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Francis is on a distinguished road

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Datum: 21.09.2006
Uhrzeit: 10:03
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Passt hier zwar nicht ganz so rein, aber mich würde echt mal interessieren, ob sich jemand für das Praktikum in Californien bewirbt. Vermutlich eher nicht, die meisten Absolventen/Studenten jammern ja lieber rum.
Sorry, dass ich hier wieder rumpöbele, aber ich hab das Praktikum bereits einer Freundin (arbeitslos) empfohlen...

Kommentar: "Also, ich weiss nicht, da steht ja auch nicht dass man übernommen wird, und da muss man jetzt ja auch so viel organisieren...und dann klappt das hinterher nicht, und USA, ich weiss nicht, ist ja auch so weit weg, also nee, eher nicht"

Und sowas von einer aus der Fraktion: Ich würde ja auch gerne mal ins Ausland.

Immer rumjammern, aber nicht den Arsch hochkriegen!

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Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all

Beitrag
Datum: 21.09.2006
Uhrzeit: 13:31
ID: 18548



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Und das Praktikum ist bezahlt und soll zum überleben reichen.

Aber wie Du schon sagst, die Leute jammern lieber. Wir hatten für die archinoah.de Jobbörse auch erwartet, dass der Run darauf größer ist. Wir haben so einige Ausschreibungen für die keine fünf Leute die Kontaktdaten angefordert haben...

Gestern wieder habe ich versucht aus den Karteikarten jemanden für ein Berliner Büro herauszusuchen. Leider gab es zu wenig passenden Treffer, obwohl sich die Anforderung auf ein Programm beschränkte.

Für mich sieht es leider manchmal so aus, als gäbe es bei den Architekten drei Kategorien:
hat was - kann nichts - will nichts
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Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all

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Datum: 21.10.2006
Uhrzeit: 00:46
ID: 19164



Hört, Hört.. #168 (Permalink)
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Da tut sich nochmal was:


Schon gelesen?


Gegen Praktikantenausbeutung

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noone: Offline


noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough

Beitrag
Datum: 21.10.2006
Uhrzeit: 10:41
ID: 19165



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finde ich gut und sinnvoll, in Frankreich gibt es einen solchen Ausbildungsvertrag schon.....


aber wer soll eine solche gesetzliche Grundlage schaffen? Die Politiker sind doch auf der Seite der Wirtschaftslobbies, und die werden ja wohl kaum dafür sein, Praktikantenmißbrauch abzuschaffen......

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ehem. Benutzer
 
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perryB: Offline


perryB is on a distinguished road

Beitrag
Datum: 21.10.2006
Uhrzeit: 13:48
ID: 19170



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und dann gibt es noch arbeitlose architekten, die kostenlos arbeiten wollen: "kannst du mich nicht beschäftigen ohne lohn, damit ich bei der nächsten bewerbung keine so große arbeitslosenlücke habe?"....

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noone: Offline


noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough

Beitrag
Datum: 16.11.2006
Uhrzeit: 11:08
ID: 19795



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theorie/diskurs

01.10.2003
Von Architekten lernen (db kommentar 10/2003)
Die Botschaft wird uns beinahe täglich vermittelt. Wir sollen mehr arbeiten, uns auf uns selbst verlassen und unsere Ansprüche an den Sozialstaat oder sonstige Institutionen zurückschrauben. Die Deutschen meldeten sich zu oft krank, der Schutz von Arbeitnehmern blockiere Neueinstellungen; uns fehle die Freude am Risiko, und fleißig seien wir vielleicht einmal gewesen. Überall scheinen die Menschen es sich in sozialstaatlichen Hängematten bequem gemacht zu haben, in Florida oder an der Riviera, von wo sie den wenigen, die noch arbeiten, eine lange Nase machen.
Aber wie auf allen Feldern der öffentlichen Diskussion gibt es auch hier irgendwo ein kleines gallisches Dorf, dessen unbeugsame Bewohner nicht aufgehört haben, sich gegen die Übermacht zu wehren. In diesem Fall scheint es von Architekten bewohnt zu sein. Die arbeiten bis in die Nacht, am Wochenende, kennen die schizophrene Trennung von Beruf und Urlaub nicht, arbeiten noch, wenn sie das Renteneintrittsalter schon lange überschritten haben, und stürzen sich, so schnell es geht, in das Abenteuer der Selbstständigkeit.
Nun gibt es sicher auch unter Architekten schwarze Schafe. Das sind die, die ihre Arbeit wenigstens einigermaßen angemessen entlohnt sehen wollen, die Zeit für ihre Familie fordern und die im Urlaub Krimis lesen, in denen weder ein berühmtes Bauwerk noch ein Architekt eine Rolle spielen.
Dagegen hilft nur Früherziehung. Unterstützt in Baden-Württemberg etwa von der Institution des Architekten im Praktikum (AiP), die gewährleisten soll, dass nur der sich Architekt nennt, der auch genügend Erfahrung in allen relevanten Berufsfeldern nachweist (siehe db 6/99), bekommen Absolventen oftmals nur noch so erbärmliche Gehälter, dass ihnen ein Verdienst über der Armutsgrenze bereits wie der Abglanz des Paradieses erscheinen muss. Dass Jobs angeboten werden, die in freier Mitarbeit mit 800 – 1200 Euro im Monat honoriert werden, ist nicht mehr außergewöhnlich. In Oberschwaben hat ein Architekt nun aber eine Stelle für einen AiP angeboten, den er gerade mal mit 400 Euro zu entlohnen gedenkt. Nun ist es bekannt, dass für einen Arbeitsplatz bei Zaha Hadid oder Richard Meier Architekten bereit sind, unter den Arbeitstischen zu schlafen, weil sie sich, da sie unentgeltlich arbeiten, keine Unterkunft leisten können. Auch soll nicht in Abrede gestellt werden, dass Oberschwaben einige landschaftliche Reize aufzuweisen hat, die für manchen Kummer entlohnen. Die Differenz zu einem einigermaßen anständigen Gehalt kann aber auch dieser Landstrich nicht aufwiegen, und der Name des Architekten, den wir hier verschweigen wollen, wird nicht den Lebenslauf so brillant aufpolieren, dass er den Eintritt in die höheren Sphären des Architektendaseins erleichtert.
Was Architekten ebenfalls früh lernen, ist, sich nicht auf Institutionen zu verlassen. Die Architektenkammer Baden-Württemberg, die ja den AiP eingeführt hat, um den Verbraucher vor praxisuntauglichen Vertretern des Fachs zu schützen, steht Absolventen kaum gegen Architekten bei, die ihre Situation ausnutzen. »Das Gehalt von angestellten Mitarbeitern, auch zum Beispiel von Architekten im Praktikum oder Bauzeichnern, in freien Architektur- oder Stadtplanungsbüros ist grundsätzlich frei vereinbar und unterliegt keiner tariflichen Bindung.« So einfach lautet dazu die Mitteilung der Kammer auf ihrer Internetseite. In der – selbstverständlich unverbindlichen – Empfehlung wird für Angestellte über 18 Jahren, »die neben vorwiegend schematischer Tätigkeit auch eine einfache zeichnerische oder eine andere einfache technische Tätigkeit ausüben, für die keine Ausbildung erforderlich ist«, bereits 1205 Euro als gerechtfertigt erachtet.
Aber auch außerhalb Baden-Württembergs wird das Überangebot von jungen Architekten ausgenutzt. Es geht nicht darum, die anzuklagen, die nicht wissen, wie sie ihr Büro vor der Insolvenz retten können und Mitarbeiter entlassen, weil sie keine Arbeit mehr für sie haben. Es geht um die, die noch aus der Krise Kapital schlagen; die meinen, weil es zu viele junge Architekten gibt, brauche man vor dem einen, den man dann einstellt, keine Achtung mehr zu haben. Es geht um die, die ihre Arbeit nicht so zu strukturieren im Stande sind oder ihr Büro nicht wirtschaftlich führen wollen, um ihre jungen Mitarbeiter nicht ein Wochenende nach dem anderen, eine Nacht nach der anderen arbeiten zu lassen.
Es gibt übrigens genug Gegenbeispiele. Doch der entscheidende Punkt ist ein anderer. Wenn Architekten sich untereinander zerfleischen, dann sind sie kaum in der Lage, nach außen als eine Gruppe in Erscheinung zu treten, die Forderungen stellen kann. Wenn Architekten ihre Interessen einfordern – Stichwort HOAI, wo es ja pikanterweise um eine faire Honorierung von erbrachten Leistungen geht –, dann sollten sie auch in der Lage sein, berechtigte Ansprüche von Mitgliedern an Mitglieder zu gewährleisten.
Vielleicht ist es aber auch so, dass sich die Architekten letztlich doch ganz wohl fühlen als Gallier in einem Dorf, in dem andere Gesetze gelten als im übrigen Land. Doch dann sollten sie über Asterix & Co noch mal genau nachdenken. Die haben nämlich alle Streitereien beigelegt, sobald es wichtig war, den Römern die Stirn zu bieten.

Kontakt: Christian Holl , Stuttgart , db@konradin-medien.de Meine Antwort auf diesen Beitrag »


Es liegen 8 Antworten auf diesen Beitrag vor:


Von Architekten lernen (db kommentar 10/2003) 08.10.2003
Hallo,

ich habe leider ähliche Erfahrungen machen müssen, wie Sie beschrieben haben. Mein Anfangsgehalt betrug leider auch nur knapp 2000,- Euro, brutto, was immerhin wesentlich mehr ist, als heutzutage gezahlt wird.
Nun ist es aber so, dass der Mensch nur an sich alleine denkt, d.h. solange die Honorare so niedrig sind, dass kaum etwas übrig bleibt, wird sich an der Lage nichts ändern.
Die HOAI ist dringend zu überarbeiten.

Die Ihnen allen bekannten Architekten, die trotz hoher Honorare, extrem niedrige Gehälter zahlen, gehören an den Pranger gestellt. Schade, dass sich die angestellten Architekten nicht einmal gegen diese schreckliche Entwicklung stemmen können.
Der Architekt ist offensichtlich doch ein Einzelkämpfer....

Grüße G. Fischer

www.GFHF.de
www.demiurg-2000.de
Kontakt: Gerhard Fischer , Hamburg , werbung@demiurg-2000.de



Von Architekten lernen (db kommentar 10/2003) 23.11.2005
Hallo Ihr,
was haltet Ihr davon, wenn ihr versucht, in den Gremien die Eure Interessen vertreten sollen, mit zu wirken. Ich schreibe hier im Namen der BDB-Studenten/Jungabsolventen als Studentensprecherin. Wir haben unseren eigenen BDB-Studententreffen, bei denen wir immer wieder versuchen, unsere Interessen zu formulieren und unsere Sichtweisen nach außen zu tragen. Dabei stoßen wir natürlich auch des öfteren auf Unverständnis. Aber wenn man hier nicht immer wieder nachsetzt, wird sich nie etwas ändern. Als wenn Ihr nicht mit der älteren BDB-Generation klar kommt, seid Ihr bei uns genau richtig. Wir werden uns voraussichtlich am 03.03.06 in Köln treffen. Einen Ankündigung gibt es in der db. Redet mit Euren Bezirksgruppen, diese übernehmen in vielen Fällen auch die Reisekosten.
Bei Fragen meldet euch bei mir.
Gruß an alle
Ulrike

Kontakt: Ulrike Wagner , Potsdam , uwagner@fh-potsdam.de



Von Architekten lernen (db kommentar 10/2003) 01.03.2004
Mit Ihrem Kommentar zu der Art und Weise, wie angestellte Architekten bezahlt werden, sprechen Sie mir aus der Seele. Ich möchte Ihnen meine persönliche Sichtweise und meinen Frust schildern, da ich annehme, dass Sie viele Stellungnahmen erhalten haben. Vielleicht lässt sich das irgendwie bündeln und öffentlich formulieren. Ich begegne übrigens sehr häufig der landläufigen Meinung, dass Architekten sagenhaft gut verdienen. Ich bin seit zwei Jahren »fertige« Diplom-Ingenieurin, Fachrichtung Architektur. Ich bin direkt nach meinem Studium nach Norwegen gegangen, weil ich der Meinung war, dass es dort noch Jobs gibt, die gut bezahlt werden. Dies stimmte auch zum Teil. Leider ist die Baukrise jetzt auch dort angekommen, so dass es keine freien Stellen mehr gibt und Ausländer dann eher ihre Jobs verlieren. Das passiert hier genauso. Daher bin ich Anfang Mai 2003 wieder nach Deutschland gekommen. Ich hatte im letzten dreiviertel Jahr tatsächlich ein Vorstellungsgespräch als Architektin, man bot mir für einen Fulltimejob monatlich 1500 Euro brutto für ein halbes Jahr, danach könne man über eine moderate Erhöhung sprechen. Mehr würde das Büro aber nicht hergeben, das müsse ich verstehen. Ich habe als studentische Hilfskraft einen höheren Stundenlohn in einem Kieler Büro erhalten. Ich habe mit meiner Mappe in verschiedenen Städten Büros abgeklappert und »Klinken geputzt«. Dabei entstehen durchaus interessante Gespräche. Wenn ich mit Angestellten reden konnte, kam durchweg der Kommentar: »Wir könnten gut eine weitere Kraft brauchen, wir arbeiten alle zuviel«. Das ist etwas, was mir auch während meines Aufenthaltes in Norwegen aufgefallen ist,
Architekten arbeiten immer zuviel, zu spät und abends mit zuviel Alkohol im Blut. Sie arbeiten ebenfalls immer auf den letzten Drücker. Ich habe vor meinem Studium schon dreieinhalb Jahre als chemisch-technische Assistentin in verschiedenen Stellungen gearbeitet. Dadurch ist mir jetzt aufgefallen, wie ineffektiv die meisten Architekturbüros arbeiten. Das wird dann auf den Schultern der Mitarbeiter ausgetragen. Betreuung von CAD-Anlagen, Schriftverkehr und allgemeine Büroaufgaben sollen sich immer von selbst erledigen und am besten unbezahlt. Wie oft musste ich schon meine »überflüssigen«, weil nicht einem Projekt zuzuordnenden Stunden gegenüber meinen Chefs verteidigen. Weitere Gründe für die zu niedrige Bezahlung liegen in den Architekten selber. Erstens wird niemals über das Gehalt mit anderen Kollegen geredet. Zweitens wird keinem Kollegen bei Gehaltsverhandlungen irgendwie geholfen. Drittens machen gerade Jungarchitekten sich den Markt kaputt, indem sie für 500 Euro im Monat bei »renommierten« Büros »Wettbewerbe schrubben«. Da erscheint einem 1500 Euro wie ein Himmelreich. Drittens hat es schon Le Corbusier so gehalten, man durfte gerne bei ihm arbeiten, aber natürlich nur unentgeltlich, da man ja soviel bei ihm lernen könne. Viele Büros halten es immer noch so. Viertens sind die Architekten selber dran schuld, da sie schon sehr ichbezogen studieren. Alle werden zu kleinen Einzelkämpfern herangezogen, die nur ihre Arbeit als die einzig gültige stehen lassen können. Über die Formulierung »Teamfähigkeit« in den meisten Anzeigen kann ich mich nur amüsieren. Teamfähigkeit bedeutet in der Regel lediglich, dass man mit dem Chef lieber nicht diskutiert, sondern von vornherein es so macht, wie er es sich denkt. Dafür muss man sich auch gut mit Gedankenlesen auskennen. Fünftens bin ich immer wieder erstaunt, wie wenige Architekten über den »Tellerrand« schauen. Ich bin chemisch-technische Assistentin, ich habe jahrelang in verschiedenen Laboren gearbeitet. Ich kenne sie sozusagen von innen und könnte mich sehr rasch in Laborbautechnik einarbeiten. Das wird nicht erkannt. Genauso, wie mir durch diese Ausbildung Dinge wie »warum entstehen überhaupt Schimmelpilze« und »warum will Wasser durch die Wand« sehr leicht fallen. Dieses wird nie als Bereicherung und mögliche Kapazität für ein Büro erkannt. Ich denke, das liegt daran, dass ich dann etwas besser könnte als der Chef. Sechstens sind die Architektenkammern inzwischen ein echtes Hindernis für jeden Jungarchitekten. Von Seiten der Kammern besteht fast gar keine Interesse, den Nachwuchs irgendwie zu unterstützen oder gar zu fördern. Es geht nur um Besitzstandssicherung. Bei Kammer- oder BDB-Treffen reichen sich Herren mittleren bis älteren Alters die Hände und beweihräuchern sich selbst. Ich bin inzwischen davon überzeugt, dass die Architekten die letzte Zunft sind, die aus der mittelalterlichen Haltung, für die Lehrstelle bezahlen zu müssen, nicht herausgekommen sind. Eine interessante Sache habe ich in Norwegen bei meiner zweiten Stelle kennen gelernt, dort gibt es eine Architektengewerkschaft, die die angestellten Architekten vertritt und jedes Jahr einen neuen Lohnspiegel herausgibt. Es ist somit einigermaßen geregelt, wieviel man verdienen sollte. Wobei natürlich diese Löhne sehr gerne gedrückt werden, zum Beispiel mit dem Kommentar, dass man nicht gut genug Norwegisch könne. Ich habe als chemisch-technische Assistentin 1990 als Anfangsgehalt mehr bekommen als ich 2003 als Dipl.-Ing. mit nun immerhin schon eineinhalbjähriger Erfahrung nach dem Studienabschluss und Auslandserfahrung angeboten bekomme. Ich würde sehr gerne eine Familie gründen und eventuell auch gerne mal in mehr als einer Zwei-Zimmer-Genossenschaftswohnung wohnen und ein Auto finanzieren können. 1500 Euro brutto sind mir bei der Verantwortung, die ich bei dieser Tätigkeit übernehme, zu wenig. Ich kann nur für mich feststellen, dass ich gerne Architektin bin, dass es mir Spaß bringt, Häuser zu entwerfen und zu bauen. Inzwischen ist aber meine einzige Chance, mich selbstständig zu machen, wenn ich überhaupt noch weiter bauen möchte. Wie soll ich das Dilemma lösen? Ich habe keine Ahnung. Aber am Freitag habe ich ein Vorstellungsgespräch für den Posten einer Pharmareferentin.
Vielleicht ist das die Lösung? Ich bin nicht davon überzeugt.
Martina Petschner, Kiel

Von Architekten lernen (db kommentar 10/2003) 09.11.2004
Ihr sprecht mir alle aus der Seele!!!

Ich weiß nicht ob es nur einzeln so denkende Architekten in Deutschland gibt.
Oder machen sich viele keine Gedanken über diese Situation der Ausbeutung.
Es ist wahrlich ein Trauerspiel mit den Architekturbüros in Deutschland.
Ich kann nur sagen, ich habe die Nase langsam voll!!
Ich möchte endlich entsprechend meiner Leistung und meines Verantwortungsgrades bezahlt werden.
Und einmal möchte ich als Bauleiterin mehr auf meinem Gehaltszettel haben als eine Bügelhilfe in Deutschland !
Jeder Job hat seine Vor- und Nachteile, aber es muß doch endlich mal erkannt werden, was man in welcher Position an Verantwortung trägt.
Bin ich als Bauleiter auf einer Baustelle tätig, habe ich eine große Verantwortung mit mir herumzutragen. Und hier möchte ich einmal mehr wie 1500 Euro nach Hause bringen.
Denn genauso wie meine Mitschreiberin aus Kiel möchte ich mir mal einige Dinge in meinem Leben leisten (ich bin jetzt 40).
Kleine Info an unseren Bundeskanzler:
Hätten wir mehr Geld auf unserem Konto, könnten wir auch mehr ausgeben. Das wäre doch in der Masse gesehen genau das was sich die deutsche Wirtschaft wünscht. Oder nicht?
So verstehe ich zu mindest das Prinzip des ankurbeln der Wirtschaft. Statt dessen werden wir immer mehr geknebelt.
Im Moment weiß ich auch nicht genau was ich machen soll. Manchmal juckt es mich in eine andere Branche zu wechseln. Aber der Hohn an der ganzen Sache ist, daß ich meinen Job liebe.
Und aus dieser Situation schlagen diese Architekturbüros ihren Profit.
Ich kann nur sagen Akademiker Verarmung in Deutschland.

Kontakt: Heike , köln , heike.ll@gmx.de



Von Architekten lernen (db kommentar 10/2003) 11.11.2004
Sollten wir das Thema "Architektengewerkschaft" weiterverfolgen? Es wird wichtig, sehr wichtig sogar, auch in Bezug auf die neuen Regelungen für die Master-und Bachelorabschlüsse. Auch hier zeigt sich wieder, dass sich lediglich die sog. "hohen Herren der Kammer" wirklichkeitsfremd mit Abschlüsse befassen und einführen! Auch hier wird dem Missbrauch um dem Wettbewerb eines Arbeitsplatztes der Weg bereitet! (... aha, sie haben also nur einen Bachelor!)
Jede Berufsgruppe lässt seine Interessen durch eine Vereinigung vertreten, sei es durch eine Gewerkschaft, oder wie auch immer. Warum funktioniert es in diesem Fall nicht? Die Missstände sind offenbar und betreffen wohl auch die Mehrheit der in der "Architektur" Schaffenden. Die Kammern werden sich nicht rühren. Oder hat jemand mal ein "Zucken" erkannt?
Kontakt: Karl Blechschmidt , Hannover , karl.b@gmx.de



Von Architekten lernen (db kommentar 10/2003) 29.09.2005
... und ich fühle mich vom BDB keinesfalls gut vertreten.
Lest doch die db: HOAI-Gejammere unserer Obersten.
Was uns Jüngere wirklich betrifft, das wird nur als Randerscheinung genannt und nicht hart angeprangert.
Da nenne ich die BDB-Schizophrenie.
Und die beginnt schon auf Bezirkgruppen-Ebene (gewiss nicht in jeder einzelnen).
Ich trete vorerst mal aus!
Gruss an alle Jung-Architekten bis 39 Jahre!
Kontakt: Oskar Dietrich , Nordbayern, Roth , oskardietrich@web.de



Von Architekten lernen (db kommentar 10/2003) 29.09.2005
... na dann, lasst uns zusammentun.
Emailt mir Eure Erfahrungen:
oskardietrich@web.de
Kontakt: Oskar Dietrich , Nordbayern, Roth, Nördlingen , oskardietrich@web.de



Von Architekten lernen (db kommentar 10/2003) 29.09.2005
Hallo alle zusammen, vielleicht kann ich noch die Sichtweise vieler jetzt Architekturstudierenden beisteuern.

Wir haben angefangen Architektur zu studieren, weil es für viele ein Traum ist oder weil es die Interessen und Neigungen einzelner am besten repräsentiert. Wir haben damit angefangen - wider Finanziellen Bedenken - wider guten Ratschlägen - wider Warnungen vor unbezahlter Nachtarbeit.
Viele in dem Gedanken "Uns passiert das nicht" ...wir arbeiten ja mal für Zaha Hadid und die Weltelite. Nach 3 Studienjahren bekomme ich jetzt langsam den Blick gerichtet. Das dachten alle mal, alle Semester vor uns und die Semester nach uns auch. Doch Realität macht sich breit. Nach drei Praktika - im Wesentlichen fast unbezahlt. Wir haben ja unsere Eltern, um die Existanz geht es für uns Studierende meist noch nicht. Und genau das ist eines der Kernprobleme ! Realisieren, was schief läuft. Solange wir Studierenden Praktika für Hungerlöhne machen, weil wir ja noch Kohle von den Eltern bekommen wird sich nichts ändern. Von BDB und dergleichen hören wir nichts, man kümmert sich wirklich nicht um uns, man veröffentlicht stattdessen, wie wir am Besten uns ins Ausland verdrücken sollen.
Ja, ich will ins Ausland, weil ich es will. Ich will nicht ins Ausland, weil ich in Deutschland später als Architektin am Rande der Existenz lebe. Das ist Akademikerausverkauf ! Wir verkaufen unsere Zukunft aus.

Wir brauchen einen jungen Gegenpol zum völlig veralteten BDB !
Und wir brauchen eine Stimme und nicht 1000 Einzelinteressen !
Eines der Probleme ist die starke Individualität der meisten, aber hier geht es um das Wohl aller erfahrenen, gerade fertig gewordenen und noch studierenden zukünftigen Architekten !

Formieren wir uns:

ICH BIN DABEI !

groupetienne@gmx.net


Kontakt: Groupetienne , Braunschweig , groupetienne@gmx.net



nachzulesen auf http://forum.bauzeitung.de/forum/glo...eferer=date_20

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