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zampano11 24.03.2015 19:05

Bauantrag vorbereiten
 
Hallo,
Freunde von mir haben sich ein altes leerstehendes Haus gekauft und wollen dieses nun wieder bewohnbar machen + ein Cafe im Erdgeschoss betreiben.
Das Haus ist ein 4 geschossiges Gebäude der Gebäudeklasse 4 oder 5.(Weiss die Höhe nich genau)... also ein Mehrfamilienhaus. Auf jedem Geschoss sind im Moment noch 3 Wohnungen, welche mittels Wanddurchbrüche verbunden werden sollen, so dass jedes Geschoss eine grosse WG-taugliche Wohnung wird. Das ganze ist eine Art Hausprojekt.

Ich bin Masterstudent der Architektur und will ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

So wie ich das sehe brauchen meine Freunde ja definitiv eine Baugenehmigung für das Cafe.(Nutzungsänderung)
Ich würde das gerne für sie übernehmen, bin aber ja nicht vorlageberechtigt.

Was haltet ihr von der Überlegeung, dass ich alle erforderlichen Unterlagen(Bauzeichnungen,Raumflächenplan usw) erstelle und diese zusammen mit Brandschutznachweis,Statischem Gutachten und Wärmeschutznachweiss (vom Ingenieur) einem vorlageberechtigtem Architekten vorlege. Ich würde quasi Leistungsphase 3 übernehmen und der Archi dann nur noch die 4 und würde auch nur dem entspechend entlohnt werden. (obwohl er ja dann die Verantwortung trägt:D) Geht das so überhaupt.

Das Haus stand über 10 Jahre leer. Brauchen meine Leute dann einen Bauantrag fürs gesammte Haus? In den oberen Stockwerken ist es ja keine Nutzungsänderung, oder? Mir wurde aber gesagt, das Gebäude hat nach 7 Jahren keinen Bestandschutz mehr...

Ich freu mich über jede hilfreiche Meinung und jeden Hinweis!
Es ist für ne gute Sache, da meine Freunde(und ich) keinerlei finanziellen Nutzen aus dem Projekt ziehen und das ganze nur machen um das Haus vom Imobilienmarkt Leipzigs zu nehmen und somit der rücksichtslosen Gentrifizierung wenigstens etwas entgegenzuwirken.

personal cheese 24.03.2015 21:28

AW: Bauantrag vorbereiten
 
Und du hast eine Berufshaftpflichtversicherung?

Wäre es nicht eine bessere Idee, wenn du für ein bestehendes Büro an diesem Projekt arbeiten würdest?

zampano11 25.03.2015 10:22

AW: Bauantrag vorbereiten
 
Nein.
Jetzt wird's interessant.
Ich dachte ich kann gar nicht belangt werden...
Doch nur der, der den Bauantrag letztendlich unterschreibt.
Der vorlageberechtigte Architekt eben (mit Versicherung)
Oder seh ich das falsch?

personal cheese 25.03.2015 10:42

AW: Bauantrag vorbereiten
 
Schau mal hier:
Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen: OLG Frankfurt: Der Architekt haftet auch bei Gefälligkeiten

archinform 25.03.2015 10:48

AW: Bauantrag vorbereiten
 
Zitat:

Zitat von zampano11 (Beitrag 54159)
Nein.
Jetzt wird's interessant.
Ich dachte ich kann gar nicht belangt werden...
Doch nur der, der den Bauantrag letztendlich unterschreibt.
Der vorlageberechtigte Architekt eben (mit Versicherung)
Oder seh ich das falsch?

Sicher. Letztendlich wird der Architekt haften, der den Bauantrag unterschreibt. Daher wird sich wohl auch kaum eine verantwortungsbewusste, vorlageberechtigte Person finden, die Dir mal so schnell irgendwelche Pläne absegnet und beim Amt einreicht. Die Vorlageberechtigung ist ja eigentlich auch nicht dazu da, um einfach umgangen zu werden ;)
Nimm Dir den Vorschlag von personal cheese zu Herzen und kontaktiere frühzeitig mal ein paar Architekturbüros zwecks Projekt"partnerschaft". Die genannten baurechtlichen Fragen werden sich dann dort problemlos klären lassen.

Gruß und viel Erfolg bei Deinen guten Taten,
Sascha

zampano11 25.03.2015 13:16

AW: Bauantrag vorbereiten
 
Hey,

Danke für eure Antworten!

Der Zynismus hällt sich ja sogar noch in Grenzen.

Ich hatte schlimmeres erwartet;)

archinform 25.03.2015 13:34

AW: Bauantrag vorbereiten
 
Zitat:

Zitat von zampano11 (Beitrag 54162)
Hey,

Danke für eure Antworten!

Der Zynismus hällt sich ja sogar noch in Grenzen.

Ich hatte schlimmeres erwartet;)

Was ist das denn für eine Schei... ?
1. Antworten in Bezug auf Recht und Verantwortung mit Zynismus gleichzusetzen und 2.) schon mit der Erwartung solcher Antworten "arglos" hier im Forum zu posten...

zampano11 25.03.2015 13:47

AW: Bauantrag vorbereiten
 
oh weia...
war doch nicht so gemeint.

Das mit dem Z war nur auf "Viel Glück bei deinen guten Taten" bezogen.

Und ich hab halt nen eventuellen "shitstorm" erwartet weil ich ja irgendwie versuche die HOAI zu umgehen und Architektenhonorare zu drücken. Und das ist heutzutage ja tatsächlich nicht besonders klug wenn man sich den Arbeitsmarkt so ansieht. Aber is ja irgendwie ein Ausnahmeprojekt...

Also ein aufrichtiges Danke nochmal und nix für ungut!

Zampano

personal cheese 25.03.2015 14:03

AW: Bauantrag vorbereiten
 
Begrifflichkeiten:
Sarkasmus, Ironie, Zynismus ? Informationen ohne Schnickschnack!

archinform 25.03.2015 14:22

AW: Bauantrag vorbereiten
 
Zitat:

Zitat von zampano11 (Beitrag 54165)
Aber is ja irgendwie ein Ausnahmeprojekt...

  • Ausnahmeprojekte sind heutzutage Aufträge bei denen Bauherren, die Architekten mit Planung und Ausführung beauftragen und die geleistete Arbeit entsprechend anerkennen und schätzen (sowohl in geistiger, als auch finanzieller Hinsicht).
  • Normal sind Aufträge, bei denen Bauherren irgendwelche, mehr oder weniger an den Haaren herbeigezogene, Gründe haben, warum diese Arbeit ihrer Meinung nach nicht entsprechend anerkannt werden soll.

Maggy2020 06.04.2015 17:56

AW: Bauantrag vorbereiten
 
Hallo, davon wäre in diesen Fall abzuraten. Wie hier schon einige erkannt haben, ist es nicht von Vorteil hier die Leistungsphase als Student zu übernehmen. Die Frage der Haftung ist im Punkt der Berufshaftpflicht nicht eindeutig geklärt. Weiterhin macht es auch mehr Sinn, dass die Auftraggeberin ein Fachbüro aufsucht.


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