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Datum: 28.03.2007
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Fachwerkhaus - Gipskartonwand

#1 (Permalink)
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Hallo zusammen,
hab mir vor kurzem mal wieder eine der Renovierungssendungen bei den Privaten angesehen.
Dort wurden bei einem alten Fachwerkaus (wahrscheinlich sehr schlecht gedämmte, dünne Wände) die Außenwände der Zimmer nach innen hin mit einer Gipskartonständerwand ohne Dämmung verkleidet.
Auf den ersten Blick gar nicht schlecht, denn man hat dann saubere, glatte Oberflächen für neue Anstriche, Tapeten, etc. Auch schiefe unebene Wände lassen sich dadurch sehr gut begradigen.
Doch dann dachte ich mir, wie sieht es bei sowas eigentlich mit der Bauphysik aus ? Kann es sein dass man sich durch so eine Maßnahme ein Feuchteproblem einhandelt, da es sich um eine stehende Luftschicht handelt und ein Feuchtigkeitsaustausch ja nicht mehr gewährleistet ist.
In einem ähnlich gelagerten Fall aus meinem Bekanntenkreis war die gesamte Konstruktion in wenigen Jahren komplett verschimmelt.
(Könnte aber sein dass es dort aufsteigende Feuchte in der Wand gab)
Eigentlich müßte man ja voraussetzen, dass man sich bei solchen TV-Geschichten auch über so etwas Gedanken macht und nicht nur den Leuten eine schöne Renovierung mit der Haltbarkeit von 14 Tagen mit anschließenden größeren Schäden beschert.

Bin mal auf fachkundige Antworten gespannt
Gruss Daniel

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Datum: 28.03.2007
Uhrzeit: 22:23
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Ist natürlich ne sehr pauschale Angabe. Aber ich seh da nicht soviel Probleme bei einer Vorsatzschale nur mit GK. Da dürfte sogar bauphysikalisch nicht allzuviel Veränderung gegeben sein. Durch die Luftebene ist sogar IMHO eine gewisse Dämmung gegeben (stehende Luftschicht). Wurde was dazu gesagt, ob Dampfsperren eingebaut wurden?. Da scheiden sich die Geister.

Schau doch mal auf www.fachwerk.de - dem deutschen Fachwerkforum -rein.
Da wirst du einiges zu diesem Thema finden.

Gruß

Martin

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fst
 
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Datum: 28.03.2007
Uhrzeit: 23:26
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Wenn die Bestandsaußenwand Diffusionsdicht ist, wird es wohl ein Feuchigkeitproblem geben. ABer der Fachwerkwand dürfte Diffusionsoffen sein.

(Wie war das noch die Dampfdiffusionsdichtigkeit muß von Innen nach außen...)

Allerdings sind die TV Sendungen darauf aufgebaut das alles möglichst schnell geht. Wenns dann in ein paar Jahren verschimmelt ist, kann man ja eine neue Sendung daraus machen. (Pfusch am Bau)

FST

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Datum: 29.03.2007
Uhrzeit: 15:38
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ich sehe da eigentlich keinen Vorteil, eine Fachwerkwand zu begradigen halte
ich für eine formale Sünde, hinzu kommt der Raumverlust und der Verlust des
Lehms als Klimapuffer.
Zur Bauphysik: Wo schimmelt es im Altbau zuerst? An den Wärmebrücken
(besonders den geomtrischen, also Raumecken etc.) und hinter Schränken,
warum, weil die Luft nicht zirkuliert. Ich bin da schon skeptisch.
Besser einen Lehmdämmputz o.ä. auf der vorhandenen Wand aufbringen, ist
natürlich kein Allgemeinrezept...

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Datum: 29.03.2007
Uhrzeit: 16:44
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Ich finds auch daneben, in einem Fachwerkhaus (Denkmalwahrscheinlichkeit ca. 99% ) so eine GK-Vorsatzschale ohne Not (Installation etc) vor die Wand zu schrauben. Aber so passen halt die MDF-Einbaumöbel á la Ikeastyle besser rein...

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Datum: 29.03.2007
Uhrzeit: 17:29
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Zitat:
Originally posted by timovic
Ich finds auch daneben, in einem Fachwerkhaus (Denkmalwahrscheinlichkeit ca. 99% ) so eine GK-Vorsatzschale ohne Not (Installation etc) vor die Wand zu schrauben. Aber so passen halt die MDF-Einbaumöbel á la Ikeastyle besser rein...
Tja, ist halt VOX, aber RTLII wäre wohl noch übler. Und es wäre ja schön, wenn es bei Ikea MDF gäbe. Das ist fast alles Spanplatte mit Kunststofffurnier, oder Vollholt der schlechtesten Schnittklasse. Sowas würde kein Tischler verarbeiten und verkauft bekommen. Aber so sind diese Deletanten-Shows auf den Privaten. Hauptsache bunt und billig.
__________________
Grüße Michael

"Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?"
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Datum: 29.03.2007
Uhrzeit: 18:50
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Die Sendung mit dem Altbau hatte allerdings Möbel von Mustering, was
den Ausbau aber auch nicht besser macht. Allerdings hat diese Serie doch einen etwas höheren Anspruch. (Was aber auch nicht schwer ist gegen Tine Dingsbums, und Ennie ...)

FST

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Datum: 30.03.2007
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[Geheimnis an] ich hatte mal beruflich mit solchen Fernseheinrichtung***perten
zu tun: Bauphysik war nicht Ihr Spezialgebiet [Geheimnis aus]

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Datum: 30.03.2007
Uhrzeit: 13:32
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Zitat:
Originally posted by mika
Tja, ist halt VOX, aber RTLII wäre wohl noch übler. Und es wäre ja schön, wenn es bei Ikea MDF gäbe. Das ist fast alles Spanplatte mit Kunststofffurnier, oder Vollholt der schlechtesten Schnittklasse. Sowas würde kein Tischler verarbeiten und verkauft bekommen. Aber so sind diese Deletanten-Shows auf den Privaten. Hauptsache bunt und billig.
Ich weiß, dass es bei Ikea meist kein MDF gibt, mir gings jetzt mehr um die Optik dieser TV-Ausbauten (dort wird ja irgendwie ausschließlich MDF verbaut...).

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dk0815: Offline

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Datum: 30.03.2007
Uhrzeit: 13:43
ID: 22787



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Hallo zusammen, hab mir mal die von FoVe empfohlene Fachwerkseite angesehen und ein bisschen quer gelesen. Fand´s auf den ersten Blick gar nicht schlecht. Dort steht, dass die allgemeine Regel innen dichter als außen auch beim Fachwerkaufbau gilt. Es wird von Hohlräumen im Aufbau abgeraten um die Diffusion nach außen im Bauteil nicht zu stören. Ebenfalls wird von der Verwendung von Dampfsperren abgeraten.
Dazu kommt noch, daß das verwendete Oberflächenmaterial eine wichtige Rolle spielt. Da ein eigentlich richtiger Aufbau durch die Verwendung einer falschen Farbe, Tapete, Putz wieder zunichte gemacht werden kann.
Also hatte ich mich mit meinem Anfangsverdacht, daß im TV etwas faul sein könnte wohl nicht getäuscht.
Wenn dazu noch aufsteigende Feuchte in der Wand kommt wird sich das Problem dann wohl noch beschleunigen, wie in dem anderen von mir beschrieben Fall.

Irgendwie finde ich solche Sendungen schon ganz schön fahrlässig wenn so etwas dabei rauskommt. Man schadet den Familien, die vielleicht wirklich arm dran sind und Hilfe verdient hätten, wenn man mal davon ausgeht dass die drumherum erzählten Geschichten zu 100% stimmen, nochmals.

Dazu kommt dass so etwas wieder ein schlechtes Licht auf den Berufstand wirft und einmal mal mehr in das Horn geblasen wird, wo es heißt, dass Architekten nur viel kosten und von nichts ne Ahnung haben. Verstärkt wird das ganze noch dadurch daß in den Sendungen oft nicht nur Moderatoren auftreten, sondern wohl echte Architekten und Innenarchitekten. Es wird ja wohl einige Leute mehr geben, denen was auffällt, wenn sie eine Sendung sehen.

Man kann dem ganzen vielleicht entgegen halten, dass es sich um Unterhaltungssendungen handelt und nicht um Fachmagazine. Leider wird wohl Volkesmeinung mehr durch Unterhaltung geprägt als durch Fachwissen.

Also Leute, Wischmob-Frisur auf den Kopf und 70er Trainingsjacke an, und an der Volksunterhaltung gearbeitet. !!
Vielleicht ein Arbeitsfeld mit Zukunft !

Gruss Daniel

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Tom
 
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Datum: 30.03.2007
Uhrzeit: 15:30
ID: 22791



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Oft sind das doch so Hutzel-Häuschen, die manchmal bis in den Kern schon baufällig sind. Was die da schon für morsche Decken und faule Wände freigelegt haben. Ich kann mir vorstellen, dass da ab und zu nach den Dreharbeiten der Bagger kommt. Vielleicht sind die renovierten Räume auch im Studio nachgebaut - ist es bei den Abschluss-Präsentationen nicht immer Abend, und sind die Jalousien nicht grundsätzlich zugezogen? Und sieht nicht immer alles 25% geräumiger aus als vorher? ...

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