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Archimedes 18.01.2011 16:53

AW: Architekten Gehälter 2011
 
Zitat:

Zitat von Archiologe (Beitrag 42218)
Wenn man die Spiegel Unistudie heranzieht, da wurde der geringst gemessene Verdienst eines Architekten mit 21.800 Euro angegeben.
Das sind 1.816,66 € brutto im Monat.

Ich befürchte, daß war nur in der Studie die unterste Grenze. Ich weiß, daß durchaus weniger gezahlt wird. Leider!

Nach 2-3 Jahren Berufserfahrung sollten grundsätzlich etwas mehr als die 2.100 € (netto) drin sein, aber das regeln immernoch Angebot und Nachfrage.
Die, die sich "zu billig" anpreisen, werden aber nie aussterben.

SoNici 19.01.2011 08:54

AW: Architekten Gehälter 2011
 
Zitat:

Zitat von Archiologe (Beitrag 42218)
, so liegt SoNici mit seinen Angeboten

IHREN.


Und klar, waren das 2100 brutto. Der letzte AiP, den sie hatten, hätte auch so viel bekommen (mir fehlen noch stolze zwei Monate...) - der ist aber von der Landeshauptstadt täglich über ne Stunde hingefahren, und hat dann nach nicht allzu langer Zeit wieder aufgehört.
(ich würd jetzt mal vermuten, dass es nicht unbedingt an der Fahrzeit lag...)


Ich denk als Vergleich immer daran zurück, wie ich vor über zehn Jahren direkt nach dem Abi ein Jahr am Fließband gearbeitet hab. Als ungelernter Arbeiter, keine Schicht, umgerechnet 2400,- mit Sozialleistungen bei 38,5h/Woche.

Ach, und noch ne nette Annekdote aus aktueller Zeit: ich hatte ein Vorstellungsgespräch, wo ich nach TVöD bezahlt werden würde - Einstiegsgehalt 2800,- (mit meinen bisherigen zwei Jahren Berufserfahrung). Der Personaler meinte zu mir "bisher haben Sie sicher mehr verdient...." . Mein Pokerface war preisverdächtig ;-)

Archimedes 19.01.2011 11:42

AW: Architekten Gehälter 2011
 
Zitat:

Zitat von SoNici (Beitrag 42228)
Ach, und noch ne nette Annekdote aus aktueller Zeit: ich hatte ein Vorstellungsgespräch, wo ich nach TVöD bezahlt werden würde - Einstiegsgehalt 2800,- (mit meinen bisherigen zwei Jahren Berufserfahrung). Der Personaler meinte zu mir "bisher haben Sie sicher mehr verdient...." . Mein Pokerface war preisverdächtig ;-)

Tja, die lieben Staatsbediensteten. Keine Ahnung von dem was da draußen wirklich abläuft, aber stets gestreßt und mit so großer Verantwortung konfrontiert. : mad:

Ein guter Bekannter (Bauingenieur, Mitte Dreißig) hat nach 2-jähriger Fortbildung auf Staatskosten inkl. Monatsgehalt nun sofort die Position eines Baudirektors bei einem Regierungspräsidium übernommen und geht mit 3.600 Euro im Monat (netto, wohlgemerkt) nach Hause. Kein Wunder, daß die beim Amt glauben, daß alle so gut verdienen wie sie. Hinzukommt die Jobsicherheit bzw. Unkündbarkeit, die bezahlten Überstunden bzw. der Freizeitausgleich, die geregelten und flexiblen Arbeitszeiten, der gemäßigte Arbeitsaufwand, die gute Altersvorsorge, die gute Absicherung bei Krankheit, die Kostenvorteile bei Versicherungen, Sonderurlaub bei Geburt und anderen Dingen, Fortbildungsmöglichkeiten, etc., etc...
Mir wird regelmässig übel, wenn ich sehe, wie bequem es sich unsere Staatsdiener in den meisten Fällen dank unserer Steuergelder machen können und dazu noch permanent diese Überheblichkeit und der feste Glaube, daß man das auch verdient hat.

Florian 19.01.2011 12:04

AW: Architekten Gehälter 2011
 
@Archimedes
Fairerweise sollten wir hier aber bei Bruttolöhnen bleiben, denn je nach Steuerklasse, Steuerberater, Kinder etc. sehen die Monats- und Jahresnettolöhne ganz anders aus.

Archiologe 19.01.2011 12:08

AW: Architekten Gehälter 2011
 
Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 42234)
Tja, die lieben Staatsbediensteten. Keine Ahnung von dem was da draußen wirklich abläuft, aber stets gestreßt und mit so großer Verantwortung konfrontiert. : mad:

Als freischaffender Architekt kann man bestimmt nur davon träumen. Es sei denn, man hat ein festes Kilentel und/oder schon einen Namen. Wollte mich auch selbstständig machen. Nur immer von der Hand den Mund zu leben, das macht einen bald mürbe. Eine lebenslange Festanstellung hat schon seine Vorteile, auch wenn der Behördenalltag bestimmt auch nicht immer rosig ist.:cool:

Archimedes 19.01.2011 12:15

AW: Architekten Gehälter 2011
 
Zitat:

Zitat von Florian (Beitrag 42237)
@Archimedes
Fairerweise sollten wir hier aber bei Bruttolöhnen bleiben, denn je nach Steuerklasse, Steuerberater, Kinder etc. sehen die Monats- und Jahresnettolöhne ganz anders aus.

Ganz klar, aber leider sind auch Bruttolöhne nicht uneingeschränkt vergleichbar, weil z.B. Beamte, Angestellte im öffentlichen Dienst oder bei kirchlichen Organisation andere (i.d.R. weniger) Abzüge vom Brutto haben und teils noch Sonderzuwendungen erhalten, die unberücksichtigt bleiben.
Es fehlt einfach Transparenz.
In der Jahresbetrachtung kommen natürlich niedrige Gehälter nochmal etwas besser davon, weil sich hier die Freibeträge deutlicher auswirken. Außerdem erkennt man in der Jahresbilanz noch die 13. oder 14. Monatsgehälter, Weihnachts-/Urlaubsgeld, Bonis etc.

Vielleicht sollte man um einen Vergleich zu erhalten immer folgende Angaben machen:

Alter:
Geschlecht:
Position:
Betriebszugehörigkeit:
Aufgabenbereich:
Monatsnetto in €:
Monatsbrutto in €:
Jahresnetto in €:
Jahresbrutto in €:
Sonderzahlungen pro Jahr in € (sofern nicht im Jahresbrutto enthalten):
Vergünstigungen:
Wochenarbeitszeit:
Urlaubstage pro Jahr:
bezahlte Überstunden bzw. Freizeitausgleich:

Archimedes 19.01.2011 12:23

AW: Architekten Gehälter 2011
 
Zitat:

Zitat von Archiologe (Beitrag 42239)
.....auch wenn der Behördenalltag bestimmt auch nicht immer rosig ist.:cool:

Das möchte ich nicht bestreiten. Leider liegt das oft daran, daß die Leute auf den Behörden neben ihrer eigentlichen Tätigkeit noch Zeit und Spaß daran haben ihren Kollegen und auch Bürgern das Leben schwer zu machen.
Die Themen Mobing, Neid und Denunziation gehören bei Behörden zum Alltag.
Man kann aber halbwegs damit klarkommen, wenn man sich in Erinnerung ruft, daß man monatlich ein sicheres Salär hat, um 16 Uhr nach Hause gehen darf und mit spätestens 62 in die gesicherte Pension entlassen wird.

Ohne mich beschweren zu wollen: Das Arbeitsleben als Selbständiger ist sicher aufreibender und kennt keinen doppelten Boden mit totaler sozialer Absicherung.

felix24 19.01.2011 13:46

AW: Architekten Gehälter 2011
 
ich finde diese ewigen beiträge über das gehalt von architekten und wie elend es doch aussieht auf dem berufsmarkt wirklich überflüssig.
ich glaube es gibt nur wenige berufe bei denen es so schwerfällt, eine vergleichbarkeit des einen arbeiters mit einem anderen aufzustellen.
ganz klar hervorzuheben ist aber doch, das man sich als architekt auch beweisen kann, seine fähigkeiten, spezialisierungen, talente etc. aufzeigt um sich damit auf dem arbeitsmarkt duchsetzen zu können. dies soll jetzt nicht eine verschönende, träumerische sicht auf den aktuellen stand geben. aber gute leute werden in der regel auch gut bezahlt.
und diese ewigen vergleiche zu anderen berufsgruppen, dann setzt euch doch an die kasse, wenn ihr damit glücklicher seid.

Archiologe 19.01.2011 14:40

AW: Architekten Gehälter 2011
 
Zitat:

Zitat von felix24 (Beitrag 42245)
und diese ewigen vergleiche zu anderen berufsgruppen, dann setzt euch doch an die kasse, wenn ihr damit glücklicher seid.

Ich bin schon soweit, daß ich sage: Wenn das Geld stimmt, bitte...warum nicht?! :)

Jedenfalls wurden mir die Flausen der Studienzeit von wegen Selbstverwirklichung im Beruf schnell ausgetrieben. Für mich ist die Tätigkeit des Architekten eine wie jede andere, nur daß sie zu anderen akademischen und teilweise sogar nichtakademischen Berufen schlecht bezahlt wird. Dafür knüppele ich täglich 10 Stunden ohne Überstundenbezahlung, und guck mir vor dem Computer die Augen eckig. Da käme mir eine angemessen körperliche Arbeit vllt. gerade recht. Auch könnte mich der freundliche Blick eines Kunden bestimmt mental aufbauen. :)

Edit:// Gestern die 37 Grad Reportage mit dem Titel "Ärzte-niemals Feierabend - Immer mit Herzblut" im ZDF gesehen?
Da verdient eine Ärztin 3650€ brutto und kommt als Single finanziell gerade mal so hin...
37 Grad - ZDF.de. Ab Timecode 8:45 min komm`s... : mad:

Archimedes 19.01.2011 17:55

AW: Architekten Gehälter 2011
 
Zitat:

Zitat von Archiologe (Beitrag 42246)
Da verdient eine Ärztin 3650€ brutto und kommt als Single finanziell gerade mal so hin...
37 Grad - ZDF.de. Ab Timecode 8:45 min komm`s... : mad:

Traurig, Traurig. Ärzte und auch Pflegekräfte sollten aus meiner Sicht besser verdienen als Architekten, weil sie wirklich täglich verantwortungsvolle Arbeit am Menschen leisten. Allerdings sollten Sie auch besser verdienen, als der Baudirektor der Dienst nach Vorschrift macht.

Archiologe 19.01.2011 19:23

AW: Architekten Gehälter 2011
 
Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 42251)
Traurig, Traurig. Ärzte und auch Pflegekräfte sollten aus meiner Sicht besser verdienen als Architekten, weil sie wirklich täglich verantwortungsvolle Arbeit am Menschen leisten. Allerdings sollten Sie auch besser verdienen, als der Baudirektor der Dienst nach Vorschrift macht.

Das ist der Wahrheit...:D

[Ironie]Architekten leisten täglich "keine" verantwortungsvolle Arbeit, jedenfalls nicht verantwortungsvoller als eine Kassierin bei Aldi und darum ist ihr Gehalt dafür angemessen![/Ironie]

Aber: Pflegekräfte sollte im Vergleich zu den Ärzten wirklich besser verdienen.

Archimedes 20.01.2011 17:19

AW: Architekten Gehälter 2011
 
Weiterer Lohnrückgang in Deutschland erwartet:

Schwacher Jobmarkt: Arbeitsagentur-Chef prophezeit Schrumpflöhne - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft

Das die inflationsbereinigten Einkommen in Deutschland eher sinken und im Gegensatz zu unseren europäischen Nachbarn nicht wachsen ist leider heute schon Realität.

Archiologe 21.01.2011 10:12

AW: Architekten Gehälter 2011
 
Zitat:

Was sagt der arbeitslose Architekt zum arbeitenden Architekten?

"Einmal Pommes mit Mayo!"

Mit besten Dank an Hansi123456 ! :D

noone 21.01.2011 16:05

AW: Architekten Gehälter 2011
 
Zum einen beschwert Ihr euch über sinkende Reallöhne, seid aber gleichzeitig gegen einen Mindestlohn..... irgendwas stimmt da nicht !

Dass die Wirtschaft sich selbst reguliert ist ein Ammenmärchen, der Politik gelingt es in Zeiten der Dioxinskandale immer weniger, uns davon zu überzeugen....

Sehen wir es mal so: in den "alten" Wirtschaftsnationen ohne Mindestlohn ist ziemlich flächendeckend das Realeinkommen gefallen - manche versuchen es ernsthaft, noch die Umstellung auf den Euro dafür verantwortlich zu machen -

in allen anderen EU Ländern, die sich für einen Mindestlohn entschieden haben, sind die Löhne rasant gestiegen.

Die Frage ist nur, wie lange wir uns selbst noch belügen und tausende von Ausreden gegen Mindestlöhne suchen.

Kieler 21.01.2011 17:44

AW: Architekten Gehälter 2011
 
Zitat:

Zitat von noone (Beitrag 42280)
...
in allen anderen EU Ländern, die sich für einen Mindestlohn entschieden haben,
sind die Löhne rasant gestiegen...

Eine Frage: Ist das irgendwo belegt?


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