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mika
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Beitrag
Datum: 21.04.2007
Uhrzeit: 22:43
ID: 23294



Re: "Modulares Bauen"

#2 (Permalink)
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Zitat:
Originally posted by PolyRage
…und auch die Umsetzung ist beliebig.
Ich hoffe nicht. Beliebig ist nicht gut.

Guck mal unter

www.meyer-miethke.de

Guck Dir auch mal Studio Piano & Rice mit ihrem il Rigo evolutive housing an, wenngleich das nicht wirklich mobil gedacht war.

Ich glaube in den Büchern "Move" oder "Living in Motion" wirst Du auch einige interessante Arbeiten zu dem Thema finden.

Gropius, Wachsmann, F.L. Wright, Wagner und Buckminster Fuller fallen mir auch noch ein.
Wobei der Gedanke der Modularität noch nicht so stark auf das Haus als Produkt augerichtet war. Es ging eher um das Haus als System oder Baukasten und um Wachstumprozesse, die bei Dir aber auch eine Rolle spielen.

Ich denke, mehr als die technische Umsetzung werden soziologische Aspekte das Projekt in Frage stellen. Es geht dabei um die Vortsellung von Wohnen und Haus. Um das zu ergründen solltest Du Dich auch mit Soziologie beschäftigen. Denn ein wesentlicher Beweggrund für das von Dir und anderen grob beschriebene Konzept, ist eine Mischung aus sesshafter und nomadischer Lebensform. Also eine Frage, die man schnell stellen wird, ist, wer wird ein potenzieller Erwerber sein. Und ist es für diesen Erwerber sinnvoll, sein Haus mitzuschleppen. Ist der Grund seiner nomadischen Lebensweise, sei Beruf, dann ist eventuelle sein Einkommen hoch genug sich überall eine neue Wohnung zu kaufen oder mieten. Bei solch einem Einkommen, wäre ein mobiles Haus vielleicht auch nicht repräsentativ genug.
Ist sein Einkommen nicht hoch, und das vielleicht auch der Grund für seine Nicht-Sesshaftigkeit, dann ist wahrscheinlich auch ein modulares Haus unerschwinglich und eher hinderlich bei einem Ortswechsel.
Man darf nicht vergessen, dass für einkommensschwache Haushalte, ein Eigeneim oft nur in Eigenleistung durch die Muskelhypothek und die Einbindung ins soziale Netzwerk realisierbar ist. Das gäbe es alles bei einem Haus als Produkt nicht.

Immobililenwirtschaft, Baurecht und Stadtentwicklung spielen auch noch eine Rolle.

Das alles fällt mich spontan ein. Das werden später Kritikpunkte sein. Das soll Dir nicht den Mut nehmen, aber ein Hinweis auf die Komplexität des Themas sein. Aus diesen Gründen haben sich modulare und oder mobile Häuser in Europa nicht duchsetzen können, obwohl es immer wieder Ansätze dazu gibt.
Aber die Welt ist größer als Europa und es gibt auch andere Anwendungen als Wohnen.

Spannend und Anstossend kann so ein Konzept aber immer sein.
__________________
Grüße Michael

"Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?"
Ludwig Mies van der Rohe, 1964

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