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Jim 13.05.2005 00:53

Architektur + Wirting.
 
Hallo erstmal,

Bin hier neu im Forum, und wurde vor einer Weile auf dieses Forum hingewiesen...viele interessante Beiträge und Infos, die man hier findet:)

So, nun mal zu meiner Lage. Derzeit befasse ich mich damit ob ich ab dem kommenden WS 05 Architektur studieren soll (in Aachen).
Das Studium an sich interessiert mich sehr und ich bin mir sicher das der Beruf zu mir passen würde, allerdings hindert mich die derzeit miese Arbeitsituation in dieser Branche, dieses Fach zu studieren. Bin hier am grübeln ob ich Architektur oder Wirtschaftsingenieurwesen studieren soll. Letzeres bietet sehr gute Berufsaussichten, Gehälter und Karrierechancen, klar als Architekt kann mans auch weit bringen, nur stehen da die Chancen halt viel schlechter. Da mich aber Wirting. nich so sehr reizt wie Architektur, tendiere ich einfach zum Archi-Studium. Meine frage....Ist das möglich nach dem Archi-Studium einen MBA oder ein wirtschaftliches Zusatzstudium zu machen? der Abschluss wäre dann Wirt. Ing Diplom... könnte man damit ins Facility Management einsteigen, wo die Karrierechancen erhäblich besser sind falls es als "normaler "Architektur-Absolvent nich so rosig läuft? bzw. welche Vorteile hätte man genau mit diesem Abschluss und ist diese Studienlaufbahn überhaupt sinnvoll bzw. solch ein zusätzlicher Abschluss?...hat jemand ähnliche Erfahrungen bzw. sich schon mal darüber Gedanken gemacht oder Infos?
Klar, am liebsten würd ich erfolgreich entwerfen, konstruieren, gestalten usw., aber das ist schon eher ein Wunschgedanke...oder seh die Arbeitsmarktlage zu negativ

wäre wirklich für jede Antwort dankbar!:)

Tobias 13.05.2005 01:12

Hi Jim,

ich kann dir nur eines mit auf den Weg geben! Mach deine Studienwahl NICHT von der aktuellen Arbeitsmarkt- und Gehälterstruktur abhängig. Vor allem nicht von Letzterem.
Wenn man Durchschnittsgehälter sich anschaut, kann man nie sich voorechnen, ob man nun in dem einen oder anderen Beruf später mehr verdient. Erstens weißt du vor Studienbeginn nicht, in welchem Beruf du später besser und somit erfolgreicher bist, zweitens steht vorher erstmal die Frage an, welcher Beruf wirklich zu dir passt, da doch beide sehr unterschiedlich sind.
Um nurmal ganz allgemein zu bleiben: A geht ins künstlerische, WI in wirtschaftliche. Das was dir eher liegt, solltest du frühzeitig über Praktika näher kennenlernen, um zu sehen, ob es wirklich etwas für dich ist.

Zum Arbeitsmarkt: Beide Studiengänge dauern im Schnitt zwischen 6 und 7 Jahren. In so einem Zeitraum verändern sich die Verhältnisse in den verschiedenen Branchen mitunter so starkt, dass es fatal wäre, die Studienwahl davon abhängig zumachen. Beispiel Architektur: 1990-92 hat diese Branche ihren Zenith erreicht und keiner konnte die Abkühlung der folgenden Jahre erahnen. 7 Jahre später, also um die 2000 ist der Arbeitsmarkt 180° verdreht und viele müssen kämpfen, überhaupt eine bezahlte Arbeit zu erhalten. Wenn du jetzt mit einem Studium beginnst, kann es in 7 Jahren in der Architektur schon wieder viel besser aussehen und auf der anderen Seite bei den WIs ein enger Arbeitsmarlt entstehen.

Die Tendenz bei der Architektur ist offensichtlich. Sehr viele Studienanfänger entscheiden gerade aus der aktuellen Arbeitsmarktlage heraus; mit dem Ergebnis, dass in wenigen Jahren wieder mehr Architekten aus dem Berufsleben ausscheiden, als neue dazukommen.
Bei den WIs kann der aktuelle Andrang auch dazu führen, dass bei deinem Studienende die Anzahl der Bewerber die Zahl der Stellenangebite mehr als übersteigt.

Insofern solltest du deine Wahl eher von deinen Vorlieben und deinen künstlerischen oder wirtschaftlichen Neigungen abhängig machen!

Jim 13.05.2005 01:57

Hallo Tobias,

Über die Studieninhalte beider Fächer hab ich mich schon ausgiebig informiert und weiss so weit bescheid, wie die genauen Studieninhalte und -abläufe aussehen. Das beide Fächer unterschiedlich sind, ist mir bewusst. Wie ich nun auf solch unterschiedlich Fächer komme? Meine Interessen liegen in der Gestaltung, Kreativität, Organisation usw. was für Architektur sprechen würde zugleich hab ich auch wirtschaftliche und mathematisch-wissenschaftliche Interessen. Ersteres überwiegt aber einfach bei mir, ich bin mir da sicher das in der Architektur eher meine Stärken und Interessen liegen.
Ich muss betonen, das ich mich für Architektur schon seit Jahren interessiere (hab auch schon Praktika in Büros gemacht), wollte es eigentlich schon letztes Jahr nach dem Abi studieren, musste aber dann Zivildienst ableisten. Damals hatte ich keinerlei Bedenken und hätte dieses Fach auf Anhieb studiert. Erst während des Dienstes hab ich mir wirklich Gedanken drüber gemacht, mit dem Entschluss das mir eine sichere Arbeitslage und Verdienst sehr wichtig sind, und ich aufgrund wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Teilinteressen Wirting. miteinbezogen habe. Klar niemand kann die Arbeitsmarktlage in 6 oder 7 Jahren vorausahnen, aber Gedanken über mögliche Karrierechancen sollte man sich schon machen, finde ich. Achja, und es ist nich eigentlich so, das derzeit trotz der miesen Berufsausichten mehr und mehr Studienanfänger Architektur studieren, halt aufgrund der Atraktivität dieses Faches? hab ich irgendwo mal gelesen.

noone 13.05.2005 07:15

Mein Bruder hat Wirting studiert, damals (94) als er im 1. Semester war, waren sie glaub ich um die 600 (im.1.Semester). Am Schluss war dann nur ein Bruchteil, der abgeschlossen hat. Soweit ich mitbekommen habe, hat jeder von seinen Kollegen einen Top-Job bekommen. Wenn man also wirklich sein Studium beendet, scheinen die Aussichten nicht so schlecht zu sein. Punkto gehalt bekommt man auch mal schnell das doppelte an Einstiegsgehalt wie der Architekt.

Natürlich kannst du auch Wirtschaft und Architektur im Facility-Management kombinieren, jedoch ist in diesem Bereich der Architektur auch nicht mehr viel Kreativität im entwerferischen Sinne gefragt........

Ich würde an deiner Stelle mich nicht von äusseren Faktoren wie Arbeitsmarktlage beeinflussen lassen, bei einer schlechten wirtschaftlichen Lage wie im Moment kannst du als Wirting genauso schlecht dran sein. Wie das ganze in 5-7 Jahre aussieht, weiss auch niemand. Letztendlich musst du selbst für dich entscheiden, welches Fach dir mehr zusagt und deine Entscheidung treffen......

secretgarden 13.05.2005 13:52

ich würde allen meinenn vorrednern zustimmen.
nicht so sehr vom arbeitsmarkt sich beeinflussen lassen bei der berufswahl sondern allein von den neigungen.

schliesslich kannst du, selbst wenn in 7 jahren immer noch der arbeitsmarkt für architekten mies sein sollte, auch noch im ausland arbeiten.

wer weiss wohin das leben einen treibt.....
ergo: lieber seinen fähigkeiten folgen.
auf dauer wirst du nur so zufriedenheit im job finden.

noone 13.05.2005 15:55

bei aller Schwarzmalerei: gebaut wird immer. und wenn die Wirtschaftslage sich nicht bessern sollte, kann man immer noch auf die neuen EU Länder hoffen. Bei Schwellenländern allgemein existiert ein enormer Bauboom.

Tobias 13.05.2005 19:55

Zitat:

Originally posted by Jim
Achja, und es ist nich eigentlich so, das derzeit trotz der miesen Berufsausichten mehr und mehr Studienanfänger Architektur studieren, halt aufgrund der Attraktivität dieses Faches? hab ich irgendwo mal gelesen.
Das ist nicht ganz richtig. Die Zahl der Studierenden der Architektur geht sogar deutlich zurück (ca. 17%). Im WS 97/98 waren es fast 50.000 Studenten. Mittlerweile sind es nur nur 42.000 Tendenz fallend. Die aktuelle Zahl hatten wir zuletzt 1991, als der Boom um die Dt. Einheit erst losging.

Quelle:
http://www.bakcms.de/bak/daten-fakte...rchitektur.pdf

Zum Vergleich die steigende Zahl der Studenten WI:
http://www.uni-essen.de/isa/fg_wirts...rting_stud.png


Nochmals zum Thema Gahaltsaussichten in beiden Jobs. Die Zahlen zeigen zwar, das man als WI zu Beginn mehr Gehalt erhält als ein Architektur-Absolvent, nur ist es hier genauso wie mit der allg. Arbeitsmarktsituation. Es kann hier in 6-7 Jahren wieder genau umgekehrt sein, wenn die Arch.-Studenten weniger und die WI-Studenten (und Absolventen) mehr werden.
Zudem ist man in dem Beruf erfolgreicher, der einem mehr Spaß macht. Wo Spaß, da auch Erfolg und langfristig auch mehr Aufstiegschancen und Gehalt ;)

Nils 15.05.2005 12:37

Hallo Jim,

an Deiner Stelle würde ich Wirtschaftsingenieurwesen studieren. Es ist sinnvoll, sich für den Ausbildungsweg zu entscheiden, der die besten Aussichten auf einen Arbeitsplatz bietet.

Ich würde mich vor allem von der Baubranche fernhalten. Sie ist die Branche, die bei sich ändernder Witschaftslage an ehesten stagniert und am spätesten wieder anläuft.

Es gibt derzeit wenig, was für eine Ausbildung als Architekt spricht. Du wirst schließlich irgendwann in die Lage kommen, auch finanziell und emotional für andere, zum Beispiel Deine Familie, verantwortlich zu sein. ich schätze, daß nur wenige, in festen wie in freien Arbeitsverhältnissen, diese Belastung gut wegstecken - entweder ewige Jobsuche oder eine regelmäßige 50-Stunden-Woche mit der Option auf Wochenend-Arbeit.

Wenn Dich das nicht schreckt, Du Begeisterung fürs Fach mitbringst und, vor allem, eine große Portion Begabung im Umgang mit Menschen sowie im Bereich des räumlichen Denkens, dann kannst Du ein Architekturstudium sicher in Erwägung ziehen. Mit den Voraussetzungen könntest du jedoch genausogut Maschinenbau studieren, mit der guten Aussicht, später in interessanten Projektgruppen landen.

Viele Grüße,

Nils

Jim 16.05.2005 01:55

danke euch schonmal für die Antworten.:)

Was ich mich noch interessiert: kann man in diesem Beruf (Archi) später wirklich geld verdienen? was ich bislang hier so gelesen hab z.b 2000 euro brutto/monatlich sind ja nich allzuviel. Klar, erstmal ne feste Arbeitsstelle finden und sich einarbeiten (leichtgesagt ich weiss), aber danach? ist danach schluss, bestehen möglichkeiten sich im Laufe seines Berufslebens hochzuarbeiten, seine Karriere voranzutreiben und "wirklich" ausreichend zu verdienen im vergleich zu anderen hochbezahlten Akademiker-Berufen z.b 3000-5000 netto? Mag ja vielleicht etwas engstirnig sein, aber realitätsfremd ist es doch nich, oder?! wie schon "Nils" gesagt hat, will man ja auch später ne Familie ernähren und noch was vom Leben haben in finanzieller Hinsicht. Denn, wenn man ein bestimmtes Potential mitbringt, kann ja meist vieles erreichen. *hoff*

Mittlerweile bin ich aber auch einwenig verwirrt, nach welchen Kriterien ich meine Entscheidung treffen soll. Klar die meisten meiner Freunde und Familieangehörige sagen "Studiere das, worin du dich besonders identifizieren kannst, wo du deine Interessen und Neigungen hast". Als erster Gedanke käme bei mir da wohl "Architektur" bei raus. Ich bin dann zuversichtlich, voller Hoffnung ala "Ach, nach einigen Jahren wird das schon irgendwie", man ist sich gewiss, das es auf jeden fall das richtige sei und dann einige Internet-klicks weiter findet man sowas:
http://www.stern.de/wirtschaft/arbei...568.html?fb=31

...und die Hoffnung und Zuversicht sind verblasst. Klar auf so eine Studie sollte man nich unbedingt seine Entscheidung aufbauen, aber gleichzeitig bestätigt es doch nur die eigene Ungewissheit und Skepsis, das richtige zu tun. Ich weiss das es für mich kein anderes Studium ausser Architektur gibt, in dem ich mich besser wohlfühlen und aufgehobener fühlen würde., meine Ideen und Neigungen ausschöpfen könnte.

Die Bewerbungsfristen für die Uni sind zudem dieses Jahr schon auf den 30.5 angelegt, heisst spätestens in 2 wochen muss ich wissen was ich will..bewerbe ich mich für Wirting. müsst ich noch 6 wochen Praktikum vor Studienbeginn machen (nur woher jetzt noch schnell ne Praktikumsstelle finden und vor allem würd ich ein solch physiklastiges und technischorientiertes Studium packen)....Zeitdruck, Zukunftssorgen, Ungewissheit, Ahnungslosigkeit und die Angst sich für das falsche zu entscheiden, sind die Gefühle, die mich mehr derzeit begleiten.

noone 16.05.2005 10:55

der schon gepostete artikel vom online spiegel zeigt ja auch, dass ein normales Gehalt ür einen Architekten bei 2300 € liegt. Ich denke, dass Gehälter unter 2000 Extreme Fälle sind, und vielleicht für Einsteiger noch zu akzeptieren sind, die dann demnächst auch mehr verdienen.

secretgarden 16.05.2005 22:33

aber DIE GROSSEN GEHÄLTER kriegen architekten ihr leben lang nicht.
es sei denn sie werden stars. und das werden nur die wenigstens.

jim dir muss eins klar sein:
willst du das machen was dir spass macht oder ist dir geld wichtiger???
wenn dir das geld wichtiger ist dann studiert lieber etwas was dir nicht soooo am herzen liegt aber noch akzeptabel ist. (und praktikum findet sich schneller als du denkst ;) )

als architekt wirst du aber nicht reich.


achso -- nochwas:

WARUM zieht es dich in die architektur??

noone 16.05.2005 23:17

secretgarden,

das ist in Architektur wie in allen Berufen: es gibt überall Menschen mit Ehrgeiz und Ambitionen, die es bis zur Chefetage schaffen.

Das liegt alleine in den Fähigkeiten und Zielen der Personen selbst. Genauso gibt es Millionen von BWL - lern, die irgendwelche Abteilungen im Einzelhandel leiten oder irgendeine Nummer in irgendeiner Bank sind und ebenso nie das grosse Geld verdienen.

Um als Architekt reich zu werden, muss man noch nicht einmal unbedingt ein STar sein. Es gibt viele unbekannte, die sich regional immer im Gespräch halten und einfach durch genug Aufträge sich einen gewissen Gewinn erarbeiten. Auf der anderen Seite stehen die unzähligen Angestellten, die ausserhalb des Büros keine Aufträge laufen haben und nie über ihr Basisgehalt hinauskommen.

Egal, es gibt jedenfalls kein Fach mit Erfolgsgarantie oder Einkommensgrenze.

secretgarden 17.05.2005 00:25

@ noone

ja das ist mir bewusst.
ich habe das aber eher global gesehen.
chefs gibt es wenige und angestelle viele mehr. und diese verdienen sich echt nicht reich.

chrisly 17.05.2005 08:14

Hallo Jim
 
ich habe Landschaftsarchitektur studiert und absolviere z. Z. ein Fernstudium zum Dipl.-Wirtschaftsingenieur. Du kannst mich gerne kontaktieren. Meine E-Mail und Tel. Nr. habe ich dir über dein Postfach bei tektorum zugeschickt.
Viele Grüße
chrisly

Jim 17.05.2005 23:58

@secretgarden

warum es mich in die Architektur zieht?...wenn ich mal so überlege, gibts da so einiges: Hauptmotiv wäre für mich zunächst der Zusammenhang zwischen Kreativität/Ästhetik/Kunst und Technik, zudem spielen immer häufiger wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Aspekte eine zunehmendere Rolle in diesem Fach, man könnte also sagen die "Interdisziplinarität" ist es, die mich reizt. So eine Abwechslung gibts ja meiner Meinung nach nicht in jedem Fach bzw. in kaum einem Fach, und vor allem ich hab keine Lust stur in eine einzige Richtung zu pauken.
Gleichzeitig ünterstützt dieses Motiv ja auch meine andere Alternative (Wirtschaftsing.), wobei mir dort einfach der kreative/gestalterische Aspekt fällt und dagegen naturwissenschaftliche Inhalte vermehrt vorkommen z.b Physik in form von Thermodynamik, Mechanik, Systemintegration usw...Mit solchen Fächern könnt ich kaum was anfangen und hätte wohl auch einige Probleme damit augrund von so einigen Physik und Chemie-Defiziten.
ausserdem interessiert mich Archi ja auch deshalb, weil ich irgendwie schon immer einen Drang zum Bauen, Zeichnen oder der Bewunderung von Gebäuden usw. verspürt hab. Seh ich ein Gebäude, das mir gefällt sag ich nich "oh schön, gehen wir weiter", nein, ich analysiere dieses Gebäude unbewusst und spontan, stelle mir die frage was mich genau daran fasziniert und was ich anders machen würde. Die Monumentalität, die Ausdrucksweise von Gebäuden und Bauten und ihre Bedeutung für die Menschen/Gesellschaft faszinieren mich einfach. Für mich persönlich sind es eindeutige Gründe Architektur zu studieren.
Mag sich etwas kindisch anhhören, aber in der 12 in Erdkunde haben wir mal über die Wirkung von Bauten und geschickten Stadtplanungen auf die Geselllschaft gesprochen, das hat mich damals so sehr interessiert wie feste Baukörper, städtische Strukturen auf Menschen einwirken (nur ein weiterer Punkt, was mich an Archi so sehr reizt)
Hab ich mal Langeweile entwerf ich mal kurzerhand ein Gebäude am PC, was mich dann auf andere Gedanken bringt, jedoch schon einige Monate her (zwar nich professionell, aber immherhin:p )
Für Wirtschaftsingenieurwesen sprechen dagegen wiederum andere Aspekte wie z.b das Interesse an wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und technischen Zusammenhängen. Letzlich sind meiner Meinung nach jedoch meine Interessen und wohl auch meine "Talente" im Bereich der Architektur vermehrt vorzufinden.
Was waren eigentlich deine Motive Architektur zu studieren?

@chrisly
thx! hab deine Pm gelesen, werde mich bei Bedarf melden:)


achja, Also bestehen realistische Chancen sich später wirklich hochzuarbeiten und dementsprechend zu verdienen, wie auch aus "noone's" Post hervorgeht?! Sind also spätere Einkommen zwischen 3000 und 5000 netto in Deutschland evtl. auch im Ausland realistisch und nich übertrieben?
Ich bau mir keine Luftschlösser, ich weiss, erst mal überhaupt ne Einstellung finden, aber möglich ist ja alles. Ich versuche halt meinen überwiegenden Pessismismus in diesem Beruf duch einwenig Optimismus auszugleichen*g*

gruss Jim

secretgarden 18.05.2005 09:59

guten morgen jim! :)

schön dass du so überzeugend darstellen konntest warum dir architektur so liegt. weisst du welcher gedanke sich mir aufgedrängt hat beim lesen?

die realistischen chancen aufzusteigen als architekt sind immer noch sehr sehr mies. habe erst gestern im deutschen architektenblatt gelesen dass jedes jahr immer noch viiieeel zu viele absolventen (6500-7000) pro jahr die unis/fhs verlassen und nur 2500 in rente gehen. das verhältnis ist immer noch völlig übertrieben.
soviel zu den berufschancen als architekt.
allerdings wurde gesagt dass viel zu wenige stadtplaner gibt.

und stadtplanung fiel mit spontan ein dass das was vielleicht für dich wär hm? ;)
denk mal drüber nach....

und weswegen ich architektur studiert hab....also ich bin erblich vorbelastet :rolleyes: ;)

meine eltern sind beide architekten und ich habe es seit meiner kindheit ständig miterlebt und lieben gelernt.
ich weiss noch noch genau als ich sehr klein war.... sind meine eltern oft heimlich abends auf baustellen mit mir gegangen (war natürlich schwer aufregend *lach*) und wir haben den bau analysiert. nach baufehlern gesucht und den bau einfach angeguckt.
:cool:

noone 18.05.2005 10:34

jim,

eine der besten Darlegungen der eigenen Beweggründen zur studienwahl, die ich bis jetzt gelesen habe.......

secretgarden,

normalerweise sind es meistens solche "erbbelastete" Architekten(kinder), die es im Diplom krachen lassen (natürlich "ohne" fremde Hilfe)........

ne im Ernst, natürlich sieht die momentane Situation nicht rosig aus, aber Auf- und Absteiger gibt es immer. Realistisch gesehen war es aber immer schon so, dass es wenig Aufsstiegschancen für Angestellte Architekten gibt, da es immer mehr von ihnen als angebotene Führungspositionen gibt.

Was ausbleibt, ist die Chance durch eigene Bürogründung schnell durch viele Aufträge ans grosse Geld zu kommen.

Deshalb ist es eben wichtig, sich über die eigene Ziele im klaren zu sein: will ich mich anstellen lassen, um mich zu entwickeln und in der Zukunft mein Schicksal selbst in die Hand nehmen? Das muss nicht gleich eigene Bürogründung sein, jeder kann neben seiner Anstellung eigene Kunden gewinnen oder Wettbewerbe machen.
Oder aber bin ich voll und ganz zufrieden mit meinem Gehalt als Angestellter und habe keine Ambitionen bzw. Interesse, mehr Stress auf mich zu laden um weiterzukommen.

Klar, dass nicht jeder Führungspositionen oder gut laufende Büros haben kann. Aber die besten schaffen und werden es auch immer schaffen.

Nightfly 24.05.2005 22:13

Hallo Jim!
 
Der Beitrag hätte von mir sein können; vor gut 2,5 Jahren ;). Ich selbst habe mich damals sehr für Kunst interessiert, aber auch für Wirtschaft. Die 2 Studeinfächer die sich dabei herauskristallisiert haben waren entweder Wirtschaftsing. oder Kunst und ich habe wegen der besseren Jobchancen Wi.-Ing. angefangen. Ich merkte dann schnell, daß es mich zwar interessiert, ich aber nicht so Feuer und Flamme dafür bin, daß ich es studieren sollte/kann. Nun blieb nur noch Kunst, aber das war mir nicht "handfest" genug. Dann habe ich Architektur angefangen, anfangs hat mich überzeugt, daß man viel zeichnet und auch ein bischen Modelle baut. Das fand ich sehr gut, da ich auch im Studium meine handwerklichen Fähigkeiten nicht verkommen lassen wollte. Tja und obwohl mich Architektur an sich damals gar nicht interessiert hat und ich auch nicht wußte was es damit auf sich hat, weiß ich jetzt daß es die beste Entscheidung meines Lebens war und die einzig richtige ;).
Zu den Jobchancen kann ich nur sagen: Wenn Du in Deinem Studienfach aufgehst und Dich engagierst dann wird das auch klappen. Das sehe ich bei mir. Ich kann mir zwar noch nciht sicher sein, daß ich später Arbeit finden werde, aber ich merke daß der Erfolg sich bei entsprechendem Engagement einstellt (z.B. habe ich ne sehr gute Praktikumsstelle bekommen). So läuft das doch immer. Ich sehe auch an meinen Chefs, daß sie nicht des Geldes wegen erfolgreich sind und halbwegs gut verdienen, sondern weil sie das tun wovon sie überzeugt sind.
Ich wünsche Dir natürlich, daß Dir das auch so geht, seis bei Wi.-Ing., oder Architektur.

P.S.: Ich habe zu Beginn des Archistudiums einen weiteren "gescheiterten" Wi.-Ing. kennengelernt, mit dem ich sogar die gleichen Vorlesungen vorher besucht habe. Die Zwickmühle Wi.-Ing kontra Architektur scheint es wohl öfters zu geben, obwohl es doch total gegensätzliche Richtungen sind, die verschiendener nicht sein könnten.

Nightfly 24.05.2005 22:30

noch ein Nachtrag zu den Jobchancen:
Meiner Meinung nach kann es für Archis nur dadurch besser werden, daß die Absolventenzahlen sinken (und das tun sie ja). Auch durch die Umstellung auf Master und Bachelor, wird es zwangsläufig dazu kommen, daß weniger "fertige" Architekten auf den Markt kommen. Eine Besserung ist von daher wohl in Sicht, aber es wird noch Jahrzehnte dauern. Einen Aufschwung, oder eine schlagartige Änderung der Situation kann man fast ausschliessen. Denn: Architekten leben von Leuten die Geld haben, denn die bauen hauptsächlich. Diese werden aber als erstes rarer, wenn es wirtschaftlich nicht so gut läuft und das tut es und es wird nicht besser werden. Die Deutschen reissen sich allgemein zu wenig am Riemen und sind zu teuer, darum gehen Firmen ins Ausland, wird zunehmend im Ausland produziert etc... Die Zeiten sind einfach vorbei, wo man sich deutsche Qualität leisten konnte, welche zweifelsohne immer noch zu den besten gehört. Nur am Preis haperts halt und das Ausland holt auf und Deutschland zieht (noch) nicht mit. Wenn sich das ändert, dann siehts auhc für Architekten wieder richtig gut aus. Ich hoffe es doch, denn ich will eigentlich am liebsten später mal hier arbeiten. Auch deshalb weil ich hier studiere und es dem Staat in Form von Steuern zurückzahlen sollte.
Wie seht Ihr das Ganze?

Jim 25.05.2005 01:30

@secretgarden
Über das Thema "Stadtplanung" hab ich auch schon in gewissen Maße nachgedacht, allerdings bin von diesem Fach nich allzusehr überzeugt ob ich dort wirklich "aufgehen" könnte. Aber wer weiss, wo sich meine Interessensschwerpunkte herauskristallisieren falls ich nun doch Archi studieren sollte.;)

--------
hmm...klare Vorstellungen von meiner zukünftlichen beruflichen Tätigkeit hab ich da schon, ich glaub ich war schon immer etwas verantwortungsbewusst und selbstständig, deshalb würd ich nur zugern irgendwann mal ein eigenes Büro gründen, aber soweit denk ich noch nich...erstmal das Studentenleben geniessen:p

@Nightfly

Dein Post macht mir Mut, da du ja früher mal in einer ähnlichen Misslage warst,es dann doch aber irgendwie geschafft hast, das richtige für dich zu finden:)...hoffen wir mal das die Prognose über die zukünftige Arbeitsmarktsituation auch schnellstmöglich zutrifft. Was war eigentlich aussschlaggebend dafür das du das Wirting.-Studium abgebrochen hast, bist du nich mitgekommen oder hat die die Motivation gefehlt? Welche Fachrichtung hast du studiert? Als du dich dann für das Archi-Studium entschieden hast, spielten da bei deiner Entscheidung auch arbeitsmarkt- und berufs/karriereorientierte Kriterien eine gewichtige Rolle?

Es gibt Momente da weiss ich einfach, das ich Architektur studieren sollte und es sicherlich draufhab, und sofort kurz danach kommt die Vorstellung irgendwann mal beim Arbeitsamt zu landen oder wenn überhaupt ein lebenlang als minderbezahlter Angestellter tätig zu sein. Das schreckt mich vorm Studium ab und verunsichert mich immer wieder in meiner Entscheidung. Mach ich mir Gedanken übers Wirting.-Studium fühl mich irgendwie sicher und wohl hinsichtlich späterer beruflicher Aussichten.
Naja aber irgendjemand (sorry, ich weiss nich mehr) hat hier mal nen Satz gepostet "Es gibt für kein Studienfach eine spätere Einstellungs- und Erfolgsgarantie" , das bringt mir dann doch wieder ne gewisse Sicherheit. hmm, Immer dieses hin und her.

noone 25.05.2005 01:37

Ich verstehe nicht wieso durch Bachelor und MAsterstudiengänge die Zahl der Absolventen abnehmen soll....... kannst du das mir mal erläutern? Ich denke eher, dass im Moment durch die Umstellung eine Flut an Mastern entsteht, da ein Bachelor (FH) Student nicht Architekt sein kann. Die Kammern haben bisher noch nicht mitgezogen. Wenn man also nicht auf ewig Angestellt sein will - bzw irgendwann eine Planvorlageberechtigung haben will - muss man also Master studieren. Wenn sich nichts an dieser Situation ändert, wird also auch bald der Master nichts besonderes mehr sein.......

noone 25.05.2005 01:48

Re: Hallo Jim!
 
Zitat:

Originally posted by Nightfly

Zu den Jobchancen kann ich nur sagen: Wenn Du in Deinem Studienfach aufgehst und Dich engagierst dann wird das auch klappen. Das sehe ich bei mir. Ich kann mir zwar noch nciht sicher sein, daß ich später Arbeit finden werde, aber ich merke daß der Erfolg sich bei entsprechendem Engagement einstellt (z.B. habe ich ne sehr gute Praktikumsstelle bekommen). So läuft das doch immer. Ich sehe auch an meinen Chefs, daß sie nicht des Geldes wegen erfolgreich sind und halbwegs gut verdienen, sondern weil sie das tun wovon sie überzeugt sind.


Tja, dazu kann ich leider nur sagen, dass es auch bei mir mit der Jobsuche noch nicht geklappt hat. Was nützt es, wenn man engagiert ist und weiss, dass man sich durch Praktikas und Studium etc ein gutes Niveau erearbeitet hat, aber dann keine Chance erhält, es zu beweisen? Im Moment sieht es einfach so aus, dass ich seit 3 Monaten im Bewerbungsstress bin (durch aufwendige Unterlagen ist auch jede Bewerbung wieder mit Zeitaufwand verbunden etc.). Leider sieht es so aus, dass zur Zeit kaum Leute eingestellt werden, und da nützt es nichts, wenn man gute Referenzen bzw. Noten hat. Die wenigen Einstellungen, die vorgenommen werden, sind dann meistens an ehemalige Praktikanten etc vergeben. Es ist also mehr oder weniger ein Glücksspiel: der Punkt ist, das richtige Büro im richtigen Moment zu erwischen.

Zwei Bekannte aus meinem Semester sind noch vor der Semesterfeier untergekommen. Die waren sicherlich nicht überqualifiziert, weder an Noten noch an Referenzen. Die Lage ist einfach nur noch zum Kotzen, wenn du dich dann an ca 70 Büros beworben hast, und jedesmal sehr gute Unterlagen mitschickst, und dann jedesmal "vielen Dank für ihr interesse bla bla bla" hörst, verfliegt irgendwann dann jede Motivation.

Im Moment scheint wirklich der beste Weg zu sein, schon während dem Studium sich ein Büro zu suchen, in dem man später arbeiten will, um dann dort als Praktikant bzw. Aushilfe unterzukommen. Dann hat man sicherlich bessere Karten nach dem Studium.

Francis 25.05.2005 08:58

Naja bezüglich des Masters:
Da man meines Wissens nach sowieso nur mit einer bestimmten Abschlussnote auf Master studieren kann, und sich dann auch nochmal mit Mappe etc. bewerben muss, können ja gar nicht alle Bachelor Absolventen den Master machen. Deswegen könnten schon die Zahlender "echten" Architekten zurückgehen...

secretgarden 25.05.2005 13:34

Zitat:

Originally posted by noone
Wenn man also nicht auf ewig Angestellt sein will - bzw irgendwann eine Planvorlageberechtigung haben will - muss man also Master studieren. Wenn sich nichts an dieser Situation ändert, wird also auch bald der Master nichts besonderes mehr sein.......

???? hab ich dich richtig verstanden:
man erlangt die bauvorlagberechtigung wenn man den master studiert??

und welche diplomnote brauch man denn dafür??

sorry wenn ich so naiv frage aber ich hab mich noch nie mit dem thema auseinandergesetzt. fängt erst jetzt an :)

noone 25.05.2005 14:21

Wenn du schon im Studium bist und auf Dipl. ing Studierst, hast du dieses Problem wohl nicht, da du als dipl ing wie gewohnt später dich Architekt nennen darfst.

Nach der Umstellung zum vergangenen WS kann man an den FHS nur noch bachelor studieren, und deshalb ist man nach den 7 semestern Regelstudienzeit nicht berechtigt, irgendwann mal Planberechtigt zu sein. Wenn du das willst, musst du dann Master studieren.

Ich denke, dass das auch an den Unis, die nur noch Bachelor und ´Master anbiete, genauso ist,.

secretgarden 25.05.2005 22:13

ich bin seit anderthalb jahren schon fertig mitm diplom :-)

habe aber gehört viele machen nachm diplom noch ihren "master".

was heisst das dann genau?
und vor allem was nützt es ausser die zeit zu überbrücken??? :confused:

noone 25.05.2005 23:55

Also von Mindestnoten, einer ART NC habe ich bisher noch nichts mitbekommen. Auch nicht von Mappenbewerbung und Aufnahmeprüfung. Viele die Diplom gemacht haben, studieren weiter, weil sie Angst haben, auf dem Arbeitsmarkt keine Chance zu haben. Ein Student, der nach dem Diplom weiter auf MAster studiert kann eigentlich bei der Jobsuche später auch keine grossen Vorteile haben, es sei denn er spezialisiert sich, z.B. im Projektmanagement.

Nightfly 26.05.2005 01:14

@Jim:
Es gab mehrere Gründe für den Abbruch. Ich habe mich eigentlich die ganze Zeit nicht richtig wohl gefühlt in dem Studiengang, habs aber nciht gleich abgebrochen, weil ich irgendwie von der Schule gewohnt war, daß Lernen keinen Spaß macht. Klingt doof, aber der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier und solangs irgendwie läuft macht man weiter, bevor man was riskiert. Ich konnte ja nicht wissen, daß es bei Architektur so viel besser klappen würde bei mir. Hatte Zweifel, ob es nicht wieder nur Traumvorstellungen sind, die sich dann nicht bewahrheiten. Dann bin ich durch Mathe durchgefallen (wie 65% auch) und nach einem Mathekurs im zweiten Anlauf wieder. Erst hatte ich vor weiter zu machen und es im nächsten Jahr zu packen. Dann habe ich mal mehr oder weniger aus Langeweile herumgesurft und nach Erfahrungsberichten aus verschiedenen Studiengängen gesucht (www.ciao.com ist eine wirklich sehr gute empfehlenswerte Seite wenns um sowas geht!) und bin mal wieder auf Architektur gestoßen. Ich fand einen Bericht in dem der Autor sich beklagt hat über das Modellbauen und Zeichnen. Das wäre zu viel, zu stressig und er würde abraten das zu studieren. Nach dem Lesen weiterer Berichte stand mein Entschluß eigentlich fest. Dann habe ich noch meinen VWL-Schein gemacht, da ich das Fach ganz cool fand und dann mein Studium abgebrochen. Ich habe damals technische VWL studiert. Den Studiengang gibt es nur an der Uni Karlsruhe, aber eigentlich in ähnlicher Form überall. Ein paar andere Fächer hat man halt, aber ansonsten ist es das gleiche wie Wi.-Ing..
@noone:
Da kann ich leider nicht richtig mitreden, da ich bis jetzt nur nach Praktikas suchen mußte und Praktikanten sind als günstige Arbeitskräfte ja gerne gesehen. Mir ist nur eines bis jetzt sehr aufgefallen:
Als ich ne Vorpraktikumsstelle gesucht habe war es enorm schwer, was zu finden. Vielleicht auch deshalb weil ich in Karlsruhe gesucht habe. Dort stürzen sich die die Studenten von Uni und FH alle auf die verhältnismäßig wenigen Archibüros. Auch im näheren Umraum kann man Architektur studieren (Stuttgart, Heidelberg, Konstanz, Frankfurt). Auch jetzt wo es ums Zwischenpraktikum ging habe ich von meinen Kommilitonen mitbekommen, daß sie Schwierigkeiten hatten. Ich hatte absolut keine, weil ich nach Freiburg wollte. Sie brauchten nicht mal Bedenkzeit und haben mir beim Vorstellungsgespräch gleich zugesagt. Das liegt nicht daran, daß ich besonders gut bin, denke ich (siehe mein Thread "Keine Ahnung von Architektur"). Ich glaube es liegt daran, daß man das in Freiburg nicht studieren kann. Hier im Büro ruft im Schnitt einmal die Woche, oder alle 2 Wochen einer an, auf der Suche nach Arbeit, Praktikum usw... Als ich in KA gearbeitet habe waren es täglich (!) mindestens 2-4. Wie ist das bei Dir? Bist Du auch in so einem Architekturballungsgebiet?

Jim 29.05.2005 23:02

@Nightfly

die Seite www.ciao.com bietet Preisvergleiche und Testberichte an (man wird auf ciao.de weitergeleiet)...also ich finde da keine Erfahrungsberichte aus unterschiedlichen Studiengängen....evtl. ist die Seite nich mehr aktuell?

Nightfly 30.05.2005 00:26

Oh ja stimmt. mist. Früher war es eine Seite auf der alles Mögliche verglichen wurde: Studiengänge, Unis, Fhs, Praktikumsstellen bei bestimmten Vertrieben,... Die leute habe einfach zu alem Erfahrungsberichte reinschreiben können, aber jetzt gibts leider nur noch produkte.

Sputnik 20.06.2005 02:17

Der Beitrag kommt jetzt wohl etwas spät -war aber ziemlich im Streß letzte Wochen (Architektenalltag) und konnte mir den Luxus nicht leisten, mal außerberuflich ins Internet ´reinzuschauen. Vielleicht ist es trotzdem für Dich interessant, da ich ähnlich wie Nightfly erstmal mit WIng angefangen habe. Trotz des Interesses am Zeichnen, Gestalten etc. wollte ich damals etwas "sicheres" studieren. Die Studieninhalte waren mal ganz angenehm (VWL) mal grausam (Thermodynamik). Irgendwann war aber ein Punkt erreicht, an dem ich angefangen habe mir Gedanken zu machen: "Du wirst als WI irgendwann einen gut bezahlten Job haben, wahrscheinlich in einem großen Unternehmen. Dein Haupttätigkeitsfeld wird Verkauf, Marketing, Controlling sein, je nach Schwerpunkt, Du wirst es vor allem mit Leuten zu tun haben, die etwas ähnliches tun). Du wirst vielleicht Konzepte vorlegen, welche Zusatzfunktionen die Verkaufszahlen der Waschmaschinen des Unternehmens steigern werden oder, ob es sich lohnt, die Zündkerzen für eine kaum gefahrene Marke in die Produktpalette aufzunehmen." Ich habe mir den Architektenalltag im eigenen Büro (haben wohl viele als Ziel) genauer angeschaut. Mal ein guter Auftrag, viel zu tun, auch in der "eigentlichen" Freizeit, dann wieder Flaute, vielleicht ein Wettbewerb -200 Std für lau vorprogrammiert, denn es gewinnt nur einer. Dann wieder Aussicht auf einen Auftrag aber der Bauherr will rund, du eckig. Schließlich baut man, die Stadt spielt bei dem Zusatzgeschoss plötzlich nicht mit, der Bauunternehmer ist eine Katastrophe-außerdem regnet es und man muß gerade auf die Baustelle.
Habe mich schließlich für das zweite "Übel" entschieden. Die Hauptmotivation auf den sicheren und toll bezahleten WI-Werdegang zu verzichten zugunsten Architektur war damals: vordergründig Spaß am Gestalten, die Entwicklung eines "neuen Objekts" im Raum(jetzt etwas Philosophisches: wie Marx sagte, ist eines der Probleme unserer Gesellschaft, die Entfremdung des Menschen von dem Produkt, für dessen Herstellung er eingesetzt wird -als Architekt sieht man etwas wachsen -von der ersten Skizze bis zum fertigen "Produkt" und kann sehr viel beeinflußen), ein gewisser Freiheitsdrang besiegelte den Entschluß(Ich konnte mir nicht vorstellen jahrelang für ein/mehrere Großunternehmen einen 9 to 5-Job zu machen (auch für sehr gutes Geld nicht)-dann lieber 3 Monate Gas geben und für einen Monat wegfahren...wann ich will), Feststellung, daß ich mit einem Auf-und Ab-Leben eines Freiberuflers wohl ganz gut umgehen könnte (eigentlich fand/find ich diese Ungewissheit sogar "spannend"(meistens, nicht immer(-;)-aber es ist eben eine sehr subjektive Empfindung, mit der manche Bekanntschaften in "soliden" Berufen nichts anfangen können)
In der momentanen Situation (Marktlage, Berufsalltag), würde ich sagen, daß ich es heute mit ..hmm..75%igen Sicherheit wieder so entschieden hätte, also Tendenz trotzdem zur Architektur..und wenn nicht Arch, dann wahrscheinlich etwas anderes Kreatives trotz wenig Geld.
Wünsche Dir viel Glück bei der Entscheidung
(..zur Not kannst Du ja auch noch wechseln :cool:

Jim 03.08.2005 17:22

So, zunächst einmal möcht ich mich bei allen die mir hilfreiche Tipps, Ratschläge usw. in diesem Thread gegeben haben, bedanken. Ich fand es sehr unterstützend und aufbauend das sich auch enige andere hier schon mal in einer ähnlich verzwickten Situation befanden und ihre Erfahrungsberichte niedergelegt haben.:)
Letzendlich bin ich zu der Entscheidung gekommen, dass ich das machen soll was mich tatsächlich interessiert, wo ich "hoffentlich" meine fähigkeiten und talente habe und diese auch in die Praxis umsetzen kann. Ja, eigentlich waren mir diese Entscheidungskriterien immer bewusst, jedoch hatte ich im Hinterkopf halt diese Zukunfts- und Existenzsorgen, die mich von einer klaren Entscheidung immer wieder abgebracht haben. Ich persönlich glaube, das es mir schon immer, auch in meiner damaligen Lage, bewusst war, das ich Archi studieren wollte und konnte, jedoch Angst vor diesem bedeutsamen Schritt in meinem Leben hatte, mich in meiner endgültigen Entscheidung sicherfühlen wollte und diese nur dann konsequent in die Tat umsetzen könnte, wenn ich selbst weiss, das es das wahrlich richtige für mich ist.
Ich hab mir Vorlesungen angeschaut, mit Studenten gesprochen an Fach- und Studienberatungen teilgenommen, mir eine Liste mit meinen Prioritäten aufgestellt, eure Berichte miteinbezogen und lange nachgedacht....nun ja und ab diesem WS werd ich nun Architektur an der TU Aachen studieren und hoffnungsvoll, zielstrebig und selbstbewusst in die Zukunft blicken.:)
Thx!

Nightfly 09.08.2005 15:30

Gratuliere Dir zu der hoffentlich richtigen Entscheidung ;).
Ich mache gerade in Berlin mein zweites Praxissem. und bereue es mal wieder nicht, alles "falsch" gemacht zu haben ;). (Viele meinten man solle nicht nach B, weils da noch schlechter aussieht; blabla...).
Wünsche Dir viel Erfolg :)!

conqueror 03.10.2008 23:38

AW: Architektur + Wirting.
 
Hallo Chrisly,

also ich habe Anfang des Jahres mein Studium in Architektur absolviert, bin auch seit 2 Monaten in der Bauleitung tätig. Der Job ist zwar OK, aber
die Anerkennung und das Gehalt, dass man sich nach einem Studium erhofft, bleibt außen vor.
Daher möchte ich mich weiterbilden...
Habe versucht mich über einen Master in Wirtschaftingwe. zu erkundigen, besondern nach den Chancen nach Abschluss des Masters, oder facility management.
Hilfreiches habe ich nicht bekommen, vielleicht kannst du ja was dazu sagen, ob man diesen Weg einschlagen sollte, den du gegangen bist. Fernstudium hört sich auch nicht verkehrt an.

conqueror 09.10.2008 20:47

AW: Architektur + Wirting.
 
Hallo Chrisly,

das mit dem Wirtschafting im Fernstudium würde mich auch interessieren.
Welche Erfahrungen hast du damit gemacht ?
Ich wollte auch vor kurzem diesen weg auch einschlagen, aber dann habe ich einige Firmen angerufen die Wirtings. einstellen, und die waren eigentlich gar nicht davon begeistert einen Architekten für die Wirtsschafting. stelle einzustellen.
Da würden Sie wohl eher Maschinenbauer nehmen sagten sie und diese Erfahrung wollte ich natürlich nicht nach einer solchen Weiterbildung machen.
Aber erzähl du doch lieber, du bist ja mehr mit der Sache betraut.


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