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noone 22.08.2009 01:37

AW: Contemporary Architekture
 
Zitat:

Für mich sind diese homogenen Rasterfassaden aus schlanken, stehenden Formaten einfach die aktuelle Konsens- und Mainstreamarchitektur.
Dem kann ich nur zustimmen. Die schmalen heterogenen Fenster sind definitiv eine Mode, es ist schon krass, wie identisch diese Gewinnerfassaden sind.

Tom 22.08.2009 13:12

AW: Contemporary Architekture
 
Zitat:

Zitat von noone (Beitrag 34972)
es ist schon krass, wie identisch diese Gewinnerfassaden sind.

Ich saß diese Woche mit einem Bauamtsleiter am Tisch, der sich ausdrücklich dafür bedankt hat, dass wir auf diese Mode verzichten.

Oliver Giger 22.08.2009 14:11

AW: Contemporary Architekture
 
Zitat:

Zitat von Kieler (Beitrag 31555)
Naja, wenn man bedenkt, dass gerade die Kistenarchitekten in der Zeit nichts
zu lachen hatten, scheint mir dieses Adjektiv nicht nur fragwürdig, sondern völlig
unpassend...auch im eigentliche Sinne des Wortes.

..." wenn sich die Kistenbauer wenigsten Le Corbusier zum Vorbild nehmen würden..." richtig lesen! Und allein das Bauhaus als Kistenarchitektur hinzustellen, ist meiner Meinung nach mehr als kurzsichtig.

k-roy 23.08.2009 10:20

AW: Contemporary Architekture
 
mir ist es inzwischen egal, ob bauten rund oder bunt sind, das wird schon in 10 jahren sowieso anders gesehen -

wirklich wichtig für städtische entwicklung sind die tendenzen zu privatisierung von straßenräumen, gentrifizierung von stadtteilen, und die gestalterische macht des kapitals über die städtebauliche vernunft.
architekten inklusive der hochgelobten stars sind diese prozesse komischerweise äußerst egal, hauptsache 1) sie können irgendwas bauen oder 2) jemand baut etwas, was ihren persönlichen geschmack irgendwie trifft.

Oliver Giger 23.08.2009 13:59

AW: Contemporary Architekture
 
k-roy, ich glaube du siehst das etwas sehr vereinfacht.
Den sogenannten Star Architekten vorzuwerfen nur den persöhnlichen Geschmack zu bedienen ist genauso falsch wie zu behaupten Picasso, Monet udgl. hätten lediglich gemalt, was ihnen eben so gefallen hat.
Ausserdem spielt es für das Stadtbild sehr wohl eine wesentliche Rolle, welche formale, farbliche und inhaltliche Ausprägung die einzelnen Gebäude haben.
Der ausgefeilteste Städtebau wird kraftlos ohne die passende Architektur seiner Bestandteile. Eine Bebauung ohne formale Diversität ist genauso abzulehnen, wie unbeschränkter Wildwuchs.
Ich bin überzeugt, daß die erlebten Räume, Farben, Funktionsmixe und dadurch erzeugte soziale Vielschichtigkeit bzw. Einheitlichkeit wesentlichen Einfluss auf eine Gesellschaft haben.
Gentrifizierung ist auch kein neueres Phänomen. Man kann sie übrigens durch entsprechende Architekturen und städtebauliche Interventionen befördern oder hemmen.
Wo ich dir recht geben muß, ist daß wohl viele Architekten lieber irgendetwas
bauen und sich selbst wenig Arbeit damit machen wollen, was allerdings sehr oft einfach eben die von dir angesprochene Macht des Kapitals zu Ursache hat. Da das jedoch so ziemlich jeden Menschen betrifft und darüber hinaus Umfragen zufolge generell die wenigsten wirklich Freude an ihrer Arbeit haben ist das kein berufsspezifisches Problem.

k-roy 23.08.2009 15:13

AW: Contemporary Architekture
 
Zitat:

Zitat von Oliver Giger (Beitrag 34995)
k-roy, ich glaube du siehst das etwas sehr vereinfacht.

ich versuche das nur etwas polemisch zu beschreiben hehe.

die schönsten materialien, detaillierungen, proportionen, modischen (oder auch nicht) fassaden werden zur farce, wenn das gebäude wie ein ufo im stadtteil landet, siehe chipeprfields empire riverside hotel in hamburg. vergleiche Empire St-Pauli


Zitat:

Zitat von Oliver Giger (Beitrag 34995)
Gentrifizierung ist auch kein neueres Phänomen. Man kann sie übrigens durch entsprechende Architekturen und städtebauliche Interventionen befördern oder hemmen.
.

richtig erkannt. aber mit ein bischen geschärften blick geht´s eigentlich nur eine richtung

Tom 23.08.2009 17:56

AW: Contemporary Architekture
 
Zitat:

Zitat von k-roy (Beitrag 34990)
mir ist es inzwischen egal, ob bauten rund oder bunt sind, das wird schon in 10 jahren sowieso anders gesehen.

Ich habe k-roy so verstanden, dass ihm die formalen Moden schnuppe sind, solange sie immer noch qualitativ gut umgesetzt sind (bitte widersprechen, wenn dem nicht so ist). Die weitergehenden Dimensionen guter und richtiger Architektur sind davon gar nicht berührt und müssen im Rahmen der Möglichkeiten natürlich erfüllt sein.

In der Alltagsumsetzung hast Du aber jede Sekunde mit den großen gesellschaftlichen Kräften (kommerziellen, politischen, sozialen) zu tun, die Deinen Bestrebungen und Idealen als Architekt/Städtebauer zuwiderlaufen und deren Bedeutung k-roy m.E. zurecht gegenüber bloßen formalen Fragen herausstellt.

Kieler 27.08.2009 16:39

AW: Contemporary Architekture
 
Zitat:

Zitat von Oliver Giger (Beitrag 34982)
..." wenn sich die Kistenbauer wenigsten Le Corbusier zum Vorbild nehmen
würden..." richtig lesen! Und allein das Bauhaus als Kistenarchitektur
hinzustellen, ist meiner Meinung nach mehr als kurzsichtig.

.......................Es ging mir lediglich um Deine Aussage, dass das aktuelle
Baugeschehen in Berlin eine faschistoide Wirkung entfaltet. Neben dem mir
unverständlichen Absurdum, dass Du es als einfallslos und zugleich in Teilen
innovativ bezeichnest, bist Du die Erklärung schuldig, wo die Ähnlichkeit zu den
Bauten des Faschismus liegt. Oder wolltest Du einfach mal so "einen raushauen?"

Und Kistenarchitektur bringe ich nun mal eher mit dem Neuen Bauen als mit
Zaha Hadid in Verbindung ;)


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