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Linda 22.07.2012 11:29

Stahlrohr-Knotenpunkte und Durchstoß durch eine Bestandsfassade
 
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Hallo zusammen,

ich versuche gerade einige Details zu meinem Entwurf zu zeichnen, nur leider weiß ich nicht wirklich ob die so funktionieren, bzw. ob es vielleicht schönere Lösungen gibt. Leider finde ich auch keine Referenzobjekte bei denen ich mal gucken könnte. Vielleicht hat einer von euch einen Rat für mich.

zum Projekt: Erweiterung eines Bestandsgebäudes. Hierzu muss ich einen Innenhof überdachen (1.Problem).
2. Konstruktives Problem: Ich plane eine Art Schau-Lager ( Ein Regal was aus dem Bestandsgebäude stößt (guckt 20cm heraus und soll verglast sein).

Ich Anhang einige Fotos und Zeichnungen zum Besseren Verständnis.

Rechts unten (teilweise im Hintergrund) der Konstruktive Schnitt.
Fotos oben rechts zeigen das Arbeitsmodell vom der Dachkonstruktion. Diese soll an den Seiten auf den Bestandswänden aufgelagert werden.
Mein Prof. hat mir das Detail so wie unten links skizziert beschrieben.
D.h. meine Dachkonstruktion aus Rohren läuft in einer Platte zusammen. Dies habe ich jetzt mal in einem Ausschnitt versucht zu bauen (Fotos oben links) sieht aber sehr dürftig aus. Die Platte an der die Rohre zusammenlaufen benötige ich wohl um einen Anschluss an den Boden zu schaffen und um die Rohre miteinander zu verbinden. Ich verstehe nur nicht, wie das Konstruktiv funktionieren soll. Um die Rohre an der Platte zu befestigen, muss ich zwischen den Rohren einen gewissen Abstand halten, um diese mit Schrauben befestigen zu können, oder? Das heißt es wird immer unschöner, je größer der Abstand zwischen den Rohren wird, da die Paltte dann auch immer größer wird.
Das Problem: wenn ich mit so einer Konstruktion arbeite, dass die Rohre im Fußbereich mit der Platte verschraubt werden, würde das doch sehr eigenartig aussehen, wenn ich die Verbindungspunkte an der Spitze mit einer Art Meroknoten verbinde (siehe rote Notiz rechts auf den Fotos).

Das nächste Problem ist meine Glasbox (Schau-Regal), steht ca. 20 cm heraus und durchstößt daher das Bestandsgebäude (Fassade wird vom EG. zurückgebaut und wird dann durch eine durchstoßende Glasbox ersetzt). Im Konstruktivenschnitt mit dem pinken und dem grünem Detail.
Kann der Durchstoßpunkt so Funktionieren, wie ich ihn im grünen Detail gezeichnet habe?
von unten nach oben habe ich mir das so vorgestellt, das ich ein Rost aus T-Trägern habe, das ich mit der Bestandsdecke verschraube. Dort drauf ein Trapezblech, darauf die Dämmung und dann eine Platte zur Abdeckung.

Ich hoffe ich habe meine Probleme Verständlich geschildert und die Zeichnungen verwirren nicht zu sehr.
Vielleicht hat ja einer von euch eine Idee bzw. weiß Rat.

Vielen lieben Dank
Linda

Tom 22.07.2012 13:59

AW: Stahlrohr-Knotenpunkte und Durchstoß durch eine Bestandsfassade
 
Zu der Dachkonstruktion: Ist es nun eine Mero-Konstruktion? Dann würde man auch die untere Ecke des Auflagers systemkonform mit einem Meroknoten ausbilden und von unten eine Art Auflagerdorn zu dem Knoten führen. Wenn es eine geschweißte Stahlkonstruktion werden soll, würde man in allen Knoten, auch im Auflager-Eckpunkt, die Rohre als komplexe Durchdringung verschweißen und dann von unten einen "Dorn", eine Blechlasche o. Ä. heranführen.

So eine Ecke eines Fachwerks ist normalerweise ja auch gelenkig gelagert. Und das was Du von einer großen Knotenplatte schreibst, auf die die Rohre mit Abstand geschraubt sind, ist tatsächlich nicht nur gestalterisch unbefriedigend, sondern auch statisch. Die Systemlinien der Rohre müssen sich in einem Punkt treffen.

Ich würde nochmal einen Schritt zurück machen und die Idee eines Raumfachwerks in Frage stellen. Brauchst Du denn statisch eine solche Konstruktionshöhe? Mit einem 1 m hohen Raumfachwerk kann man ja 30 m oder mehr überbrücken. Vielleicht kannst Du auch da einen ebenen Stahl-Rost einsetzen, oder sogar eine Minimal-Konstruktion aus einem vorgespannten Seilnetz.

Als Beispiel habe ich nur eine ganz alte Lösung von Dominique Perrault im Kopf; der hat mal in den 1990ern den Wassergraben eines kleinen Schlösschens mit einem Glasdach zu einem unterirdisches Kongresszentrum ausgebaut:
Dominique Perrault Architecture - Usinor-Sacilor Conference Centre

T.

Linda 22.07.2012 14:17

AW: Stahlrohr-Knotenpunkte und Durchstoß durch eine Bestandsfassade
 
vielen dank für die antwort.

eine art Rost hatte ich ursprünglich auch gedacht, das war meinem Prof. leider zu wenig. Wir sollen das Tragwerk in einem späteren Schritt berechnen. Überschlägig könnte ich mit Rohren bzw. Stäben mit einem Durchmesser von ca. 7cm auskommen.

Haben Sie zufällig noch ein Beispiel für so einen Fußpunkt mit Knotensystem?

Linda 22.07.2012 14:25

AW: Stahlrohr-Knotenpunkte und Durchstoß durch eine Bestandsfassade
 
http://www.ki-smile.de/kismile/media...eroknoten1.jpg

ich habe was gefunden ist zwar sehr aufdringlich aber immerhin etwas. nehme gerne noch bessere lösungen entgegen ;-)

Tom 24.07.2012 19:26

AW: Stahlrohr-Knotenpunkte und Durchstoß durch eine Bestandsfassade
 
Wenn Du Dir die großen Holzquerschnitte und die nötigen Übergangsstücke wegdenkst, bleibt schon eine ganz hübsche Lösung übrig. Ist in der Ecke denn nun ein Mero-Knoten vorgesehen? Oder laufen da die beiden Horizontal-Rohre auf Gehrung geschweißt aufeinander?

Dann kann man auch von unten einen vertikalen Rohrstummel mit einer Fußplatte ansetzen. Sowas ähnliches meine ich in Deiner Zeichnung schon fast zu erahnen. Diesen könnte man "gelenkig" in einen etwas größeren Rohrstummel setzen - so wie Mies den Dachrost der Neuen Nationalgalerie gelenkig auf die Stützen gesetzt hat. Solche Punkte findet man auch in ambitioniert gestalteter Form bei den Herren Grimshaw, Foster und Rogers. Aus diesem Angebot aber möglichst die harmloseste, eleganteste Variante wählen. Dieser Punkt soll sich nicht wichtiger machen, als er ist.

T.


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