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Archimedes
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Datum: 07.03.2016
Uhrzeit: 23:43
ID: 55355



AW: Sollte man die HOAI kippen?

#2 (Permalink)
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Grundsätzlich verstehe ich Deine Probleme und die Infragestellung der HOAI, denn vor 6-8 Jahren hatte ich noch ähnliche Gedanken.

Grundsätzlich sehe ich aber mehr Vorteile in der HOAI als Nachteile, auch wenn Jedem klar sein muss, dass sie regelmäßig nicht eingehalten, unterschritten und selbst von öffentlichen Auftraggebern oftmals nur halbherzig umgesetzt wird.
Aber ich sehe in ihr immer noch einen Maßstab und einen Preisindex für Architektenleistungen.
Die Grundidee hinter der HOAI, die dafür steht das nicht der niedrigste Preis, sondern die Qualität entscheidet, finde ich korrekt. Klar macht das den Start enorm schwer, denn etablierte Architekten haben da die besseren Karten, aber man sollte es nicht über den Preiskampf versuchen, denn es wird ansonsten immer Jemanden geben, der es noch ein wenig billiger machen oder etwas schlechter kann und die Frage nach Qualität und Sorgfalt geht völlig verloren.
Wenn man sich etablieren konnte, wird man froh sein, dass es eine, wenn auch schwammige, Preisordnung gibt.
Es ist eine Frage wie man die HOAI auslegt. Du musst ja beispielsweise nicht alle Leistungen nach HOAI vereinbaren bzw. muss Du nicht alle Leistungsphasen mit allen Prozentpunkten an- und abrechnen. Wenn man die HOAI gut kennt, dann weiß man, welche Punkte/Leistung der Häuslebauer braucht und welche nicht. Über diesen Weg lassen sich dann Angebote so gestalten, dass sie auch für den Endkunden interessant sind. Ebenso kann man im Einzelfall nach Stunden abrechnen und so transparenter arbeiten,
Der Stundensatz sollte sich allerdings an den HOAI-Honoraren orientieren, dann passt es auch wieder im Wettbewerb.

Realisieren muss man allerdings auch, dass Architekten in gewissen Sparten z.B. supergünstige private Wohnhäuser wenig ausrichten können. Ich kann bei neuen Wohnhäusern unter 280.000 Euro Baukosten kaum etwas für meine Kunden tun, zumindest wenn ich für Honorare arbeiten soll, die den anteiligen Planungskosten der Schlüsselfertigunternehmen entsprechen.

Der Einstieg ist fraglos schwer, aber mit einer dauerhaften Unterschreitung der HOAI wird es auch nicht funktionieren.

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