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anmeier 03.02.2008 22:30

Literaturtipps für Selbststudium
 
Hallo,

bitte nicht (verbal) steinigen, aber ich möchte mir grundlegendes Wissen eines Architekten zulegen, um erste Ideen für mein eigenes Haus entwickeln zu können, ohne dabei massenhaft grundlegende Fehler zu begehen. Deshalb meine Frage: welche Bücher sollte man gelesen haben und die Basics zu können (Gestaltung, Entwerfen etc.)?

Mit dem Wissen kann ich sicherlich keinen Architekten ersetzen, aber wenn ich meine eigenen Ideen mit einem Architekten bespreche, wird (hoffentlich) nicht alles von ihm zunichte gemacht.

Als Gegenleistung könnte ich eine Liste von Informatik-Büchern erstellen, für jeden, der sich Informatik im Selbststudium beibringen möchte ;-)

Vielen Dank
Andi

Florian 03.02.2008 23:16

AW: Literaturtipps für Selbststudium
 
Hallo Andi,

irgendwer hat schon einmal eine sehr ähnliche Frage hier im Forum gestellt, leider finde ich sie auf die schnelle nicht mehr.

Mit der Architektur ist es leider etwas anders als mit der Informatik. Architektur kann man sich nicht anlesen. Man kann in der Architektur auch nie etwas nachlesen - im Sinne einer Problemlösung.

Natürlich gibt es technisches, das man sich anlesen kann. Also wie z.B. eine Dämmung richtig aussehen soll etc.
Auch zur Gestaltung gibt es Theorien - aber da fängt es schon an. Die Umsetzung und Aneinanderreihung irgendwelcher Informationen dieser Art ergibt noch keine gute Architektur.

Architektur ist wohl ehr die Summe an Erfahrung, Wissen, gesehenes, Intuition und vielem mehr...

Gestalten und Entwerfen wirst Du Dir niemals anlesen können. Dort gibt es nämlich kein eindeutiges Richtig, wie sehr häufig in der Informatik, sondern viel mehr gut, nicht so gut und FALSCH.
Häufig weiß man bei der Architektur auch erst Jahre später, wie gut der Entwurf wirklich war...
Architektur entsteht in Dialog. D.h. man muss mit Leuten, die mehr Erfahrung haben darüber diskutieren (und natürlich auch mit Leuten, die mit Architektur eigentlich nur peripher zu tun haben) und über die Jahre seine eigenen Schlüsse daraus ziehen.

Alles was Du machen kannst, ist Architektur für Dich selber studieren - also in Buchläden gehen und gucken was Dir gefällt und dich damit intensiver befassen. So kannst Du zumindest für Dich selber "die richtige" Architektur möglicherweise entdecken.

Hier nach ein paar andere Diskussionen aus dem Forum, die Dir vielleicht nützen:
http://www.tektorum.de/studium-beruf...udium-fun.html
http://www.tektorum.de/studium-beruf...urstudium.html
http://www.tektorum.de/studium-beruf...ienbeginn.html

Grüsse
Florian

Werner49 16.10.2012 01:31

AW: Literaturtipps für Selbststudium
 
http://www.amazon.de/gp/aw/d/3170160..._iv_books?is=l

Archiologe 16.10.2012 10:05

AW: Literaturtipps für Selbststudium
 
Am besten gehst du ins Netz oder in eine gut sortierten Buchladen und suchst dir für dich schöne Beispiele heraus. Anderes machen das die Studenten nämlich auch nicht. Man lernt immer an schon bestehender Architektur und versucht dann eine für sich genehme Architektursprache zu finden und diese an die Ansprüche der Aufgabe (Standort, Funktion etc. ) anzupassen.

Wichtiger ist dann die technische Ausführung, die man dann lieber dem Fachmann überläßt. Und damit meine ich nicht unbedingt den Architekten.
Der weiß meistens auch nicht alles und sucht sich den Rat beim Fachingenieur, was er aber nicht gern zugibt.;)

Also einfach mal im Netz surfen und sich Bilder ausdrucken und damit zum Architekten. Der freut sich zwar, wenn jemand mit eigenen Ideen ankommt und diese nicht seinen Vorstellungen entsprechen. Aber das ist nun mal sein Schicksal....Der wird euch nach und nach seinen Entwurf aufdrängen wollen aber standhaft bleiben. Ist ja euer Haus und ihr müßt nachher drin wohnen.

Alles Gute für euch!

Jochen Vollmer 16.10.2012 11:05

AW: Literaturtipps für Selbststudium
 
Zitat:

Zitat von Archiologe (Beitrag 48247)
Also einfach mal im Netz surfen und sich Bilder ausdrucken und damit zum Architekten.

Genau Richtig


@Archiologe
Zitat:

Zitat von Archiologe (Beitrag 48247)
Der freut sich zwar, wenn jemand mit eigenen Ideen ankommt und diese nicht seinen Vorstellungen entsprechen. Aber das ist nun mal sein Schicksal....Der wird euch nach und nach seinen Entwurf aufdrängen wollen ...

Ohje ohje, Archiologe. Mir ist in Deinen Beiträgen schön häufig aufgefallen,
dass unsere Vorstellungen vom Berufsbild des Architekten in vielen Punkten
gegensätzlich sind. Das was Du schreibst ist nach meiner Erfahrung weder
erstrebenswert noch die allgemeine Praxisrealität. Jedenfalls nicht im Bereich
von EFH-Projekten. Hier herrscht häufig ein Miteinander zwischen Bauherrn
und Architekten vor.

@Werner49
Falls Du doch diese Erfahrung machen solltest, wechsel den Architekten.
Wichtig ist, dass eine Bilderauswahl unter der Prämisse von Stimmungsbildern
getroffen wird. z. B. Wie das Licht hereinfällt, Warme, Kalte Stimmung, Harte/
weiche materialien, Geborgene Raumsituationen vs. Gläsernes Wohnen.
Blickbezüge auf dem Grundstück/ Nachbargrundstück/ Landschaft.
Somit entsteht eine langsame Annähunrung durch Ideen, die auf die spezielle
Situation vor Ort übertragen werden können. Durch die Bilder können auch
wiedersprüchliche Zielvorstellungen zutagetreten, die Dir dabei helfen selbst
mehr Klarheit über das was du willst zu finden. Dieser Teil der Arbeit heißt
"Grundlagenermittlung". Denn Anfang kannst du selbst machen. Evtl. ist es
sinnvoll sich dann mit einem Architekten zusammenzusetzen und die Ziele
zu diskutieren.

Während der nächsten Phase lässt sich aus den Grundlagen gemeinsam
mit einem Architekten ein Entwurf entwickeln. Dieser wird nicht "mit dem
ersten großen Kanonenschuss" zum endgültigen Ergebnis führen, sondern sich
in einem Prozess allmählich in mehreren Gesprächen und Zwischenständen
einstellen.

Jochen Vollmer 16.10.2012 11:13

AW: Literaturtipps für Selbststudium
 
Zitat:

Zitat von Florian (Beitrag 26876)
Architektur ist wohl ehr die Summe an Erfahrung, Wissen, gesehenes, Intuition und vielem mehr...


Der Zugang zum Architekturentwurf funktioniert, wie oben beschrieben,
weniger auf kognitivem Wege, sondern eher auf einem bildich-atmosphärischen
Weg. Für alles andere ist, wie Archiologe sagt, der Fachmann da. ;)

Tom 16.10.2012 13:49

AW: Literaturtipps für Selbststudium
 
Zitat:

Zitat von Archiologe (Beitrag 48247)
Wichtiger ist dann die technische Ausführung, die man dann lieber dem Fachmann überläßt. Und damit meine ich nicht unbedingt den Architekten. Der weiß meistens auch nicht alles und sucht sich den Rat beim Fachingenieur, was er aber nicht gern zugibt.;)

Noch so ein seltsames Klischee über Architekten. Ich kenne niemanden, der es seinem Bauherrn verheimlicht, dass er noch einen Statiker, Bauphysiker und einen Haustechniker mit im Boot hat (der Bauherr ist es auch, der die Fachingenieure bezahlt!). Reinen Technikern (=Spezialisten in einer Teildisziplin) wirst Du die Gesamtverantwortung für ein Bauvorhaben sicher nicht übertragen wollen.

T.

Tom 16.10.2012 14:23

AW: Literaturtipps für Selbststudium
 
Zitat:

Zitat von Jochen Vollmer (Beitrag 48249)
Der Zugang zum Architekturentwurf funktioniert, wie oben beschrieben, weniger auf kognitivem Wege, sondern eher auf einem bildich-atmosphärischen Weg. Für alles andere ist, wie Archiologe sagt, der Fachmann da. ;)

Ich finde Ihr habt beide sehr recht! Florians Aussage trifft das Wesen des Entwerfens m. E. im Ganzen sehr gut; Deine Aussage betrifft die Grundimpulse und Leitgedanken, die einem Entwurf einen kohärenten Sinn verleihen. Aber auch der Architekt wechselt ja ständig vom intuitiven Modus in den rationalen und zurück. Es ist ja nicht so, dass der Architekt ein flüchtiges Aquarell mit einem kleinen Gedicht an den Statiker gibt, der dann erst ein Haus daraus macht :D ...

T.

tektonaut27 12.12.2012 10:14

AW: Literaturtipps für Selbststudium
 
kann dieses buch empfehlen:
http://www.amazon.de/H%C3%A4user-Jah...303599&sr=8-12
auch wenn dies wirklich teure häuser sind, so kann man sich doch inspirieren lassen...und wenn es nur elemente sind.


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