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Tobias 22.01.2004 17:26

Bewerbungen Architektur-Absolventen
 
Moin zusammen,

da das Thema "Bewerbungen" ja eigentlich immer aktuell ist und auf tektorum noch nicht intensiv darüber diskutiert wurde, würde mich mal folgendes interessieren:

- Woher nehmt ihr die Bewerbungsadressen (Hörensagen, Initiativ- / Blindbewerbung / Zeitungsanzeigen / Internet / BüroHPs / Zeitschriften)

- Wie bewerbt ihr Euch als Absolventen (Mappe, normale Bewerbung, Vit C, Homepage, Flyer ...)

- Welche "Arbeitgeber" deckt ihr mit den Bewerbungen ab? Nur "normale" Architekturbüros oder auch Behörden, Immobiliengesellschaften, Planungsabteilungen von Großunternehmen wie Bosch etc.???

- Wie flexibel seid ihr bzgl. des Arbeitsortes (Deutschland / Europa)

- Wieviel Bewerbungen schickt ihr im Schnitt?

- Habt ihr euch währrend der DA beworben oder erst danach?


Bin mal gespannt, wie verschieden die Antworten sind

wolfgang_ch 23.01.2004 18:44

- Woher nehmt ihr die Bewerbungsadressen (Hörensagen, Initiativ- / Blindbewerbung / Zeitungsanzeigen / Internet / BüroHPs / Zeitschriften)

Ich habe mich bei den Büros beworben von denen ich auch Referenzen gesehen habe. Meistens waren das die Bürohomepages da ich mich nur mit meiner HP beworben habe.

- Wie bewerbt ihr Euch als Absolventen (Mappe, normale Bewerbung, Vit C, Homepage, Flyer ...)

Ich habe mich ausschliesslich (nicht nur aus kostengründen) per Email mit meiner HP beworben --> kam immer sehr gut an. Hatte dann noch eine Kurzbewerbung die ich noch zugeschickt hätte die man aber auch als PDF auf meiner HP downloaden konnte. Zusätzlich hatte ich eine Mappe mit allen meinen Arbeiten für das Bewerbungsgespräch.

- Welche "Arbeitgeber" deckt ihr mit den Bewerbungen ab? Nur "normale" Architekturbüros oder auch Behörden, Immobiliengesellschaften, Planungsabteilungen von Großunternehmen wie Bosch etc.???

Da ich mich nur mit meiner HP beworben habe und keinen Flyer gemacht habe kamen Behörden o.ä. nicht in Frage sondern "nur" "normale" Architekturbüros.

- Wie flexibel seid ihr bzgl. des Arbeitsortes (Deutschland / Europa)

Ich war / bin sehr flexibel was den Arbeitsort angeht. Meine Vorgehensweise war entweder im Umkreis von 50 km von zu Hause was zu finden oder dann gleich ins Ausland zu gehen. Arbeite jetzt in der Schweiz.

- Wieviel Bewerbungen schickt ihr im Schnitt?

Da es weniger darauf ankommt ob man wirklich gut ist sondern vielmehr auf Vitamin B und / oder zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein - muss man mit sehr vielen Bewerbungen rechnen. Bei mir waren es ca. 250 die ich innerhalb von 3 Tagen losgeschickt habe. Herausgekommen sind 6 Bewerbungsgespräche mit anschliessendem Jobangebot. Konnte aber nur einer annehmen ;)

- Habt ihr euch währrend der DA beworben oder erst danach?

Ich habe mich nach meiner DA beworben. 1. ist es viel zu stressig sich während der DA zu bewerben und 2. muss man das Büro bzw. den Chef sehr gut kennen, da ja alle auch die DA sehen wollen und du, wenn du dich vorher bewirbst, nichts zeigen kannst. Ausserdem hätte es mich während meiner DA nur gefrustet die vielen Absagen zu bekommen.

Gruss

Wolfgang

spl 28.01.2004 19:46

Hi,

zur Info mal kurz meine Erfahrungen.

Habe 2002 an der RWTH ein recht gutes Diplom gemacht und dann noch an der Uni gearbeitet. Seit Oktober 2003 bin ich auf Jobsuche.

nicht sehr flexible! Umkreis 100 km

Adressen: aus Anzeigen (wenig), HP des AA (oder besser BA) (wenig) und alle Büros in Telefonbuch.

Habe jetzt ca. 250 Bewerbungen geschrieben (5% online, 50% Kurzbewerbung und 45% Klassisch).

Leider noch ohne wirklichen Erfolg. --> keine Festanstellung.

Daniel 17.06.2004 13:32

Hallo,

sehr erstaunlich, daß diese Diskussion nicht sehr viel umfangreicher ist. Ok, bislang ist mir dazu auch nicht viel eingefallen, aber ich fange ja auch erst jetzt mit der Bewerbungsarbeit an - mein Diplom ist ja auch erst ein Jahr alt :rolleyes:. Im Ernst, bewirbt man sich in unserer Branche gar nicht mehr?

Nun lese ich auf den Seiten der AK BW Folgendes:

Einstellungskriterien
Zu den besonders wichtigen Kriterien für die Einstellung eines AiP/SiP zählen die Arbeitgeber die soziale Kompetenz sowie die im Studium erworbenen Kenntnisse - hier insbesondere CAD- und Praxiserfahrung. Weniger wichtig sind die inhaltlichen Schwerpunkte des Studiums, eine Berufsausbildung vor dem Studium und Zusatzqualifikationen wie Aufbaustudium oder Auslandsaufenthalt.

(http://www.akbw.de/artikel.php?id=1280)

Dabei überrascht mich insbesondere, daß die Studienschwerpunkte und ein Auslandsstudium wenig interessant sind. Letzteres hängt vermutlich stark mit dem Wirkungskreis der Büros zusammen, aber dennoch.

Wer hat da eigene Erfahrungen gemacht? Was ist von Interesse? Welche Rolle spielt das Alter? Ich bilde mir ein, daß unsere Branche manches ganz anders bewertet als es meinetwegen im Maschinenbau oder in der Unternehmensberatung etc. der Fall ist.

Daniel

Sputnik 18.06.2004 14:58

Zum Thema Bewerbungen:
Genauso wichtig (wenn nicht sogar wichtiger) wie ein gutes Diplom, Fachkenntnisse oder CAD sind (leider) Kontakte aus dem Studium, Jobs etc.
Versteht mich nicht falsch -ich stehe diesen Einstellungen über "connections" genauso ablehnend gegenüber, wie wohl die meisten von Euch -die Realität ist aber so...
Die meisten Neueinstellungen der letzten Jahre in dem Architekturbüro, in dem ich arbeite (zählt zu den größeren in D.) waren Leute, die hier ihr Praktikum absolviert haben oder als studentische Aushilfen tätig waren. Ich bin mir sicher, daß in dem Turm der Bewerbungsmappen oft bessere Kandidaten schlummern als die letztendlich Eingestellten. Trotzdem entscheidet man sich oft lieber für jemanden, den man schon kennt : die Stärken und die Defizite sind bekannt, man weiß, "woran" man ist und riskiert keine "bösen" Überraschungen.
Also wenn´s geht, möglichst früh Verbindungen aufbauen, auch wenn es in der jetzigen Situation wahrscheinlich nicht einfach ist, einen Praktikumsplatz oder einen Studentenjob in der Branche zu ergattern. Da läuft dann vieles nach dem ähnlichen Muster: "Ich kenne da jemanden bei uns an der Uni -der könnte bei nächstem Wettbewerb einspringen..."
Grüße,
Sputnik

Daniel 18.06.2004 15:35

Hallo sputnik,

willkommen auf tektorum.de und vielen Dank für Deine Antwort.

Den geheimnisvollen "connections", dem "Vitamin B" und all den anderen Mittelchen stehe ich grundsätzlich auch reserviert gegenüber. Es ist bitter, wenn fachlich mittelmäßige Selbstdarsteller oder "Bekannte" den Job bekommen. Aber diese Vorgehensweise ist auch menschlich, das Bekannte ist das Naheliegende. Und es hat natürlich auch etwas mit Vertrauen zu tun. Insofern ist Dein Tip "möglichst früh Verbindungen aufbauen" sehr zu unterstreichen.

Aber abgesehen davon fehlt es mir an diesen Mittelchen - deshalb die Frage, wie denn die Kriterien lauten, wenn sich mal "Fremde" bewerben? Vielleicht hast Du beim zweiten Frühstück mal Gelegenheit, einen Personalverantwortlichen zu fragen, was ihn da besonders interessiert.

Bin gespannt.
Daniel

Florian 18.06.2004 20:24

Um "Verbindungen aufbauen" zu können, muß man aber auch gewisse Qualifikationen haben. Denn die "Connection" wird sich hüten, die Katze im Sack zu vermitteln.

Große Büros sind immer auf der Suche nach *gutem* Nachwuchs. Natürlich wollen Sie diesen Nachwuch erstmal im Rahmen eines Praktikums testen, um dann auf lange Sicht die Besten engagieren zu können.
Ich finde daher die Einstellungen über "Connections" durchaus nachvollziehbar und OK. Es ist ja auch niemandem untersagt, bereits im Studium Kontakte aufzubauen und trotzdem gut zu sein ;)

Man sollte aber auch genug Selbstachtung haben, nicht oder sehr schlecht bezahlte Praktika abzulehnen und dem Büro gegenüber deutlich zu machen, dass man diese Art der Ausbeutung nicht gut heißen kann.
Vielleicht müssen solche Büros auch einfach mal namentlich genannt werden. Ein bekanntes Büro hatte mal sehr schlechte Presse u.a. wegen der schlechten Bezahlung. Seither werdnen sogar die Praktikanten dort wie man so hört, vergleichsweise gut bezahlt!

Ich mache gerade selber ein Praktikum, dabei ist die Bezahlung nicht so rosig, aber dennoch höher, als die genannten Summen in einem aktuellen Thread hier im Forum. Mir wurde dabei auch in Aussicht gestellt, dass nach einer gewissen Zeit eine Umstellung auf eine Stundenlohn basierte Zahlung erfolgt, so fern man mit meiner Leistung zufrieden ist. Die Argumentation dabei ist fair, da der Chef des Büros davon ausgeht, dass man am Anfang ertmal die CAD Software lernen muß (sie also noch nicht beherrscht!!!) und sich in die Bürostruktur einarbeiten muß.

Meine Connection in diesem Fall sah übrigens so aus, dass ein guter Freund, jemanden kannte, der in diesem Büro arbeitet, der wiederum dafür gesorgt hat, das meine Bewerbungsmappe auf dem Tisch des Chefs landete - und soviel Beziehung hat glaube ich jeder.
Eingestellt wurde ich aber nicht auf Grund der Beziehung, sondern weil der Chef scheinbar den Eindruck hatte, dass ich von den Anforderungen her ins Büro passe, wobei er übrigens betonte, dass Ihm die Mappe gut gefallen hätte.


Grüsse
Flo

mimi 01.08.2004 15:20

Hallo Absolventen und selbige in spe,

ich habe mich mit dem bewerben nach dem studium ein geschlagenes Jahr beschäftigen müssen, bis ich einen job gefunden habe. da ich glaube, nicht die einzige zu sein mit dieser erfahrung, will ich gern meine "erfolgsgeschichte" mitteilen.

ich habe erst die spärlichen annoncen beantwortet, Initiativbewerbungen geschrieben und telefoniert: Nix, nada, niente! dann hab ich mich zwecks überlebenswille für völlig andere jobs beworben. Auch nix! dabei haben mir viele als grund angegeben, dass ich ja etwas ganz anderes vorhabe, also nicht mit mir auf dauer zu rechnen sei (Stimmt!)...
in einem letzten aufbäumen vor kompletter desillusion und deprimierung (nach ca 11 monaten misserfolgen) habe ich eine homepage mit allen meinen projekten, lebenslauf (auch zum download) eingerichtet, 125 emails (immer an die chefs und immer mit persönlicher anrede) verschickt, drei einladungen, etliche positive resonanzen und ein jobangebot bekommen. wo ich jetzt auch bin und mich jeden tag freue, zur arbeitenden (architekten-)bevölkerung zu gehören! Die Kohle ist solala, geht aber, und lieber wenig geld und berufserfahrung sammeln als wenig geld und keine erfahrungen. da verbessert sich auch nicht gerade die vita...

die homepage hat mich zwei intensive wochen arbeit gekostet. das hat sich gelohnt! klassische papierbewerbungen gehen ja so dermassen ins geld, dass ich sagen muss, die kosten-nutzen-bilanz fiel mit meiner onlinebewerbung extrem positiver aus!!

also, haut rein ihr absolventen!!!

ach ja: der erfolg meiner bewerbung war übrigens sicher zu einem großteil darauf zurückzuführen zur richtigen zeit der richtigen person die richtige email geschrieben zu haben!!

liebe grüße

jcr 01.08.2004 16:20

Zitat:

die homepage
kann man selbige auch irgendwo bewundern?

Sweiss 05.08.2004 00:41

anmerkung:
praktika treten in dieser diskussion scheinbar etwas in den hintergrund.
ich persönlich denk sie sind der beste weg und den passenden job zu finden.
nicht nur man selber möchte sich lieber erst mal im zukünftigen arbeitsumfeld unsehen, auch die kollegen brauchen mehr zeit als ein bewerbungsgespräch dauert um zu sehn, ob man zamm passt.
s menschlt im job auch mehr als ich mir nach studienende dachte.
ps. wir suchen übrigens gerade auch dringend einen praktikanten, bereich: messewesen;)


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