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bugele 21.11.2006 18:04

alternativ berufe für architekten
 
hallo,

ich möchte sehr gern architektur an einer fh in deutschlands studieren.
aber wie wir alle ja wissen sind die berufsaussichten für architekten momentan sehr schlecht.

mich würde nun interessieren, ob man nach dem studium auch wo anders arbeiten kann als im architektenbüros.
habe teilweise gelesen, dass architekten auch webseiten und andere dinge gestallten.

wäre toll wenn ihr mir also ein paar alternativ berufe für architekten auflisten könntet

vielen dank!!!

Francis 22.11.2006 10:08

Also mal vorab:

Es gibt keinen offiziellen Nebenberuf von Architekten. Das ist so wie mit Ärzten, die haben auch ein klares Berufsfeld.

Ansonsten ist theoretisch alles möglich (wie bei jedem anderen Studium auch).

Klar kann man Webdesigner werden, aber du lernst im Architekturstudium nicht, wie man Webseiten gestaltet, das müsstest du dir selbst beibringen. Damit bist du für Webdesigner genauso viel oder wenig qualifiziert, wie ein BWLer. Du hast am Ende nach dem Studium hoffentlich ein besseres Auge für Design, aber das ist es dann auch.

Ich arbeite in der Spielebranche, baue 3d-Modelle, mache Konzeptskizzen, koordiniere und programmiere auch mal ein bisschen. Aber das hab ich mir auch alles nebenher beigebracht, das hab ich nicht im Studium gelernt.

Es ist auf jeden Fall sinnvoll, angesichts der schlechten Lage für Architekten, ein zweites Standbein aufzubauen, aber das musst du selbst machen.

Dich stellt keiner ein, nur weil du Architekt bist, das muss dir klar sein. Für jede andere Branche muasst du die entsprechenden Zusatzqualifikationen mitbringen, sei es Webdesign, 3D, wirtschaftl. Kenntnisse, Handwerk oder was auch immer.

Florian 22.11.2006 14:48

Das mit den Webseiten stimmt so nicht ganz. An der TU Berlin kann man Webdesign Kurse an der Architekturfakultät belegen. Allerdings kommen die Leute dort mit den Basics raus, die sich viele andere selbst beibringen...
Was den Architekten ggf. mehr befähigt diese Richtung einzuschlagen ist, dass ein guter Teil des Architekturstudiums sich mit Gestaltung und Wirkungsästhetik beschäftigt. Man kann dies dann auch auf Webseitengestaltung durchaus übertragen.

Allerdings ist Webdesign in den vergangenen 6-8 Jahren vielleicht deshalb von vielen Architekten betrieben worden, weil man dadurch die fehlenden Aufträge in 1-2 Mann Büro kompensieren konnte und dem Kunden einfach HTML Seiten genügten. Vielleicht noch etwas CSS für die Gestaltung - das aber auch erst seit max. 4 Jahren.

Wie wir in einer anderen Diskussion hier kürzlich gesehen haben, wünschen aber viele Kunden mittlerweile CMSysteme. Diese kann man aber eigentlich nurnoch dann erstellen, wenn man viele Webseiten mit der gleichen Systemgrundlage erstellt. Die Kosten für ein ganz individuell gestaltetes CMS wird zumindest ein Architekturbüro nur in den seltensten Fällen bereit sein zu bezahlen.

Aber wie Francis ganz richtig sagt, wir werden als Architekten ausgebildet und nichts anderes.
Mit dieser Ausbildung kann man dann aber durchaus nicht nur der klassische bauende Architekt mit schwarzem Rolli werden, sondern dazu gehören auch Projektsteuerung, Kostenmanagement, Berater in der Baubranche, Bauträger etc.
Alle Branchen, die mit dem Bau zu tun haben, stellen auch immer wieder gerne Architekten ein: Softwarehersteller, Zulieferbetriebe im Bauwesen und Banken, die den Kredit für Bauvorhaben vergeben...

noone 22.11.2006 15:07

Die Bau- und Bauaufsichtsbehörden sind auch nicht zu vergessen.

Und in letzter Zeit sowieso Fertighaushersteller, Wohnungsbaugesellschaften und Bauträger.


Aber mal ehrlich: welcher Beruf bildet denn zum Allrounder aus? Da fällt mir spontan nur der Hausmeister ein.......

Nils01 22.11.2006 19:38

In der Immobilienwirtschaft werden anscheinend Leute gesucht, die sowohl das Wirtschaftliche als auch das baulich Mögliche im Blick haben. Für diese Positionen ist eine Doppelqualifikation und Berufserfahrung notwendig, der Einstieg über ein Trainee-Programm oder Studienpraktika ist oft auch möglich. Man sollte dabei charakterlich robust und belastbar sein.

Im Bereich Design tummeln sich die Designer, die ihre Zeit im Studium dem Design und nicht den Flachdachrichtlinien widmen mußten. Chancen eher schlecht.

Über Initiativbewerbungen kann man als Architekt auch ins niedere oder mittlere Management gelangen, wenn man eine BWL-Zusatzqualifikation besitzt, dabei explizit nicht nur in bauspezifischen Sparten. Voraussetzung: Berufserfahrung in einer Managementtätigkeit oder in einem Architekturbüro in einer managementähnlichen Position.

Marketingpositionen sind ebenfalls nahe an unserem Berufsbild, da das Schön-Darstellen, Präsentieren und Inhalte-Kommunizieren einen großen Teil unseres Studiums ausmacht. Allerdings gehört zu Marketing ja noch viel mehr, und bei manchen Mitstudenten scheitert sowas von vornherien schon an der schnodderigen Rechtschreibung.

Über das Bachelor-Master-System mit zwischengeschalteter Berufstätigkeit ist das besser möglich als bisher. Schwierigkeit: Berufspraxis mit einem Bachelor-Abschluss in Architektur zu erwerben.

Daher lieber "den Spieß umdrehen", zuerst einen Bachelor in einem Fach mit besseren Chancen machen (Bauing, Wirtschaft), und dann, als Krönung, und falls man überhaupt noch Lust hat, einen gestaltungsaffineren Master machen (Stadtplanung, Architektur).

Oder einfach direkt etwas anderes studieren. Unter den Gesichtspunkten einer gesunden persönlichen Lebensplanung ist ein Mathe- oder Physikstudium die bessere Wahl, und mit einem Maschinenbau-Abschluss kann man auch extrem kreative Sachen machen (Produktentwicklung, Flugzeug- und Fahrzeugbau).


Mein Tipp: erst garnicht Architektur studieren (und das gestalterische Herzblut für die schönen Seiten des Maschinenbaus aufbewahren)!


Nils

Patrick 22.11.2006 21:00

Zitat:

Originally posted by Nils01
....

Über das Bachelor-Master-System mit zwischengeschalteter Berufstätigkeit ist das besser möglich als bisher. Schwierigkeit: Berufspraxis mit einem Bachelor-Abschluss in Architektur zu erwerben.

...

Nur um das kurz klar zustellen: Der Bachelor in Architektur stellt KEINE Zulassung zum Beruf des Architekten dar. [Mehr bei der Architektenkammer Berlin]

Es gibt aber auch eine Reihe von Architekturbüros, die sich auf bestimmte Leistungsphasen spezialisiert haben. So gibt es welche die nur potenziellen Bauherren bei der Auslobung und Auswertung von Wettbewerben helfen, Büros die auf Ausschreibung von Projekten oder auf Bauleitung spezialisiert sind, etc.
Vielleicht ist das noch eine Alternative zu dem klassischen Berufsbild eines Architekten?

Noch nicht erwähnt wurde die lehrende und forschende Tätigkeit an Hochschulen. Dies ist aber ebenfalls noch recht nah an dem klassischen Berufsfeld.

Liebe Grüße

Patrick

Francis 22.11.2006 21:06

"Nur um das kurz klar zustellen: Der Bachelor in Architektur stellt KEINE Zulassung zum Beruf des Architekten dar. [Mehr bei der Architektenkammer Berlin] "


Nur um auch mal was klarzustellen:
Es kommt auf den Bachelor an, die mit 8 Semestern sind zum Kammereintritt zugelassen...
Nicht jeder Bachelor ist nur 6-semestrig.


"Daher lieber "den Spieß umdrehen", zuerst einen Bachelor in einem Fach mit besseren Chancen machen (Bauing, Wirtschaft), und dann, als Krönung, und falls man überhaupt noch Lust hat, einen gestaltungsaffineren Master machen (Stadtplanung, Architektur)."

Und um nochwas klarzustellen:

Ein Bachelor in einem anderen Fach als Architektur (=BWL, Wirtschaft, etc) berechtigt NICHT zum Masterstudiengang Architektur!!!!!

Um einen Master in Architektur zu machen, muss man vorher auch Architektur studiert haben. Das gilt auch für die meisten anderen Masterstudiengänge: Wer einen z.B. Master in Informatik machen will, kann das auch mit anderen Fächern (Mathe, Ing.) machen, muss aber eben eine gewisse Anzahl an Info-Fächern nachweisen können...

noone 22.11.2006 21:15

ich denke die ganze Bacholor sache dient nur mal wieder der Kammer, um Architektenzahlen drücken zu können.

Ihr glaubt doch nicht ernsthaft daran, daß der 3 Jährige Bacholor im Büro andere Aufgaben bekommt als der 4-jährige??? Das hängt doch viel mehr von den persönlichen Fähigkeiten ab.

Was soll man noch sagen? wir Architekten sind echt schön blöd und selbst dran schuld. sehen wir doch unsere einzig für uns zuständige institution in der Kammer, die jedoch nicht das Interesse der Angestellten, sondern der Chefs vertritt.

Es ist an der Zeit, daß Architekten endlich mal eine Gewerkschaft gründen, um ihre Interessen endlich mal geordnet vertreten zu können.

Patrick 22.11.2006 21:26

Hi Francis,

dass es 8semestrige Bachelors gibt war mir nicht bewusst. Hier in Berlin ist er 6semestrig. Danke für's klar stellen.

Und dann noch einen alternativen Beruf zum Architekten für bugele:

Architekturjornalismus

Setzt aber neben einem guten Verständnis von und Interesse an Architektur die Fähigkeit voraus sich verständlich und korrekt schriftlich ausdrücken zu können.... :cool: Und ob man dann nicht noch einen der begehrten Studienplätze an einer Jornalismusschule benötigt um überhaupt eine Chance zu erhalten, kann ich nicht abschätzen.

Liebe Grüße

Patrick

Archimedes 22.11.2006 23:35

Zitat:

Originally posted by Patrick

Und dann noch einen alternativen Beruf zum Architekten für bugele:

Architekturjornalismus

Darauf fällt mir noch ARCHITEKTURFOTOGRAFIE ein. Wenn man ein begnadeter Hobby-Fotofotograf ist, dann wäre das zusammen mit einem Architekturstudium noch ein mögliches Betätigungsfeld.

Francis 23.11.2006 09:12

Bei Architekturjournalismus fällt mir ein, ich hab letztens einen Artikel über einen Architekten gelesen, der hauptberuflich Journalist ist (für richtig grosse Zeitungen, jetzt nicht DBZ sondern eher FAZ oder Süddeutsche) also eher Architekturkritiker, und er meinte, er wäre so ziemlich der Einzige Architekt in dem Bereich...

Aber bei DBZ oder Bauwelt, wenns um technische themen sind, da denke ich sind viel mehr Architekten (da kenne ich auch einige, die dafür schreiben...)

Florian 23.11.2006 09:49

Irgendwo oben hatten wir schon die Staatsangestellten in den Bauämtern und Lehr- und Forschungspersonal an den Unis. Etwas klassischer vom Aufgabenbereich, aber ähnlich wie bei den Ämtern sind die vielen Architekten, die in den Baubehörden und Verwaltungen von Konzernen und Universitäten arbeiten. Das sind dann die Leute, die z.B. die Ausschreibungen für die Wettbewerbe machen.

Meist ehr Bauingenieure, aber für Architekten nicht ausgeschlossen ist die Arbeit bei z.B. der GtZ für Aufbauprogramme im Ausland.

Patrick 23.11.2006 10:42

und hatten wir schon den Beruf des Modellbauers?

Da macht es sicherlich auch Sinn wenn man die Gedanken /Sprache der Architekten versteht. Man muss aber natürlich handwerklich begabt sein und eine gute Feinmotorik besitzen. Ich weiß gar nicht ob das nicht sogar ein eigener Ausbildungsberuf ist?

Liebe Grüße

Patrick

Patrick 23.11.2006 10:47

und gerade ist mir noch eingefallen, dass ich mal gehört habe, dass Koolhaas angeblich versucht in die Kommunalpolitik zu gehen. Einen eigenen think tank hat er ja schon.
Also Politik, Lobbyismus, strategische Planung,... auch das ist anscheinend möglich.

Liebe Grüße

Patrick

Nils01 23.11.2006 11:03

Berufsbefähigung für Bachelor
 
Berufsbefähigung für Bachelor:


Zitat Prof. Zoeppritz, AKBW

"...Zu Irritationen führte die Begrifflichkeit der Berufsbefähigung, zu der schon das Bachelorstudium führen soll. Es wird die Qualifikation zu einer Berufstätigkeit im Bereich von Architektur und Bauwesen erreicht. Die Tätigkeit als Architekt und damit die Eintragung in die Listen der Kammer erfordern jedoch eine umfassendere Ausbildung von – nach EU-Standards – mindestens vier Jahren Dauer

Dennoch soll natürlich mit Respekt vor den individuellen Lebensläufen auch dem Bachelorabsolventen der weitere Weg die Möglichkeit eröffnen, Architekt zu werden. Nach einer Bewährung in der Praxis und einem Nachweis der währenddessen erreichten Weiterqualifikation soll der Zugang zum AiP/SiP möglich werden. Den Nachweis sollten Hochschulen und Kammern gemeinsam entwickeln und abnehmen...."

http://www.akbw.de/kammer/herzlich-w...bda96a0ebabceb

Nils01 23.11.2006 11:14

Zulassung zu Architektur- und Stadtplanungs-Masterstudiengängen:


Stadtplanung:

z.B. HfT Stuttgart, Master: zugelassen werden neben Architekten auch Raumplaner, Geographen, Bauingenieure, selbst Soziologen mit entspr. Schwerpunkt haben Chancen.

Architektur:

Bauingenieure werden je nach Hochschule auch zu Architektur-Masterstudiengängen zugelassen.

Querschnittsstudiengänge wie Denkmalpflege etc. lassen auch Bewerber anderer Fachrichtungen zu, üblicherweise mit der Einschränkung der Spezialisierung im Vorstudium und/oder Berufserfahrung.

bugele 23.11.2006 16:50

habe ich das richtig verstanden?

1)diplom in architektur + 1jahr berufserfahrung= architeckt

2)bachelor in architektur + 1jahr berufserfahrung= agr nichts?

3)bachelor in achitektur + master in architektur + 1jahr berufserfahrung= architekt


wenn diese 3 aussagen stimmen, was machen studenten die ein schlechten bachelor abschluss haben und nicht zum master zugelasssen werden? diese können sie ja nie architekt nennen, oder? also sind die sowieso sofort arbeitslos

hoffe ihr könnt schnell antworten!
danke!

Francis 23.11.2006 16:59

Nein,

momentan ist es so (dass soll sich laut Zitat ja ändern):

Bachelor (6 Sem.) = kein Kammerzutritt möglich = KEIN Architekt

Bachelor (8 Sem.) oder Arch. Diplom oder Arch. Master + 2 Jahre Berufserfahrung (+ Weiterbildung, oder ohne weiterbildung, oder nur Nachweis von 3 Projekten, von Kammer zu Kammer verschieden) = Architekt


Theoretisch kann sich jeder, der mal 10 oder 15 Jahre im Berufsfeld des Architekten gearbeitet hat (=wirkliche Architektentätigkeit) auch Architekt nennen also auch Kammereintritt beantragen. Diese Leute sind z.B. Bauings. gewesen oder dann eben Arch.Bachelotrs.

Ich denke auch dass sich die Kammer da noch umstellen wird, denn das Problem das du aufzeigst, wird ja so kommen, nämlich das manche Leute mit Bachelor eben nicht in die Kammer eintreten können...

bugele 23.11.2006 17:07

um das gang klar festzuhalten

du meinst also, dass sich irgendwann auch leute die architektur mit bachelor abschluss studiert haben architekt nennen dürfen wenn sie ein jahr berufserfahrung haben zur zeit ist dies aber nich nicht so, oder?

Archimedes 23.11.2006 17:13

Nein, er hat wohl eher gemeint, dass der Zugang zur Kammer und somit zum Titel "Architekt" auch für Leute ohne Architekturstudium schon lange möglich ist, dann aber nur mit 10-15 Jahren Berufserfahrung im Bereich Architektur und nachweis. Diese Regelung müsste dann auch für 3-jährige Bachelor gelten, denn es wurden/werden sogar Bautechniker usw. aufgenommen.

Francis 23.11.2006 17:36

naja, ich persönlich kann mir schon vorstellen, dass sich wirklich irgendwann mal die Leute nur mit 6-sem. Bachelor Architekt nennen dürfen, also das da dann halt Änderungen von der Kammer kommen werden, wie es das Zitat ja auch schon sagt. Dann aber mit erschwerten Bedingungen, d.h. mehr Berufserfahrungsnachweise als Diplomleute und auch mehr Weiterbildung...

Was mir aber nicht klar ist, wie kommst du immer auf 1 Jahr Berufserfahrung??? Es sind doch schon für Dipl.Ings. und Masterabsolventen 2 Jahre!

Für Bachelorabsolventen wird es (wenn es mal kommt) eher mehr werden...
Aber darauf kann man doch auch nicht setzen! Die aktuelle Praxis ist, dass Bachelorarchitekten eben nicht in die Kammer dürfen und fertig!

Nils01 23.11.2006 20:02

AKBW, bisher:

Diplom (4 oder 5 Jahre) plus AIP-Zeit (min. 2 Jahre) plus Antrag auf Zulassung = Architekt nach 6 oder 7 Jahren

zukünftig (Modell der AKBW, noch nicht beschlossen):

mit Diplom oder Master wie bisher, mit Bachelor hingegen:

Bachelor (3 Jahre, in echt wohl eher 3,5) plus Berufstätigkeit ( X Jahre, habe was von 4 gehört ) plus AIP-Zeit (2 Jahre) plus Antrag auf Zulassung = Architekt nach 9 Jahren.

Die AIP-Zeit in BW ist eine von der Kammer begleitete Praxiszeit, mit der Berechtigung, ins Versorgungswerk einzuzahlen, und mit der Verpflichtung, die praktische Tätigkeit zu dokumentieren und anerkannte Fortbildungen zu besuchen. Man hat weder aktives noch passives Wahlrecht in der Kammer, ist aber sonst reguläres Mitglied.

Ob sich die AIP-Zeit bei reinen Bachelor-Absolventen über 2 oder über 6 Jahre erstrecken soll, weiß ich nicht. Auch, wie Praxiszeiten nach Bachelor-Abschluss und vor Masterstudiumsbeginn gewertet werden, weiß ich nicht. Ebenso ist unklar, wei Berufstätigkeit neben dem Masterstudium gewertet wird (man hat ja bereits einen Abschluss).

Für einen Quereinstieg in egal welchen Beruf, um auf die Anfangsfrage zurückzukommen, ist die Kombination aus gut abgeschlossenem Hochschulstudium und Berufserfahrung auf jeden Fall ein Vorteil. Wenn man dann deutlich machen kann, daß man zumindest einen Teil der im "fachfremden" Job geforderten Qualifikation bereits erworben hat (im Büro war man z.B. eher Manager als Gestalter), glaubhaft Interesse an der neuen Materie zeigt und bereit ist, sich nebenher weiterzubilden, ist ein Quereinsteiger mit Architektur-Abschluss auch für Unternehmen interessant, die nichts mit Bauen zu tun haben.

P.S. Der Außendienst von Unternehmen ist auch ein mögliches Betätigungsfeld - Präsentieren und Dinge gefällig darstellen können wir ja alle, und das technische Grundverständnis für z.B. Bauprodukte ist auch da. Ich habe fast das Gefühl, das Studium qualifiziert für eine solche Tätigkeit mehr als für die Arbeit in manchen Architekturbüros...und man hat einen tollen Dienstwagen...


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