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Archiologe 07.02.2012 10:01

Architekten Gehälter 2012
 
Danke Archimedes!

Dachte schon, ich dürfte dieses Jahr nicht den schon traditionellen Gehalts-Thread eröffnen...:D


Was bisher geschah... http://www.tektorum.de/studium-beruf...html#post46049



Und weiter gehts... :)



Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 46049)
Ifo Architects Survey



Die aktuelle Wirtschaftslage.

Sieht nicht nach massenweise Porschefahrern aus. ;)

Irgendwie krass finde ich die Statistik mit den Neuverträgen...


Archiologe 07.02.2012 10:07

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Also ich kaufe mir dieses Jahr auch meinen ersten Porsche....im Maßstab 1:43 ! :D

Archimedes 07.02.2012 10:11

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Zitat:

Zitat von Archiologe (Beitrag 46058)
Danke Archimedes!
Dachte schon, ich dürfte dieses Jahr nicht den schon traditionellen Gehalts-Thread eröffnen...:D

Das Vergnügen würde ich Dir nicht nehmen wollen. :D

Leider gibt es auch im neuen Jahr keine Sensationsmeldung bei den Gehältern.

Wir konnten bis jetzt im Büro immerhin die Inflationsrate ausgleichen. Im letzten Jahr gab's (netto) 2,5-4,0 % mehr für die Angestellten. Eine reine Bruttoerhöhung ist ja oft Augenwischerei.

Archimedes 07.02.2012 10:12

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Zitat:

Zitat von Archiologe (Beitrag 46060)
Also ich kaufe mir dieses Jahr auch meinen ersten Porsche....im Maßstab 1:43 ! :D

Den gönn ich Dir. Schau aber, dass Du ein potentielles Sammlerstück erwischst, dann hast Du schonmal was zum Vererben. ;)

Nightfly 07.02.2012 17:17

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Ich habe seit Januar gewechselt und verdiene mehr.
Das wars aber auch schon mit den guten Nachrichten. Die Tätigkeit ist auf dem Niveau eines Schülerpraktikums. Nur Änderungen zeichnen ohne Kontakt zur Aussenwelt. Manchmal auch zur Abwechlsung Pläne suchen die es nicht gibt, oder nicht da sind. Beim Vorstellungsgespräch hat man mir mein eigenes Projekt versprochen und wußte daß ich seit Jahren eigentverantwortliches Arbeiten gewohnt bin. Seit dem dritten Tag will ich schon wieder raus.

Archimedes 08.02.2012 18:22

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Zitat:

Zitat von Nightfly (Beitrag 46069)
...

He, Du hast Deinen 944 wieder gelöscht.

Als Architekt darf man ein bißchen Wohlstand schon zeigen...ich fahre übrigens Skoda. ;)

Nightfly 08.02.2012 22:40

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Ach ich dachte vielleicht paßts doch nicht hier rein ;). Porsche fahren ist auch für Architekten möglich *gg*. Selber schrauben wirkt sich dabei dabei budgetschonend aus ;).

Nightfly 23.02.2012 15:10

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Yippieh Yeah! In 2 Wochen hab ich was Neues :)!
Großes ca. 30 - 40-Mann-Büro. Gehalt: 3 k. Bei 4 Jahren Berufserfahrung OK :).Freu mich schon!

Archimedes 28.03.2012 19:23

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Hier mal eine interessante Tabelle über die NETTO-Stundenlöhne verschiedener Akademiker:

Stundenlöhne: Buchhalter schlagen Bauingenieure, Zahnärzte toppen alle - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - KarriereSPIEGEL

männliche Architekten mit Uniabschluß:
11,45 €/Stunde

männliche Architekten mit FH-Abschluß:
10,57 €/Stunde

"Den Lohnunterschied Uni / FH werde ich bezogen auf die spätere Tätigkeit nie verstehen...:p"

weibliche Architekten mit Uniabschluß:
8,72 €/Stunde

weibliche Architekten mit FH-Abschluß:
6,71 €/Stunde


Und das sind gemittelte Werte des gesamten Erwerbslebens, also von Einstieg bis Rente. Jetzt darf man sich gerne nochmal Gedanken um das Thema Einstiegsgehälter und Lohnsteigerungen machen.

LaHood 29.03.2012 06:42

AW: Architekten Gehälter 2012
 
da frage ich mich schon wo diese Werte herkommen. Ich komme nicht auf diesen Stundennettolohn und verdiene schon mehr als meine Kollegen im klassischen Architekturbüro.

*edit

Ok ich revidiere. Wenn das der Nettolohn eines gesamten Berufsleben ist, dann passt es schon eher.

Archimedes 29.03.2012 07:12

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Ich stelle mir das ungefähr so vor:

Beispiel männliche Architekten mit FH-Abschluß:
10,57 €/Stunde netto als gemittelter Wert.

Vielleicht schafft man es als Architekt seinen Stundenlohn inflationsbereinigt vom Beginn der Karriere bis zum Rentenalter um 40% zu steigern. Das hört sich nicht viel an, wenn man aber die Anpassung an die Lebenshaltungskosten über 35-40 Jahre heranzieht kommt man dann auf 250-350% Steigerung vom Ausgangsgehalt.

Also liegt das Einstiegsgehalt möglicherweise 20 % unter dem genannten Wert und das letzte Gehalt vor der Rente etwa 20 % darüber:

Das würde für den Einsteiger heute ca. 8,50 Euro/Stunde (netto) bedeuten. In der Probezeit evtl. weniger.

8,50 Euro x 168 durchschnittliche Stunden/Monat = 1.428 Euro/netto im Monat

Das wiederum entspräche durchschnittlichen Bruttogehältern für Einsteiger von ca. 1.900 - 2.300 Euro je nach Steuerklasse und Abgaben.

Das deckt sich wiederum mit dem was allgemein bekannt ist.

Niko 01.04.2012 09:38

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 46494)
Hier mal eine interessante Tabelle über die NETTO-Stundenlöhne verschiedener Akademiker:

Stundenlöhne: Buchhalter schlagen Bauingenieure, Zahnärzte toppen alle - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - KarriereSPIEGEL

Hm, wenn die Zahlen größenteils stimmen finde ich es doch nicht so wild. Ich dachte mir immer "Ah Shit, vielleicht hättest du besser Informatik oder Maschinenbau studiert", aber die Unterschiede finde ich nicht so gravierend - Informatik ist ja nur knapp 10% mehr Gehalt. Bei Maschinenbau um die 15%. Damit kann ich leben - danke für die Entlastung! :D

Nun, um bisschen Thread-relevant zu bleiben, bin mit 2,5k eingestiegen. Die Randbedingungen sind soweit gut. Drückt mir mal die Daumen! :p

Schönen Sonntag noch!
Grüsse
Nico

Niko 01.04.2012 11:49

AW: Architekten Gehälter 2012
 
PS.
Diese Zahlen stimmen aber nie im Leben oder? :/

Archimedes 01.04.2012 21:15

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Glaube keine Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast!

Keine Ahnung wie verläßlich die Zahlen sind, aber wo findet man bessere?

Ich weiß nur, dass es bei Architektengehältern von 500 bis 5.000 Euro/brutto im Monat für Angestellte so ziemlich alles gibt.

Niko 03.04.2012 22:20

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Ich finde es immer lustig wie jede Statistik eine ganz eigene Aussage macht... Diese ganze Thematik geht mir ein bisschen auf dem Keks ehrlich gesagt, finde es hierzulande schon ziemlich schlimm in dem Hinsicht..

Was Architektengehälter betrifft, schenke ich nur den wenigen Statistiken auf der Seite von bak (Umfragen in Kammern) bisschen Glauben, da siehen die Zahlen mMn einigermaßen realistisch aus...
Na ja genug mit dem Statistikenlesen :)

Schönen Abend noch!

Florian 04.04.2012 10:30

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Was ist denn mit Netto-Stundenlohn gemeint? Das Netto-Monats-Gehalt durch 170 Stunden?
Oder ist der Netto-Stundensatz ohne Umsatzsteuer gemeint? Also wenn jemand auf Rechnung arbeitet?

Bei Monatsgehältern mit Netto-Löhnen zu rechnen finde ich ja irgendwie komisch. Zwar spiegelt das wieder, wieviel man am Ende zum Leben wirklich übrig hat, aber z.B. bei Ehepartnern und Kindern macht die Steuerklasse ja einen Unterschied.
Wenn man davon ausgeht, dass Frauen schlechter verdienen als Männer, würden diese doch auch die schlechtere Steuerklasse nehmen. Danach stehen Frauen in einer solchen Rechnung ja noch schlechter da...

Archimedes 04.04.2012 17:39

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Klar sind Bruttolöhne besser vergleichbar, aber die in der Liste dargestellten Netto-Löhne (fast ausschließlich von Angestellten nehme ich an) zeigen doch mal auf, was unter dem Strich zum Leben bleibt.

Das Frauen in der Liste deutlich weniger Netto verdienen, kann einerseits mit der von Florian erwähnten schlechteren Steuerklasse der Frau bei Verheirateten zu tun haben, aber sicher auch damit, dass deutlich weniger Frauen in diesem Jobs "alt" werden und dadurch in der Hierachie und dem Verdienst nach oben wandern. Die Gesellschaft hat sich schon gravierend verändert, aber es ist in den meisten Fällen doch noch die Frau die ihren Job für die Familie aufgibt.

Bei der Angabe von Netto-Stundenlöhnen wird einem immerwieder erschreckend vor Augen geführt, wieviel Geld letztlich durch Abgaben, Steuern, Nebenkosten, etc. "versickert".

Von 65 Euro Stundensatz inkl. MwSt., die der Chef des Büros einem Auftraggeber für einen angestellten Architekten in Rechnung stellt, kommen bei diesem gerademal 10 Euro auf dem Konto an. Das sind nur ca. 15 %.
Wahnsinn oder?

Man selbst muss also mind. 5 Stunden arbeiten gehen, um sich eine Facharbeiterstunde einer anderen Person leisten zu können, denn selbst ein Fliesenleger kostet schon ca. 50 Euro pro Stunde inkl. MwSt..

Florian 05.04.2012 01:13

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 46535)
Von 65 Euro Stundensatz inkl. MwSt., die der Chef des Büros einem Auftraggeber für einen angestellten Architekten in Rechnung stellt, kommen bei diesem gerademal 10 Euro auf dem Konto an. Das sind nur ca. 15 %.
Wahnsinn oder?

Das ist aber auch der Listenpreis für die Arbeitsstunde. Abgerechnet wird dann ja doch nicht jede Stunde, bzw. für die normalen Abrechnungen nach HOAI kommt man eher nicht auf diesen Stundensatz... oder?!

Archimedes 05.04.2012 06:58

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Zitat:

Zitat von Florian (Beitrag 46540)
Das ist aber auch der Listenpreis für die Arbeitsstunde. Abgerechnet wird dann ja doch nicht jede Stunde, bzw. für die normalen Abrechnungen nach HOAI kommt man eher nicht auf diesen Stundensatz... oder?!

Du hast Recht! Nach Mindesthonorar HOAI kommen oft niedrigere Werte pro Stunde raus. Für mein Büro hatte ich mal ermittelt, dass ich auf keinen Fall unter 39 Euro netto/Stunde sinken darf, wenn ich das Gesamthonorar minus Auslagen durch die Anzahl der insgesamt geleisteten Stunden teile. Unter diesem Wert ist keine Kostendeckung mehr gewährleistet. Wohlgemerkt bei Projekten, die wir als Auftragnehmer samt Haftung komplett abwickeln. An diese Grenze gerät man bei kleineren Projekte sehr schnell.
Bei kleineren Aufträgen oder Arbeiten, die sich nicht in die HOAI einordnen lassen, sind aber vereinbarte Stundenlöhne für Angestellte von 50 Euro netto/Stunde und mehr durchaus üblich.
Jetzt darf man nicht annehmen, dass der Sprung von 39 Euro/Stunde auf 50 Euro/Stunde, 11 Euro/Stunde mehr Gewinn für den Inhaber bedeuten. Da auch Steuern und Abgaben steigen bleiben von dieser Differenz nur etwa 40%, also ca. 4,50 Euro/Stunde als Gewinn hängen.

Dennoch kommt von dem was der Kunde bezahlt nur max. 20% netto beim Angestellten an.

Archimedes 05.04.2012 10:59

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Zum Thema Steuern/Abgaben eine Frage:

Gibt es eigentlich irgendwo einen verlässlichen Überblick über die tatsächlichen Gesamteinnahmen des Staates?

Und zwar quasi alles was Bund, Länder und Gemeinden eingenommen haben. Nicht nur Fragmente aus igrendwelchen Haushaltsplanungen davon.

Wenn ich mir das Ganze mal anschaue, dann nimmt der Staat vermutlich selbst ohne andere Abgaben (ohne Krankenkasse, Arbeitslosen-/Renten-/Pflegeversicherung) schon mehr ein, als alle Bürger zusammen netto verdienen.

Beispiel Angestellter im Architekturbüro:

Verdienst 2.300 Euro brutto. Macht netto aufs Konto nach Abzug aller Nebenkosten ca. 1.500 Euro/Monat.

An Steuern nimmt der Staat, die MwSt. auf die Leistungen des Angestellten, also ca. 130 abrechenbare Stunden pro Monat x 50 Euro x 0,19 = 1.235 Euro/Monat
Die Lohnsteuer vom Bruttogehalt des Angestellten: ca. 200 Euro/Monat
Die anteilige Einkommenssteuer am Gewinn des Inhabers, den dieser durch den Mitarbeiter mehr erzielt: evtl. 300 Euro/Monat
Die MwSt. auf die Kosten und Verbräuche des Mitarbeiters (Miete, Büromaterial, Software, Hardware, etc.): evtl. 300 Euro/Monat

Der Inhaber kann natürlich durch seine eigenen Kosten noch über die gezahlte MwSt. einsparen. Evtl. - 400 Euro/Monat.

Bedeutet der Staat nimmt ca. 1.635 Euro an Steuern im Monat durch einen Arbeitnehmer ein, der selbst nur 1.500 Euro im Monat zum Ausgeben hat.

Hinzukommen noch die MwSt., Öko und Mineralölsteuer-Einnahmen die der Angestellte erzeugt, wenn er zur Arbeit fährt. Natürlich auch die MwSt. die er auf Lebensmittel, Miete usw. abführt. Zieht man diese weiteren Steuern noch vom Netto-Verdienst von 1.500 Euro ab, dann läßt der Staat dem Angestellten im Monat noch vielleicht 1.300 Euro übrig. Wobei natürlich diese MwSt. wieder von anderen Menschen (z.B. dem Tankwart oder dem Vermieter) als Leistung erwirtschaft wird. In sofern wäre diese doppelte Betrachtung nicht gerecht.

Rechnet man aber dann noch hinzu, dass über die recht hohen Sozialabgaben auch noch staatliche Leistungen mitfinanziert werden ist das extrem viel was unser Staat zum funktionieren benötigt und sich dennoch immer neu verschulden muss.

Das heißt letztendlich erwirtschaftet eine Person die im Monat selbst 1.500 Euro zum Leben hat für den Staat vermutlich mind. 2.000 Euro pro Monat durch Steuern und Sozialabgaben.


Wenn diese Person der Durchschnitt aller steuerzahlenden Erwerbstätigen wäre und wir davon ca. 40 Millionen in Deutschland haben, dann müßten im Monat ca. 80 Milliarden eingenommen werden. Macht im Jahr fast eine Billion ohne diverse andere Einnahmen.

Das Schlimme ist, dass uns diese Zahlen nach den aktuellen Mitteilungen um die Greichenlandpleite nichtmals mehr schocken.

Archimedes 05.04.2012 13:29

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 46543)
Zum Thema Steuern/Abgaben eine Frage:
Gibt es eigentlich irgendwo einen verlässlichen Überblick über die tatsächlichen Gesamteinnahmen des Staates?

Bundesministerium der Finanzen: Steuereinnahmen von Bund und Ländern im Februar 2012

Frage selbst beantwortet. ;) Auch wenn da noch was fehlt.


Steueraufkommen 2012 insgesamt (ohne Gemeindesteuern) 543 903 000 000 Euro.

Kommt mir recht wenig vor.

Archimedes 14.04.2012 14:04

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Steigende Abgabenlast: Der gierige Staat - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik

Archimedes 14.04.2012 14:08

AW: Architekten Gehälter 2012
 
"Selten war der Blick auf die Gehaltsabrechnung so ernüchternd wie heute. Fast 10.000 Euro, rechnet das Statistische Bundesamt vor, hat der Durchschnittsverdiener 2011 für Steuern und Sozialabgaben abgedrückt - knapp sechs Prozent mehr als im Jahr zuvor."

Ich glaube 10.000 Euro pro Durchschnittsverdiener an Abgaben im Jahr sollen noch beruhigend klingen. Wenn man tatsächlich alle Abgaben und Steuern betrachtet, die der Staat vom Einzelnen einzieht (siehe Auflistung im vorletzten Beitrag), dann kommt man wohl eher auf 20.000 Euro pro Durchschnittsverdiener und Jahr.

Man darf nicht vergessen, auch das Statische Bundesamt ist ein AMT.

ArchiLipsia 02.05.2012 10:34

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Mich würde gerne die Situation von Kollegen in Ostdeutschland interessieren.
Ich höre nach wie vor haarsträubende Dinge.

Am besten stehen noch die Kollegen da, die für größere Westdeutsche Industrie/Architektur-Schwergewichte arbeiten da (Bonuszahlungen, halbwegs normaler Einstiegslohn).

Ich glaube persönlich hatte ich noch Glück - kleines Büro mit 4 Architekten und 3 weiteren Kollegen (inkl. Chef) und liege nach fast 2 Jahren nun bei 2100 brutto mit sehr kulanten Urlaubs/Freizeit/Arbeitszeitregelungen.
Die nächste Gehaltserhöhung, vermutlich im Herbst, wird wohl so bei 2800-3000 brutto enden. Ich hoffe/glaube, dass ich damit dann doch im Vergleich relativ gut da stehe.
Ich würde mir auch wünschen, dass hier bei uns etwas offener über Gehaltssituationen gesprochen wird - in Deutschland extrem unüblich, in anderen Ländern wird SEHR offen über das Gehalt diskutiert.

Trotz dass ich meine persönliche Situation zwar noch relativ positiv beurteile wird mir dann doch leicht übel wenn ich von Kollegen höre die entweder a) mit 1200 brutto (!!!) abgespeist werden (bzw. sich damit abspeisen lassen) und b) von Kollegen höre die lieber zur Industrie gegangen sind (z.B. als Vertreter für Bauprodukte) und nun nicht unter 4000 brutto verdienen (+Firmenwagen, +Firmenhandy, +HomeOffice, keine Verkaufsquoten (!!)

longhoishong 22.05.2012 01:28

AW: Architekten Gehälter 2012
 
2800-3000 brutto klingt doch gut. wieviele jahre berufserfahrung?

ArchiLipsia 22.05.2012 10:19

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Zitat:

Zitat von longhoishong (Beitrag 46836)
2800-3000 brutto klingt doch gut. wieviele jahre berufserfahrung?

Meinst du mit Berufserfahrung gezielt ab Ende Studium? Ich habe während des Studiums nämlich konstant nebenbei gearbeitet als Hilfskraft, davon alleine schon fast 3 Jahre in einem Architekturbüro.
Ab Ende Studium ca. 2,5 Jahre Berufserfahrung in Vollzeit (jetzt im 2. Büro seit ca. 2 Jahren) - inkl. Praktika/Hilfsarbeit ca. 5,5 Jahre.

flash 27.05.2012 14:11

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Hallo,

also ich habe bis vor kurzem in Dresden gewohnt, studiert und gearbeitet und bin jetzt seit einem halben Jahr wegen Arbeitsstellenwechsel nach Leipzig gezogen. Aus meinem personlichen Umfeld können Absolventen hier in Dresden wie Leipzig als Angestellte mit einem Einstiegsgehalt zwischen 1.800€ - 2.200€ (brutto) rechnen. Ausreißer gab es auch - ein Freund von mir hat direkt nach der Uni in Dresden mit 2.400€ butto, angestellt, angefangen; ein anderer mit 1.500€. Gefühlt fangen etwa 1/3 der Absolventen hier als Freiberufliche an (ich auch) - da sind als Absolvent Beträge von 10 - 15€/h zu erwirtschaften von den man alles bezahlen muss - ist also nicht wirklich mit den Angestelltengehältern vergleichbar und wenn man ehrlich ist eine echt miese Bezahlung, aber wenn man keine andere Wahl hat einen Einstieg zu finden, muss man sich halt darauf einlassen.
Wie es für berufserfahrene Kollegen aussieht, kann ich noch nicht sso gut einschätzen da ich auch erst knapp 1 1/2 Jahr arbeite. So wie es aussieht kann man wenn man nicht irgendwann Projektleiter wird nur schwerlich als Angestellter über 2.700€ - 3.000€ brutto hier in den größeren Städten im Osten hinaus kommen. Wie es in den kleineren Städten aussieht kann ich nicht beurteilen, aber in Görlitz zum Beispiel (wo ich herkomme) gibt es nur 3 nennenswerte Architekten, welche die Aufträge so unter sich aufteilen und die haben Schwierigkeiten vernüftige Angestellte zu finden - ob sich das in den Gehältern widerspiegelt kann ich nicht beurteilen.

Archimedes 27.05.2012 21:13

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Zitat:

Zitat von flash (Beitrag 46882)
..., aber in Görlitz zum Beispiel (wo ich herkomme) gibt es nur 3 nennenswerte Architekten, welche die Aufträge so unter sich aufteilen und die haben Schwierigkeiten vernüftige Angestellte zu finden .

Wäre denn das für Dich keine Alternative?

flash 27.05.2012 22:50

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 46883)
Wäre denn das für Dich keine Alternative?

Nun, ich schätze die Stadt schon sehr, zumal auch ein großer Teil unserer Familien dort wohnen (meiner Freundin und mir) und sie architektonisch einiges zu bieten hat (11-19. Jh.), allerdings sehe ich die nächsten 20 Jahre meine Zukunft eher in einem urbaneren Umfeld. In Dresden wie in Leipzig hat man eine für das Geld was man hier verdienen kann noch eine gute Lebensqualität und man hat das Gefühl hier noch etwas bewegen zu können - es ist noch nicht alles so fertig oder aber aussichtslos wie in anderen Städten und das macht sie attraktiv. Nebenbei finde ich die Möglichkeiten und Infrastruktur für Familien als vorteilhaft.

Archimedes 28.05.2012 07:14

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Ich hatte deshalb gefragt, weil dieses Phänomen ("die Großstadt lockt") auf sehr viele Absolventen zutrifft.

Grundsätzlich verstehe ich es, dass man als junger Mensch Plätze sucht, die kulturell, gesellschaftlich, oft auch architektonisch mehr zu bieten haben, als die eigene Heimat.

Gerade Architekten nehmen dafür aus meiner Sicht sehr viel in Kauf: Schlechte Bezahlung, unsichere Jobsituation, kaum Möglichkeit Erfahrung auszubauen (weil man oft nur im Entwurfsbereich landet), rumgeschubst zu werden, und das bei höheren Lebenshaltungskosten.

Dann sehe ich Büros in kleineren Städten und der Provinz, die bereit wären Absolventen angemessen zu bezahlen, ihnen langfristig einen Job zu bieten und sie in allen Leistungsphasen mitarbeiten zu lassen und auszubilden. Das Ganze in einem Umfeld was gerade für junge Familien oft mehr zu bieten hat, als die Großstadt.

Diese Büros finden allerdings kaum fähige Mitarbeiter und müssen zusehen, wie die jungen Architekten aus der Region in die Städte oder ins Ausland abwandern. Die, die dann manchmal nach 5-10 Jahren in die Region zurückkommen, kann man ebenfalls kaum einstellen, weil ihre Erfahrung sich meist auf den Entwurf bei großen Projekten beschränkt und sie beim größeren Büro den Durchbruch zum Projektleiter oder anderen Aufgabenbereichen nicht geschafft haben. Aus Sicht der kleineren Büros konnten sie ihren Marktwert seit Ende des Studium kaum steigern. Die Gehaltsvorstellungen sind dann ebenfalls oft "unpassend" dazu, denn schließlich kehrt man nach Hause zurück um eine Familie zu gründen und braucht entsprechendes Startkapital.

flash 03.06.2012 10:26

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 46886)
Grundsätzlich verstehe ich es, dass man als junger Mensch Plätze sucht, die kulturell, gesellschaftlich, oft auch architektonisch mehr zu bieten haben, als die eigene Heimat.

Gerade Architekten nehmen dafür aus meiner Sicht sehr viel in Kauf: Schlechte Bezahlung, unsichere Jobsituation, kaum Möglichkeit Erfahrung auszubauen (weil man oft nur im Entwurfsbereich landet), rumgeschubst zu werden, und das bei höheren Lebenshaltungskosten.

Das erlebe ich persönlich auch als eine paradoxe Situation, welche sich im konkreten persönlichen Leben nur schwer durchbrechen oder auflösen lässt. In Sachsen oder im Osten ist man ja generell schon seit 2 Jahrzehnten an Arbeitsmirgation in einem großen Ausmaß gewöhnt und kennt es gar nicht mehr anders. Für unsere kleine Familie wäre es sicher möglich in die Heimat zurückzugehen und denselben Lebensstandard in ökonomischer Hinsicht (vielleicht weniger Gehalt aber dafür auch geringere Lebenserhaltungskosten..) zu haben. Aber irgendwie übt die "Großstadt" eine zu große soziale und kulturelle Anziehungskraft aus, wodurch man manchen (ökonomischen) Nachteil in Kauf nimmt.

Archimedes 03.06.2012 13:15

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Zitat:

Zitat von flash (Beitrag 46928)
Aber irgendwie übt die "Großstadt" eine zu große soziale und kulturelle Anziehungskraft aus, wodurch man manchen (ökonomischen) Nachteil in Kauf nimmt.

Wen man sich dessen bewußt ist und es trotzdem akzeptiert, dann ist das wohl OK.

Was ich häufig nicht verstehe ist das Jammern von Leuten ohne Job oder mit geringen Gehältern, die mit etwas Flexibilität ihre Lage oftmals schnell verbessern können, aber dennoch in Großstädten oder bei großen Namhaften weiter "leiden".

longhoishong 09.11.2012 18:50

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Sieht nach wievor ganz düster für uns aus : mad:

Neue Studie: Einstiegsgehälter von Akademikern - SPIEGEL ONLINE

Lang 10.01.2013 14:21

AW: Architekten Gehälter 2012
 
Tag zusammen, hier mal meine "Kenndaten":

-5 jahre Berufserfahrung
-2800 EUro Brutto
-Wohnort: Köln
-Angestellt
-Büro: 12 Mitarbeiter
-Tätigkeit: überwiegend LPH2-5,teilweise LPH 7


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 22:45 Uhr.

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