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Tritono 25.03.2010 22:01

Wieso sind so viele Architekten als Designer tätig?
 
Hallo tektorum Forum,

seit einiger Zeit interessiere ich mich für Architektur und Design. Folgendes ist auffällig:

Viele erfolgreiche Designstücke, von denen in Zeitschriften und Büchern berichtet wird, wurden von Architekten entworfen. Als Beispiel wäre hier Patricia Urquiola zu nennen, eine ausgebildete Architektin, die in den letzten Jahren mit mehreren Design Awards ausgezeichnet wurde. Es gibt zahllose andere Beispiele.

Da stellen sich mir folgende Fragen:

1. Hat man als Architekt, basierend auf dem Architekturstudium, die Fähigkeit und das technisches Know-How, Möbel, Lampen, Produkte und Gegenstände aller Art zu entwerfen? Oder haben sich Architekten, die auch als Designer tätig sind, diese Fähigkeiten neben oder nach dem Studium selber beigebracht(Lektüre, Computerprogramme etc.)?

Eine beliebte Design Software ist z.B. Rhino, aber wird es auch in einem Architekturstudium benutzt? Ähnelt Rhino CAAD?


Kann ein Architekt, in technischer Hinsicht, das selbe wie ein ausgebildeter Industrie-, bzw. Produktdesigner?


2. Wie kommt es überhaupt dazu, dass Architekten für Hersteller Produkte entwerfen? Durch Beziehungen? Oder erst dadurch, dass man als Architekt schon einen guten (bzw. weltweit bekannten) Ruf hat?
Kann man sich als Architekt bei einem Hersteller als Designer bewerben?

Lang 28.03.2010 16:09

AW: Wieso sind so viele Architekten als Designer tätig?
 
hallo.

zu1.:

ich glaube das man als architekt nicht die selben, aber ähnliche fähigkeiten besitzt, wie ein industriedesigner. die herangehensweise an eine aufgabenstellung ist bei beiden ja ähnlich. (wenn man einen designer fragt, wird der wahrscheinlich etwas anderes erzählen) aus eigener erfahrung kann ich dazu allerdings sagen, dass man als architekt schnell in die situation kommt, (einbau)möbel oder ähnliches zu entwerfen. und der schritt zum möbel-/ produktentwurf ist dann bei entsprechendem interesse an der materie ja nichtmehr weit.

zu 2.: 2. Wie kommt es überhaupt dazu, dass Architekten für Hersteller Produkte entwerfen? Durch Beziehungen? Oder erst dadurch, dass man als Architekt schon einen guten (bzw. weltweit bekannten) Ruf hat?
Kann man sich als Architekt bei einem Hersteller als Designer bewerben?

bei einigen bekannte architekten, ist davon auszugehen, dass die unternehmen auf den architekten zukommen .
hier seien herr teherani (bürostühle, türgriffe ...) oder UN studio ( tee / kaffeservice für allessi).
frau hadid hat glaube ich auch schonmal sowas gemacht.

ich denke die hersteller profitieren -von der in design-affinen kreisen- doch recht hohen popularität einiger architekten, zum anderen habe die architeken wahrscheinlich doch ein interesse daran, einbauteile und gebrauchsgegenstände für "ihre" bauten zu entwerfen.

diese herangehensweise war zu zeiten von jugendstil und später im bauhaus auch durchaus nicht unüblich.


grüße


"wer plant irrt genauer"

schwungrad 11.04.2010 21:08

AW: Wieso sind so viele Architekten als Designer tätig?
 
Zitat:

Eine beliebte Design Software ist z.B. Rhino, aber wird es auch in einem Architekturstudium benutzt? Ähnelt Rhino CAAD?
Rhino wird in der Architektur verwendet und meines Wissens auch an vielen Universitäten gelehrt.

Man kann als Designer übrigens auch Häuser entwerfen.

Lang 22.04.2010 16:11

AW: Wieso sind so viele Architekten als Designer tätig?
 
entwerfen ja, aber da hörts dann auch schon auf. ;-)

Schmetterling* 24.04.2010 16:52

AW: Wieso sind so viele Architekten als Designer tätig?
 
An der FH Trier beispielsweise kann man einen Rhinokurs als Polymodul belegen. Rhino ist meines Wissens nach das beste Visualisierungs- und Renderprogramm und daher auch für viele Designberufe ein Must-have.

Da die Architektur im Gegensatz zu Ingenieurberufen auch einen großen Gestaltungswert hat ist es nicht unüblich Möbel zusätzlich zu entwerfen. Man hat viele Fortbildungsmöglichkeiten wie CAD, Webseiten, energieffizientes Bauen usw. usf.

Soweit mir das bisher mitgegeben wurde und ich das von anderen Architekten gehört habe, hat man deutlich bessere Zukunftschancen, wenn man sich nischenartig auf ein oder mehrere Gebiete festlegt. Das ist bestimmt einer der Gründe, warum viele in den Designbereich übergehen.

Meine Frage: Der kreative und gestalterische Aspekt liegt mir wesentlich näher und besser als der mathematische und statische Bereich. Ich bin zwar noch relativ am Anfang meines Studiums, aber ich mache mir meine Gedanken, dass ich später überfordert bin. Es ist vielleicht auch normal, dass vielen die Statik nicht so gut liegt. Aber kann ich dann trotzdem erfolgreich in den normalen Beruf einsteigen? Das würde ich zuerst nämlich am liebsten machen und mir erst im Nachhinein meine Schwerpunkte aussuchen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich die Statik und Baukonstruktion proportional zu den Erfahrungswerten festigt. Ist dem denn auch so?
Mich plagt das Gewissen, dass ich später als Architektin versagen könnte, weil ich die naturwissenschaftlichen Kenntnisse noch nicht ausreichend beherrsche. Oder legt sich das noch während des Studiums?

Ich muss auch sagen, dass bei mir an der FH sehr viel in sehr kurzer Zeit durchgenommen wurde. Ein Großteil meiner Kommilitonen hat dasselbe Problem wie ich. Mit viel Übung schaffen wir es auch Aufgaben zu berechnen und zu lösen. Nur fehlt es massiv am Verständnis und hintergründigem Wissen dazu. Kann man sich darauf einstellen, dass sich das mit den Jahren von selbst löst oder sollte man sich dringendst dahinterklemmen und versuchen, so weit wie es geht mitzukommen und es sich selbst zu erklären?


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