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Datum: 07.12.2009
Uhrzeit: 23:18
ID: 36674



AW: Bestimmung der erforderlichen Speichermasse

#1 (Permalink)
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Hallo,

habe ich gerade im Netz gefunden:

"Auskühlkennzeit

Die Auskühl- bzw. Aufheizdauer von (mehrschichtigen) Außenbauteilen kann durch diesen in die ... Baunormen aufgenommenen Rechenwert bestimmt werden (abgekürzt z). Man berechnet ihn, indem man die Wärmespeicherungszahl (in kJ/(m2K)(siehe oben) des Bauteils durch seinen um das 3,6fache vergrößerten U-Wert teilt. Sie gibt in Stunden an, wie lange es bei konstantem Wärmeentzug dauert, bis ein Bauteil in allen Schichten auf dasselbe Temperaturniveau ausgekühlt ist (bzw. bis es bei konstanter Wärmezufuhr ein konstantes Temperaturgefälle erreicht hat).
In Räumen mit Außenmauern ist das Wohnklima um so angenehmer, je größer die Auskühlkennzeiten der Außenmauern sind. Werte von mehr als 120 Stunden für z gelten als sehr gut. Der untere Grenzwert für Außenmauern von Wohnräumen ist z = 36 Stunden. Eine ungedämmte, 30 cm dicke Kiesbetonwand käme deshalb auch als Außenwand für einen Wohnraum gar nicht in Frage; für sie gilt z = 20 h.
Bei einer vierschichtigen, außen gedämmten Leichtziegelwand liegt eine Wärmespeicherungszahl von z = 198,41 h. vor. Sie ist also besonders gut als Außenwand eines Wohnraums geeignet. Bei Innendämmung derselben Wand kommt man mit z = 88,13 h auf eine viel schlechtere Auskühlkennzeit.[4]"


Vielleicht hilft es ja,
Gruß
--
Blumenschein

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Datum: 08.12.2009
Uhrzeit: 22:58
ID: 36693



AW: Bestimmung der erforderlichen Speichermasse

#2 (Permalink)
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Naja, beim Passivhaus, und grundsätzlich bei Neubauten nach ENEV verfolgt man ja auch durch Dämmung der Außenhaut die Auskühlung zu minimieren.

Es gibt sogar eine privatwirtschaftlich geförderte Studien die aus der oben angeführten Erkenntnis ableitet, dass Dämmung kontraproduktiv sei, und Baustoffe mit hoher Speicherkapazität aufgrund hoher Dichte geeigneter seien als Dämmstoffe um Energie zu sparen, was natürlich Unsinn ist.

Lichtenfelser Experiment

Erläuterung des Fehlers

In unserem Fall stellt der Bauherr über die Anforderungen des Passivhaus-Standards hinaus die Forderung nach einer hohen thermischen Speicherkapazität. Das Passivhaus-Institut merkt zwar an, dass man nicht vollkommen auf Speicherkapazität verzichten solle, und dass sie von Vorteil sein kann, um erhöhte Wärmeeinträge im Sommer über die verglasten Gebäudeoberflächen oder eine erhöhte Öffnungsdauer von Fenstern oder Türen dämpfen kann, weist aber richtiger Weise darauf hin, dass ein Sonnenschutz hier viel effizienter und wichtiger ist.
In unserem Fall ist ohnehin eine Querlüftung zur nächtlichen Auskühlung und ein Sonnenschutz vorgesehen und gefordert.

Für mich stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Aussage des Bauherrn bzw. dessen Beraters, dass der Passivhaus-Standard nur mit Kalksandstein oder StB zu erreichen sei. Das wird so auch nicht vom Passivhaus-Institut bestätigt und auch die Forderung nach erhöhter Speicherkapazität wird hier nicht als notwendig bestätigt. Über die Gründe für die Zusatzforderung kann nur spekuliert werden.
Mir geht es mehr um den Sinn. Klar ist, dass eine möglichst konstante Innenraumtemeratur von 20-24°C über das ganze Jahr gehalten werden soll. Überhitzung soll durch Sonnenschutz und Nachtauskühlung begegnet werden.
Das erreiche ich auch mit einer Holzleichtbauweise mit Faserdämmstoffen. Was also bringen mir Stahlbeton Wände und Decken ? Und wozu sind 50Wh/m²K gut ?

Geändert von mika (08.12.2009 um 23:14 Uhr).

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Datum: 09.12.2009
Uhrzeit: 10:20
ID: 36698



AW: Bestimmung der erforderlichen Speichermasse #3 (Permalink)
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Hast Du schon mal den einfachen sommerlichen Wärmeschutz geführt,
vielleicht löst sich Dein Problem damit bereits in Luft auf?!
Ansonsten müsste man vielleicht mal eine Simulation machen.
Wie es der Zufall will war ich gestern bei einer Kammerveranstaltung zum
Thema.
Sören Vollert von Kaplus ist da nach zahlreichen überwachten Projekten
ziemlich ähnlicher Meinung wie Dein Statiker.
Es ging da zwar um Schulen, aber Kitas sind wohl ganz ähnlich gelagert.
Dort wurden interne Lasten von 35W/m² nur durch die Nutzer genannt. Da
Schulen meist noch einen hohen Fensterflächenanteil haben, sind die Lasten
schon relativ groß. Die Wärmerückgewinnung ist dann quasi die ganze Zeit
auf Bypass, zumal Anwesenheit und Sonneneintrag zeitlich ja immer relativ
zusammenfallen.
Außerdem, so habe ich gelernt, bleiben die Schüler heute in den Pausen im
Klassenraum, und somit kann sich das Raumklima dann nicht regenerieren
Allerdings meinte Herr Vollert, dass die Wände kaum zur Speichermasse
beitragen, da u.a. sowieso große Teile davon belegt sind, Außenwände mit
Fenstern und Innenwände mit Schränken.
Man sollte also wenn möglich die Decken nutzen, was wohl wieder nicht
immer im Einklang mit Akustikanforderungen steht (abgehängte Decken).
Ideal ist wohl ein Massiver Kern mit Holzfassadenelementen.

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Datum: 09.12.2009
Uhrzeit: 11:57
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AW: Bestimmung der erforderlichen Speichermasse #4 (Permalink)
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Den sommerlichen Wärmeschutznachweis soll ja auch der Statiker führen. Der hat das nur noch nie vorher und auch jetzt noch nicht gemacht.
Scheint ein Spiel auf Zeit zu sein.

Zwischenzeitlich hatten wir einen Ingenieur und Architekten aus Brandenburg im Büro, der schon mehre Schulen und Kitas in Holzbauweise realisiert hat. Nach dessen Aussage reicht Holzfaserdämmstoff aus.
Aber einen Nachweis haben wir dadurch noch nicht. Hätte ich mehr Zeit würde ich das selbst machen. Naja, vielleicht über Weihnachten und Neujahr.

Unser Kompromiss, den auch der Bauherr unter der Prämisse annähernd gleicher Kosten sehr begrüßt hat, ist ein Holzbau mit Lehm-Ausfachungen.
Wir erreichen damit eine bessere Ökobilanz und der Bauherr bekommt seine Speichermasse.

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Datum: 09.12.2009
Uhrzeit: 12:31
ID: 36700



AW: Bestimmung der erforderlichen Speichermasse #5 (Permalink)
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Hallo,

bezüglich des Lichtenfelser Experiment stößt man fast automatisch auf die Seiten von Konrad Fischer.
Hat sich jemand mal genauer und vor allem wissenschaftlich mit dem Lichtenfelser Experiment auseinander gesetzt?

Gruß
..
Blumenschein

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Datum: 09.12.2009
Uhrzeit: 12:37
ID: 36701



AW: Bestimmung der erforderlichen Speichermasse #6 (Permalink)
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@ Kieler,

weißt Du, ob sich die 50Wh/m²K Speicherkapazität auf alle Oberflächen beziehen, oder ob das auch nur durch eine Oberfläche z.B. die Decke, wie von Dir beschrieben, geleistet werden kann ?

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Datum: 09.12.2009
Uhrzeit: 12:39
ID: 36702



AW: Bestimmung der erforderlichen Speichermasse #7 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Blumenschein Beitrag anzeigen
Hallo,

bezüglich des Lichtenfelser Experiment stößt man fast automatisch auf die Seiten von Konrad Fischer.
Hat sich jemand mal genauer und vor allem wissenschaftlich mit dem Lichtenfelser Experiment auseinander gesetzt?

Gruß
..
Blumenschein
Guck doch mal weiter oben in den Link. Da wurde sich damit beschäftigt.

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