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ssyy418 01.03.2008 20:17

Architektur und Wettbewerb
 
Hallo,
Ich fange im März 2008 mit Architektur auf der TU Wien an.
Da meine Eltern total gegen das Studium sind, muss ich etwas beweisen, dass ich den Zeug zum Architekten habe. naja.
Also hier ist meine Frage:

Ich möchte viele Wettbewerbe teilnehmen und habe gelesen, dass die meinsten von Prof. betreut werden sollen. Welche Uni bzw. FH würdet ihr mir empfehlen? Bzw. welche Professoren? Gibts vllt eine Uni bzw FH, die ganz viele Wettbewerb teilnehmen und auch gewinnen?

Also ich fange jetzt in Wien an aber habe vor im Sommer nach D umzuziehen.

Ich danke für eure Antwort!!

Samsarah 01.03.2008 22:58

AW: Architektur und Wettbewerb
 
Die großen Unis bieten alle eine Betreuung bei den großen Wettbewerben an. Man kann auch ohne Betreuung an studentischen Wettbewerben teilnehmen.
Allerdings ist mir etwas schleierhaft, was Du Dir davon in Bezug auf Deine Eltern erhoffst? Einen Wettbewerb - zumal einen namenhaften - gewinnt man nicht mal eben. Wenn Du ihn also nicht gewinnst, beweist das dann im Gegenzug, dass Du zum Architekturstudium nicht taugst? Den kausalen Zusammenhang sehe ich nicht ernsthaft.

Was genau stört Deine Eltern denn? Was sind Deine Beweggründe für das Studium? Wenn Du uns dazu etwas mehr sagst, können wir Dir bestimmt besser sagen, ob Deine oder die Ansichten Deiner Eltern realistischer sind...

Francis 02.03.2008 09:52

AW: Architektur und Wettbewerb
 
In den ersten zwei Semestern wirst du ausserdem garantiert keinen Wettbewerb machen können, weil dir dazu einfach noch die Grundlagen fehlen und ausserdem wird sowas dann normaerweise auch gar nicht richtig im Entwurf angeboten. Da fängt man klein an.

Also rechne mal frühestens ab dem 3. Semester damit (wobei nicht jede Uni im Entwurf auch immer Wettbewerbe anbietet).

Und wenn du den Wettbewerb nicht im Rahmen des Entwurfs an der Uni machst, wirst du vermutlich auch gar nicht die Zeit dazu haben, nebenher noch eigene Wettbewerbe zu machen.

Sollte jetzt nicht entmutigend sein, ist aber die Wahrheit. Gewinnen ist zudem auch noch ziemlich unwahrscheinlich, ich denke, als Mittel um Eltern zu beeindrucken eher ungeeignet, die denken nach dem dritten nicht gewonnenen Wettbewerb doch eher, dass sich Architektur nicht lohnt. An Studentenwettbewerben nehmen immer so viele Studenten teil, vor allem ist es ja nicht nach Semestern gegliedert, d.h. wenn du mit rudimentären Kenntnissen im dritten Semester daran teilnimmst, machen gleichzeitig "Profis" aus den hohen Semestern mit, die haben mehr Erfahrung, und im Zweifel auch die besseren Präsentationskenntnisse...


Achso, und was mir auch nicht klar ist:
Du fängst doch bei der TU Wien an, wieso sollte man dir jetzt noch andere Unis oder FHs empfehlen? Du hast doch einen Platz.
Du kannst nur an deiner eigenen Uni an Wettbewerben teilnehmen, einfach bei einer anderen Uni den Entwurf mitmachen geht nicht.

Nightfly 02.03.2008 20:07

AW: Architektur und Wettbewerb
 
Wollen Deine Eltern das nicht wegen der Jobchancen? Das ist halb so wild, aber darüber solltest Du Dir im Klaren sein und die Konsequenzen daraus ziehen. Eine könnte sein nach dem Studium bereit zu sein ins Ausland zu gehen (oder während des Praxissemesters o.ä.). Es gibt genug Länder auf der Welt in denen Architekten gesucht und gut bezahlt werden. Ich sehe das mehr als eine Chance, wie als einen Nachteil.
Damit hab ich meine auch immer zufrieden gestellt und sie konnten nicht mehr meckern ;).

ssyy418 02.03.2008 21:09

AW: Architektur und Wettbewerb
 
Nightfly hat recht. Ja meine Eltern machen sich Sorgen, dass ich später keine Arbeit finde. Ich habe bis jetzt IBWL studiert (5. Semester) aber da ich immer Architektur studieren wollte, habe ich mir gedacht, dass ich es mal ausprobieren muss, bevor es wirklich zu spät ist. Meiner Meinung nach gibt es überall Arbeitslose. Kein Studium ist ein Garantie für die perfekte Zukunft. Man muss einfach super gut sein, oder? Und ich bin bereit mein bestes zu geben.

Aber wie schlimm ist das, nachdem Studium eine Arbeit als Architekt zu finden? Jemand hat mir auch gesagt, dass ich lieber Bauingenieur studieren sollte, da es mehr Nachfrage für Bauinge gibt. Aber naja. Ich weiß es nicht. Ich werde beides probieren aber naja ich möchte lieber Architektur... (In Österreich kann man reicht inskripieren und bin für die beiden inskripiert)

@Francis: Warum ich noch nach anderer Uni bzw FH suche? Ich weiß nicht, wie das Studium auf der TU Wien ist, aber das Studium auf der WU Wien hat mir eher nicht so gefällt. Wenn ich mich nicht irre, gibt es über 3000 Erstsemestrige pro Jahr und es war mehr oder weniger ziemlich chaotisch. Und es gab immer zu viele StudentInnen pro Vorlesung, also eher weniger Kontakt mit Professoren. Naja es wird eigentlich immer besser, wenn man sich spezialisiert und so...Also mein Point: Mir wäre besser, wenn ich mehr Kontakte mit den Professoren hätte. Besser betreut werden. Wenige StudentInnen.
Und mir gefällt Wien echt gut aber ich wollte eine Änderung...eine andere Stadt. Neuer Beginn. Neues Studium. Neues Leben.

@Samsarah: Ich wollte immer Architektur studieren. Seit meiner Kindheit war es mein Traum. Als ich in die USA ging(Austauschschüler), war mein Ziel, Architektur zu studieren. Und ich bin eigentlich nach Wien gekommen, um Architektur zu studieren. Aber meine Eltern wollten, dass ich Politikwissenschaft und IBWL studiere, und das habe ich gemacht, wobei ich keine Spass hatte.
In der Gymnasium haben alle LehrerInnen mir gesagt: "Ja, du sollst Architektur studieren. Das passt dir gut!" Und ja das war mein Ziel. Kein Mensch hat mich verstanden, als ich mit Powi und IBWL begonnen habe.
Und war gut in Mathe, ACG und Zeichnen, ich bin kreativ und verantwortlich. Ich weiß, dass es nicht alles ist, um einen Architekt zu werden aber ich kann mir keinen anderen Job vorstellen.

Ja und ihr habt recht. Ich kann nicht nur mit "Wettbewerben" beweisen, dass diese Studiumswahl richtig sei. Vllt gewinne ich nicht so viele Wettbewerben oder überhaupt keins (was ich aber nicht hoffe), aber ich muss meinen Eltern etwas zeigen... Leistungen... Nicht so viele können meine Situation verstehen aber ich bin finanziell von meinen Eltern abhängig und die möchten gute Leistungen sehen.

ahh sorry, wenn meine Antwort durcheinander war. Bin sehr nervös, da es morgen die erste Vorlesung gibt :cool:

Und nochmal @Nightfly: Hast du vllt dein Praxissemester in Ausland gemacht? Im welchen Land kann man gut arbeiten und wird auch gut bezahlt? Ich habe auch nichts dagegen, im Ausland zu arbeiten. Gibts viele solchen Chancen während des Studiums? Wo hast du studiert??



Ich danke euch sehr für alle netten und hilfreichen Antworten!!!!:D

Nightfly 02.03.2008 22:00

AW: Architektur und Wettbewerb
 
Hallo Ssyy!
Ich studiere noch und zwar in Karlsruhe. Meine Praxissemester habe ich in Deutschland gemacht (Freiburg und Berlin). Deshalb will ich ins Ausland wenn ich fertig bin, wohin weiß ich noch nicht.
Meiner Meinung nach ist es nicht wichtig supergut zu sein. Es hilft natürlich.
Wenn Du flexibel und mobil bist, hilft Dir auch, denn Du suchst nicht nur in dem Ort in dem Du studierst, sondern besser noch in einem Ort an dem man nicht Architektur studieren kann. Dort stürmen dann nicht die ganzen Absolventen und Praktikanten die Büros. Freiburg ist zB so eine Stadt.
Wenn Du nicht nur vor der Haustüre suchst ist es meiner Meinung nach wirklich halb so wild, wobei ich dazusagen muß, daß ich bisher eben nur Praktikas und Nebenjobs hatte, da ich ja noch nicht fertig bin. So wie ich es von meinem Bekanntenkreis aber mitbekomme, kommt man durchaus unter irgendwo.
Du hast nach Ländern gefragt:
Such am besten mit Google ein bischen.
In Dubai ist z.Zt. viel los, wobei der Stil etwas ähm... sagen wir mal so: Mit viel Geld läßt sich viel Glitzerzeug bauen.
Ein Freund von mir arbeitet in Irland weil er hier nicht fündig wurde. Scheint sehr gut zu sein dort.

Florian 02.03.2008 23:15

AW: Architektur und Wettbewerb
 
Zitat:

Zitat von ssyy418 (Beitrag 27347)
Aber wie schlimm ist das, nachdem Studium eine Arbeit als Architekt zu finden? Jemand hat mir auch gesagt, dass ich lieber Bauingenieur studieren sollte, da es mehr Nachfrage für Bauinge gibt.


In Berlin herrscht z.Zt. Architektenmangel. Die Büros suchen krampfhaft nach Mitarbeitern. Wie das aber in einem oder 5 Jahren ist, weiß man nie...

Samsarah 03.03.2008 14:05

AW: Architektur und Wettbewerb
 
Ich halte es für ziemlich spekulativ, heute eine Prognose für den Arbeitsmarkt in 5 oder mehr Jahren zu machen. Denn das sollte Dir klar sein, drunter wirst Du es kaum schaffen, Dein Studium abzuschließen... Momentan ist die Jobsituation deutlich entspannter als noch vor 2 Jahren. Allerdings muss man schon sagen, dass es zumeist ein Mangel an erfahreren Architekten ist, der hier gedeckt werden will. Studienabgänger ohne Erfahrung sind nachwievor nicht sonderlich gefragt.

Die Unis sind fast alle sehr überlaufen. Kontakte zu den Professoren und Mitarbeitern bekommt man nur durch persönliches Engagement, Praktika oder wenn man z.B. als stud. Mitarbeiter in einem Fachgebiet anfängt - das aber frühstens ab dem 5. Semester.

Hast Du denn überhaupt eine reale Vorstellung vom Beruf des Architekten? Ich finde die Wahl zwischen Architektur und Bauing ist wie die Wahl zwischen Äpfeln und Birnen. Lies Dir doch mal ein paar der älteren Beiträge zum Thema "ich will Architektur studieren" hier im Forum durch. Du bist ja nicht allein mit dem Problem dieser Entscheidung... Vielleicht hilft Dir das, ein besseres Bild von Studium und vor allem der Arbeitspraxis zu bekommen.

ssyy418 03.03.2008 23:12

AW: Architektur und Wettbewerb
 
DANKE an alle!

@Samsarah: Es ist ein bisschen peinlich aber ich habe gar kein Praktikum oder sowas im Architektenbüro gemacht, so wäre es richtig zu sagen, dass ich keine reale Vorstellung davon habe. Naja da ich nicht aus "hier" bin, habe ich kein Arbeitserlaubnis und naja welche Architekten möchten von Architketur keine Ahnung habende Wirtschaftstudentin einstellen? (in Österreicht braucht man kein Vorpraktikum und es ist auch nicht üblich) und als ich auf der WU studiert habe, bin ich nicht mal darauf gekommen Architektur wirklich zu "probieren", da meine Eltern sooo dagegen waren/sind. Um ehrlich zu sein möchte ich gerne ein paar Monate ein Praktikum machen. Dann werde ich mir sicher sein, ob es wirklich das ist, was ich so lang mir gewünscht habe. Naja aber da das Semester schon begonnen hat, kann ich erst im Sommer Praktikum machen.
Und ich habe alle Beiträge für Bauinge vs. Architektur gelesen. Also ich möchte Architketur machen. Wenn ich mich anders entscheide, dann wäre es nur wegen Geld, was eigentlich dumm ist...

@Samsarah und Florian, wo habt ihr studiert? wo arbeitetet ihr? (nur wenn ich fragen darf :))

Ich finde dieses Forum wirklich toll, da ich früher nicht wusste, wem ich was fragen durfte. Ihr seit toll:D

und ich danke dir, Nightfly, auch für deine wertvolle Info!

Samsarah 04.03.2008 13:00

AW: Architektur und Wettbewerb
 
Wir haben beide in Berlin an der TU studiert, bzw. ich bin ja dieses Semester noch hier um endlich mein Diplom zu machen.

Ich habe vorher auch kein Praktikum gemacht, hatte aber familiär bedingt ganz gute Einblicke in die Branche und das Studium.
Wir haben hier im Forum häufiger diese Fragestellung, ob jemand Architektur studieren sollte oder nicht. Und dabei ist doch schnell deutlich geworden, dass die Vorstellungen vom Studium und natürlich der Berufsrealität sehr unterschiedlich sind und auch nicht selten etwas unrealistisch.
Architektur ist sicher ein hartes Brot, und man sollte wissen, warum man es machen will, weil man sonst einfach zu oft an den Punkt kommen wird, an dem man aufgeben möchte. Aber wenn man Spaß daran hat und halbwegs gut ist, dann hat man natürlich auch gute Chancen, später eine Stelle zu finden oder sich irgendwann selbstständig zu machen. Und ob jemand gut ist, mißt sich sicher nicht ausschließlich an gewonnenen Wettbewerben. Soziale Fähigkeiten, Berufserfahrung, Sprachen u.ä. spielen wie in allen anderen Branchen genauso eine Rolle.

Es wird sicher nicht ganz einfach sein, in Deiner Position ein Praktikum zu finden. Ich halte es auch für fraglich, ob Du viel davon hast, denn man braucht schon ein wenig Vorkenntnisse, um für sich etwas daraus zu ziehen. Vielleicht kannst Du ja einfach mal bei ein paar Büros nachfragen, ob die Mitarbeiter bereit wäre, ein bisschen was aus dem Arbeitsalltag zu erzählen, damit Du ein Gefühl dafür bekommst, worum es geht. Ich denke, davon hättest Du vermutlich viel mehr als Kaffeekochen, denn viel mehr werden Sie Dir nicht zutrauen. Und die meisten Büros werden niemanden freistellen, der Dich ohne Vorkenntnisse betreut.

Nightfly 10.03.2008 20:19

AW: Architektur und Wettbewerb
 
Du könntest auch nach einem Nebenjob Ausschau halten, so für 1-2 Tage die Woche. Dann verdienst Du gleich noch etwas und es kommt später gut an, vorallem wenn ein Praktikum nicht Pflicht ist bei Euch. Da kriegt man auch viel mit, von örtlichen Büros, was in Deiner Stadt so los ist und je nach Bürogröße hast Du auch Austausch mit anderen Studenten.


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