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Rolf 09.08.2003 16:58

Vermessung und Geoinformatik: Wahl der Hochschule (allgemein)
 
Ich studiere an der FH Stuttgart Vermessung und Geoinformatik im 8.Semester.
Viele Aspekte an unserer FH finde ich gut, jedoch frage ich mich oft, ob der GIS-Zweig an anderen Hochschulen genauso verbesserungswürdig ist wie bei uns?
Welche Programmiersprache sollte man für diesen Bereich lernen?
C++, Visual Basic, Delphi oder ...?

Wie ist das an eurer Hochschule?
Welche Vor- und Nachteile seht ihr?
Sollte man Vermessung und Geoinformatik zusammen in einem Studiengang lehren?

Und:
Sollte man an der Uni oder an der FH studieren?
Wo sind die Berufsaussichten besser?
Wie gut sind die Berufsaussichten überhaupt in unseren Bereich?

Gruß Rolf

Hesindian 23.10.2003 14:03

Tach z'samme!

Ich studiere Geodäsie im 10. Semester an der Uni Bonn (TH) und werde im Frühjahr wohl fertig werden.
Zum Thema GIS:
Die Frage ist, ob es überhaupt sinnvoll ist, den Geodäten den GIS Zweig zuzuordnen. Ich für meinen Teil habe GIS immer als zusätzliche Belastung empfunden:
Vor ein paar Jahren haben wir ein eigenes GIS-Institut bekommen und damit natürlich auch die Vorlesungen und Seminare. Der Prof. kommt eigentlich aus der Informatik, woraus sich auch der Inhalt seiner Vorlesungen ergibt: Datenstrukturen und Programmierung - eigentlich Inhalt der Diskreten Mathematik, in der wir schon zum Vordiplom geprüft wurden. Ich frage ferner: Was interessiert es einen Geodäten, was ein R*-Baum ist??? Wir werden sowieso schon zu "Allwissenden" ausgebildet, weil uns historisch bedingt sehr viele Aufgaben zufallen. Muss es bei einer durchschnittlichen Studiendauer von 14 (!!!) Semestern dann sein, noch die GIS in das Repertoire aufzunehmen, obwohl die Informatiker dafür prädestiniert sind? Ausserdem: im späteren Beruf wird man bestimmt keinen Geodäten dafür einsetzen, Datenbanken o.ä. zu entwickeln. Ein Informatiker mit ein wenig Einblick in unser Fach kann das wohl besser.
Geprüft wurden wir btw. in der schriftlichen Photogrammetrie Prüfung -> einfache Punkte ;-)

Bzgl. der Wahl TH - FH:
Es kommt natürlich darauf an, was man später machen möchte, sprich, ob man sein 2. Staat***manen ablegen möchte oder nicht. Wenn man das nicht will, würde ich das Studium an der FH vorziehen, da imho zwischen einem Dipl.-Ing. FH und TH in punkto Berufsaussichten kein signifikanter Unterschied besteht und die Ausbildung an der FH um einiges einfacher ist. So z.B. in der Mathematik: der Vordiplomsstoff an der FH ist bei uns der Stoff der ersten zwei (von vier) Semestern Mathe. Ferner ist die Ausbildung an der FH wesentlich praxisorientierter als auf der TH.

Bzgl. der allgemeinen Berufsaussichten:
Meines Wissens sind die Berufsaussichten gut. Laut ZfV der letzten beiden Jahre sind viele Berufstätige bald "rentenfähig", so dass neue Arbeitsplätze entstehen, während die Zahl der Studierenden relativ gleichmäßig gering bleibt (wir sind nur zu ca. 40-50% ausgelastet).

So long,

Hesindian

Martin 03.11.2003 21:35

Hallo,

ich studiere, wie Rolf, an der FH Stuttgart Vermessung und Geoinformatik im 7.Semester. Bei uns gibt es schon einige Dinge besonders im GIS-Bereich die dringend verbessert werden sollten, da wäre als Basis eine gute bzw. bessere Pflege und Wartung der Rechner. Trotz recht ansprechender Hardware hat man manchmal das Gefühl, daß man an uralt Rechnern hockt.:(
Aber ich kann nicht nachvollziehen wiso die Geoinformatik kein Gebiet der Vermessung sein soll. Die Tendenz zu Geodaten bzw. ortsabhängigen Daten ist klar erkennbar und stark im Kommen. Ich denke als Vermesser kann man hier sein Fachwissen gut anbringen, und damit einen Vorteil gegenüber anderen Fachdisziplinen vorweisen.
Allerdings muß ich sagen, die reine Programmierung ist auch nicht so dolle, das sollte man tatsächlich Informatikern überlassen. Aber die Aufbereitung und Pflege von Geodatenbanken bzw. Datenbanken im allgemeinen, kombiniert mit kleinere´n Programmierarbeiten, hat schon was.
Aber das alles kommt auch drauf an was man später machen will und wo man später einen Job bekommt. Ich bin eigentlich ganz froh, 1. an einer FH zu sein und 2. in Stuttgart zu sein.

zu1) die Semester sind einfacher kleiner und die Professoren und Assistenten können besser auf einzelne eingehen; 2 Praxissemester sind einfach gut um mal in den zukünftigen Job reun zuschnuppern;

zu2) schöne Stadt; recht gute Vorlesungen (Professoren); und natürlich super nette Komilitonen

allerdings kann man bei uns fast die ganze Verwaltung vergessen, die meisten wünschen sich, glaube ich, eine FH ohne Studenten

Also genug geschwafelt

Bis denn
Martin

Geometer77 05.11.2003 22:25

Moin!
 
Ich studiere an der FH in Oldenburg Vermessungswesen und bin jetzt im 8. Semester, kann daher nur meine Meinung über die alte Prüfungsordnung geben.
Bei uns ist es so, daß wir viele Vorlesungen mit den Gissis zusammen haben (positiv) uns aber vorher für ein Studium entscheiden müssen. Bis vor kurzem konnten wir unter bestimmten Voraussetzungen ein Zertifikat in Geoinformatik ausgestellt bekommen, welches auch von Arbeitgebern anerkannt wird.
Grundsätzlich bin ich für die Möglichkeit sich im Laufe des Studiums zu spezialisieren, denn wenn man in 8 Semestern fertig werden will, schafft man das beim heutigen Themenspektrum nicht wirklich! Was soll jemand z.B. mit Ländlicher Neuordnung (8 SWS!), wenn dieser in die industrielle Nahbereichsphotogrammetrie möchte ?!?!
Was man nun besser studiert ist glaube ich Geschmackssache, hab den Eindruck die Berufschancen sind mittlerweile ähnlich.
Welche Programmiersprache - ich denke als Anwender ist Visual Basic ganz gut, da oft in GIS- und sonstigen Anwendungen anzutreffen. C und Delphi haben auch ihr Vorteile, bin da aber kein Fachmann!
Ob nun FH oder TU ist wohl ebenso davon abhängig was man später machen möchte. Die kleinen (persönlichen) Semestergruppen, sowie die praktische Orientierung und Einbindung an einer FH finde ich sehr vorteilhaft! Zu dem kann man ja die Inspektorenlaufbahn noch anschließen (in Nds zumindest). Wenn man in die Entwicklung möchte und/oder promovieren ist man (im allgemeinen) halt besser an einer TU aufgehoben. Zu den Berufsaussichten habe ich auch gehört, daß bald etliche im öffentlichen Dienst in Ruhestand gehen - erfreulich für FH'ler und TU'ler :-)
Also ich würde wieder an die FH in Oldenburg gehen: überwiegend wirklich gute Profs, sehr gute Ausstattung und 'ne echt nette Stadt!
Gruß Daniel

GIS OL Maren 13.11.2004 18:50

Moin,

ich studiere Geoinformatik in Oldenburg im 7. Semester. Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen... vieles ist Geschmacksachen und man sollte sich nur vorher im klaren sein klassisch die Vermesserlaufbahn einzuschlagen oder doch eher die Geoinformatik. Denn bei uns sind diese Bereiche mittlerweile doch gut getrennt worden. Obwohl Grundlegende Dinge noch zusammen gehandelt werden was auch gut so ist!

Die Geoinformatik in Oldenburg ist einer der Vorreiter und deswegen steckt auch das drin was drauf steht. Wobei mir auch bekannt ist das weitere FH´s auch einen sehr guten Geoinformatiker Bereich haben. Den Schritt nach Oldenburg zur Geoinformatik zu machen war genau richtig und hier kann man alle Vorteile genießen die das Studium und die FH mit sich bringen. An der Ausstattung der Rechner wird immer gepfeilt um es zu verbessern und die Professoren wissen auch wovon sie reden. Klar gibt es über all positive und negative Dinge... doch bei uns muß ich sagen überwiegen im Vergleich zu anderen die Vorteile!

Gruß aus dem Hohen Norden

Rolf 19.11.2004 16:10

Zitat:

Zu den Berufsaussichten habe ich auch gehört, daß bald etliche im öffentlichen Dienst in Ruhestand gehen - erfreulich für FH'ler und TU'ler :-)
Schade nur, daß dafür keine neuen (jungen) Menschen eingestellt werden:(


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