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itakacs 22.12.2012 17:29

Versionierung der Dateien von Architektprogrammen
 
Hallo,

ich bin Informatiker und ich hätte ein interessantes Thema an euch.

Meine Partnerin ist Architektin und wir haben einmal über die Versionierung der Dateien von Planprogrammen (AutoCAD, ArchiCAD) gesprochen.
Sie hat gemeint, dass die Architektbüros im allgemeinen haben
- einen Netzlaufwerk und
- die Dateien werden einfach dorthin kopiert
- manchmal stehen Zeit und Datum Informationen in der Dateiname
und das ist alles.

Erlich gesagt ich war ein bisschen überrascht und ich würde mich bei euch danach auch erkundigen:

- wie speichert ihr die Dateien?
- macht ihr eine zweite Kopie wegen Sicherheitsgründen?
- wie kann mehr Leute gleichzeitig auf die gleiche Auto-, ArchiCAD Datei arbeiten?

In der Softwareentwicklung stehen für solche Fragen fertige Lösungen zur Verfügung. Ich bin neugiering - wie es in einem Architektbüro funktioniert.

Danke voraus für die Antworten.

Florian 23.12.2012 18:38

AW: Versionierung der Dateien von Architektprogrammen
 
In großen Architekturbüros und bei größeren Projekten gibt es eine Zeichnungsnummernsystematik, die folgendes identifizieren lässt:

- Fachplaner / Gewerk
- Leistungsphase
- grober Zeichnungsinhalt (Grundriss / Ansicht / Schnitt / Detail)
- Detailangaben
- ggf. ein Vermerk, ob es es ein Vorabzug ist

Versionen werden meist nicht angelegt, da sie im Zweifel nur zu Verwirrungen sorgen. Letztlich muss alles auch in Planlisten erfasst sein. Das wäre mit Versionen kaum zu schaffen. Wir zeichnen in Vorzügen alle Versionen in einer Datei.
Versionen ergeben sich im Zweifel auch aus den Leistungsphasen. Ansonsten sollte es ein Backup-System geben, in dem jederzeit auf alte Stände zurückgegriffen werden kann. (Z.B. tägliche Stände für den letzten Monat, danach wöchentlich.)

itakacs 23.12.2012 23:16

AW: Versionierung der Dateien von Architektprogrammen
 
Zitat:

Zitat von Florian (Beitrag 48847)
In großen Architekturbüros und bei größeren Projekten gibt es eine Zeichnungsnummernsystematik

Das heisst, ihr habt eine gute Bennenungskonzept der Dateien und diese Zeichnungsnummer is nicht anders wie eine kodierte Beschreibung von vielen extra Infos (Fachplaner, Leistungsphase, ...).

Es finde ich eine elegante und gute Idee, weil man so in kurzen Dateinamen viele Informationenen zeigen kann.

Zitat:

Zitat von Florian (Beitrag 48847)
Versionen werden meist nicht angelegt, da sie im Zweifel nur zu Verwirrungen sorgen.
....
Ansonsten sollte es ein Backup-System geben, in dem jederzeit auf alte Stände zurückgegriffen werden kann.

In diesem Fall das Backup-System ist nicht anders wie die Versionen. Und es ist der Witz daran: um Versionen zu benutzen, braucht man nicht mehrere Dateinahmen (z.B. mit Datum).


Ich gehe ein bisschen weiter und erkläre wie es in der Softwareentwicklung funktioniert:

Es gibt ein Server wo die Dateien gespeichert sind. Alle Entwickler hat Zugriff zu diesem Serer und hat ein eigenes Kopie der Dateien.
Wenn man etwas ändert, dann ändert man nur die lokale Kopie. Mittels einen Klientprogramm sieht der Entwickler, dass die Serverversion und die Lokalversion sind unterschiedlich und man kann die Änderungen auf den Server kopieren (COMMIT).

Na ja, aber in diesem Fall ein anderer Entwickler sieht mittels dem Klientprogramm, dass seine Dateien sind nicht schon alt, also er muss einen UPDATE machen, um die geänderte Dateien local zu kopieren.


Und wenn viele Entwickler arbeitet und sie viele Änderungen machen, sie können immer alle die Änderungen sehen und local kopieren. Daneben gibt es viele extra Metainformationen:
- wer hat die Änderung gemacht
- kurze Beschreibung der Änderung
- wann war die Ändrung gemacht

Alle die Änderungen bedeuten eine neue Version der Datei und mann kann beliebig eine Version lokal kopieren.

Und ich finde es eine grosse Lücke bei den Architektbüros. Ok ein Softwareentwicklungsteam ist im allgemeinen grösser, aber es gib so viele Vorteile, die oben beschriebene Mechanism zu benutzen, dass man es nicht vorstellen kann.

Was meint ihr?

Jochen Vollmer 24.12.2012 14:28

AW: Versionierung der Dateien von Architektprogrammen
 
Im Zweifelsfall verlasse ich mich lieber auf mich selbst und lege verschiedene Dateien mit Datum, ggf. Versionsnummer etc. im Dateinamen an. Somit weiß ich
was ich gemacht habe und bin nicht darauf angewiesen mich auf ein anonymes
Programm zu verlassen. Insbesondere bin ich mir dann über den Zeichnungs-
inhalt der einzelnen Versionen im Klaren, da ich in der Regel Versionen dann
anlegen, wenn das Projekt einen inhaltlichen Schritt vorangekommen ist.
Ich kann mir nicht vorstellen diese wichtige Dokumentationsarbeit einer
automatisierten Softwarelösung zu überlassen. Insbesondere deshalb nicht,
da nach meiner Erfahrung alle Softwareentwickler immer nur "hätte, könnte,
müsste wenn"-Lösungen anbieten die immer nur in einem "idealen" (praxisfernen),
das heißt ungestörten Projektverlauf fuktionieren und im Versagensfall der
Software keine Haftung bzw. Schadenersatz übernehmen.

Tom 24.12.2012 15:53

AW: Versionierung der Dateien von Architektprogrammen
 
Zitat:

Zitat von itakacs (Beitrag 48850)
Ich gehe ein bisschen weiter und erkläre wie es in der Softwareentwicklung funktioniert:

Es gibt ein Server wo die Dateien gespeichert sind. Alle Entwickler hat Zugriff zu diesem Serer und hat ein eigenes Kopie der Dateien.
Wenn man etwas ändert, dann ändert man nur die lokale Kopie. Mittels einen Klientprogramm sieht der Entwickler, dass die Serverversion und die Lokalversion sind unterschiedlich und man kann die Änderungen auf den Server kopieren (COMMIT).

ArchiCAD bietet ja eine Teamwork-Funktion, die so ähnlich arbeitet, und Revit auch: Eine zentrale Datei (sogar für ein ganzes Projekt nur eine einzige 3D-Modelldatei!), viele lokale Kopien, die regelmäßig aktualisiert werden. Teamgröße unbegrenzt. Bei mittelgroßen Projekten dauert die Aktualisierung (mindestens 4x pro Stunde aber schon bis zu einer Minute und mehr). Eine Nachverfolgung, wer welches Element zuletzt editiert hat, ist in Revit möglich, ein vollständiges Protokoll jedoch nicht vorgesehen. Es gibt - nach meiner Erfahrung - kein wirkliches Bedürfnis, die 10.000 Änderungsschritte, die pro Woche an einem Projekt passieren, im Detail nachzuverfolgen oder einer Person zuzuschreiben.

Die wichtigste Maßnahme ist, wie oben schon gesagt, das regelmäßige Backup des Serverinhaltes. Üblicherweise 2x täglich inkrementell (1x mittags, 1x abends), 1x pro Woche komplett. Frohe Weihnachten!

T.

Kieler 26.12.2012 14:57

AW: Versionierung der Dateien von Architektprogrammen
 
ich finde das Thema schwer interessant und wollte mal nachfragen, ob Du primär über Zeichnungen sprichst, oder meinst Du alle Programme/Dateien/Dokumente im Architekturbüro?
Vor dem Hintergrund von Toms Info zur Riba Studie zur Professionalisierungsnotwendigkeit insbesondere kleinerer Büros, ist das eine spannende Frage.


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