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jörsch 07.09.2004 15:07

praktikumsgehalt?
 
hi,
hier ist zwar viel zu lesen von gehältern und praktika etc.,
aber was sagt man denn konkret wieviel man haben möchte.
muss nämlich am donnerstag zum vorstellungsgespräch für ne
praktikumsstelle.
und ich kann ja schlecht die gleiche bezahlung verlangen wie für ne
festanstellung, oder kann ich das?:)

Samsarah 07.09.2004 15:35

Nein, das kannst Du sicher nicht. Das ist abhängig davon, was Du zu bieten hast, also in welchem Semester Du bist, welche Computerkenntnisse Du mitbringst, die auch in diesem Büro angewendet werden, ob Du schon irgendwelche qualifizierenden Erfahrungen gemacht hast... Die reginalen Unterschiede in Lebenshaltungs- und Lohnkosten spielen auch einen gewisse Rolle. Auch die Dauer des Praktikum ist wichtig. Langfristige Bindungen erlauben mehr Spielraum für Forderungen ebi zwei Monaten könnte man auch mit Einschränkungen leben, würde dem Büro aber auch weniger nutzen können.

Aber im Prinzip mußt Du Dir überlegen, wieviel Du im Monat brauchst, um damit vernünftig über die Runden zu kommen und inwiefern DU bereit bist Abstriche zu machen.

Ich hatte mir für mein Bewerbungsgespräch einen festen Minimalbetrag gesetzt, den ich nicht unterschritten hätte (auch nicht hätte können). Ich wurde glücklicherweise auch nicht in die Situation gebracht, es zu müssen. Aber was Du auf keinen Fall tun solltest, ist Dich für lau zu verkaufen. Damit ruiniert man nur den Markt, seine Arbeits- und Lernbereitschaft und bestärk die Büros darin, Studenten auszubeuten.

Es macht auch keinen Sinn, Dir hier konkrete Zahlen zu nennen, weil es Büros gibt, die jeden nehmen, solange er/sie nichts kostet und solche, die faire Löhne zahlen, weil sie wissen, dass man sich so die guten Leute heranzieht und auch halten kann, wenn Bedarf besteht.

Viel Efolg,
Samy

jörsch 07.09.2004 16:05

danke für die promte antwort,
aber ich hab vergessen zu erwähnen, dass ich schon fertig bin mit dem studium.
also ists doch hier wieder was anderes, oder?

Samsarah 07.09.2004 16:52

Na, dann solltest Du nach Möglichkeit kein Praktikum machen, sondern eher eine projektbezogene Anstellung finden, wenn es schon keine dauerhafte ist. Und erst recht solltest Du dann auf eine lebensbejahende Bezahlung bestehen.
Die Berufserfahrung und -qualifikation spielt natürlich trotzdem eine Rolle für Gehaltsverhandlungen...

Bei freier Mitarbeit mußt Du neben Lebenshaltungskosten noch Deine Aufwendungen für Altersvorsorge und Krankenversicherung etc. einkalkulieren, d.h. diese Beträge noch dazurechnen!

In einer Zeit, in der man offenbar froh sein muß, überhaupt arbeiten zu dürfen, kann man niemandem vorwerfen, dass er sich unterm Wert verkauft, aber eigentlich können wir nur etwas daran ändern, wenn wir damit aufhören...
Ich würde mir eine Untergrenze setzen, die nicht unterschritten werden soll. Je nach Gesprächsstimmung kann man dann mit höheren Forderungen anfangen, die sich ja noch verhanden lassen.
Jedenfalls hast Du einen Abschluß und bist kein Student mehr. Das solltest Du denen klar machen und selbst nicht vergessen.

Schwierige Situation. Ich wünsche DIr viel Erfolg. Laß uns wissen, wie das Ergebnis ausgefallen ist.

Samy

jörsch 07.09.2004 20:34

ok werde es verkünden wies gelaufen ist.
und nochmals danke für die promte antwort.:D

Florian 07.09.2004 21:48

Angemessen wären 15 EUR/Std :D
Aber falls Du die irgendwo kriegen solltest, würde ich gerne Namen und Adresse des Büros haben :P
Ich glaube wenn Du die Hälfte kriegst, ist das schon ganz gut momentan... Kenne zumindest keinen der im Architekturbüro als Praktikant momentan mehr bekommt.

Grüsse
Florian

Tobias 07.09.2004 23:01

mehr als 15 EUR sicherlich nicht :D

Hi, also aus meinen ERfahrungen aus Gesprächen mit ehem. Kommilitonen muss ich Smsarah leider in einem Punkt widersprechen. Unter bestimmten Voraussetzungen sollte man schon auch eine "Stelle" annehmen, wenn man dafür nicht entlohnt wird.
Die aktuelle Situation sieht für uns Absolventen nicht besonders gut aus. Wer über 30 JAhre alt ist und keine Berufserfahrung hat, kriegt eh in seltenstens Fällen eine Anstellung, wer als Absolvent neben den Pflichtpraktika keine weitere berufgsbezogene Praxiserfahrung vorweisen kann, wird ebenfalls einen harten Wettbewerb erfahren.
Insofern kann ich nur raten, letztlich jeden Job anzunehmen, der dir geboten wird, egal zu welchen Konditionen. Viel schlimmer als ein fehlendes Gehalt ist eine große Lücke im Lebenslauf. Was bringt es dir, wenn du ggf. gehaltfreie Jobs ausschlägst und deswegen 1 Jahr ohne Tätigkeit darstehst. Übergangsweise kann man alles annehmen, vor allem, wenn das Büro einen guten Ruf hat. Viele der TOP-Büros bezahlen für Praktikanten sowieso nichts ausser vielleicht Fahrtkosten.

Verhindere auf jeden Fall Lücken im Lebenslauf! Das ist ziemlich wichtig, was mir auch immer wieder Leute mitteilen, die Personal einstellen ... und das gilt für alle Branchen.

Florian 08.09.2004 08:47

Zitat:

Originally posted by Tobi.P
Viele der TOP-Büros bezahlen für Praktikanten sowieso nichts ausser vielleicht Fahrtkosten.

Kann ich nicht bestätigen. Ich wurde in den ersten 3 Monaten zwar mit einem pauschalen Hungerlohn abgespeist (in der Theorie könnte man vielleicht damit die Miete zahlen und noch was zu essen kaufen - aber die Wohnung wäre dann schon ein ziemliches Loch ;)), mir wurde aber vorher in Aussicht gestellt, danach auf eine ordentliche Stundenlohnbasis umgestellt zu werden.
Andere die ich kenne, die ein Praktikum in einem sehr namhaften Büro machen, haben von vorne herein eine runde Summe bekommen!

Wer umsonst arbeitet macht den Markt nur kaputt und die Lohnspirale sinkt weiter - dann muß man bald noch drauf zahlen!

Am Wochenende hat mir übrigens ein schweizer Architekt etwas verbittert erzählt, dass die Deutschen mittlerweile auch schon den schweizer Markt kaputt machen - der wie wir in anderen Diskussionen gehört haben noch ganz gut zahlt.


Grüsse
Florian

Samsarah 08.09.2004 10:46

Natürlich ist der Konkurrenzkampf heute sehr hart, aber man soll nur nicht glauben, dass man nach einem Jahr Arbeiten zum Nulltarif, plötzlich mit gutem Gehalt übernommen wird. Ist das Projekt dann vorbei, muß man meist trotzdem gehen.
Und was nützt mir ein tolles Büro, wenn ich nichts zu essen auf dem Tisch habe? Das kann man nicht ernsthaft gutheißen? Das kann ich mir noch leisten, wenn ich Student bin und von den Eltern unterstützt werde, aber doch nicht als Absolvent.
Jeder unqualifizierete Aushilfsjob wird besser bezahlt. Nur, wenn wir diesen "tollen" Büros weiterhin signalisieren, dass wir eh nicht damit rechnen entlohnt zu werden, haben sie auch den Anreiz, das durchzuziehen.

Grüße,
Samy

jörsch 08.09.2004 16:11

also ihr habt ja alle recht in gewisser weise.:)

ich hatte auch ungefähr mit 1000 euro gerechnet, wenn ich überhaupt bezahlt werde.

ich werde es euch wissen lassen was dabei rausgekommen ist,
ausserdem ists ja noch nicht gesagt, dass ich den job bekomme.

wünscht mir glück.;)

Tobias 08.09.2004 23:43

hi,
ich meine ja nicht, dass man gleich das erste angebot annimmt, auch wenn es ohne angemessene entlohnung wäre. doch kann sollte man ab einer bestimmten anzahl von erfolgten absagen doch schon die ansprüche etwas senken. ich sage nochmals: gerade in unserer branche, die sich ständig verändert und immer neue normen und gesetze herauskommen, ist es sehr sehr schwer überhaupt eine klassische architektentätigkeit zu bekommen, wenn man eine sehr große lücke im lebenslauf hat. ich arbeite liehber mal eion halbes jahr für lau, als gar keinen job zu bekommen, denn in diesem fall bekomme ich auch kein geld ;) ... die frage ist allerdings, wie lange man es sich leisten kann, ohne tätigkeit zu sein. sind es 2-3 monate oder kann man ruhig 1 jahr "arbeitslos" sein.

das gilt übrigens nicht nur für architekten. meine position habe ich vor allem nach vielen gesprächen mit bekannten, die entweder selbst personalentscheidungen treffen oder selbst schon lange den anschluß von uni zu beruf suchen.

SoNici 09.09.2004 08:26

Ne Bekannte von mir hat im 8. Semester ihr Praktikum gemacht, und hat dafür 700 Euro im Monat bekommen.

Ich hab nen Monat auf dem Bau als Praktikantin gearbeitet, und dafür 750 Euro bekommen. Der Chef hat gemeint, er hätte sich mal so umgehört, was so Praktikantengehälter wären, und die lägen wohl zwischen 600 und 900 Euro.


Allerdings werden andere Studiengänge weitaus schlechter bezahlt, Bsp: Informatik, FH, 2. Praxissemester, 500 Euro - und das ist im Vergleich mit anderen aus diesem Semester noch ziemlich viel, die meisten kriegen grad mal 200...

Wie man von so was leben soll, ist mir schleierhaft.

Tobias 09.09.2004 18:39

diese Beträge habe ich auch schon von Leuten gehört, diese waren aber frischgebackene Dip.-Ing Archtektur und durften sich mit 600 EUR / Monat bei 50 Std./Woche begnügen ....
Mal sehen, wie der MArkt Anfang 2006 ist :D

jörsch 09.09.2004 20:35

ok leute,
bewerbungsgespräch ist gelaufen und nach meiner meinung auch ganz gut.
vergütung soll 700 euro betragen,
bekommen bis ende nächste woche bescheid.
aber wenigstens bekommt man noch was dafür.
wenn man den artikel vom wdr liest, kann man ja froh sein.

secretgarden 10.09.2004 15:38

welchen artikel vom WDR????? :confused:

Samsarah 10.09.2004 16:22

Daniel hatte hier einige Artikel zum Thema gepostet:

http://www.tektorum.de/showthread.php?threadid=961

Samy

Tobias 10.09.2004 18:06

Zitat:

Originally posted by jörsch

vergütung soll 700 euro betragen,
bekommen bis ende nächste woche bescheid.

Bei wieviel Arbeitsstunden in der Woche??? Angestellt oder als freier Mitarbeiter?

Würde mich auch mal interessieren, was die so in dem Gespräch gefragt haben. Erzähl mal genauer ;)

jörsch 11.09.2004 19:07

ok,
das gespräch war nicht so schlimm,
sie haben mich erstmal aufgeklärt.:D
also was ich im praktikum zu tun hätte etc.
und wollten sie meinen werdegang wissen etc.
zum schluss bisschen smalltalk.

na ja wie gesagt war nicht so schlimm.
und ich nehm mal an dass es sich hierbei um ne 40 stundenwoche handelt.
was ich eigentlich nicht ok finde, aber wie andere schon sagten ist man fast froh dass man überhaupt was findet und erfahrung sammeln kann.

Tobias 11.09.2004 19:12

was findest du an einer 40 Std. Woche nicht normal??? Zuwenig? In der Regel ist das bei uns in der Branche tw. 45-50 Std. /Woche!!!

Tobias 11.09.2004 20:04

In diesem Zusammenhang vielleich auch ganz aufschlußreich. Umfrage 2004 müsste auch bald publiziert werden:
http://www.aknw.de/mitglieder/publik...mfrage2000.pdf

Ramunyte 12.09.2004 11:27

schockiert
 
:o ich bin ein bischen schockiert, dass frischgebackene Architekten mit abgeschlossenem Studium Gehälter in der höhe von Sozialhilfe kriegen:confused: . Übrigens sind diese Summen netto oder brutto?
bin auch Praktikantin im einem Architekturbüro in Stuttgart und dachte, dass nur ich unterbezahlt wäre:confused: Aber der Gehalt scheint noch in vergleich mit diesen Aussagen sehr gut zu sein.
Nur zur Info in Litauen in Vilnius (woher ich ursprunglich komme) bekommt ein frischgebackene Architekt, dann auch soviel wie in Deutschland. So zwischen 500-800 eur pro Monat.
Ich weiss nur eines, dass ich nach meinem Studium keinesfalls in diesem Land bleiben will oder sogar kann.
Wenn es so weiter geht und Ihr fuer so ein lecherliches Geld arbeitet, werden in 10-20 Jahren Gastarbeiter aus Deutschland nach Osten fahren:( :eek: :rolleyes: Stoppt diesen Wahnsinn!!!!

Tobias 12.09.2004 18:42

wie gesagt, ich sehe die aktuelle lAge durchaus gar nicht so negativ. es wird in deutschland nur alles viel zu schlecht geredet, wie auch dei Medaillienausbeute bei Olympia. Gerade hier konnte man sehen, was für übertriebene Vorstellungen man in Deutschland noch hat ... man kann nicht mit Ländern wie China, Rußland, Japan oder den USA konkurrieren, die ein Vielfaches an Menschen haben. Platz 5 ist für ein 82-Millionen-Staat schon ganz gut! >>> BACK TO TOPIC:

Ich bin nachwievor der Meinung, dass jeder einen angemessenen Job seines Berufes findet, der auch angemessen entlohnt wird, wenn wir flexibler werden. Im Zeitalter der Globaliserung MUSS man sich nicht nur deutschlandweit, sondern eigentlich europaweit bewerben. In den USA (okay, da gibt es nicht die Sprachbarriere) ziehen die Menschen auch 3000km weit, um einen Job anzunehmen!

Wir sind viel zu sehr verwöhnt, weil wir immer noch ind en 80er-90er Jahren in Gedanken sind. In den 80ern ging es der BRD wirtschaftlich sehr gut, in den 90ern war der Wirtschaftsboom, der in einer Blase endete, die 1999 geplatzt ist. Diese Blase hat in Deutschland die Problematik der Dt. Einheit übertüncht, die wir jetzt erst realisieren und zu spüren bekommen.

Die aktuelle Jobmisere unter Architekten ist nicht nur branchenspezifisch, alle Branchen haben damit zu kämpfen. Hauptgrund sind vor allem die viel zu hohen Lohnnebenkosten. Daurch diese wird der Arbeitnehmer richtig teuer für den Arbeitgeben in Zeiten, wo alle sparen müssen.
In 2-3 Jahren sieht das ganze völlig anders aus. Eine weitere "Hartz-Reform" in der nächsten Legislaturperiode (durch welche Koalition auch immer) wird sich damit beschäftigen! Erst dann werden auch die Netto-Löhne wieder langsam steigen!!!!! Flexibilität muss aber auch dann vorhanden sein! Und das gilt nicht nur für den Arbeitsort, sondern auch für den Aufgabenbereich!

Son, jetzt ist es aber genug ;)

PS: Da mein Post schon zu sehr vom Thema abweicht *rüffel*, würde mich mal wirklich interessieren, wie tatsächlich die Gehaltsstrukturen in der Realität unter Studenten / Absolventen ist. Vielleicht kann man über eine Art Formular o.ä. eine Art anonyme Umfrage starten.

jörsch 12.09.2004 18:47

natürlich ist es so dass man flexibel sein muss.
alles schön und gut, aber was ist wenn man ne beziehung hat?
denn mein freund hat nen super job, unbefristet.

also bleibt mir ja wohl nichts anderes übrig als was hier zu suchen.

denn ne fernbeziehung ist nicht, ich glaub nicht dran dass so was hält.

thema ende.

gruss jörsch

Tobias 12.09.2004 19:08

Mein Cousin ist Bauleiter als Bauingenieur. Er sieht seine Freundin nur an WEs. Für ihn gab es eine Entscheidung: Job und Fernbeziehung oder Freundin vor Ort und arbeitslos. Hört sich hart an, aber so ist denke ich mal die Realität. Ich kann da noch etliche Beispiele aufzählen, und zwar nicht nur in unserer Branche.

secretgarden 13.09.2004 18:12

zum thema gehalt:
ich verdiene 10 euro die stunde netto. das ist noch ein nebenjob ausm studium her den ich 1-2 mal die woche mach.

suche inzwischen auch in gesamt deutschland einen job.
und meine beziehung muss für einige eben zeit dann hintenanstehen.
ich bin der meinung dass eine gute beziehung das einfach aushalten kann und sollte. irgendwie denk ich da ziemlich pragmatisch....

ich denke mir dass ich woanders arbeitserfahrung sammel und später immer noch wieder zurück in meine "heimat" kommen kann...


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