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Kieler
 
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Kieler is a jewel in the rough Kieler is a jewel in the rough Kieler is a jewel in the rough Kieler is a jewel in the rough

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Datum: 06.06.2008
Uhrzeit: 09:35
ID: 28908



AW: Frage zur Zellulosedämmung: #10 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Eulogy Beitrag anzeigen
Wie kann man es denn besser machen ?
...
da gibt es sehr geteilte Meinungen
Mir fallen da jetzt vier Möglichkeiten ein
  1. Hüllflächentemperierung
  2. CaSiplatten (dazu zähl´ ich auch Archimedes Multipor)
  3. Lehmbaulösung
  4. Innendämmung mit feuchteadaptiver Dampfbremse
Lösung 1 wird überwiegend in der Denkmalpflege eingesetzt, Hintergrund ist
die Verbesserung des U-Wertes durch Trockenlegeung (teilweise Halbierung)
und Herabsetzung der Raumtemperatur durch Erhöhung der
Wandoberflächentemperatur, denn die gefühlte Temperatur ist, wie Du
wahrscheinlich weißt, ein Mittel aus Raum- und Umfassungsflächentemperatur.
Wenn die Oberflächen kalt sind...
Wenn die Oberflächen warm sind...
Zu beachten: Keine Berücksichtigung in der EnEV
Lösung 2 und 3 sind Innendämmungen ohne Dampfbremse, bei denen der
Feuchteeintrag zu beachten ist. Die Dämmung kann bis zu einem gewissen
Grad Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. DIN und WTA machen hier
unterschiedliche Angaben. Diese Art der Innendämmung daher nur bis zu einer
gewissen Dicke anwendbar (ca. 6cm)
Zu beachten: Vorher Abklären ob aufsteigende Feuchtigkeit vorhanden ist
Lösung 4 ist diejenige, die die größte Dämmstoffdicke zulässt. Früher hat man
Dampfsperren eingesetzt, die waren meistens undicht, ließen Feuchtigkeit
durch Leckagen hinein aber nicht wieder heraus. Ich setze daher nur noch
feuchteadaptive Dampfbremsen (von proclima) ein (Erklärung steht im PDF
oben im CaSi Link). Sollte irgendwie Feuchtigkeit eindringen gibt´s in der
Trocknungsphase auch einen Weg zurück.
Als Dämmstoff ist hier alles möglich was der Öko Markt so hergibt.
Flachs, Hanf, Holz, Zellulose...

Ich sehe bei so etwas auch noch immer eine Installationsebene vor, damit die
Dampfbremse beim Anhängen des neuen Pirellikalenders nicht gleich perforiert
wird. Natürlich kann man darin auch schön Kabel verziehen und Steckdosen
einbauen.

Mit Innendämmung sollte man sehr umsichtig umgehen. Wir sanieren gerade
einen Bau aus den Siebzigern, da war innenseitig eine Dämmung aufgebracht,
die wir abgenommen haben, das war kein schöner Anblick.
Zu beachten ist auf jeden Fall noch die Wärmebrückenproblematik. Nach der
neuen EnEV ist bei massiv einbindenden Wänden ein Wärmebrückenzuschlag
von 0,15 anzusetzen, das ist schon ein ganz schönes Pfund!
Noch ein Tipp: Ich glaube in der Metamorphose Ausgabe 2/2008 war ein sehr
interessanter Artikel über Innendämmung (von Feist?)

Geändert von Kieler (06.06.2008 um 18:53 Uhr). Grund: Link geändert

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