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Florian
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Hochschule/AG: Illenberger & Lilja GbR / Anderhalten Architekten

Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all

Beitrag
Datum: 04.10.2006
Uhrzeit: 15:40
ID: 18748



Re: Stellungsnahme zum Thread "Bewerbungserfahrungen" #15 (Permalink)
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Zitat:
Originally posted by Sina
Wen soll das hier weiterbringen? Warum räumst Du Dir, lieber Florian, das Recht dazu ein? Bist Du schon so erfahren, dass Du glaubst andre Personen überzeugen zu müssen, wie sie sich zu verhalten haben?
Da ich so persönlich angesprochen werde, nehme ich dazu natürlich auch Stellung.

Wenn jemand hier im Forum etwas postet, gehe ich davon aus, dass er Meinungen hören will. Da es bei solchen Diskussionen nicht DIE Lösung gibt wie vielleicht bei Statikproblemen o.ä., gebe ich meine Meinung weiter. Das ich dabei vielleicht nicht immer sehr pädagogisch Antworte ist mir bewusst, aber deshalb bin ich ja auch nicht Pädagoge. Mich hat es in der Uni immer geärgert, dass viele Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter aus Angst vor der Konfrontation nicht häufiger mal richtig Klartext geredet haben.

Wenn jemand sich mit solchen Problemen ab und zu mal befasst, wenn es gerade einen Freund betrifft oder er zufällig auf soetwas in einem Form stößt, hat man vielleicht noch etwas mehr Gelassenheit und Mitgefühl. Da ich aber in den vergangen Jahren fast alle 18.000 Beiträge allein in diesem Forum gelesen habe, werde ich schon etwas ungehalten, wenn ich folgendes lese:
Zitat:
Ich bin gerade in einer ziemlich verzweifelten und frustrierenden Situation.
[...]
Meine BaföG-Schulden zurückbezahlen. Nicht mehr von ALG2 leben müssen.
[...]
Dass zwei von drei Arbeitsangeboten abgelehnt habe [...]
Vielleicht bin ich hier tatsächlich dann vergleichsweise so erfahren, dass ich zumindest glaube, meine Meinung dazu äussern zu können. (Wobei mir viele Defizite für meinen Lebenserfahrung bewusst sind.)

Ich würde mir allerdings nicht zutrauen, ein Büroklima am ersten Tag gleich so bewerten zu können, um daraus die Konsequenz ziehe, lieber Arbeitslos zu sein, als dort noch ein paar Tage abzuwarten.
Wer weiß, was da gerade abgelaufen ist. Jeder hat mal einen schlechten Tag und dass kann auch eine komplette Bürostimmung betreffen.
Zitat:
Und egal wie die aktuelle Marktlage für Architekten aussehen mag; jedem sollte es selbst überlassen sein, ob er direkt am ersten Tag das Handtuch schmeisst. Ich denke es ist keinem damit geholfen (weder dem Arbeitnehmer noch dem Arbeitgeber), wenn Mitarbeiter sich in der gegebenen Arbeitsatmosphäre unwohl fühlen. Und es spricht auch nicht gerade für den Arbeitgeber, der eigentlich daran interessiert sein sollte seine Mitarbeiter in das Büro einzuführen, damit diese für die Zukunft gute Arbeit leisten können und nicht zur reinen Ausbeutung nutzen. Das hat überhaupt nichts mit schulischem Verhalten seitens des bislang noch unbezahltem Arbeitnehmers zu tun, sondern zeugt viel eher von einer realistischen Einschätzung.
1. Bin ich der Meinung, falls durch die Jobablehnung der Staat den Lebensunterhalt tragen muss, es nicht jedem selbst überlassen ist. Ich halte das für verantwortungslos dem Sozialstaat gegenüber. Wenn die Gemeinschaft diese Entscheidung nicht tragen muss, halte ich die Entscheidung zumindest verfrüht.
2. Wenn man sich unwohl fühlt, und eine Besserung nicht in Sicht ist (z.B. bei Mobbing), halte ich es für gerechtfertigt, einen Job zu kündigen. Aber wie bereits erwähnt glaube ich nicht, dass man das nach 8 Stunden bereits bewerten kann.
3. Als blutjunger Anfänger ist es nach dem was geschrieben wurde, meiner Meinung nach keine "realistischen Einschätzung" - sondern eine überstürzte Entscheidung, die mir nach mangelnder Reife aussieht. Wie bei einem Kind, dass das Interesse an etwas verliert, weil es nicht gleich auf Anhieb so funktioniert wie sich das Kind das vorstellt.
Der erste Tag ist fast immer blöd. Gerade das gehört doch zu den Herausforderungen des Lebens, sich solchen Situationen zu stellen.
Und woanders bewerben kann ich mich trotzdem. Das ist sogar noch viel besser, da kann ich an das Bewerbungsgespräch viel gelassener rangehen und höher Pokern, denn notfalls steh ich danach nicht vor dem Nichts.

Zitat:
Vielleicht solltest Du auch mal überdenken, dass der Mensch immer Schüler seiner „eigenen“ Erfahrungen sein sollte, die Du (insbesondere auf einer Plattform ohne reale persönliche Beziehung) wohl kaum auf dieser Distanz beeinflussen kannst.
Na dann können wir uns jede weitere Diskussion ersparen...


Zitat:
Ich habe mich sehr über die zum größten Teil sehr anmassenden und dreimalklugen Kommentare geärgert, die hier ganz und gar offensichtlich persönliche Seiten ansprechen und unter dem Decknamen einer „überspitzten Formulierung“ verteidigt werden, nach der aber in keinster Weise in diesem Thread gefragt wurde.
O.K. ich hätte diesen Thread mit einem Verweis auf die hundert anderen Threads, wie man sich bei den Großen und überhaupt bewirbt beantworten und beenden können. Nur kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass nach dem was StayImaginative geschrieben hat, er/sie dort mit der augenblicklichen Einstellung nicht unbedingt glücklicher wäre - falls er/sie reinkommt. Ich habe schon Tränen fließen sehen, weil junge Absolventen mit der ihnen gestellten Aufgabe überfordert waren, das aber fertig werden musste, weil sonst die Abgabefrist nicht eingehalten worden wäre. Aber das ist ein anderes Thema.

Wer übrigens mit dem "groben" Ton dieser Diskussion nicht zurecht kommt, dürfte mit einigen der Großen erstrecht nicht zurechtkommen. Ich glaube, dass auch ich immerhin einige aufmunternde Worte geschrieben habe und den Weg ansatzweise ausgezeichnet habe.
Von so manchen Chefs kenne ich Szenen, wo der Entwurf, an dem Wochenlang gezeichnet wurde, zerrissen wurde, weil er dem Chef nicht gefiel. Diese und ähnliche Szenen habe ich aus vielen großen Büros gehört. Mit Verständnis kommt man in der Branche nicht allzuweit.
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Florian Illenberger

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