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Samsarah
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Samsarah is a jewel in the rough Samsarah is a jewel in the rough Samsarah is a jewel in the rough Samsarah is a jewel in the rough

Beitrag
Datum: 08.09.2010
Uhrzeit: 09:39
ID: 40764



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #22 (Permalink)
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Ich kann nicht beurteilen, wie das in Indien ist, aber es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass Menschen, die über einen längeren Zeitraum mehr als 40 Stunden pro Woche im Angestelltenverhaltnis arbeiten, dauerhaft an Leistungsfähigkeit einbüßen. D.h. dass Chefs, die ihre Mitarbeiter zu 60 Stunden und mehr knechten, sich letztlich ins eigene Fleisch schneiden. Es ist doch eine Milchmädchenrechnung zu glauben, wenn man seine Leute verheizt und alle zwei Jahre austauschen muss, dadurch etwas gewonnen zu haben. Die Neuen müssen erst langwierig auf Kurs gebracht werden. Ein gut eingearbeiteter Mitarbeiter, der bei einem geregelten Arbeitstag dafür konstant solide Leistung bringt, ist letztlich rentabler.
Die Diskussion über unterschiedliche Gehälter von Büroinhabern und Mitarbeitern finde ich allerdings auch albern. Es sollte natürlich ein Grundniveau herrschen, dass zum Leben auch reicht. Als besserer Bauzeichner (oder vielleicht sogar schlechterer) ohne weitere Verantwortung darf das Gehalt auch einiges unter dem Chef und Projektleiter liegen. Als Projektleiter sollte man dann angemessen mehr bekommen. Dafür muss man schließlich auch eigenverantwortlich alles regeln. Die letztlich Haftung liegt aber immer noch beim Chef. Und wieviel Gewinn der abzweigt, geht den Angestellten schlicht nichts an. Ich verstehe allerdings den Unmut, wenn auf der einen Seite teure Anschaffungen eher privater Natur von Firmenkonten gesponsert werden, während die Angestellten zum x-ten Mal in Folge auf ihre Gehälter warten müssen.
Ich kenne einige Büros, in denen geregelte Arbeitszeiten funktionieren und das Betriebsklima sehr angenehm ist. Die Gehälter sind durchschnittlich, aber dafür gibt es auch am Arbeitsplatz eine hohe Lebensqualität. Die Fluktuation ist hier sehr viel geringer als sonst üblich. Das Büro arbeitet wirtschaftlich und keiner fühlt sich verheizt. Das zeigt mir, dass es möglich ist. Voraussetzung ist aber ein Umdenken, dass gerade den älteren Chefs kaum noch abzuringen ist. Die sind festgefahren in einer Struktur, die sie nicht anders gelernt haben.

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