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holger 12.09.2004 20:21

wo ist überhaupt bedarf für uns ?
 
hallo,

nachdem ich hier wieder einige male zu den schönen grafikthemen gepostet habe und auch gerade meine homepage überarbeite, überkommt
mich doch schon wieder der verdammte frust !

wenn wir nun alle einen auf 3d und grafik-spezialisten machen...
was ist dann...ich meine wer braucht überhaupt so viele davon ???

es herrscht ein gerangel in mir:

grafik oder bauen ?

beides suuper überfüllt, is klar...aber auf irgendein pferd muss man ja setzen...

es ist einfach eine frage, ob man nicht kostbare zeit mit völlig blödsinnigen dingen vertut ???

Tobias 12.09.2004 21:56

Ich glaube Grafik ist noch mehr überlaufen :D Das grafische Elemente in der heutigen Architektur / Entwürfe immer wichtiger werden finde ich nicht so gut. Ich liebe noch die alten guten Handzeichnungen, obwohl ich schon seit 3 Jahren keinen Strich mit Tusche gezogen habe ... diese Übertreibung an Renderings und bunten Farben wird denke ich mal auch irgendwann wieder etwas zurückgehen .. ich hoffe das wenigstens, da man mit deisen Dingen viel übertünchen kann und vom Wesentlichen abweicht. Die Architektur ist wichtiger wird aber meist durch einen "oha"-Plan zurückgedrängt.

holger 13.09.2004 10:09

hallo tobi p.,

interessant.
arbeitest du momentan in einem büro ?
worauf würdest du dich spezialisieren ?
oder hast du schon eine bestimmte richtung eingeschlagen?

(dass man von allem ein bisschen wissen muss, setze ich ja bei "uns" voraus !)


gruss holger

Tobias 13.09.2004 11:12

Hi Holger,
ich arbeite neben dem Studium regelmäßig im Büro. 1 Tag/Woche und in der vorlesungsfreien Zeit komplett. Zwar arbeiten wir auch mit Farbe, aber nur ganz dezent. Renderings und andere grafische Animationen etc. gibt es bei uns nicht, da die Zeit einfach zu wertvoll ist. Ich finde schon, dass da sehr viel Zeit drauf geht. Wenn man sein Projekt in Zeitschriften etc. präsentiert ist das sicherlich sinnvoll und anschaulich.
Bei uns an der TU wird solch "grafischer Firlefanz" auch nur bei ganz wenigen Profs gerne gesehen. In Konstruktion & Gebäudetechnologie ist Farbe z.B. völlig verboten :D
Wo würde ich mich spezialisieren? Ich denke mal, dass man sich nicht unbedingt spezialisieren sollte. Unser Beruf ist vielseitig und soll es auch bleiben. Wenn man natürlich eine gewisse Vorliebe hat, sollte man sich hier etwas verstärkt auskennen, aber weiterhin das übrigen Umfeld im Blickfeld halten.
Ich selber sehe mich eher in der Ausführungsplanung, Genehmigungsplanung und Projektmanagement. Hier habe ich mich an unserer TU auch mit speziellen Fächern "spezialisiert". Baurecht finde ich auch interessant. Am Ende kann man es sich aber eh nicht aussuchen und man muss nehmen was man vorerst angeboten bekommt. Das Berufsleben ist ja lang genug ;) Spezialisierungen kann man erst nach einigen Berufsjahren bei dem Arbeitsmarkt wagen würde ich sagen.

Nochmal zu den grafischen Bereichen: Hier gibt es sicherlich auch interessante Berufe für Architekten. Große Immobilienunternehmen und Bauträger haben in den Abteilungen, die die Objekte verkaufen oder vermieten auch Leuzte, die die Objekte visualisieren, damit der einfache Kunde das "Oha"-Erlebnis bekommt.

Samsarah 13.09.2004 12:00

Ich denke, man sollte die technischen Mittel als Werkzeuge betrachten und nicht als "Konkurrenz" zum traditionellen. Es ist ein zeitgemäßes Mttel, um seine Vorstellungen von Architektur zu vermitteln.
Bei meinem derzeitigen Arbeitgeber wird fast alles über 3D gebaute Perspektiven überprüft. Ich finde das manches Mal auch übertrieben, aber in 3D denkt man eher um die Ecke als bei regulären 2D- Plänen. Da findet sich dann doch erstaunlich häufig ein Denkfehler.
Ich sehe natürlich auch die Problematik der bunten Blendimages. Aber deswegen sollte man das Medium nicht gleich verfluchen. Das ist der Fehler der Anwender und nicht der Programme, denke ich.
Und, was gut ist, wird sich auf Dauer auch durchsetzten. Oberflächliche Bildchenmassenproduktion sehe ich auch eher als Modeerscheinung, die nach und nach wieder qualitätvolleren Methoden Platz machen wird.
Aber neben denen, die im Übermaß Hichtech-Images ausspucken gibt es auch noch die Riege, die meint, sie müsse eben auch mit den neuen Medien arbeiten, hat aber leider noch keine ausreichenden Fähigkeiten. Und dann sieht man bei manchen Wettbewerben Pläne, die ich mich nicht einmal im Grundstudium getraut hätte abzuliefern. Die müssen eben erst noch "schreiben" lernen.
Darauf verzichten kann man heute jedenfalls nicht mehr und man kann das Rad auch nicht zurückdrehen. Es wird einfach erwartet, dass man mit gängigen Werkzeugen umgehen kann, ob das nun Software, der Bleistift oder die Sprache ist. Das bildet die Grundlage, um alle Deine Ideen vermitteln und umsetzen zu können. Alles andere kommt noch dazu und stellt meines Erachtens keine Alternative dazu dar.

Grüße,
Samy

holger 13.09.2004 19:20

hi,

ich sehe das eigentlich genauso.
vielleicht erscheint auch der grafische markt für architekten so überlaufen, weil
jeder meint seinen senf dazugeben zu müssen:D

naja und es gibt eben auch viele die was drauf haben, muss ich zugeben !

ich war neuerdings aber schon ´n bisschen stolz, als meine arbeit auf den seiten von "CG Architect" ausgestellt wurde...
...auch wenn es viele auf diesen seiten gibt:rolleyes:

Sputnik 26.09.2004 03:42

Irgendwann...
 
Schöne 3D-Welt??!!! Irgendwann ist man darin ziemlich fit (z.B. während des Studiums). Irgendwann besser als die meisten im eigenen Architektur-Umfeld. Irgendwann freut sich der Arbeitgeber, daß er einen im Team hat, der sowas besonders gut kann. Irgendwann macht man fast nur noch sowas. Irgendwann nervt´s total (auch wenn´s am Anfang richtig Spaß gemacht hat).
Als Architekt will man entwerfen, gestalten, Details planen, Abläufe koordinieren, bauen...die Ideen von anderen zu visualisieren, kann (ähnlich wie z.B. nur Modelle nach fermden Entwürfen bauen) auf die Dauer ganz schön nerven. Während die 3D-Unkundigen die ganze Palette der Architektenpraxis aufnehmen und so beruflich vorankommen, sitzt manch ein "3D-König" im Büro ununterbrochen an bunten Bildchen, fragt sich, wozu er Architektur studiert hat, fühlt sich unterfordert und frustriert ...
Das oben geschilderte ist nicht hypothetisch sondern eine Erfahrung , die ich selbst gemacht habe -ein Freund, der in 3D auch ganz fit ist und die gleichen Erfahrungen gemacht hat, hat bei seiner Neuanstellung kürzlich die "tollen" 3D-Fähigkeiten VERHEIMLICHT, um mal endlich "Architektur machen" zu dürfen.
Überlege es Dir gut mit der "Spezialisierung". Auch wenn es (jetzt) immer wieder Spaß macht, kannst Du Dir vorstellen, daß Du noch mit 40 oder 50 Spaß daran hast, zu irgendwelchen Architekten zu rennen und nach ihren Vorgaben bunte Bilder zu produzieren? Siehst Du so Deine berufliche Zukunft?
Ein 3D-Aussteiger

Florian 26.09.2004 14:53

Bin ich der Freund? ;) Genau das kenne ich auch.
Ich habe vor eine halben Jahr meine Tutorenstelle gekündigt, weil ich im FG eigentlich nurnoch die Computer bereut habe.
Neben dem Studium haben wir auch die ein oder andere Visualisierung für Büros gemacht, aber schnell festgestellt, dass das ein sch*** Arbeit ist. Ideen anderer nach deren Wünschen umsetzen...
Bei meine Bewerbung für ein Praktikusplatz in einem sehr großen Architekturbüro, habe ich diese Fähigkeiten zwar nicht verheimlicht, habe aber ausdrücklich um die Arbeit im Bereich Ausführungsplanung gebeten, nun lerne ich endlich malwieder was :D
Nachteil:
Man hört immer welche Probleme andere haben - und muß sich seinen Teil dazu denken. Denn immer den 9xKlugen zu geben kommt sicher nicht gut an...
Man ist der "dumme" Student. Wenn man z.B. mal was zu Drucktechnik und Farben sagt, wird einem nicht geglaubt. Denn man arbeitet dort ja nicht in diesem Bereich und hat seine Fähigkeiten nicht unter Beweis gestellt.

Sputnik 26.09.2004 19:37

Hallo Florian,
habe ich das richtig verstanden: Du meinst, der Nachteil wäre, in einem Bereich zu arbeiten, in dem man eben Anfänger ist und dadurch relativ wenig Anerkennung bekommt? Trotzdem war es ganz sicher richtig, wie Du es geregelt hast.
Klar, ich kann es gut nachvollziehen, es ist etwas schwieriger.
Man hat gleich einen ganz anderen Status im Büro, wenn man "Experte" auf einem Gebiet ist. Ich fand es auch nicht schlecht, als die "alten Hasen" inklusive Chef von meinen 3D-Ergebnissen begeistert waren (es war für sie komplett unklar, wie man so etwas am Rechner hinbekommt) und es Lob hagelte.
Das Problem ist, irgendwann wird man nur noch in diese Ecke geschoben. Das geht (besonders in größeren Büros) nicht nur den "Grafikern" so, sondern auch Fassadenspezialisten, Wettbewerbs-Cracks oder Kostenplanern. Es ist zwar immer wieder schön, wenn die Arbeit anerkannt wird -man fragt sich allerdings irgendwann, ob es einen selbst noch voranbringt. Man wünscht sich Abwechslung und Erweiterung der Kenntnisse, auch wenn der tolle Status mit dem Wechsel in einen Neuling-Bereich, ganz schnell weg ist. Aber da muß man durch, wenn man es darf: Wenn man sich nicht wehrt, landet man schnell wieder da, wo man "besonders effizient" ist ("Du kannst es ja so gut, wir haben ja sonst keinen, der es kann"). Das Kosten-Nutzen-Denken innerhalb des Büros unterstützt ja gerade in schwierigen Zeiten leider diesen Spezialisierungs-Trend.
Grüße!

holger 26.09.2004 19:47

hi sputnik, hi florian,

ich hab eure beiträge gelesen und wurde von zeile zu zeile deprimierter...
und wisst ihr warum ?

weil es mir eigentlich genauso geht !
du sprichtst mir eigentlich aus dem innersten...aber diese 3d sache ist leider schon ein jahr lang meine (mehr schlechte als rechte) einkommensquelle, weil wenigstens da mal jemand was positives über die bildchen sagt...und ich sonst total versinken würde in der diplomanden suppe...

in büros war es auch immer ein guter bonus, weil ja bei der Ausführung eh
die alten hasen bescheid wissen...also?

du hast völlig recht. es ist eigentlich nicht wirkliche architektur. es ist ein
modernes abfallprodukt.
aber wie oft haben wir denn die gelegenheit zu entwerfen, und das gebilde dann auch noch umzusetzen?


das problem ist schon alt, aber ich gebe dir recht, dass ich auch nicht glücklich damit bin andere entwürfe zu visualisieren:(

tatsächlich sehe ich im moment aber noch keinen wirkliche alternative !

schreibt mal wieder, wenn ihr was interessantes wisst

Sputnik 26.09.2004 20:43

Hallo Holger!
Ich wollte Dich nicht deprimieren!
Ich würde einfach eine Konzentration und Spezialisierung auf NUR 3D/Grafik überdenken. Deswegen meine "Ausführungen" und Erfahrungsbericht.
Ansonsten ist es auf jeden Fall (immer noch) ein ziemlicher Vorteil, auf diesem Gebiet "etwas drauf zu haben":
-Wie Du selbst schreibst, verdienst Du während des Studiums Geld damit.
-An sich macht es ja wirklich Spaß, wenn es nicht zur Dauerbeschäftigung wird
-Das Ganze beherrschen RICHTIG wirklich nicht viele, auch wenn inzwischen jeder Student etwas in 3D "bastelt" -Es ist also auf jeden Fall ein Bonus!. In dem Büro, in dem ich arbeite, können von ca 100 Leuten eigentlich 3 Leute verwertbares(!) 3D-Material "liefern".
-Wenn´s mal irgendwie schiefläuft (kann schnell passieren bei der bauwirtsch. Lage) ist es unter Umständen eine kleine Sicherheit, ein zweites Standbein.
-Es ist bei der Bewerbung unbedingt ein Vorteil (eigene Erfahrung). Das Büro weiß, daß sie an Externe einiges für solche Arbeiten zahlen muß -Es lohnt sich also einige zu haben, die es auch intern hinbekommen (mal so in paar (natürlich nicht bezahlten) Überstunden), weil 3D inzwischen zum Standard geworden ist. Jeder Bauherr erwartet "bunte Bilder" aber auch als interne Entscheidungshilfe nicht unwichtig. Wie Florian geschrieben hat, würde ich unbedingt aushandeln, daß nicht nur 3D zu den Aufgabenfeldern gehört. Ich würde bei Bewerbungen auch nicht als "der-3D-Mensch" auftreten (Man macht sich ja nicht freiwillig zum Fachidioten), sondern das Ganze als fürs Büro nützliche Zusatz-Qualifikation verkaufen. Ein Bekannter hat wirklich so´n Deal abgeschlossen: Er liefert ab und zu 3D und erledigt Photoshop-Arbeiten, dafür ist er sonst in der Detailplanung, von der er bisher keinen blaßen Schimmer hat (in die er bei dem Büro anders nicht so schnell reingekommen wäre). Ein Geben und Nehmen...
-Die moralische Komponente: Man ist kein totaler Neuling beim Berufsstart. Es gibt ja ein Feld, auf dem man Experte ist -das weiß auch der Chef.
-Wenn man (irgendwann, hoffentlich bald) eigene Projekte/Wettbewerbe macht, ist es gerade in der Anfangsphase nicht schlecht, diesen Bereich selbst zu beherrschen, ohne teure Leute beauftragen zu müssen. Und natürlich können kleine 3D-Aufträge helfen, das Büro finanziell abzusichern.
So, ich hoffe, ich konnte Dich wieder etwas aufbauen.
Kann man irgendwo etwas von Deinen Arbeiten sehen?
Grüße!

holger 26.09.2004 20:53

hi sputnik,

danke fürs aufbauen !

hatte aber auch einfach den flash bekommen mich selber zu sehr an die "bunten bildchen" zu verhaften.

vielleicht muss mans wirklich als standbein sehen !

apropos.
ich bastel im moment noch an einer neuen webseite...kommt ca. nächste woche.

du kann eine arbeit momentan bei CG architect.com sehen.

Link:

http://www.cgarchitect.com/gallery/g...earchChecked=1


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