schreiner bekommt? Oder hat vielleicht sonst jemand eine Idee, wo man die Platten herbekommen könnte?

Vielen Dank für alle Tipps im Voraus!

Archimedes 26.03.2006 20:02

Das heißt, Du brauchst keine Massivholzplatte, sondern eine beschichtete Holzwerkstoffplatte z.B. Spannplatte, OSB-Platte, MDF-, HDF- oder halt das was Du suchst: wahrscheinlich eine Tischler- oder Stäbchenplatte. Diese Platten gibts problemlos mit Stärken von ca. 50 mm und sie sind relativ leicht und hoch belastbar. Sie besitzen im Kern eine oder mehrere Lagen aus verleimten Stäben und aus eine Sperrholzplatte als Absperrung. Auf die Oberfläche kannst Du eigentlich alle Arten von Funieren aufleimen, aber Du mußt die Platte immer von beiden Seiten funieren, sonst verzieht sie sich (Gegenzugfunier).

Bekommst Du normalerweise bei jedem Schreiner individuell zugeschnitten und funiert.

Eine Stäbchenplatte Gabun AW 50 mm kostet im Einkauf ca. 50 €/m² zzgl. Funier. Funierpreise schwanken stark nach Sorte ob Du ein Echtholzfunier, Melaminharz oder z.B. ein HPL-Dekor brauchst.

Katinka_Kalinka 26.03.2006 21:51

Wow, vielen vielen Dank für die sehr hilfreiche und schnelle Antwort!
Damit sind schon alle Fragen geklärt. Nochmal danke!

Katinka_Kalinka 26.03.2006 21:55

Oh, obwohl, also ich hab jetzt noch mal schnell danach gesucht: Tischlerplatte ist das keinesfalls, und Stäbchenplatte soweit ich das erkennen kann (finde nur so kleine Bilder) auch nicht.

Diese Platten (und insbesondere die Regalböden) sind nur von außen massiv, innen drin ist eher sowas wie Pappe, allerdings nicht normal reingelegt, sondern gewellt. Eigentlich ist es wirklich nur eine verstärkte Form von Wellpappe, was ich meine. Und diese Regalböden sind ja auch verhältnismäßig günstig (neun Euro für 1/4m² inklusive Halterung), das würde dann ja mit den 50 Euro pro qm plus Beschichtung fast nicht hinkommen?

noone 26.03.2006 22:48

MDF, Tischlerplatten oder OSB sind auch viel zu schwer, vor allem in 50 mm starke. ich tippe auf irgendein Sagemehl-leimgemisch, so ungefähr wie bei den Türblättern. Auf diese Gerippe sind dann wohl die Furniere aufgebracht. Ob du aber so was spezielles im Baumarkt bekommst, wage ich zu bezweifeln, vor allem kann man wegen dem hohlen inneren ja nicht einfach zuschneiden

Katinka_Kalinka 26.03.2006 23:10

Nee, im Baumarkt gibts die auch nicht, da war ich gestern schon. ;) Daher die Frage nach dem Schreiner ...
Und stimmt, die sehen von innen aus wie die meisten (nicht massiven) Türblätter. Ich dachte nur, für diese Verarbeitungsweise gäbe es vielleicht einen Namen.

Archimedes 26.03.2006 23:40

Hallo!

Die "billigen" Türblätter sind normalerweise aus Röhrenspannplatten

Eine Tischler- oder Stäbchenplatte wäre für Dich schon empfehlenswert, aber halt auch teuer.

Günstige Küchenarbeitsplatten ca. 40 mm gibt es auch als diese "Pappschichtplatten".

Man muß aber sagen, dass normalerweise kein Schreiner an die IKEA-Preise rankommt. IKEA verkauft die Platten durch den Großeinkauf billiger, als der Schreiner sie selbst im Einkauf beziehen kann.



Wofür brauchst Du sie denn?

Tom 27.03.2006 00:08

Hier ist ein Hersteller dieser Leichtbauplatten mit Papier-Wabenkern: http://www.egger.com/int-deu/produkt...-eurolight.htm. Sollte man auch im Holz-Großhandel bzw. Handwerker-Einkauf beziehen können.

Florian 27.03.2006 00:41

Zitat:

ich tippe auf irgendein Sagemehl-leimgemisch, so ungefähr wie bei den Türblättern.
So etwas ist immer schwerer, als normales Holz, da der Leim ganz schon viel wiegt. Türblätter sind desshalb so leicht, weil der Inhalt aus gut 70% Luft besteht.
Für ultraleichte Konstruktionen, gibt es Alu-Platten, die man furnieren kann.

Archimedes 27.03.2006 09:22

Fürs Funieren müssen die Platten allerdings druckfest und einigermassen feuchtebeständig sein, sonst gehen sie in der Funierpresse in die Knie oder verziehen sich schon beim Leimauftrag.

noone 27.03.2006 10:25

Zitat:

Originally posted by Florian
So etwas ist immer schwerer, als normales Holz, da der Leim ganz schon viel wiegt. Türblätter sind desshalb so leicht, weil der Inhalt aus gut 70% Luft besteht.


Damit meinte ich ja auch die Formteile mit den kreisrunden Aussparungen im Inneren der Türblätter..........

Tom 27.03.2006 13:00

= "Röhrenspanplatte" ;)

Spannemann 04.04.2006 23:18

Der Schreiner macht's selbst!
 
Moin!

Mein Vorschlag wäre der: Du läßt Dir vom Schreiner Platten machen, für die er dünnes Sperrholz (je nach Größe 6 bis 8mm) nimmt und zwischen die Platten Leisten in der Differenz der Stärke (z.B. 38 mm) leimt. Das genügt am Rand (Umfang) oder bei größeren Platten auch noch mal mitten drin. Die fertigen Platten sind also extrem hohl und haben trotzdem volle Kanten (nach dem Verleimen auf der Kreissäge exakt auf Maß nachschneiden). Die sind beliebig anstreichbar. Furnieren geht auch, dann aber besser die dünnen Platten allein (einseitig dürfte reichen) und erst danach mit den Leisten verleimen.

Archimedes 05.04.2006 10:35

Re: Der Schreiner macht's selbst!
 
Zitat:

Originally posted by Spannemann
Moin!

Mein Vorschlag wäre der: Du läßt Dir vom Schreiner Platten machen, für die er dünnes Sperrholz (je nach Größe 6 bis 8mm) nimmt und zwischen die Platten Leisten in der Differenz der Stärke (z.B. 38 mm) leimt. Das genügt am Rand (Umfang) oder bei größeren Platten auch noch mal mitten drin. .....

Solche Platten "schüsseln" schonmal gerne bzw. zeichnen sich die eingeleimten Latten nach einiger Zeit in der Oberfläche ab.

Also Vorsicht...

Eine Stäbchenplatte kommt bestimmt insgesamt günstiger.

Spannemann 05.04.2006 12:36

Nee, durch solche Sperrholzplatten zeichnet sich bestimmt nix ab! Wir sprechen nicht von Furnier!

Es sollte doch was leichtes sein? Stab- und Stäbchenplatten (letztere noch teurer!) sind in der Stärke jedenfalls furchtbar schwer, wie Massivholz eben. Sonstige Hohlplatten sind sicherlich eher geeignet, nur müßten sie dann eben auch noch Holzanleimer bekommen an den löchrigen Kanten. Meine Lösung ist mehrfach von mir erprobt und nun mal am leichtesten.

Archimedes 05.04.2006 14:07

Hallo Spannemann, ich hatte Dich schon verstanden. Bei ausreichender Sperrholzstärke kann man das Abzeichnen der Stäbe schon weitestgehend unterbinden. Ich habe aber eine funierte Tischplatte (ca. 40 mm stark) mit einem Kern aus fertiger Stäbchenplatte, wo sich nach einigen Monaten die Stäbchen leicht abgezeichnet haben, obwohl auch die Stäbchen beidseitig mit einer ca. 4 mm starken Sperrholzplatte abgedeckt waren und oben ein 0,7 mm starkes Echtholzfunier drauf kam. Eine Stäbchenplate ist dennoch relativ leicht, die Rohdichte dürfte bei ca. 0.5 liegen (Fichte als Massivholz liegt ja irgendwo bei 0,46). Span- und MDF-Platten dürften fast das Doppelte wiegen.

Wenn man es vom Schreiner machen lassen muss, ist Deine Variante garantiert teurer als die fertige Stab- oder Stäbchenplatte.

Naja, wie auch immer: Ausprobieren!!!

:D :D

...und Holz arbeitet doch! ;)


edit. 'immer derselbe Fehler: Spanplatten nicht Spannplatten' SORRY


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