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Florian
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Datum: 30.11.2007
Uhrzeit: 16:04
ID: 26130



Ein geschenktes Schloss?

#1 (Permalink)
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Potsdam lässt sich ein neuen Landtag bauen - am besten gleich so, dass er auch gemeinsamer Landtag für Berlin-Brandenburg sein könnte. Nach langer Vorbereitung wird ein Wettbewerb für ein PPP-Verfahren ausgeschrieben.

Die Ausschreibung verlangt nach einem neuem Gebäude, dass der alten Grundriss-Kontur folgt um damit der Stadt an dieser Stelle sein altes städtebauliches Gesicht wiederzugeben. Lediglich die Seite am Fortuna-Tor soll rekonstruiert werden.

So war es (vom Landtag, den Abgeordneten etc...?) beschlossen und von einigen Bieterkonsortien geplant worden.

Die Jurysitzung fand am vergangenen Mittwoch statt - aber ohne Ergebnis...

Zumindest kein offizielles, denn zwischenzeitlich hat sich die Politik von Hasso Plattner, Gründer des Software-Unternehmens SAP, kaufen lassen -mit 20 Millionen.

Die (20 Mio.) gibt's aber nur für einen Wiederaufbau des Schlosses.

Tja - und das war's für einen Neubau. Denn wer lehnt schon 20 Millionen ab?


Abgesehen von der Fragwürdigkeit von Rekonstruktionen - wieso haben reiche Leute eigentlich so häufig schlechten Geschmack, bzw. sind so Rückwärts gewandt? - frage ich mich jetzt aber ernsthaft, ob die 20 Millionen das Projekt billiger machen?

Immerhin fand bereits ein Wettbewerb statt, der finanziert werden musste. Die Teilnehmer haben daran nur teilgenommen, weil sich mit einer Realisierung Geld verdienen lässt. Wird dieses Verfahren jetzt aber erst einmal eingestellt, könnte es durchaus Möglich sein, dass alle Teilnehmer eine Aufwandsentschädigung fordern. (Was wohl die Vorplanung über 6 Monate bei sagen wir mal 6 Bieterkonsortien kosten mag...)

Nun muss aber das gleiche Verfahren noch einmal von vorne Aufgerollt werden. D.h. neben erneuter Vorplanungskosten (auch auf Seiten des Bauherren) verzögert sich ein Baubeginn sicherlich auch noch einmal um 1 Jahr... (Wieder neue Kosten).

Dann soll Rekonstruiert werden - ich kann mir auch hier kaum vorstellen, dass man eine komplett rekonstruierte Fassade eines Schlosses mit dem verbleibendem Geld noch großartig finanzieren kann. Es sei denn man gießt alles in Beton und malt es an....

Vielleicht sollte man in Babelsberg mal wegen der Fassade anfragen - dort hat man mit Kulissenarchitektur sicherlich viel Erfahrung und investiert das Geld auch gleich ins richtige Bundesland

Bin gespannt ob die Geschenkten 20 Millionen nicht am Ende den Steuerzahlre noch einige Millionen kosten.

Wer zieht eigentlich in das Schloss später ein? Vielleicht Herr Plattner als neuer Monarch?

Ein Kommentar von
Florian

Mehr Infos auch unter

-> http://www.tagesspiegel.de/berlin/Br...art128,2428485
-> http://newsticker.welt.de/index.php?...pa&id=16289220
-> http://www.tagesspiegel.de/berlin/Br...art128,2429804

und vielen anderen Stellen im Netz.
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Florian Illenberger

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