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Danny 24.09.2008 17:52

Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
Hi...

Ich studiere jetzt im 5. Semester Architektur.. und habe jetzt fast mein 4-wöchiges Praktikum beendet.

Habe viel geleistet. Renderings, Photomontage, CAD, Layouts usw. Ich war in 4 Wochen nur dreimal auf der Baustelle. Die restliche Zeit habe ich ernsthaft 8 Stunden am Tag gearbeitet!!! D.h. selbstständig gearbeitet. Betreuung?? Ein Witz. Mit mir hat noch nicht mal jemand geredet!!

Vor meinem Praktikum meinte der Chef, dass sie gut bezahlen würden und Prämien geben, bei sehr guter Leistung. Also hab ich mich ins Zeug gelegt. Logisch. Ein Kommilitone hat dort auch schon gearbeitet und ich glaube 600-800€ bekommen...

Heute bekomme ich meinen Arbeitsvertrag. Und was steht drin... 400€, d.h. 2,50€ Stundenlohn ohne die ganzen Überstunden!!! EIN WITZ!

Ich habe den Vertrag noch nicht unterschrieben. Wie kann für die Arbeit mehr Geld verlangen? Gibts da irgendwelche Klauseln auf die ich mich berufen kann?

Bitte antwortet schnell!!


Vielen Dank


Danny

Flo 24.09.2008 18:35

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
Wenn Du nichts schriftliches hast, kannst Du praktisch nix machen. Das nächtse mal würde ich das Gehalt vorher vereinbaren. Unter "gut bezahlt" verstehen halt nicht alle das selbe. Du kannst natürlich auch versuchen, mit dem Chef noch mal zu renden.

Grüße, Florian

Florian 24.09.2008 18:52

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
Ich würde den Chef einfach mal auf die mündliche Absprache ansprechen. Vielleicht lässt sich damit schon alles klären.

Vorm Arbeitsgericht könntest Du die 600-800 EUR vermutlich sogar erstreiten - aber das lohnt sich nicht...

Kieler 24.09.2008 19:14

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
Zitat:

Zitat von Florian (Beitrag 30605)
Vorm Arbeitsgericht könntest Du die 600-800 EUR vermutlich sogar erstreiten...

Mal so interessehalber: Wie kommst Du zu der Aussage?

@Danny: Das was Du erlebt hast, ist wahrscheinlich die größte Erkenntnis,
die Du aus dem Praktikum ziehen wirst: Wer schreibt der bleibt! Das ist traurig
aber wahr, und falls es Dich tröstet, der Club ist riesengroß.
Ich sehe als einzige Möglichkeit wie Flo das Gespräch, wenn Du wirklich so
wertvoll bist, wird es sich Dein Chef sicher überlegen.

Archimedes 24.09.2008 19:40

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
Warum bekommst Du Deinen Arbeitsvertrag, wenn das Praktikum vorbei ist?

Schriftliche Vereinbarungen sollte man vorher treffen.

...oder willst Du dort noch länger arbeiten?

Grundsätzlich hast Du selbst geschrieben, daß es sich um ein Praktikum handelt, also einen Teil Deiner Ausbildung. Aus meiner Sicht ist der Chef zu gar keiner finanziellen Leistung verpflichtet. Anstandshalber würde ich aber auch einen Stundenlohn von 5€/Stunde zahlen, wenn Du tatsächlich effektiv was geleistet hast und nicht nur die anderen Mitarbeiter von der Arbeit abgehalten hast. Mehr kannst Du aber kaum erwarten, weil es schließlich auch Teil Deines Studiums ist und Du für Deine Besuche in Vorlesungen auch keinen Lohn bekommen kannst.

Florian 25.09.2008 00:07

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
Zitat:

Zitat von Kieler (Beitrag 30606)
Mal so interessehalber: Wie kommst Du zu der Aussage?

Da kein Vertrag besteht, steht Aussage gegen Aussage.
Nachweisen lässt sich, dass Danny dort gearbeitet hat und etwas produziert hat.
Für eine Leistung (also auch Arbeitsleistung) hat man Anspruch auf Vergütung, so fern die Leistung gefordert war. (D.h. ich kann nicht irgendwo hingehen und z.B. die Fenster putzen und dann eine Entlohnung fordern.)
Nichtbezahlung oder deutliche Unterbezahlung kann meines Wissens u.U. sogar als Sittenwidrig (im rechtlichen Sinne) gelten.

Ein Beispiel aus einer Bauökonomievorlesung war folgendes:
Abends trifft man sich mit einem Bekannten zum Bier. Aus der Bierlaune heraus fängt man an, für diesen Bekannten ein Haus zu planen. Er ist begeistert davon und fordert Dich auf, das auszuarbeiten.
Damit hat er Dir einen Arbeitsauftrag gegeben, den er bei Übergabe des Entwurfes auch gem. HOAI bezahlen muß...

Nicht bezahlte Arbeit ist also Sittenwidrig.
Nun ist ein Praktikum aber in erster Linie dafür gedacht, dass der Praktikant etwas lernt. Die Produktion für den Arbeitgeber ist also zweitrangig. Daher kann ein Praktikum auch unbezahlt sein...

Da im o.g. Fall aber kein nachweisbarer Praktikumsvertrag bestand, aber so wie ich es verstanden habe, projektbezogene Leistung nach Aufforderung erbracht wurde, hat Danny gut daran getan den Vertrag nachträglich nicht zu unterschreiben. Sie ist damit im rechtlichen Vorteil...

Nun ist Recht haben und Recht kriegen aber nicht das gleiche. Man sollte sich immer überlegen, ob sich eine Klage oder auch nur die Androhung sich lohnt.
Wie heißt es so schön: Jeden Menschen trifft man mindestens zwei mal im Leben. - Wer weiß was man sich verbaut, wenn man wegen 200 EUR im Streit auseinandergeht.



Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 30607)
Warum bekommst Du Deinen Arbeitsvertrag, wenn das Praktikum vorbei ist?

Schriftliche Vereinbarungen sollte man vorher treffen.

Theorie und Praxis...
Ich hatte selten einen Arbeitvertrag bevor ich angefangen habe.

Archimedes 25.09.2008 00:25

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
Zitat:

Zitat von Florian (Beitrag 30609)

Theorie und Praxis...
Ich hatte selten einen Arbeitvertrag bevor ich angefangen habe.


Klar, das gibt's schon öfter. Aber warum nach Beendigung der Tätigkeit überhaupt noch einen Vertrag abschliessen? Es genügt doch ein Pratikumsnachweis. Die Bezahlung kann man doch auch ohne Vertrag verbuchen.

Danny 25.09.2008 09:32

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
erstmal Danke für eure Hilfe..

Sitze im Büro und gerade kam mein Chef zu mir und fragte, ob ich unterschrieben hätte. Ich meinte nein und das mit ihm nochmal darüber reden möchte.

Ich werde dies gleich tun und dann das Resultat hier veröffentlichen.


Drückt mir bitte die Daumen!!!


Danny

Kieler 25.09.2008 10:55

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
spannend wie ein Krimi! :eek:
Viel Erfolg

SoNici 25.09.2008 11:33

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
@ Danny

Kompliment für Dein Rückgrat, den Vertrag nicht gleich zu unterschreiben! Ich drück Dir für Dein Gespräch die Daumen.


Bei meinem Baustellenpraktikum hab ich auch am letzten Tag den Praktikumsvertrag bekommen. Allerdings war vorher nichts vereinbart, ich hatte nicht erwartet, einen Lohn zu bekommen, sondern wollte einfach was lernen und habe eben wie ein Bauhelfer mitgearbeitet.
Der Chef meinte, er hätte sich erkundigt, was so üblicherweise als Praktikantenlohn bezahlt würde, und ich hab dann glaub 700€ Monatslohn bekommen (allerdings auch nur, weil ich auch gearbeitet hab - meine Vorgängerin ist nur rumgestanden, und hat dementsprechend auch nichts bekommen)

Ich hatte bei meinem Büropraktikum 400€ Monatslohn - auch nicht berauschend. Wußte aber vorher, auf was ich mich einlasse. Leider war der Lerneffekt auch nicht so hoch, dafür kann ich seitdem ganz gut Allplan, also immerhin etwas.

Albert 25.09.2008 12:36

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
Daran sieht man mal wieder, dass Praktika nur Ausbeute sind.

noone 25.09.2008 17:59

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
Vor Gericht kann man sogar jede Menge mehr erstreiten. Ein klassischer Fall von Gutem Glauben / BGB.

Präzedenzfälle gibt es mittlerweile genug. Ist ein Praktikant ohne Betrueung wie ein Arbeitnehmer "eingestellt", dann steht eine Branchenübliche Bezahlung zu. Da vorher nicht verhandelt und beauftragt wurde, muss der AG (Büro) den Branchenüblichen Preis dem AN (Praktikant) bezahlen. Er muss nämlich laut gutem Glauben davon ausgehen, dass Arbeit (hier speziell qualifiziert, da kein Lehrinhalt im Praktikum im Vordergrund gestanden hat) auch bezahlt wird.

Wie gesagt, es haben inzwischen viele Praktikanten geklagt und auch Recht bekommen. In der Regel wird dann ein ganz normales Monatsgehalt bezahlt.

Mit diesem Wissen kannst du auf jeden Fall deinen Chef zur Zahlung bewegen.


Übrigens steht nicht Aussage gegen Aussage, da in diesem Fall zutritt zum Büro gewährt wurde, Arbeiten angefertigt und auch verwendet wurden. Die Leistung wurde demnach nachweislich erbracht.

Zum Beispiel von Florian (der übrigens auch nach "Gutem Glauben") - Jedermann muss davon ausgehen, dass kein Mensch (auch ein Architekt nicht) seinen Beruf ohne Vergütung ausübt. wenn man sich also was planen lässt, sei es dann auch wirklich nur auf dem Bierdeckel in der Kneipe - steht also nach Gutem Glauben eine Vergütung zu.

jarrid 25.09.2008 18:45

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
Ich denke primär geht es den meißten leuten in einem Praktikum nicht um Geld. Jeddoch sollte man als Büro, welches Praktikanten einstellt sich dessen bewußt sein, dass der/die jenige event. einen Nebenverdienst hat, den er durch eine 40+x Std Woche nicht nachgehen kann. Der Praktikant muss seine Miete zahlen, was essen und den Weg zur Praktikumsstelle bestreiten.
Klar ist man event. auch keine besonders Hilfreichekraft, aber die ein oder anderen Aufgaben können ja schon von Praktikanten abgenommen werden, wodurch sie ja auch einen Einblick in das Berufsleben erhalten.
Eine Vergütung in Höhe von 400 - 800 Euro finde ich für einen Praktikanten im Studium durch aus angemessen, wobei natürlich eine Relation zwischen Leistung und Lohn gewährleistet sein muss.

Flo 25.09.2008 19:07

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
Zitat:

Zitat von jarrid (Beitrag 30619)
Ich denke primär geht es den meißten leuten in einem Praktikum nicht um Geld.

Das stimmt, solange man auch als Praktikant arbeitet, also auch viel lernt.



Zitat:

Eine Vergütung in Höhe von 400 - 800 Euro finde ich für einen Praktikanten im Studium durch aus angemessen, wobei natürlich eine Relation zwischen Leistung und Lohn gewährleistet sein muss.
Das finde ich für echte Praktikanten auch in Ordnung. Wer aber voll mitarbeitet, auch eigenverantworlich, sollte mehr bekommen.

Grüße, Florian

Kieler 25.09.2008 20:12

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
ich habe damals in einem Büro mit der sehr lobenswerten Einstellung mein
Praktikum gemacht, dass produktive Arbeit vergütet wurde, unproduktive nicht.
Am Ende wurden alle Stunden bezahlt, mit damals glaube ich 15 DM.
Insofern kann ich Danny verstehen, wenn man beinahe unentgeltlich für das
Büro visualisiert usw. ist das schon ätzend! (auch wenn das nicht unbedingt ein
Einzelfall ist)

Sven_W 25.09.2008 22:12

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
Ein 1A Zeugnis aus dem Büro ist mehr Wert als 100 Eur mehr pro Woche.
Lehrjahre sind keine Herrenjahre.
Jeder Arbeitsplatz kostet den Arbeitgeber auch Geld. Der Computer, der Schreibtisch. Kalkulatorisch muss der Chef sich überlegen ob er den Arbeitsplatz vermietet und damit Geld verdient, oder ob er jemanden einstellt der noch mehr verdient als es die Miete einbringen würde. Wenn er einen Praktikanten einstellt, ist da erstmal ein dicker Minusbalken. Wenn die Arbeitsbedingungen OK waren, wenn der Chef nett ist, die Arbeit Spaß macht...denk nicht drüber nach. Leg es ab in der Schublade "Lebenserfahrung". Beim nächsten Mal wirst du den Vertrag vorher aushandeln.

Florian 26.09.2008 01:59

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
Ein freundliches Gespräch kann aber nie schaden!

Robi 27.09.2008 14:13

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
Ich finde wenn man wirklich "abgezockt" wird sollte man dies vor allem an seiner Hochschule verbreiten (natürlich nur die wahren Fakten - keine Lügen). Das hilft einem zwar nicht in der Sache selbst weiter, aber man kann so andere Studenten vor der selben Erfahrung bewahren. Und der Gedanke das der "böse Chef" bald keine Praktikanten zum ausbeuten findet bringt wenigstens etwas Genugtuung.
Ansonste viel Glück für dein Gespräch und berichte bitte wie es ausgegangen ist!

Schmetterling* 28.09.2008 20:28

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
So ganz verstehe ich dein Problem leider nicht.
Ich mache im Moment ebenfalls ein Praktikum, hab jetzt aber erst 2 von 8 Wochen hinter mir. Ich fühle mich wohl ebenso verarscht wie du, weil ich 10 Stunden am Tag arbeite ohne dafür bezahlt zu werden. Ich habe die gleichen Arbeitszeiten wie die üblichen Mitarbeiter auch, das ist eben so. Ich habe allerdings gelesen, dass man in einem Praktikum maximal 8 Stunden arbeiten darf, von daher ist mir das schleierhaft.

Aber nun zurück zu deinem Problem: Wie ein paar schon gesagt haben: Du machst ein Praktikum, keinen Aushilfsjob, von daher solltest du dich freuen, dass sie dich überhaupt bezahlen. Mein Chef sagte mir auch, dass er mich vergüten wird, wovon ich BIS JETZT noch nichts gemerkt habe. Man sollte davon einfach nicht ausgehen, wenn einem sowas versprochen wird. Aber ein paar Hundert Euro pro Monta sind doch für ein Praktikum nicht schlecht.
Es ist ja bekannt, dass Praktikanten in vielen Unternehmen gerne ausgenutzt werden. Ich merke sowas auch ständig. Aber sehe es positiv, du hast die 4 Wochen rum und brauchst ja mehr auch nicht zu machen ;)

noone 30.09.2008 00:11

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
Leute wisst Ihr eigentlich wieviel Leute die Chefs kommen und gehen sehen? Die sind Euch doch mit Ihrer Erfahrung haushoch überlegen! Natürlich versprechen die Euch Kohle, wissen aber auch genau, dass nicht alle die Kohle auch einfordern und spielen gern die Vergesslichen.

Ganz einfach: Praktikum zu normalen Arbeitszeiten und ohne LERNINHALTE, d.h. BETREUUNG ist kein Praktikum sondern normale Aushilfsarbeit, und die sollte eigentlich vergütet werden. Und ich empfehle jedem, dies auch anzusprechen, geht dieser unangenehmen Situation nicht aus dem Weg, sie bringt euch auch ERfahrung, die Ihr später in Job/Gehaltsverhandlungen anwenden könnt.

Kieler 30.09.2008 09:37

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
genau, Vergesslichkeit ist wohl eine Tugend im Bauwesen, das lernt man nach dem
ersten mündlichen Architektenvertrag, nach der ersten mündlichen Vergabe
usw...(das gilt natürlich in beide Richtungen)
Es ist schon erstaunlich, was Menschen alles vergessen können.
Wenn man die Dinge nicht am Anfang klärt, verschieben sich die Probleme nur in
die Zukunft, jedoch wird man dann aber in der Regel keinen Einfluss mehr
nehmen können, da es kein Pfund mehr zum wuchern gibt, die Arbeit ist ja
mittlerweile erledigt...

Danny 03.10.2008 09:10

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
So...

ich war nun gestern bei meinem Chef um über das Gehalt zu sprechen. Bisher war keine Zeit dafür. Die Ausgangssituation war nach wie vor die Gleiche.

Ich habe vorher mir genau überlegt was ich ihm erzählen werde. Da möchte ich vor allem euch danken, die hier gepostet haben!!! Ihr wart eine große Hilfe!

Aus den diesen Grundlagen heraus und aus den weiteren Nachforschungen im Netz, bin ich dann gestern Mittag mit schlotternden Knien ins Büro.
Ich erzählte ihm von meiner getanen Arbeit, der andauernden Anwesenheit im Büro, von meinem stetigem arbeiten .... usw. Außerdem erklärte ich ihm den Unterschied zwischen einem Praktikum, in dem die Arbeit für den AG sekundär sei und zwischen einem Arbeitsverhältnis, wie das meinige.. Also, ich hatte schon schlagende Argumente... Und jetzt kommts...

Zur Erinnerung: Er erzählte im ersten Gesrpäch etwas von 400-800€ Verdienstmöglichkeiten.
Doch gestern meinte er auf einmal, er habe von 200€ gesprochen und war schon so großzügig mir die Summe auf 400€ zu verdoppeln... Ich dachte ich falle vom Stuhl.

Er sagte, er habe schon einmal einem Studenten 600€ pro Monat bezahlt und da hätte er Ärger mit den Behörden bekommen. Da viel dauernd das Wort "400€-Job". Was hat den ein Praktikum damit zu tun? Nichts. Als Student kann mal pro Jahr ca. 7200€ verdienen. Erst dann kommen die Abgaben.
Das heißt, das Limit liegt pro Monat deutlich höher!

Nach unserem Gespräch meinte er dann, er würde mir 600€ bezahlen, das entspricht einem Satz von 4,20€ die Stunde. Okay. Ist kein Traumgehalt, aber ich kann damit leben. Ich bin ja froh überhaupt mehr bekommen zu haben. Trotzdem.. Dieses Praktikum war das Lehrreichste bisher. Allerdings nur was die Abbrechung und die Verträge anbelangt.


Also.. Nochmals vielen Dank an alle!!! Ihr habt mir sehr geholfen!

Noch schöne Feiertage!

Danny

Kieler 03.10.2008 11:51

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
das ist doch toll, und mutig! :)
Ich habe vorgestern wieder fast drei Stunden einen Architektenvertrag
ausgetüftelt, nicht ohne Grund wie Du siehst.
Du hast Recht mit dem Praktikum und den Abgaben, es gibt meines Wissens
sogar eine Sonderregelung für das gesamte Praktikum (gab´s zumindest
damals), habe im Praktikum keine Abgaben bezahlt.

jarrid 03.10.2008 13:46

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
ja selbst wenn du als Studentische Aushilfe in diesem Büro gearbeitet hättest, hätte der AG max. einen Anteil der Rentenversicherung tragen müssen, das wäre aber auch zu 50% von deinem Lohn abgegangen, bei 600 Euro wären das noch keine 50 Euro pro Partei. Lohnsteuer wäre erst ab ca. 900 Euro angefallen. Aber die hättest du ja dann am Jahresende wahrscheinlich wieder zurück bekommen. Ob es nun eine extra Regel für Praktikanten gibt weiß ich nicht.
Aber ich finde das was du getan hast auch sehr mutig. Da gehört schon was dazu, sich seinem Chef so gegenüber zu setzen und Forderungen zu stellen.

noone 03.10.2008 14:49

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
Ja die 400€ Grenze wird gern benutzt..... Ist meiner Meinung nach um so mehr ein Indiz für unseriöse Firmenführung. Büroinhaber, die ihre Mitarbeiter korrekt bezahlen, wissen genau wie man Arbeitnehmer anmeldet und wie die Steuern bezahlt werden.

Wenn da einer so anfängt, kannst du davon ausgehen, dass der keine Ahnung hat und auch noch nicht korrekt gezahlt hat.

Schmetterling* 15.12.2008 15:38

AW: Praktikum gemacht ... und verarscht!
 
Also meine Geschichten sind teilweise noch bekloppter als eure.

Ich "musste" für mein Architekturstudium für 8 Wochen in einer Schreinerei ein Praktikum ableisten, was ich auch getan habe. Ich habe schon Wochen vorher keine Stelle gefunden und war dann umso glücklicher als ich dann erst mal eine Stelle für 2 Monate sicher hatte. Schon beim Vorstellungsgespräch hat mir mein Exchef erzählt, er würde Praktikanten, die länger als 4 Wochen dort arbeiten, in der Regel bezahlen, damit wenigstens die Fahrtkosten nicht im roten Bereich stehen. Aber nix da mit Verträgen oder irgendwelchen schriftlichen Sachen.

Das, was dort die ganzen 2 Monate meine Aufgabe war, war durchgehend den Dreck der anderen in der Werkstatt wegzukehren, Sachen für die rumzuschleppen, die teilweise über 30 kg gewogen haben (ich bin ja gerade mal ein 1,62 kleines Mädel) oder irgendwelche anderen Inventurdrecksarbeiten, womit ich überhaupt nix anfangen konnte.
Umso war ich froh als dann die letzte Stunde immer näher kam.

Ich habe schon mehrmals zu meinem Exchef gesagt, dass ich noch am letzten Tag meine Bescheinigung mitnehmen möchte und es würde schon reichen, wenn er mir draufschreibt, von wann bis wann mein Praktikum war und was ich dort so gemacht habe (u.a. dass ich auf Baustellen gearbeitet habe, weil das wichtig für die FH war). Ich habe ihn also an meinem letzten Tag angesprochen und er meinte dazu "Oh, das hab ich ja völlig vergessen, ich hatte dazu einfach keine Zeit. Aber ich mache das übers Wochenende!"
Am nächsten Montag habe ich ihn angerufen und gefragt, ob ich die Bescheinigung abholen kann und sein Kommentar war: "Hallo??? Es ist Montagmorgen ...."
3 Tage später war es dann endlich fertig, ich bin hingefahren und musste es selber abholen, stattdass sie es zu mir per Post schicken und ich habe sofort gesehen, dass der Stichpunkt mit der Baustelle gefehlt hat. Das habe ich ihm auch gleich gesagt und dann meinte er, er müsse jetzt aber dringend weg und hätte keine Zeit mehr, das noch zu verändern. Er sagte, ich solle ihm doch eine Mail schicken mit dem Stichpunkt.
Da ich schon da war, habe ich ihn auch gleich gefragt, wie das mit dem Geld ist, was er mir ja zu Beginn versprochen hat. Ich hab ihn gefragt, ob es mäglich wäre, dass ich wenigstens meine Fahrtkosten vergütet bekomme, denn die waren auch sehr hoch. Und sein Kommentar dazu war "Ja, wer soll denn das bitte bezahlen. Ich oder was??"
Dann wurde ich sozusagen rausgeworfen...

Ich habe ihm noch am selben Tag die erwünschte Email geschickt mit allem, was er von mir lesen wollte und was auf der Bescheinigung draufstehen muss und ich habe noch dazu geschrieben, dass er mir das per Post zuschicken soll, da ich dann in den folgenden 2 Wochen nicht zu Hause war, um sie selbst abzuholen.
14 Tage später als ich wieder daheim war, ist immer noch nix angekommen und ich habe daraufhin dort angerufen und gefragt, wann ich dann die Bescheinigung bekommen kann und er fragte: "Wieso Beschinigung? Ich habe dir doch vor 2 Wochen eine gegeben ..."
Das heißt im Klartext: Er hat weder meine Anrufe, noch meine Email erst genommen und hat alles vergessen/verdrängt, was ich ihm gesagt habe.
Ich habe ihn in den darauffolgenden 2 Wochen mehrmals angerufen und gesagt, dass ich JETZT die Bescheinigung brauche, weil ich meine Bewerbungen langsam abschicken muss und irgendwann hat mein Vater dort angerufen und dem Stress unterm Hintern gemacht. Er sagte in etwa, wenn der Zettel in 3 Tagen nicht hier ist, wird er dort nochmal anrufen, allerdings in einem anderen Ton. Und was passierte 3 Tage später? Richtig, die Bescheinigung war da, sogar der Stichpunkt stand drauf. Und bloß um einen Stichpunkt einzufügen und nochmal auszudrucken, haben sie insgesamt 4,5 Wochen gebraucht!!

Ach noch was: Als ich meinen letzten Tag hatte, habe ich vorher noch einen Kuchen gebacken und den dort mitgenommen. Ich habe dann dem Drecksack-Chef mehrere Stücke auf seinen Tisch gelegt, mit einem Zettel daneben, das sei ihn und seine Familie. Er hat sich weder für den Kuchen, noch für meine getane Arbeit bedankt, er meinte sogar, ich würde deshalb kein Geld kriegen, weil ich seinem Bumsladen eher Zeit geraubt als dass ich ihnen geholfen hätte. :D Da habe ich wirklich gedacht, der will mich irgendwie veräppeln!

Oder wir waren mal an einer Baustelle, dort wurde eine Firma saniert und wir sollten da die Isoliergummis bei den Fenstern erneuern. Mir wurde es einmal gezeigt und dann wurde ich alleine gelassen und sollte dann den Rest alleine machen. Das habe ich dann auch getan, allerdings kam dann etwa eine Stunde später mein "Betreuer" (also sprich der einzige Geselle aus dieser Schreinerei) und ich wurde dann richtig zusammengeschnauzt, weil ich das falsch gemacht hätte. Da dachte ich mir auch nur noch, ja selbst Schuld, wenn ihr mich hier einfach alleine stehen lasst. Es ist eure Verantwortung, wenn ihr mich hier einfach arbeiten lasst, ohne dass ich irgendeine Ausbildung in dem Beruf habe. -.-
Ich mache ein Praktikum, d.h. wenn ich dort irgendwelche Arbeiten für die machen soll, muss einer dabei stehen, der mich korrigiert, aber wenn die da einfach abhauen ...

Naja, aber ihr könnt ganz schön froh sein, dass ihr überhaupt Geld bekommen habt. Mich hat das echt extrem angepisst, erst dieses blöde Gelaber und dann kriegt man am Ende noch nicht mal ein Dankeschön.


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