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little_queen 30.10.2006 20:19

Hilfe,brauche dringend Tipps zu meiner Hausarbeit!
 
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Bin zwar keine Studentin,aber was soll's...Ich bin zurzeit damit beschäftigt die Liebfrauenkirche in Trier zu analysieren.Könnt ihr mir vielleicht sagen,ob die Kirche Seitenschiffe hat?Denn sie hat den Grundriss eines Quadrates,aber trotzdem Kreuzarme..Bin ein bisschen verwirrt.Wenn ihr mehr wisst,könnt ihr mir das natürlich auch mitteilen;) danke im voraus.

Florian 31.10.2006 13:43

Auch wenn es nicht so deutlich ist wie bei manchen Kirchen hat es sowohl Seitenschiffe als auch ein Querschiff. Guck Dir dazu vielleicht einfach mal die Abbildungen unter http://de.wikipedia.org/wiki/Seitenschiff an.

Kieler 31.10.2006 14:08

...das erinnert mich mehr an die 3Konchen Kirche in Köln.
Ich sehe da eher ein Kreuz (zwei Hauptschiffe) mit Konchen/Apsiden und
keine Seitenschiffe (aber das ist auch nicht gerade mein Spezialgebiet)

Tom 31.10.2006 14:12

Ist auch nicht mein Spezialgebiet ;), aber Trier ist ein Zentralbau, kein Langbau. Dazu sagt Wiki hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Zentralbau. Und da würde man nicht von Seitenschiffen sprechen. Da gibt es normalerweise den zentralen Raum und einen oder mehrere "Umgänge".

Koch Baustilkunde sagt zu Trier: "Sie ist im Prinzip aus 4 ineinandergeschachtelten Fächerchören gebildet." Also 4 Chöre um jeweils 90° gedreht und überlagert.

Florian 31.10.2006 14:45

Wie du siehst, little_queen, wir sind uns auch nicht einig. Vermutlich haben wir es hier mit einer Mischform zu tun. So etwas gibt es ja immer wieder.

Im Gegensatz zu Tom und planmatsch bin ich aber der Meinung, dass man hier von Schiffen und einem Hauptschiff reden kann. Durch die Exedra oder Apsis wird das vertikale, mittlere Schiff stärker betont und hat eine eindeutige Ausrichtung auf den Altar. Ich würde dies daher als Hauptschiff bezeichnen.

Ich würde hier übrigens mal Ansichten und Schnitte zu Rate ziehen. Dort kann die Gewichtung der verschiednen Bereiche noch eindeutiger bewertet werden.

Aber auch ich bin keine Experte in diesem Gebiet :D

Tom 31.10.2006 15:09

Hier ist eine ganz schöne Beschreibung: http://www.moseltouren.de/1-trier-be...che/index.html

Tom 31.10.2006 15:23

Zitat:

Originally posted by Florian
Wie du siehst, little_queen, wir sind uns auch nicht einig. Vermutlich haben wir es hier mit einer Mischform zu tun. So etwas gibt es ja immer wieder.

Im Gegensatz zu Tom und planmatsch bin ich aber der Meinung, dass man hier von Schiffen und einem Hauptschiff reden kann. Durch die Exedra oder Apsis wird das vertikale, mittlere Schiff stärker betont und hat eine eindeutige Ausrichtung auf den Altar. Ich würde dies daher als Hauptschiff bezeichnen.

Ich würde hier übrigens mal Ansichten und Schnitte zu Rate ziehen. Dort kann die Gewichtung der verschiednen Bereiche noch eindeutiger bewertet werden.

Aber auch ich bin keine Experte in diesem Gebiet :D
Es gibt wohl schon echte Zwitter: Zentralbauten, an die noch ein echtes Langhaus drangesetzt ist. Dann beginnen die Begriffe, ineinanderzupurzeln. Über Trier würden Experten aber wohl nicht streiten ...

noone 31.10.2006 16:20

Liebfrauenkirche ist per definition ein Zentralbau. an den Kreuzarmen sind Polygone und ein Quadrat angefügt, in denen sich Kapellen befinden.

Die höhenstaffelung geht von Kapelle - Kreuzarme - Vierungsturm (2 Staffelungen).

Bei einem Zentralbau wird übrigens nicht von Schiffen gesprochen. Klassische Form ist z.B. das griechische Kreuz, das hier in Trier modifiziert wurde.

Florian 31.10.2006 16:31

@noone
Kannst Du das mit einer Quelle belegen? Wenn Du bei Wiki nachgeschaut haben solltest, ist das Wörtchen "in der Regel" bei "Beim Innenraum eines Zentralbaus wird in der Regel nicht von einem Schiff gesprochen." sehr wichtig!

Ich sehe im vorliegenden Fall nicht, warum man nicht von Schiffen sprechen dürfte. Für mich erfüllt der Innenraum die Voraussetzungen für Schiffe - was sonst bei Zentralbauten vielleicht nicht so der Fall ist.

noone 31.10.2006 19:23

natürlich kann man alles totdiskutieren, wenn du jedoch Baugeschichtsvorlesungen besuchst und z.B. die Baustilkunde durchliest, dann siehst du in den Definitionen, daß nur bei Längsbnauten von Schiffen gesprochen wird.

um auf den angesprochenen #Fall zurückzukehren, die angefügten Polygone kannst du in den Ansichten gut als Kappellen ausmachen.

Als Quelle nenne ich dir das Buch Baustilkunde, wo z.B. auf S. 185 die Liebfrauenkirche beschrieben ist. Und auf S. 149 oder 169, bei den frühromanischen Zentralbauten, ist auch die Liebfrauenkirche als Beispiel für einen Zentralbau aufgeführt.

noone 31.10.2006 19:28

http://de.wikipedia.org/wiki/Liebfra...he_%28Trier%29

little_queen 31.10.2006 20:11

dankee..
 
danke leute,ich sehe,dass sich hier eine interessante diskussion entwickelt hat..die links habe ich mir bereits angeschaut und die informationen daraus notiert.ausserdem habe ich mir noch einen kirchenführer zuschicken lassen,in dem alles ausführlich erklärt wird.jetzt muss ich den grundriss nur noch deuten und die einzelnen bauelemente detailliert benennen..das wird zeitaufwändig,uii:) herzlichen dank nochmals und liebe grüße...

Archimedes 01.11.2006 10:20

Zitat:

Originally posted by noone
natürlich kann man alles totdiskutieren, wenn du jedoch Baugeschichtsvorlesungen besuchst und z.B. die Baustilkunde durchliest, dann siehst du in den Definitionen, daß nur bei Längsbnauten von Schiffen gesprochen wird.

Sorry, aber das ist falsch.

Auch bei verschiedenen Zentralbauten wird von Schiffen gesprochen. Es gibt ja nicht nur Haupt- und Seitenschiffe, sondern auch Quer- und Nebenschiffe.

Ich konnte in meinem angestaubten Baugeschichtescript leider nicht mehr das Kapitel zur Liebfrauenkirche finden, aber wir haben sie damals behandelt.

Bei der ähnlich gearteten Kirche in Köln, St. Maria im Kapitol bzw. 3 Konchen-Kirche (wurde bereits oben erwähnt), spricht man ganz deutlich von Querschiffen die in Apsiden ausgebildet sind, trotz Zentralbaucharakter.

Bei der Liebfrauenkirche spricht man von 4 ineinandergeschachtelten Fächerchören, deren Ecken durch zwischen Chor und Querhaus (weniger ausgeprägtes Querschiff) durch polygonale Räume ausgefüllt sind.

Weitere Elemente der Liebfrauenkirche zu Deiner Beschreibung: polygonale Kreuzung, zweifache vertikale Staffelung von den Eckelementen zum Vierungsturm, polygonale Räume mit schräg zum Chor verlaufende Achsen, Paralellen zum Kirchbau von St. Yved von Braisne


Es gibt ein Buch dazu:
Bumjes H., Irsch N.: Die kirchlichen Denkmäler der Stadt Trier, Düsseldorf 1938


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