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noone
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noone: Offline


noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough

Beitrag
Datum: 04.10.2010
Uhrzeit: 09:43
ID: 41143



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #90 (Permalink)
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Zitat:
Ein Studienkollege von mir arbeitet bei einer Firma, die PC-Spiele entwickelt. Er entwirft hier Häuser, Innenräume bzw. ganze Stadtteile für unterschiedliche Spiele, in denen man durch eine 3D-Welt als Spieler wandelt.
---> daraus hat sich ein eigener Berufszweig entwickelt, "Rendern" kann man auch ohne 4-jähriges Studium lernen,

Zitat:
n meinem Fall ist es so, dass ich bei einem Bauträger mit ca. 50 Mitarbeitern arbeite
---> gemeinnützige Wohnungsbauunternehmen sind finanziell immer sehr attraktiv, da sie fast immer öffentlich sind.

Zitat:
Die übrigen Architekten arbeiten als Projektleiter/Projektentwickler
---> spätestens wenn es mehr Projektentwickler als Architekten gibt, ist damit auch Schluss.


Ich finde, dass es typisch ist, eine Schieflage mit den unsäglichen Möglichkeiten der Nischenbesetzung zu relativieren. Wir studieren Architektur, um als Architekten zu arbeiten.

Wenn ich in die Spieleszene will, mache ich eine entsprechend kürzere Ausbildung, will ich als Entwickler in die Wirtschaft, bin ich mit einem Wirtschaftsingenieursstudium wesentlich besser gestellt und verdiene auch mehr als mit entsprechend "fachfremden" Architekturstudium!

Wenn jede Nische überrannt wird, stehen wir immer noch von demselben Problem. Übrigens haben sich die ersten Nischen wie Gaming oder Projektsteuerung schon erheblich gefüllt.

Warum verdienen andere Branchen mehr? Weil die Akzeptanz der Branchen in der Gesellschaft höher ist, und sie nicht wie die Architekten aus Existenzängsten sich in der Abrechnung immer niedriger drücken lassen. Um diesen Fakt kommen wir einfach nicht herum, egal mit welchen Gründen auch immer wir ihn uns wegwünschen.

Gründe, warum die Architekten dieses schlechte Image in der Gesellschaft haben, sind vielschichtig. Ich denke, dass ein schwerwiegender Grund der ist, dass das "Produkt" - das fertige Gebäude, ein langwieriger Prozess ist, an dem sehr viele beteiligt sind - und jeder beansprucht in seiner Weise den "Erfolg" bzw. Misserfolg - ob es jetzt Architekt, Fachplaner oder Handwerker sind.

Wenn ich jetzt auch viele vor den Kopf stossen mag: unbestritten ist, dass viele Handwerker (und auch Fachplaner), um eigene Fehler von sich zu schieben, immer den Architekt anschwärzen. Und das auf eine Art und Weise, die dazu führt, dass inzwischen der Handwerker im Vergleich zum Architekten als kompetenter gilt. Eigentlich wird er vom Architekten nur schikaniert, der Architekt macht mit seinen Gestaltungsfimmel immer alles nur komplizierter und teurer.

hier ein kleiner Auszug aus dem Forum:

Zitat:
kleiner tipp an die archies unter euch. öffter mal mit offenen augen über die baustelle gehen und schauen, was geht und was nicht. hab leider schon einige kollegen von euch gesehen, die zwar schöne ideen hatten, aber sonst keine ahnung (dem maurer wird gesagt, er hat treppe flächig an holzhauswand zu schmieren und dann wird sich gewundert, warum der mist gammelt). die kunst des ing ist solche fehler im vorfeld zu bedenken und zu vermeiden.

Jeder, der mal ein paar Jahre mit Bauleitung verbracht hat, kann entsprechend berichten, wie Handwerker durch schlechte Organisation, Qualität der Ausführung oder bewusst niedrig kalkulierte Preise sich selbst den Gewinn zerschiessen, und danach versuchen, das Ganze auf "Änderungswünsche" des Architekten - sprich Nachträge - zu schieben.

Ich habe kein Problem mit Handwerkern, respektiere deren Leistung sehr, jedoch erwarte ich im Umkehrschluss genauso, dass die Arbeit der Architekten respektiert wird.

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