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Archimedes 23.12.2006 12:57

Hallo matthias,

wenn man die Zahlen so durcheinander wirft, wie Du das tust, dann wirkt es auf den Betrachter natürlich absurd die Dacheindeckung zu erneuern.
:D

Ich habe gerade mal in den Submissionsergebnissen aus der letzten Zeit gestöbert und kann Dir sagen, daß eine Neueindeckung mit Betondachsteinen einschl. Unterkonstruktion, Unterspannbahn und diversen Sonderdetails, wie First-, Ortgang- und Trauflösung schon für 35-40 €/m² netto fix und fertig (vom Dachdeckerfachbetrieb) zu bekommen ist und nicht mind. 80 €/m² kostet, wie Du es geschrieben hast.
Beim Abriß kann man durchaus Eigenleistung bringen.
Die dazu passende Dachaufbau mit Mineralwolle, Dampfsperre und unterseitiger Verkleidung ist für ca. 47 €/m² netto zu bekommen, also schon teurer als die neue Dacheindeckung.
Dazu kommt, daß Du wie erwähnt mit einem herkömmlichen System mit z.B. "günstiger" Mineralwolle arbeiten kannnst und nicht zwangsläufig ein teureres diffusionsoffenes System mit z.B. Zellulose anwenden mußt.
Der Einbau der oberen Lage (angepaßte OSB-Platte oder dazwischengefummelte Unterspannbahn) von unten ist außerdem schwieriger und verursacht dadurch höhere Lohnkosten, bei wahrscheinlich "geringerer" Ausführungsqualität. Dieser Aufbau ist mit Sicherheit nicht unter 60 €/m² netto zu realisieren und die Eindeckung ist noch die alte und muß dann halt irgendwann erneuert werden. Dann besteht natürlich wiederum die Gefahr, daß die neue Dämmkonstruktion in Mitleidenschaft gezogen wird.
Eine alte Eindeckung mag ja romantisch sein, aber wenn es irgendwo reinregnet und die passenden Ziegel nicht mehr lieferbar sind, dann ist es mit der Romantik und dem historischen Erscheinungsbild eh vorbei und die Flickschusterei beginnt.

Die Gerüstbaukosten sind bei Privatbauten meist nicht hoch, weil kaum Fassadenhöhe vorhanden ist. Außerdem lassen sich bei dieser Gelegenheit auch die Klempnerarbeiten von außen überprüfen und nachgehen.
Evtl. leuchtet es den Kunden sogar ein, die Fassade noch kurz zu überarbeiten (nur Anstreichen), wenn das Gerüst schoneinmal steht.

Ich habe festgestellt, daß die Leute im Nachhinein sehr dankbar sind, wenn man ihnen eine schlüssige Gesamtlösung aufzeigt, die sich in einem erträglichen Kostenrahmen bewegt und nicht nur gerade das "bekämpft" was dem Laien sowieso ins Auge gefallen ist und es dann in 2 Jahren wieder von vorne losgeht.

;)

noone 23.12.2006 13:16

vielleicht liegt es ja daran, dass deine Preise ja auch Kampfpreise aus einer öffentlichen Ausschreibung waren........

Ich hatte zufällig auch diesen Monat ein Projekt zur Sanierung eines Daches und ich kann dir sagen, daß 30-35 Euros lange nicht Ziegel bzw. Betondachsteine INKL Unterdach UND Unterkonstruktion bekommst.

Habe die Zahlen aber erst wieder nach Neujahr vor Augen und kann es vorher leider nicht belegen, da ich mutmaßen müsste.

Ps: wenn ich mich recht erinnere, war Lattung und Konterlattung beides zu ca. 14 Euro im Durchschnitt angeboten worden (also ca. 30 Euro total)

Wenn du also Preise aus öffentlichen Ausschreibungen nehmen willst, dann mußt du mindestens beim 3. oder 4. günstigsten Anbieter nachsehen, das sind dann die Preise, die du im privaten Bereich geboten bekommst.

Archimedes 23.12.2006 13:26

Bitte nicht diese Diskussion!

Ich habe diese Preise aus den Preisspiegeln von mehreren PRVATEN Bauvorhaben genommen, die ich hier im Büro gerade greifbar habe. Es sind Preise die zur Zeit verlangt werden und von Anbietern die fachlich kompetent sind, weil ich sie schon bei verschiedenen Projekten kennenlernen konnte.
Es sind Preise die in Rheinland-Pfalz zutreffen.

Natürlich gibt es regionale Schwankungen, aber da Matthias einen ganz ähnlichen Preis für die Dämmkonstruktion genannt hat, kannst Du sehen das wir nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

Nur zu Info: Der m²-Preis für eine Lattenebene liegt etwa bei 4,80 € netto.



FROHE WEIHNACHTEN!

Kieler 23.12.2006 18:38

Zitat:

Originally posted by Archimedes
Hallo matthias,

wenn man die Zahlen so durcheinander wirft, wie Du das tust, dann wirkt
es auf den Betrachter natürlich absurd die Dacheindeckung zu erneuern...

...wir wollen doch mal nicht polemisch werden. ;)

Zum Rest will ich mich mal gar nicht mehr äußern, das artet hier schon wieder
in eine ich-hab-sowieso-den-Längsten-Debatte-aus, schade.
Ich wollte lediglich zu bedenken geben, dass man eine Lösung parat haben
muss, falls der Bauherr sein Dach dämmen möchte, aber nicht gleich das
ganze Dach neu decken, und um das noch mal in Erinnerung zu rufen, das
war das Thema dieses Threads, so habe ich es zumindest verstanden.
Wenn Du es mit schlüssiger Argumentation schaffst in diesem Fall immer eine
Neueindeckung durchzukriegen, dann freu´ ich mich mit Dir über Dein
kommunikatives Talent.
Vielleicht ist es aber auch nur in Schleswig-Holstein so, dass die Menschen
etwas zögerlicher sind im Konsumieren von Bauprodukten ;)

Frohe Weihnachten
wünsch´ ich auch, ungeschrien ;)

noone 23.12.2006 19:53

@ planmatsch:

mit Schleswig - Holstein kann doch so ein Hasenbundesland wie Rheinland-Pfalz schon lange nicht mehr mitreden.....


Wie schon gesagt, ich habe mich mit dem ganzen Dachdeckkrams gerade erst befaßt und hab kein Bock auf die ewige Diskutiererei. Abschließend möchte ich nur anmerken, daß die Ganze Baumaßnahme mangels Liquidität bis aufs weitere aufs Eis gelegt wurde (Bauherr war die Kirche).......

Dort war es übrigens die selbe Diskussion: Bauherr hatte undichtes Flachdach, wollte Dachsanierung, Waldlage, kein Flachdach mehr gewünscht, und eine neue Pultdachkonstruktion mit Eindeckung ist dann für den Geschmack der Bauherren wiederum zu teuer gewesen. Projekt erst mal zurückgestellt.

FoVe 23.12.2006 20:31

Blumenschein muss ja ganz durcheinander sein.
Wie denn, wo denn, was denn.

Ich denke schon, dass eine neue Eindeckung die technisch bessere Lösung ist.
Aber Matthias hat recht damit, dass nicht immer eine Totaloperation durchführbar ist. Also ist es legitim, hier nach der praktikabelsten Lösung zu suchen.
Einem Kunden kann man als Erstes vorschlagen, das Dach neu einzudecken. Falls er das nicht möchte, dann sind eben die anderen Varianten gefragt. Und um die reden wir hier nun doch.
Ob nun eine eingelegte Latte oder seitlich angenagelte die bessere Lösung ist - darum lasset uns trefflich streiten.:D

Weihnachtliche Grüße

Martin

Archimedes 24.12.2006 12:18

Zitat:

Originally posted by planmatsch

Frohe Weihnachten
wünsch´ ich auch, ungeschrien ;)

Sorry...falls ich laut wurde, aber manchmal wird hier versucht vom Thema abzulenken ;)

Dann nochmal

frohe weihnachten

an alle


Zitat:

Originally posted by planmatsch

ich-hab-sowieso-den-Längsten-Debatte

Wir wissen doch auf die richtige Technik kommt es an....auch bei der Dachsanierung.

:D



Mir schien es, daß Blumenschein Orientierungshilfe sucht und ihr möglicherweise konkrete Anhaltspunkte und Preisvorstellungen für solch eine Maßnahme fehlen. Deswegen sollten wir ihr so gut es geht helfen und auch Lösungen mit konkreten Angaben aufzeigen, die über den Tellerrand hinaus blicken.

Ich muß mir bei Gelegenheit mal den denkmalgeschützten Baubestand in Schleswig-Holstein anschauen...
;)


Bis dahin....

HOHOHO


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