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Micha-H 23.12.2014 13:29

AW: Vorsorgewerk
 
Absolut richtig. Man sollte sich vor Augen führen, dass die staatliche Rente - Versorgungswerke wie auch gesetzliche Rentenversicherung - eine Grundsicherung darstellt, mehr nicht. Natürlich ist das frustrierend, wenn man bedenkt was man dort jeden Monat einbezahlt.

Ich empfehle hierzu einen Blick auf den jährlichen Rentenbescheid. Bei der dortigen Prognose die Inflation nicht zu vergessen, einfach mal einen Inflationsrechner googlen, um die Kaufkraft zum Renteneintritt zu erhalten.
Und dieses Problem verschärft sich insbesondere bei Frauen, weil durch Erziehungszeiten die Beitragszeiten kürzer und wegen darauf häufig folgender Teilzeit die Beitragshöhen niedriger ausfallen. Traurigerweise liegt die Rente danach nicht selten auf Sozialhilfeniveau und die Satzungsänderung zum 01.01. trägt keinesfalls zur Besserung bei.

Archimedes 23.12.2014 16:02

AW: Vorsorgewerk
 
35 Jahre mit jährlichem Höchstbeitrag von rund 15.200 Euro ins Versorgungswerk bringen maximal rund 2.800 Euro monatliche Bruttorente im Alter, wenn nicht noch der Rentenanpassungsfaktor zuschlägt. Ziehst Du davon noch Krankenversicherung und Steuern ab, dann hast Du eine mit heute vergleichbare Rente von rund 1.200 Euro (inflationsbereinigt) übrig zum Leben. Nicht sonderlich viel, wenn man bedenkt, dass man dafür ca. 532.000 Euro insgesamt an Beiträgen eingezahlt hat.
Wohlgemerkt beim Höchstbeitrag! Wer leistet den?

Frustrierend...:sealed:

Sparst Du 15.000 Euro jedes Jahr selbst und legst sie mit durchschnittlich und konservativen 3,0 % Verzinsung sicher an (Aktien, Anleihen etc.) dann hast Du nach 35 Jahren 934.000 Euro angespart. Wenn Du diese dann weiterhin mit 3,0% verzinst, dann kannst Du Dir 20 Jahre lang jeden Monat 5.150 Euro auszahlen bis das Geld völlig aufgebraucht ist.

Schade, dass man diese Möglichkeit nicht hat!

Archiologe 24.12.2014 09:28

AW: Vorsorgewerk
 
Beamter müßte man sein. Frohe Weihnachten allerseits!

liz_aka_09 26.12.2014 16:35

AW: Vorsorgewerk
 
Ob es Vorteile gibt in das Versorgungswerk Berlin/ Brandenburg zu wechseln weiß ich eben nicht bzw. fallen mir keine ein.

Ich werde wohl im Bayerischen bleiben um meine Einzahlungen an einer Stelle zu haben und mir den später evtl. anfallenden doppelten Papierkram zu ersparen.

Allen einen guten Rutsch ins neue Jahr

Archimedes 29.12.2014 10:55

AW: Vorsorgewerk
 
Zitat:

Zitat von Archiologe (Beitrag 53701)
Beamter müßte man sein. Frohe Weihnachten allerseits!

Wünsche frohe Weihnachten gehabt zu haben.

Das was unser Staat seinen Bediensteten auf Kosten aller Steuerzahler gönnt, finde ich in vielen Fällen unangemessen (im Sinne von übertrieben) und nicht erstrebenswert, da es zu Lasten der Allgemeinheit geht.

Archiopterix 30.12.2014 23:07

AW: Vorsorgewerk
 
Nicht weinen ;-) ---> Art. 33 Abs. 2 Grundgesetz.

Wünsche allen einen Guten Rutsch!

Archimedes 31.12.2014 11:17

AW: Vorsorgewerk
 
Zitat:

Zitat von Archiopterix (Beitrag 53721)
Nicht weinen ;-) ---> Art. 33 Abs. 2 Grundgesetz.

Jeder Deutsche hat nach seiner Eignung, Befähigung und fachlichen Leistung gleichen Zugang zu jedem öffentlichen Amte.

Mit dem Spruch kommt immer jeder Beamte, wenn diskutiert wird.

Dabei vergißt man, dass viele Leute Hemmungen haben ihre steuerzahlenden Mitbürger auszunutzen und deshalb sich dem Staatsdienst verweigern.

Guten Rutsch wünsche ich auch.

Archiopterix 31.12.2014 16:06

AW: Vorsorgewerk
 
ja, genau...jetzt fang ich gleich an zu weinen...

Archiologe 31.12.2014 16:23

AW: Vorsorgewerk
 
Zitat:

Zitat von Archiopterix (Beitrag 53725)
ja, genau...jetzt fang ich gleich an zu weinen...

Wir fangen alle an zu weinen, wenn wir die Beamtenversorgung sehen. 75% des letzten Gehalts als Pension. Bezahlt von uns Steuerzahlern. Vielen Dank liebe Regierung für diese Ungerechtigkeit und einen guten Rutsch ins Jahr 2015 an alle!

Archimedes 31.12.2014 17:29

AW: Vorsorgewerk
 
Grundsätzlich sind in einigen Bereichen (z.B. Polizei, Strafvollzug) Beamte sicher nach wie vor unerlässlich, denn hier sind diese Dienstverhältnisse ohen Steikrecht erforderlich.
In anderen Bereichen sind Beamte sicherlich überflüssig (Bahn, Bauverwaltung, Lehrer, etc.).
Ob es mit nicht verbeamteten Beschäftigten im öffentlichen Dienst besser funktioniert, kann man nicht sicher sagen, aber jedenfalls ist das Ganze deutlich günstiger für den Steuerzahler, trotz nach wie vor zahlreicher Privilegien, die der Staat auch nicht verbeamteten Staatsdiener bietet.
Hier muss sich jedenfalls wie in allen Sparten das Leistungsprinzip durchsetzen.
Wer gute Arbeit leistet, soll gut verdienen und sich seines Jobs sicher sein. Wer ständig schlampig arbeitet und den Arbeitgeber ausnutzt, muss irgendwann zu Hause bleiben.

Ändern werden wir (als normale Steuerzahler, die nicht in den Genuß staatlicher Beschäftigung kommen) das sicher kurzfristig nicht, da z.B. 32 % der Bundestagsabgeordneten aus dem öffentlichen Dienst kommen, obwohl die Gruppe gerademal nur 6% Anteil an der Gesamtbevölkerung des Landes hat.
Es gib ca. 1,9 Mio. Beamte und ca. 2,8 Mio. andere Beschäftige im öffentlichen Dienst.

Zahlen von hier: Staatsdiener: Die ganze Wahrheit über das deutsche Beamtentum - DIE WELT


So lange der Einfluss auf die Politik, die Interessenvertretungen (Beamtenbund) und Lobbyarbeit für diesen "kleinen" Teil der Gesellschaft so stark überrepräsentiert ist, wird es kaum nachvollziehbare Veränderungen in diesem Bereich zum Wohle der Gesamtbevölkerung geben.
Leider wird es Personen aus dem öffentlichen Dienst besonders leicht gemacht sich politisch zu engagieren, denn eine mehrjährige Freistellung vom Dienst mit anschließender problemloser Rückkehr bei vollen Bezügen und Pensionsansprüchen ist deutlich einfacher als das man als Geschäftsführer eines Unternehmens oder Selbständiger sich für ein paar Jahre aus dem Geschäft zurückzieht um sich politisch voll zu engagieren oder Lobbyarbeit zu betreiben.



Wäre schön wenn wir die Kurve bekämen, bevor wir irgendwann griechische Verhältnisse erreichen. :D


Ich finanziere mit meinen Steuergeldern derzeit aktiv meine (Architekten-)Konkurrenz im öffentlichen Dienst,

- die auf kommunalen Verwaltung selbst Bauaufgaben abwickelt, die auch extern an Architekten vergeben werden könnten,
- die mir das Leben bei öffentlichen Projekten schwer macht, weil sie selbst nie Fehler macht, wenig Ahnung hat, selten rechtzeitig Entscheidungen trifft, Verantwortungen ablehnt, Honorare einfach kürzt, Zahlungen vertagt
- die mit dienstlichen Bauvorlageberechtigungen nach frühem Dienstschluss noch Bauanträge für private Häuslebauer tätigt
- die z.B. als LBB (Landesbetrieb Bauen) in Rheinland-Pfalz fast alle Großaufträge im öffentlichen Bereich abfrühstückt und nur die unliebsamen Teile davon outsourct und dann noch um Honorare pfeilscht als ginge es ums letzte Hemd.

Muss ich das gut finden?



Die Hoffnung stirbt zuletzt, auch in 2015.

Gehabt Euch wohl.

Blumenschein 06.01.2015 10:35

AW: Vorsorgewerk
 
Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 53699)

Sparst Du 15.000 Euro jedes Jahr selbst und legst sie mit durchschnittlich und konservativen 3,0 % Verzinsung sicher an (Aktien, Anleihen etc.) dann hast Du nach 35 Jahren 934.000 Euro angespart. Wenn Du diese dann weiterhin mit 3,0% verzinst, dann kannst Du Dir 20 Jahre lang jeden Monat 5.150 Euro auszahlen bis das Geld völlig aufgebraucht ist.

Schade, dass man diese Möglichkeit nicht hat!

Aktien und sicher ist immer so eine Sache. Darüber hinaus fehlt die Besteuerung in Deiner Rechnung.

Archimedes 06.01.2015 11:04

AW: Vorsorgewerk
 
Zitat:

Zitat von Blumenschein (Beitrag 53755)
Aktien und sicher ist immer so eine Sache. Darüber hinaus fehlt die Besteuerung in Deiner Rechnung.

Das Aktien nur begrenzt sicher sind, da gebe ich Dir recht, aber wenn man keine kurzfristigen Interessen verfolgt und auf Substanzwerte setzt, dann war die langfristige Entwicklung fast in jedem Fall positiv. Ich halte mich da allerdings dennoch zurück.
3% wäre Nettozuwachs, also nach Steuer und Gebühren.
Über 3% Nettorendite haben wir vor 15 Jahren noch gelacht. Ich habe zwischen 1998 und 2001 bei zwei Investmentfondsgesellschaften gearbeitet. Damals galten 5% Rendite im Jahr als konservativ und jederzeit realisierbar. Selbst 8%-10% Rendite waren damals ohne zu große Risiken drin. Natürlich haben sich damals auch einige Menschen die Finger bei Aktien- und Fondsanlagen verbrannt, aber das kam eher durch das Gezocke am NeuenMarkt und den Telekomhype. Plötzlich konnte Jeder mit Aktien umgehen und wollte dabei sein.
Langfristig orientierte Anleger mit Geduld und etwas Wissenbackground sind aber seltenst baden gegangen.
Durch die Niedrigzinsphase der letzten Jahre kann sich wohl keiner mehr daran erinnern. Das langfristige Mittel der Zinserträge und Gewinne liegt selbst bei konservativen Anlageformen über 3%/Jahr, denn sonst wäre die Inflation immer stärker als der Kapitalzuwachs.

Micha-H 06.01.2015 14:31

AW: Vorsorgewerk
 
Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 53756)
Das Aktien nur begrenzt sicher sind, da gebe ich Dir recht, aber wenn man keine kurzfristigen Interessen verfolgt und auf Substanzwerte setzt, dann war die langfristige Entwicklung fast in jedem Fall positiv. Ich halte mich da allerdings dennoch zurück.
3% wäre Nettozuwachs, also nach Steuer und Gebühren.

Ich bin voll und ganz bei dir - als Sparplan zum Vermögensaufbau!
Aber nicht als möglichen Ersatz für das Versorgungswerk bzw. sonstige Rentenleistungen, um bei der vorherigen Diskussion zu bleiben.

Auf deine Rechnung bezogen: Bei einer angenommenen Inflation von 2% und einer gewünschten monatlichen Entnahme von 2.000 € benötige ich aufgrund des Kaufkraftverlustes in 35 Jahren 3.280 € zur Entnahme. Bei einem weiteren Inflationsausgleich und der 3% Rendite ist das gesamte Kapital von 934.000 € nach 27,25 Jahren aufgebraucht.
Wenn ich älter werde habe ich ein Problem, - und das möglicherweise in einer Phase in der ich hilfs- und pflegebedürftig bin.

Versicherungen, wozu ja auch das Versorgungswerk zählt, haben daher schon ihre Berechtigung. Hinzu kommen auch noch Leistungen bei Berufsunfähigkeit- und Hinterbliebenenversorgung, deren Kosten ich nicht außen vor lassen darf.
Bewußt machen sollte man sich das niedrige Versorgungsniveau aus dem Versorgungswerk und darauf seine individuelle Planung (rechtzeitig) aufbauen.

Archimedes 06.01.2015 14:44

AW: Vorsorgewerk
 
Hallo Micha-H,

die Versorgungswerke und Rentenkasse müssen natürlich auch mit der Lebenserwartung spekulieren. Es erreichen einfach nicht alle Einzahler das Renteneinstiegsalter und manche bekommen nur 5 Jahre Rente bevor sie sterben. Es ist eine perfide, aber nüchterne Rechnung.

Es wäre halt schön, wenn man bei Erreichen des Renteneinstiegsalter auch die Chance hätte, die eingezahlten Beträge ohne große Abschläge auf einmal zu entnehmen und im eigenen Sinne zu verwenden. Natürlich muss etwas für die Sozialgemeinschaft abgegeben werden, aber da es schon Sozial-, Pflege- und Arbeitslosenabgaben gibt, sollte die Rente im Wesentlichen auch dem Einzahler zukommen.

Ich gehe davon aus, dass das Renteneinstiegsalter bis zu meinem Renteneintritt bei mind. 70 Jahren liegen wird. Meine Berechnung sah vor, dass das angesparte Kapital nach 20 Jahren völlig aufgebraucht ist, wenn ich mir nach heutiger Betrachtung monatlich 5.150 Euro auszahle, die dann natürlich, durch Inflation, eine geringe Kaufkraft als heute haben werden. Dennoch könnte ich mir so bis zu meinem 90.ten Geburtstag damit den Lebensabend versüßen, falls ich so alt werde.
Die Rentenkasse spekuliert doch eher darauf, dass arme Rentner auch (gerne) kürzer leben.

Micha-H 07.01.2015 10:15

AW: Vorsorgewerk
 
Hallo Archimedes,
ich persönlich gehe weniger davon aus, dass das Renteneintrittsalter weiter angehoben wird. Als wahrscheinlicher halte ich höhere Abzüge bei vorzeitiger Rente oder eine Kombi. Oder wie es ein Politiker zwischen den Feiertagen formuliert hat: "Steuerliche Anreize schaffen für ein Arbeiten bis 70".

Es darf allerdings keine Berechnung des Rentenbezuges (ob staatlich oder privat) bis zum 90. Geburtstage erfolgen. Was geschieht mit all jenen, die älter werden? Was würde auch mit dir passieren, wenn du angenommen 95 Jahre alt wirst und das Geld ist dann aufgebraucht?
In all diesen Fällen müsste der Staat und damit die Solidargemeinschaft einspringen. Und es kann doch nicht Ziel einer Gesellschaft sein, dass am Ende des Lebens Harz 4 auf einen wartet, wenn man ein paar Jahre über die 90 hinaus vor hat zu leben.

Auch wenn künftig die staatlichen Renten bei einem Durchschnittsverdiener etwa auf Sozialhilfeniveau sein werden, sie werden lebenslänglich bezahlt und belasten daher nicht die Sozialkassen und die Allgemienheit. Auch wird ein solcher Durchschnittsverdiener mit sinnvoller privater / betrieblicher Vorsorge eben deswegen nicht in finanzielle Schwierigkeiten kommen.
Ich will das System aber gar nicht verteidigen, denn es hat riesengroße Macken. Aber eine lebenslange Rente und eine Hinterbliebenenversorgung machen schon Sinn.

VG
Micha


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