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heiho78 08.04.2005 12:03

Anerkennung eines FH-Vordiploms an Universitäten
 
Mache dieses Semester mein Vordiplom an einer Fachhochschule (Fachbereich Architektur)...meine Frage dazu: wird ein FH-Vordiplom bei einem Wechlel an eine Universität anerkannt? :confused:

Florian 09.04.2005 14:36

Nein, allerhöchstens teilweise.
Leute die mit einem Diplom(FH) an einer Uni ein Universitätsdiplom machen wolllen, werden vergleichbar mit einem Vordiplom an der Uni eingestuft und dürfen somit so gut wie das komplette Hauptdiplom machen.

Grüsse
Florian

Maks 09.04.2005 17:37

Hi,

in der Regel ist es so, dass das Vordiplom einer Fachhochschule einer Hochschulzugangsberechtigung entspricht. Ob du von deinen bisherigen Leistungen trotzdem was anerkannt bekommst, mußt du bei der entsprechenden Uni erfragen. Grundsätzlich würde ich dir aber die Studienberatung als Ansprechpartner empfehlen.
Warum allerdings das FH-Vordiplom mit einem Abi-Abschluss gleichgesetzt wird, bleibt wohl ein Rätsel.
Eine andere Überlegung ist natürlich dein Studium an der FH zu beenden und anschließend einen Bachelor dranzuhängen. Das sind i.d.R. drei, max. vier Semester.

Gruß

Max

holger 09.04.2005 22:50

...du meinst bestimmt einen "master" dranhängen.
denn nur das macht sinn. ein diplom ist weitaus brauchbarer als ein bachelor...dieser ist nicht kammerfähig!!!

jcr 09.04.2005 23:09

(Zu der stets aktuellen BAMA-Thematik ist die Abspeisung der Bachelors vom 07.04. recht lesenswert. Ändern kann man in der Republik der Lemminge naturgemäß nichts mehr.)

Der Gaertner 10.04.2005 00:30

Re: Anerkennung eines FH-Vordiploms an Universitäten
 
Zitat:

Originally posted by heiho78
Mache dieses Semester mein Vordiplom an einer Fachhochschule (Fachbereich Architektur)...meine Frage dazu: wird ein FH-Vordiplom bei einem Wechsel an eine Universität anerkannt?
Es ist nicht einmal selbstverständlich, dass eine FH das Vordiplom einer anderen pauschal anerkennt. Umso weniger ist es zwischen FH und Uni zu erwarten.

Auf jeden Fall empfiehlt sich ein Gespräch mit der Studienberatung bzw. dem Studiendekan. Was auf formaler und institutioneller Ebene manchmal schwierig erscheint, löst sich auf direkter, persönlicher Ebene oft ganz einfach. Die Studiendekane oder Prüfungsausschussvorsitzenden (oder wie die Funktion im Einzelfall auch heißt) haben große Ermessensspielräume. Ich würde einfach verhandeln und mein Licht (und das der FH) nicht unter den Scheffel stellen.

Zu bedenken ist die Anregung von Holger: nach dem FH-Abschluss (Diplom oder Bachelor) einen Master-Studiengang von 2-4 Semestern Dauer anzuschließen.

Maks 10.04.2005 11:17

Hi holger,

was meinst du, wie schlecht ich heute Nacht geschlafen hab, als mir eingefallen war, das ich Bachelor mit Master verwechselt hatte :( :D.
Ich danke dir, dass du das berichtigt hast.


@jcr

Zitat:

(Zu der stets aktuellen BAMA-Thematik ist die Abspeisung der Bachelors vom 07.04. recht lesenswert. Ändern kann man in der Republik der Lemminge naturgemäß nichts mehr.)
Und was ist deine nichtlemmingsche Meinung dazu? Oder stimmst du mit diesem Artikel voll überein?

Gruß

Max

jcr 10.04.2005 11:52

@Maks
Der Artikel enthält viele unangenehme Wahrheiten, ich habe ihn lediglich als m.E. lesenswert anregen wollen. Bei nicht kammerfähigen Bachelor-Studiengängen stellt sich die Frage, was das dadurch neu entstehende - es mag zynisch klingen - Architektenproletariat beruflich anzufangen gedenkt? Faktisch handelt es sich um einen Rückschritt, auch wenn er beispielsweise hier ("Wir wissen, dass nicht jeder Absolvent / jede Absolventin einer Hochschule den Eintrag in die Architektenkammer bzw. die Gründung eines eigenen Betriebes anstrebt.") auch noch als Erleichterung verkauft werden soll. Heißt: Der einzig "gescheite" Abschluß ist der Master, der Bachelor nur ein Wegwerfzertifikat für studierte Bauzeichner und Modellbauer (nichts gegen selbige). Die "internationale Vergleichbarkeit" wird ja sogar von der Bundesarchitektenkammer infrage gestellt. Wozu also BA/MA?
(Aber wir hatten das Thema schon einmal durch, denke ich)


FH-Vordiplome sind an Universitäten m.W. quasi wertlos.
Schönen Sonntag

Sputnik 10.04.2005 16:54

Zitat:

Originally posted by jcr
FH-Vordiplome sind an Universitäten m.W. quasi wertlos.
Schönen Sonntag

Ganz so schlimm ist es nicht,
ein guter Freund, der an einer FH studierte, mußte sich für seine Wunschuni ganz normal für das erste Semester über die ZVS bewerben.
Danach legte er dem Prüfungsausschuß alle Scheine vor (mit dazugehörenden Klausuren, Projekten etc. der FH als Beleg) und bekam eigentlich alles anerkannt, so daß er genauso da stand, als hätte er bis dahin an dieser Uni studiert.
Ironie des Schicksals: nach einem Semester ist er wieder an die FH zurück, da die Entwurfs(!)professoren und die Entwurfsbetreuung (direkt beim Prof in einer kleinen Gruppe und nicht beim Assistenten) dort besser waren.
Geblieben ist die Erkenntnis, daß überall nur mit Wasser gekocht wird...und spätestens nach dem Kammereintritt ist sowieso jeder "Architekt"!
Grüße!

Florian 10.04.2005 17:02

Zitat:

Originally posted by Sputnik

Geblieben ist die Erkenntnis, daß überall nur mit Wasser gekocht wird...und spätestens nach dem Kammereintritt ist sowieso jeder "Architekt"!

Es sei den man strebt (auch) eine Karriere in der Lehre an! Mit einem FH Diplom kann man weder promovieren noch als WM in der Uni arbeiten.
Eine Laufbahn als Prof. ist dann zwar immernoch möglich, aber es gibt nur selten Profs, die nicht vorher mal als Assisten an einer Uni garbeitet haben...

Grüsse
Florian

heiho78 10.04.2005 17:15

Wechsel von FH an TU
 
Danke für die vielen Ratschläge. Werde mich sicher am Besten direkt mal bei den Universitäten erkundigen und hoffe, dass es eine einfache und befriedigende Lösung dazu gibt. Danke nochmals!:)

Florian 10.04.2005 17:17

Da diese Art der Frage schon häufiger kam, würden wir uns dann über einen Bericht aus erster Hand freuen!!!

Grüsse
Florian

Der Gaertner 11.04.2005 21:16

Uni oder FH?
 
Zitat:

Originally posted by Florian
Es sei denn man strebt (auch) eine Karriere in der Lehre an! Mit einem FH Diplom kann man weder promovieren noch als WM in der Uni arbeiten.
Eine Laufbahn als Prof. ist dann zwar immer noch möglich, aber es gibt nur selten Profs, die nicht vorher mal als Assistent an einer Uni gearbeitet haben...

Hallo Florian, da machen Sie ja echt ein neues Fass auf!

Heiho78 ist wohl erst mal gut beraten. Was aber die weiteren Perspektiven von Uni- und FH-Abschlüssen angeht, das sollte sicher vertieft debattiert werden. Zumal das oben Gesagte so nicht stehen bleiben kann. Man kann mit einem FH-Diplom sowohl promovieren (vielleicht nicht überall, gibt es aber doch) als auch wissenschaftlicher Mitarbeiter werden (nicht im höheren, aber doch im gehobenen Dienst). Und ich habe in meiner 13-jährigen FH-Laufbahn im eigenen Fachbereich 3 Professoren mit FH-Abschluss und ohne Dissertation erleben können. Und es waren nicht die Schlechtesten! Eine längere Assistententätigkeit an einer Uni hätten sie allerdings nicht vorweisen dürfen, das hätte die Berufung eher gestört.

Was machen wir nun mit dem schönen, großen Thema?

heiho78 12.04.2005 00:09

Anerkennung des Vordiploms im Ausland!
 
Mein Wunsch wäre es in Österreich(Zu Graz, Wien,...) mein Studium fortzusetzen. Falls jemand da genaueres weiß, ob ein deutsches FH Vordiplom anerkannt wird... bitte melden!!! :rolleyes:

Sputnik 12.04.2005 17:22

Re: Anerkennung des Vordiploms im Ausland!
 
Zitat:

Originally posted by heiho78
Mein Wunsch wäre es in Österreich(Zu Graz, Wien,...) mein Studium fortzusetzen. Falls jemand da genaueres weiß, ob ein deutsches FH Vordiplom anerkannt wird... bitte melden!!! :rolleyes:
Ruf dort doch einfach an und frag!Sekrätariat bzw. Zulassungsstelle wären zuständig. Auch für den Fall, daß Du an eine dt. Uni willst, würde ich AUF JEDEN FALL vorher schon die Anerkennungsmöglichkeiten prüfen, also anrufen, informieren, hinfahren!
Ich vermute, daß es in Öster. nicht einfacher wird als an einer dt. Uni, d.h. wahrscheinlich auch jeden Schein einzeln vorlegen und anerkennen. Die ETH Zürich will z.B die deutschen Uni(!)-Vordiplome nicht anerkennen. Da muß man noch einige Prüfungen nachholen. Kenne so einen Fall von einem TU-Braunschweig->ETH-Wechsler mit fertigem Vordiplom (liegt allerdings einige Jahre zurück)

Sputnik

marcotica 13.04.2005 10:12

Warum eigentlich wechseln??
 
...man muß sich die Frage stellen, ob sich ein Wechsel an die Uni überhaupt lohnt!

Sollte man später Promovieren wollen oder eine Tätigkeit als Professor anstreben oder in den gehobenen Beamtendienst einsteigen wollen, ist diese Überlegung natürlich gerechtfertigt.
Wobei nach meiner persönlichen Erfahrung Uni-Absolventen für die genannten Punkte keineswegs besser geeignet sind wie FH-Absolventen, aber so sind halt die "angestaubten" Gesetze und Regelungen...
Den Anteil der o.g. "Berufsgruppen" an allen Architekten und Dipl.-Ing's würde ich auf ohnehin höchstens 20% taxieren.

Sollte man allerdings später in der Praxis arbeiten wollen, d.h. als Angestellter in einem Büro, als Selbstständiger oder in einem Unternehmen der freien Wirtschaft, kann der Abschluß an der FH die grösseren Vorteile bieten.
Viele Büros (im In- und Ausland) stellen bevorzugt FH-Absolventen ein, da hier der Praxisbezug und die Umsetzungsfähigkeit in der Regel ausgeprägter ist, wie bei Uni-Absolventen. Das sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die FH's in den vergangenen 20 Jahren sehr stark der Uni-Lehre angeglichen haben (Zwangsläufig da fast nur Uni-Profs lehren) und der gerühmte Praxisbezug gewaltig brökelt. Die Studiengänge sind allgemein zu theoretisch und viel zu weit weg von der Praxis, ausserdem wurden aus den 8 Semestern Regelstudienzeit an der FH in der Vergangenheit oft 12-14 Semester, wohlgemerkt ohne Verschulden oder Verschleppen der Studenten, wo man dann im Prinzip auf Uni-Niveau landet. Trotzdem gilt das FH-Diplom bei vielen Uni-Absolventen als Diplom zweiter Klasse. Dieser (falsche) Eindruck wird durch die anfangs genannten Berufs(un-)möglichkeiten noch verstärkt.

Ich kann nur soviel sagen, dass man in der Praxis (z.B. als freischaffender Architekt) mit einem FH-Diplom keinesfalls schlechter fährt und oftmals von Fachleuten mit Praxisbezug sogar ernster genommen wird. Architekten heißen sie nachher alle, auch die die ohne Studium z.B. als Bautechniker mit entsprechender Berufserfahrung in die Kammer aufgenommen wurden.

Florian 13.04.2005 20:08

Re: Uni oder FH?
 
Zitat:

Originally posted by Der Gaertner
Hallo Florian, da machen Sie ja echt ein neues Fass auf!

[...]
Was machen wir nun mit dem schönen, großen Thema? [/B]
Na wir Diskutieren es hier weiter, da es bei der allgemeinen Frage vielleicht eine Rolle spielen könnte :D


Zitat:

Zumal das oben Gesagte so nicht stehen bleiben kann. Man kann mit einem FH-Diplom sowohl promovieren (vielleicht nicht überall, gibt es aber doch) als auch wissenschaftlicher Mitarbeiter werden (nicht im höheren, aber doch im gehobenen Dienst).
Das ist eine Halbwahrheit. Um mit einem FH Diplom an der Uni zu Lehren (nicht als Professor) benötigt man irgend so ein Zertifikat und eine Anerkennung an der Uni. Das zieht einen langen Bürokratischen Rattenschwanz hinterher.
Kurz vor meinem Ausscheiden als studentischer Angestellter an der TU Berlin, wollte mein Lehrstuhl einen solchen FHler einstellen und hattn eben mit diesen Problemen zu kämpfen. So weit ich weiß wurde er nicht eingestellt!

Sie haben recht es geht, nur besteht die Gefahr das es nicht geht. Da muß schon ein ziemlich großes Interesse von Seiten der Uni bestehen und bei der Bewerberflut, kommt man im Normalfall schnell in Erklärungsnot

Grüsse
Florian

Der Gaertner 14.04.2005 20:22

Prof. mit FH-Abschluss?
 
Zum Beitrag von Florian: Mit einem FH-Abschluss hat man in der Tat an Unis fast keine Chance in einem Berufungsverfahren, an Fachhochschulen geht das schon eher. Einen schweren Stand hat man natürlich auch hier. Aber es geht in Einzelfällen und bei der Frage nach Hochschullaufbahnen sollte man nicht nur auf die Unis schauen.

Die selbstständige Lehre von wissenschaftlichen Mitarbeitern hat an Unis wie an FHs ihre Grenzen und da gibt es schon bürokratische Hemmnisse. Aber grundsätzlich ist der Hochschulbereich ein sehr interessantes Betätigungsfeld.

Zurück zur FH-Uni-Thematik und den Professorenstellen: Ich kenne nur die Zahlen aus der Landschaftsarchitektur, nehme aber an, im Architekturbereich und im Bauingenieurwesen wird es nicht viel anders sein: 71 % der Absolventen kommen aus den Fachhochschulen und 29 % von Unis. Und wenn man die Studenten/Professoren-Relation hinzunimmt, so ist der Stellenmarkt für FH-Professoren und wiss. Mitarbeiter nicht uninteressant.

marcotica 15.04.2005 08:18

Zu Professoren mit FH-Abschluss:

An meine ehemalige FH ist im vergangenen Jahr eine Professorin berufen worden die meines Wissens nur über einen ausländischen Bachelor-Abschluss verfügt, aber durch ihre Tätigkeit in der Berufspraxis auf sich aufmerksam gemacht hat.


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