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LaHood
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LaHood is on a distinguished road

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Datum: 24.06.2011
Uhrzeit: 08:30
ID: 44149



AW: Architekturstudium. Das richtige fuer mich? #13 (Permalink)
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Zitat von Archident Beitrag anzeigen

Ich will später aber auch Geld verdienen und dachte mir, ich werde mein Studium soweit es geht in den technischen Bereich schieben, Kreativität ab und zu, dann passt mir das eigentlich. Immer kreativ zu arbeiten, kann auch belastend sein, denke ich.

Aber ich lese hier und in anderen Foren auch die negativen Eindrücke, 1 Beitrag von 20(Bsp) ist von jemandem, der seinen Beruf liebt, kommt mir so vor.
Also Geld verdienen wirst Du in vielen anderen Berufen früher, sicherer und auch mit Gehaltserhöhungen langfristiger. Dazu kommt das die Verantwortung als Architekt meistens sehr viel höher ist als in vergleichbaren Berufen. Du stehst in vielen Dingen selbst grade, bzw. als Angestellter dann dein Büro, was aber auch niemand als Chef gerne sieht wenns schief läuft. Du bist häufig in einem permanenten Bereitsschaftsdienst, musst auch mal kurzfristig Dinge noch erledigen, obwohl der Feierabend vor der Tür stand. Das ist eher Alltag bei den Architekten als Ausnahme.
Die Menschen hier die als Architekten ihr Geld verdienen, verdient haben, haben sehr wahrscheinlich alleine schon über ihre Studienkollegen einen guten Einblick was im Markt so los ist. Und wenn dann negatives geschrieben wird kannst Du auch davon ausgehen das das der Situation entspricht. Wenn Du als Akademiker teilweise Jobs angeboten bekommst mit 1800 Brutto, Überstunden an der Tagesordnung sind, und die langfristige Perspektive sich finanziell auch wirklich zu verbessern fehlt, dann ist das schlicht und einfach im Verglich zu anderen Berufen negativ.
Es kann natürlich jeder entscheiden ob ihm das egal ist, obwohl ich ganz ehrlich glaube das jeder kein Problem hätte auch angemessen bezahlt zu werden.
Gerade zu Letzterem 2 Beispiele. Ein Kollege von mir im Mutterunternehmen in dem ich arbeite hat zur selben Zeit angefangen wie ich als Bau-Ing. Der hat in den 2 Jahren bereits 2 Gehaltserhöhungen und verdient nun knapp 50.000. Ich bin ebenfalls 2 Jahre dabei, habe keine Gehaltserhöhung bekommen und verdiene das nicht annähernd.
Ein anderes Beispiel: Hier soll ein weiterer Statiker eingestellt werden. Der wird nur halbtags arbeiten weil er noch in einem anderen Büro oder selbständig tätig ist. Seine in seinem Bereich nicht unrealistische Gehaltsvorstellung für den Halbtagsjob beträgt ebenfalls 50.000 im Jahr.
Man kann sich das alles schönreden mit der Architektur, für mich ist klar das da ein großes Missverhältnis herrscht.
Man kann nun lange darüber zetern und sich ärgern über diesen Zustand, da es aber nichts ändern wird, werde ich schauen mit welchen Weiterbildungen/Fernstudium ich meine bisherige Baukarriere in eine positive Richtung lenken kann. 2 ehemalige Kommilitonen haben das kurz nach dem Berufseinstieg gemacht, der eine BWL als Aufsatz und die andere Immobilienwirtschaft, und siehe da, auf einmal rollt der Rubel. Das Thema Planung ist dann natürlich vorbei, da geht es dann um andere Aufgaben, die eher wirtschaftliche Interessen haben.
Ich selbst kann nur jedem sagen der sich mit dem Thema Architekturstudium beschäftigt, lasst die Finger davon. Man muss sich schließlich fragen ob die Realität auf der einen Seite mit dem Frust der Ernüchterung nicht schwerer wiegt als der Verzicht auf ein Ideal. Und dann kannst Du auch etwas anderes studieren, was vielleicht nicht deinem Ideal entspricht, aber später weniger desillusionierend ist. Ausnahmen gibt es immer, auch welche die in diesem Bereich Karriere machen, aber es bleiben Ausnahmen.

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