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Tom
 
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Hochschule/AG: Architekt

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Datum: 29.11.2012
Uhrzeit: 22:01
ID: 48634



AW: Wie findet man einen jungen Bauleiter? #30 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von maichus Beitrag anzeigen
Ich studiere derzeit im zweiten Master-Semester in der Vertiefungsrichtung "Bauwirtschaft und Projektentwicklung" (an der hiesigen Uni beinhaltet das auch das Feld der Bauleitung) und an den zuständigen Professor wenden sich regelmäßig Büros/Firmen, die kompetente Absolventen für Tätigkeiten in den LP 5-8 suchen.
Ich nehme mal an, Du bist also Bauing. Und damit sprichst Du eine grundsätzliche Gegebenheit an, über die alle, die auf Architektur-Absolventen schimpfen, nachdenken könnten: Dass nämlich in den späten LPH 6-8 sehr oft Bauingenieure und -innen arbeiten. In größeren Büros überwiegend (da heißt das dann "Baumanagement" o.Ä.), in Baufirmen und -konzernen ausschließlich. Nur in kleinen Architektur-Büros sitzen in den späten LPH Architekten, die im Studium nie etwas von Projektabwicklung gehört haben und sich autodidaktisch die Sachen draufschaffen mussten.

Ich bin gegen Absolventen-Bashing. Niemand muss sich für seine Interessen & Leidenschaften schräg anquatschen lassen. Entwerfer sollen Entwerfer sein dürfen. Wenn sie im Markt nicht unterkommen, werden sie es irgendwann verstehen. Jeder, der Architekt/in werden will, wird früher oder später die Wichtigkeit der späten LPH entdecken. Schlimm allerdings, wenn man vorher nicht Entwerfen gelernt hat. Das kann man in der Praxis nie mehr nachholen. Es gibt nicht zuviele Entwerfer, sondern viel zu wenige gute. Da herrscht genau so ein Bedarf wie bei Bauleitern und -innen.

In dieser Diskussion werden zwei Dinge auf unzulässige Weise vermischt: Die Tatsache, dass man "Bauleitung" an Architekturhochschulen nicht lernen kann - noch nicht mal theoretisch (das könnte und sollte geändert werden, zumindest alle Phasen der Bauentstehung sollten qualifiziert behandelt werden). Und zweitens die Tatsache, dass Leute, die Architektur studieren, in der Regel alles wollen, außer sich mit den Niederungen der "Bauabwicklung" zu beschäftigen (das ist nicht zu kritisieren, niemand muss Bauleiter werden wollen).

T.

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